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Kontozugriff nach Todesfall - ein Albtraum seit 14 Tagen und kein Ende in Sicht

nreg
Autor ★
4 Beiträge

Liebe Community,

ich bräuchte ein paar Tipps von Euch, da ich im Moment bei der comdirect irgendwie nicht weiterkomme. 

Der Hintergrund ist leider, dass mein Vater vor kurzem verstorben ist und daraufhin die comdirect den Kontozugriff gesperrt hat.

Seitdem ist es extrem schwer, Kontakt aufzunehmen, da die Zugangsinformationen nicht mehr funktionieren. 

Obwohl ich Patientenverfügung und Depotvollmacht zugeschickt habe, wurde nun eine erneute Unterschriftsprobe von meinem Vater angefragt. Sehr taktvoll, wirklich sehr taktvoll. 

In der letzten eMail Korrespondenz bat man mich nun um die Zusendung der Originale und bei dem Service, den ich bisher gesehen habe, tue ich mich damit sehr schwer, denn es gibt genau EIN Original der Dokumente. Meine Bitten um einen Rückruf verliefen im Sande, meine Anrufe landen jedoch nicht bei der Nachlassabteilung, sondern im Servicecenter, das wiederum nicht zur Nachlassabeitung durchstellen kann oder will.

 

Auch ich bin Kunde der comdirect, fange langsam aber an zu Zweifeln, ob man seinen Hinterbliebenden das zumuten sollte - immerhin gibt es in der Situation noch mehr Themen als sich nur um die comdirect zu kümmern.

 

Habt ihr für mich einen Tipp, was ich noch probieren kann? 

 

Vielen Dank im Voraus,

nreg

45 ANTWORTEN

CurtisNewton
Legende
4.848 Beiträge

@dg2210  schrieb:

  Darum sollte man dem Bestatter untersagen, eigenmächtige Handlungen vorzunehmen.

 


Wenn ich das richtig verstanden habe, hat der ja aber nicht eigenmächtig gehandelt sondern wurde beauftragt alles zu erledigen was so anfaellt.

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@CurtisNewton  schrieb:


Wenn ich das richtig verstanden habe, hat der ja aber nicht eigenmächtig gehandelt sondern wurde beauftragt alles zu erledigen was so anfaellt.

 


"alles, was so anfällt" ist eine sehr gefährliche Anweisung, weil der Bestatter eben nicht wissen kann, was er mit welchen Aktionen auslöst. In vorliegenden Fall ist kein Schaden entstanden, aber alle Anderen sollten daraus lernen.

 

Statt der Anweisung "machen sie alles, was anfällt", wäre eine klarere Order gewesen "Informieren die die Rentenversicherung um in der Folge das Konto + Karte unnötigerweise irreversibel sperren zu lassen und mir den Zugang wegzuschiessen"

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

Antonia
Mentor ★★★
3.356 Beiträge

Danke für deine Antwort @dg2210 .

Den Sinn, den Bestatter zu instruieren keine Meldung an den Rententräger zu machen, kann ich nicht erkennen. 

Der Todesfall muss umgehend gemeldet werden, egal von wem.

 

Ich sehe bzgl der Kontosperrung keinen Vorteil. Außerdem wird das Konto ja nicht sofort gesperrt und mit Vollmacht bekommt man auch Zugriff.

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

GetBetter
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8.088 Beiträge

@Antonia  schrieb:

Außerdem wird das Konto ja nicht sofort gesperrt und mit Vollmacht bekommt man auch Zugriff.


Doch, genau das ist scheinbar passiert. Zitat aus dem Beitrag von @ehemaliger Nutzer weiter oben:

 

Als meine Mutter verstarb, passierte folgendes: Die Rentenversicherung erhielt davon Kenntnis und rief die überzahlte Rente zurück. Das bekam die Bank natürlich mit und sperrte daraufhin Online-Zugang und EC-Karte meiner Mutter.

 

Zwar hatte ich eine Bankvollmacht, aber keine eigenen Zugangsdaten, was in dem Moment natürlich blöd war und ziemlich viel Rennerei verursachte.

Bei Banken wie der comdirect, wo ein Bevollmächtigter eigene Zugangsdaten hat, wäre die Sache wahrscheinlich harmlos. Bei vielen anderen Banken (z.B. bei der ING) bekommt der Bevollmächtigte aber keine persönlichen Daten sondern nutzt die gleichen wie der Kontoinhaber. 

 

Wenn dort der verstorbene Inhaber gesperrt wird und die Bevollmächtigten gleich mit mattgesetzt werden, dann ist die Vollmacht leider wertlos.

Wenn sich das verhindern lässt, indem man den Bestatter instruiert, in solchen Dingen bitte die Füße still zu halten, dann ist definitiv was gewonnen.

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@Antonia  schrieb:

Danke für deine Antwort @dg2210 .

Den Sinn, den Bestatter zu instruieren keine Meldung an den Rententräger zu machen, kann ich nicht erkennen. 

Der Todesfall muss umgehend gemeldet werden, egal von wem.

 


Das wichtigste, praktisch anwendbare Wissen aus meiner Ausbildung ist die goldene Regel: aviate  -> navigate -> communicate

 

Konkret:

 

aviate : ohne Schaden durch die Turbulenzen der Abschieds/Trauerphase kommen

 

danach:

navigate : feststellen, wo man (hier: alle Erben) sich befindet und entscheiden, wohin man will

 

danach:

communicate : alles weitere veranlassen, die ganzen Institutionen in der richtigen Reihenfolge informieren etc...

 

 

Es gibt leider immer noch den typisch deutschen "Unterthanen-Geist", der die Betroffenen dazu zwingt, in der turbulenten Trauerphase in vorauseilendem Gehorsam "Meldung zu machen" und damit die bekannten Probleme zu verursachen.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Nur zur Klarstellung: Das Konto meiner Mutter wurde nicht gesperrt, sondern der Status auf "Nachlasskonto" geändert.

 

Was die Tätigkeit des Bestatters angeht, waren wir froh, dass uns einiges abgenommen wurde. Wir haben auch nicht gesagt "mach einfach alles", sondern klar abgesprochen was erledigt werden soll. Der Bestatter kam diesbezüglich auf uns zu und hat uns aufgezeigt, was er machen kann.

 

Die Meldung an die Rentenversicherung erfolgt auch nicht direkt, sondern via Datenabgleich mit der Meldebehörde. Dieser Prozess wird in Gang gesetzt, wenn eine Sterbeurkunde beantragt wird.

 

https://www.refrago.de/wie-erfaehrt-die-rentenversicherung-vom-tod-eines-rentners/