am 28.08.2024 23:23
Bei Comdirect kann man nur Ueberweisungslimits pro Auftrag erteilen. Ich möchte aber, wie es bei anderen Banken möglich ist, ein Tageslimit setzen. Das Konto eines meiner Bekannten wurde gehackt und komplett abgeräumt (nicht bei der Comdirect), indem mehrere Überweisungen getätigt wurden, bis das Konto leer war. Das würde ich mit diesem Tageslimit gerne verhindern. Warum ist so etwas Sinnvolles bei der Comdirect nicht möglich - oder doch? Ich habe die Bank schon per E-Mail in der Sache kontaktiert, aber leider nur einen völligen Unsinn als Antwort erhalten.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 29.08.2024 13:36
Es geht nicht um ein neues TAN-Verfahren, bei einer Limitänderung müsste lediglich zusätzlich zur TAN-Abfrage 1-2 fixe Parameter wie Kartennr o.ä. geprüft werden. Paar Zeilen Code müssten schon geschrieben werden, klar, aber dafür ist eine IT da. Und nicht jede Änderung wird sich gleich in Kundenwachstum niederschlagen.
Aber ehrlich gesagt mach ich mir keine Sorgen, dass das ernsthaft verfolgt wird…
am 02.09.2024 16:31
Mal ehrlich, wenn jemandem das Konto leergeräumt wird, dann doch in 99 von 100 Fällen, weil die betreffende Person blöd genug war, seine Zugangsdaten im Vorfeld auf irgendeiner Phishingseite freiwilling einzugeben.
Wenn die codi in Zukunft weitere Daten für eine Limitänderung anfordern würde, werden diese Daten eben auch noch abgefragt und natürlich auch bereitwillig eingegeben.
Wenn sowas wirklich zusätzliche Sicherheit bringen soll, dann nur wenn das Limit hart hinterlegt ist und nur postalisch geändert werden kann.
Oder wenn ein codi Mitarbeiter bei einer Überweisung die das Limit überschreitet den Kunden anruft und sich explizit die Zustimmung zur Ausführung geben lässt.
Solche Prozesse sind aber teuer und das will kein Direktbankkunde bezahlen.
am 02.09.2024 17:58
@alba96 schrieb:Mal ehrlich, wenn jemandem das Konto leergeräumt wird, dann doch in 99 von 100 Fällen, weil die betreffende Person blöd genug war, seine Zugangsdaten im Vorfeld auf irgendeiner Phishingseite freiwilling einzugeben.
(...)
Oder wenn ein codi Mitarbeiter bei einer Überweisung die das Limit überschreitet den Kunden anruft und sich explizit die Zustimmung zur Ausführung geben lässt.
Kurioserweise ist genau das die übliche Masche: "Bankmitarbeiter" ruft an, macht Druck ("wir müssen schnell handeln, um die Überweisung noch zu stoppen") und lässt sich die Zugangsdaten/TAN geben.
am 02.09.2024 18:36
Kurioserweise ist genau das die übliche Masche: "Bankmitarbeiter" ruft an, macht Druck ("wir müssen schnell handeln, um die Überweisung noch zu stoppen") und lässt sich die Zugangsdaten/TAN geben.
Stimmt, das war keine gute Idee. Um Kunden gar nicht daran zu gewöhnen daß die Bank sie anruft, sollte man solche Prozesse wirklich nicht einführen.
am 03.09.2024 13:41
Offensichtlich kennen Sie Statistiken darüber, wie oft Konten über Phishing-Mails abgeräumt werden. Es gibt ja, wenn man die Warnungen der Banken registriert, noch zahlreiche weitere Maschen, um an die persönlichen Daten zu gelangen. Wenn man liest, wie oft sensible Daten selbst von großen Unternehmen oder staatlichen Einrichtungen gehackt werden, ist es vielleicht etwas vorschnell, Blödheit bei den Betroffenen zu konstatieren. Vielmehr sollten die Banken jede Möglichkeit, den unberechtigten Zugriff so schwer wie möglich zu machen, auch wahrnehmen. Und dies auch im eigenen Interesse, da sie ja regresspflichtig sind, wenn den Kunden keine grobe Fahrlässigkeit nachzuweisen ist.
Mein Vorschlag war, zusätzliche Autorisierungsdaten wie Geburtstag und Kartennummer bei einem Tageslimit zu verlangen, wie es zum Beispiel bei meiner Sparkasse gegeben ist. Dabei geht es nicht um Rückrufe von Bankmitarbeitern oder Ähnliches. Kombiniert mit einer Pushnachricht, hätte man zumindest noch ein Zeitfenster, um bei Missbrauch tätig zu werden. Wieso eine Bank wie die comdirect dabei softwaremäßig überfordert wäre, leuchtet mir nicht ein: Sind da Sparkassen besser aufgestellt? Und wieso Kunden verärgert sein könnten, ist mir auch nicht klar, da ja niemand gezwungen wäre, dieses Verfahren in Anspruch zu nehmen, niemand muss ein Tagelimit setzen, wenn er nicht will.
am 03.09.2024 13:54
@mcsloopy schrieb:...
Mein Vorschlag war, zusätzliche Autorisierungsdaten wie Geburtstag und Kartennummer bei einem Tageslimit zu verlangen, wie es zum Beispiel bei meiner Sparkasse gegeben ist. ...
Warum eröffnet man denn ein Konto bei einer so "unsicheren " Bank wie der comdirect und bleibt nicht bei der "sicheren" Bank/Sparkasse
wenn man soviel Angst vor Hackern und Pishing hat ? 🤔
Normarlerweise sucht man sich die Bank nach seinen persönlichen Wünschen und Sicherheitsbedürfnissen aus und nimmt nicht irgendeine Bank und fordert dann irgendwelche Maßnahmen (ob unsinnig oder nicht sei mal dahingestellt).
Die Sicherheitsvorkehrungen der comdirect sind m.M.n. völlig ausreichend und da muss man nicht auf Teufel komm raus ein unkomfortables Fort Knox draus machen.
Gruß Morgenmond
am 04.09.2024 16:16
Ein weiterer - möglicherweise weit hergeholter Grund - eine Bank ohne Überweisungslimits haben zu wollen könnte sein, im Falle eines "Leerräumens" des eigenen Kontos vor Gericht bessere Chancen auf Schadenersatz durch die Bank zu haben:
- gibt es diese Funktion nicht, kann sich der Kunde darauf berufen keine Möglichkeit gehabt zu haben, den Schaden in Grenzen zu halten
- gibt es diese Funktion, wurde vom Kunden aber ausgeschaltet oder hochgesetzt, könnte ein Gericht eine Mitverantwortung für den Schaden feststellen.
Das sind aber nur die Gedanken eines juristischen Laiens.