am 09.04.2021 18:31
Hallo zusammen,
beim Ausfüllen des Depotübertragsformulares (hier) stoße ich auf die Position: Verlustverrechnungssalden (Seite 2).
Da sind eine oder mehrere Kreuzchen zu setzen (falls zutreffend).
Ich verstehe aber nicht, was man da kreuzen soll. Die Aktien, die ich übertragen möchte, sind alle Anfang dieses Jahres gekauft worden. D.h. es gibt noch keine Verlustverrechnung.
Was soll ich in diesem Fall ankreuzen?
Danke
Gruß
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 09.04.2021 18:36
Wenn du keine Verrechnungssalden übertragen willst oder kannst dann kreuze "Keine Verrechnungssalden" an 😉
am 09.04.2021 18:37
Wenn in dem Topf nix ist muss er nicht übertragen werden.
am 09.04.2021 18:41
Ok...danke... Aber Verrechnungssalden stehen nur im Zusammenhang mit dem Verlust nach dem Verkauf einer Aktie, richtig? Wenn ich die Aktie immer noch besitze, sollte keine Verlustverrechnungssaldo entstehen, oder?
Da es sich um einen Depotübertrag handelt, verstehe ich nicht, warum die Frage in dem Formular überhaupt...
am 09.04.2021 18:43
Verluste können beim Verkauf irgendeiner Aktie entstehen. Nicht nur bei DER Aktie! 😉
Gruß Crazyalex
am 09.04.2021 18:45
Nein, auch Gewinne. Du kannst die Aktie schon öfter gehandelt haben und kannst durch andere Aktien oder Derivate ebenfalls Gewinne und Verluste erzeugen. Nehmen wir an, du hast Verluste gemacht und in einem anderen Depot Gewinne, die du versteuern musstest. Nun kannst du die Salden mit Verlusten übertragen und dadurch Steuern wieder bekommen. Deswegen die Frage danach.
am 09.04.2021 19:31
Jetzt ist mir klar. Das mit den zwei Depots ergibt Sinn...
Obwohl ich mich immer noch frage, in welcher Konstellation man die Verluste nicht mit den Gewinnen verschmelzen möchte....
am 09.04.2021 19:32
@dydavide schrieb:Obwohl ich mich immer noch frage, in welcher Konstellation man die Verluste nicht mit den Gewinnen verschmelzen möchte....
z.B. sonst ungenutzter Freistellungsauftrag
Gruß Crazyalex
am 10.04.2021 08:23
@dydavide bedenke auch, dass der Übertrag von Verlusttöpfen i.d.R. nur beim Übertrag des gesamten Depots funktioniert.
Es gibt Steuerspielchen um das Beste aus dem Depot rauszuholen und so wenig Steuern zu zahlen wie möglich.
Du musst auch die Reihenfolge der Verrechnung beachten.
Erst werden die Verlusttöpfe geleert
Dann erst der Freistellungsauftrag (FSA)
Dann anrechenbare Quellensteuern
Wenn die Verlusttöpfe zu groß sind wirst du in dem Jahr keinen FSA ausnutzen. Da die anderen Sachen fortgeschrieben werden, der FSA aber jährlich resettet, ist es Ziel diesen möglichst jährlich aufzubrauchen um 801€ bzw. 1.602€ (Ehepaar) Gewinne steuerfrei realisieren zu können.
Das bedeutet:
Depot mit hohen Verlusttöpfen ist Depot 1
Depot mit keinen Verlusttöpfen ist Depot 2
Es ist September, du schaffst es nicht die Verlusttöpfe zu leeren und den gesamten FSA aufzubrauchen
Was machst du? Depotübertrag einiger Aktien von Depot 1 zu Depot 2, in Depot 2 den FSA einrichten, Aktien verkaufen und zurück kaufen, FSA ausnutzen, Depotübertrag von Depot 2 zu Depot 1.
Dann kannst du bei Depot 2 weiter daran arbeiten die Verlusttöpfe zu leeren.
Auch andersherum geht es, z.B. am Ende des Jahres Verluste realisieren um Steuern zurück zu bekommen. Dazu gibt's im Forum ein paar Beiträge, zum Beispiel dieser hier von @nmh
Bedenke: Steuerliche Optimierung kann schon zum Jahresanfang beginnen. Lies dich vernünftig in die Thematik ein und handle früh genug! Depotüberträge können Wochen dauern, lieber also spätestens im Oktober damit beginnen damit du notfalls noch den Dezember hast. Aber dazu mehr im Beitrag.