am 24.09.2025 11:47
Hallo liebe Community,
vielleicht hat hier jemand noch einen (letzten?) Rat für mich.
Ich hatte bei der Comdirect ein Gemeinschaftsdepot mit meiner Frau und wollte das zur ING übertragen.
Das Depot wurde dann auch wunschgemäß am 05.08.2025 übertragen. Nachdem die Aktien alle bei der ING im Depot waren und auch die Verrechnungssalden passten, hatte ich das Depot & Verrechnungsk0onto bei der Comdirect gelöscht. Soweit so schlecht....
Leider hatte ich einen Haken(!) falsch gesetzt und die ING übertrug die Aktien zurück an das mittlerweile gelöschte Depot bei der Comdirect. Nun versuche ich seit 11.08.2025 wieder an mein Depot zu kommen (wir sprechen hier von ~125T€) und alle Versuche sind bisher fehlgeschlagen. Mal rät mir der Kundenservice eine Mail zu schreiben, mit der Bitte die Kontolöschung rückgängig zu machen, mal meldet sich die Comdirect per Mail und sagt mir, dass eine Aufhebung der Löschung nicht geht... Dann empfahl man mir ein neues Depot zusammen mit meiner Frau zu eröffnen, was aber daran scheitert, dass bei meiner Frau immer die Meldung kommt "Sie sind bereits legitimiert...". Dann sagt man mir, per Mail wird da gar nichts passieren, ich solle einen Brief schreiben und um erneute Übertragung des Depots "bitten"! Auch das habe ich getan und passiert ist nichts... Wie gesagt, es geht hier um ~125T€, der Kundensupport der Comdirect schwankt zwischen sehr hilfsbereit, ahnungslos und absolut unverschämt (heute hat ein Mitarbeiter einfach aufgelegt, dem ich erklärt habe, dass ich keine Zugangsdaten mehr habe und mich auch nicht einloggen kann).
Ich bin nun völlig ratlos was ich noch tun kann, habe heute eine Mail an die reklamation@ und den Ombudsmann geschrieben, befürchte aber, dass die Reaktion und die Übertragung der Aktien gleich Null ist.
Wer hat noch einen tipp für mich???
am 24.09.2025 12:07
Was sagt den ING dazu?
Wie schaffen sie es, etwas an ein gelöschtes Depot zu übertragen?
24.09.2025 13:01 - bearbeitet 24.09.2025 13:03
Hallo @Peter1412,
gerne versuche ich dich etwas von außen, von Kunde zu Kunde zu unterstützen:
@Peter1412 schrieb:Hallo liebe Community,
vielleicht hat hier jemand noch einen (letzten?) Rat für mich.
Ich bin nun völlig ratlos was ich noch tun kann, habe heute eine Mail an die reklamation@ und den Ombudsmann geschrieben, befürchte aber, dass die Reaktion und die Übertragung der Aktien gleich Null ist.
Wer hat noch einen tipp für mich???
Mein erster Tipp über diesen reinen Vorgang der Depotübertragung hinaus ist: Respekt!
Gegenüber den Menschen mit denen du in Kontakt bist. Du "befürchtest, dass die Reaktion [...] gleich Null ist." und delegitimierst damit sowohl den für dich kostenfreien Ombudsmann, als auch die für dich kostenfreien, internen Verfahren der Reklamationsbearbeitung. Dies ist kein guter Einstieg in die effiziente Bearbeitung. Fehlt nur noch die Drohung, dass du sofort und unverzüglich für die Erstberatung beim Jura-Unternehmer 200irgendwas Euro ausgibst, um den Druck zu erhöhen.
Deshalb, gehe in aller Ruhe vor:
1.) Hast du die Ausbuchungsbestätigung für jedes einzelne Wertpapier für den "Rückweg" zu comdirect?
2.) Wenn ja, dann ist das eine perfekte, sachliche Grundlage für die Arbeit mit der ING.Diba. Schreibe deren Reklamationsabteilung an und frage, ob die ausgehenden Wertpapierbuchungen von der empfangenden Bank "zurückgesprungen" sind (also abgewiesen wurden).
3.) Dann hast du Schritt 1 jeder Transaktionsbearbeitung abgeschlossen: Faktenlage schaffen. Du weißt, ob die Verbuchung im "Bounce back" der ING.DiBa stehen geblieben ist oder auf einem Zentral-Sammeldepot bei der comdirect Bank.
4.) Je nach Ergebnis schreibst du mit einem kurzen, freundlichen Einschreibebrief die Reklamationsbearbeitung einer (!) der beiden Banken an. Und setzt eine Frist von einem Monat zur Klärung.
Viel mehr ist nicht zu tun. Außer nachzudenken, ob man Reklamationen (bei denen man ja selber der Verursacher ist) nicht freundlich vortragen kann. Denn: Wenn ein Vorgang schlecht gelaufen ist, dann mußt du nicht noch die Gegenseite niedermachen. Das ist im Kundenkontakt heutzutage vielfach der Fall, sodass sich beispielsweise der Außendienst der Blaulichtfamilie in einem großen Hauptbahnhof nur noch zu viert auf Streife traut.
Ich bin sicher, dass sich dies klären lässt.
Liebe Grüße
Gluecksdrache
am 24.09.2025 16:20
Wer in Regenbogenfarben "Respekt" schreibt, hat nicht mehr alle Latten am Zaun. Soviel zu meinem Respekt für Dich!
am 24.09.2025 16:38
Du schreibst einerseits von einem Gemeinschaftsdepot und in der Folge immer von "deinem" Depot.
Hat der von dir oben kommentierte "falsche Hacken" etwas mit den Besitzverhältnissen bzw. einem (nicht korrekt deklarierten) Eigentümerwechsel zu tun ?
24.09.2025 16:42 - bearbeitet 24.09.2025 16:45
Option A:
Wenn du Geduld hast und die Wertpapiere nicht zeitnah verkaufen möchtest/musst: Der schriftliche Weg über die Reklamationsabteilung ist gut, der Ombudsmann kann auch ggf. helfen (aber braucht auch Zeit).
Das regelt sich schon alles, aber dauert unter Umständen eher Wochen (Monate?) als Tage.
Ich würde nach der o. g. Schilderung übrigens erstmal die ING in der Pflicht sehen. Der Übertrag Comdirect zu ING war ja scheinbar komplett abgeschlossen.
Der erneute Übertrag ging von der ING aus - wenn ich das korrekt verstanden habe (wie und wo setzt man einen Haken aus Versehen falsch, dass das passiert?) - und die sollen nach den Papieren "suchen" bzw. sie zurückholen.
Nachtrag: Oder ist es wie von @Kritikerin66 vermutet und die Rückübertragung geschah ohne deine Veranlassung durch die ING?
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Option B:
Wenn du weder Zeit noch Nerven hast: schalte einen Anwalt ein.
am 24.09.2025 16:52
@Thorsten_ schrieb:
Der erneute Übertrag ging von der ING aus - wenn ich das korrekt verstanden habe (wie und wo setzt man einen Haken aus Versehen falsch, dass das passiert?) - und die sollen nach den Papieren "suchen" bzw. sie zurückholen.
Wenn die empfangende Bank zusammen mit der TaxBox-ID plötzlich eine abweichende SteuerIdent erhält, die nicht zur angegebenen Person/wirtschaftlich Berechtigten passt, dann wird der Übertrag abgelehnt und die Buchungen rückgängig gemacht.
Das ist wie ein Storno.
Ähnlich wie Rückbuchungen auf eine gekündigten Kreditkarte hat der Kunde das Problem.
am 25.09.2025 10:33
@Kritikerin66 schrieb:
@Thorsten_ schrieb:
Der erneute Übertrag ging von der ING aus - wenn ich das korrekt verstanden habe (wie und wo setzt man einen Haken aus Versehen falsch, dass das passiert?) - und die sollen nach den Papieren "suchen" bzw. sie zurückholen.
Wenn die empfangende Bank zusammen mit der TaxBox-ID plötzlich eine abweichende SteuerIdent erhält, die nicht zur angegebenen Person/wirtschaftlich Berechtigten passt, dann wird der Übertrag abgelehnt und die Buchungen rückgängig gemacht.
Das ist wie ein Storno.
Ähnlich wie Rückbuchungen auf eine gekündigten Kreditkarte hat der Kunde das Problem.
Laut Threadersteller waren die Aktien aber schon im Depot der empfangenden Bank. Das hätte dann aber ja nie passieren können, wenn Dein Szenario stimmt.
Davon ab ist es scheinbar keine schlechte Idee, das alte Depot noch einen Monat oder so parallel aktiv zu halten.
Insgesamt würde mich persönlich interessieren, welcher "Haken" hier wann wo falsch gesetzt wurde. Ich würde gerne verstehen, wie es zur Rückübertragung kam. Vielleicht kann man was draus lernen. Aus dem aktuellen Mitteilungsstand lernt man leider nichts....
am 25.09.2025 11:31
@Lars123 schrieb:
@Kritikerin66 schrieb:Wenn die empfangende Bank zusammen mit der TaxBox-ID plötzlich eine abweichende SteuerIdent erhält, die nicht zur angegebenen Person/wirtschaftlich Berechtigten passt, dann wird der Übertrag abgelehnt und die Buchungen rückgängig gemacht.
Das ist wie ein Storno.
Laut Threadersteller waren die Aktien aber schon im Depot der empfangenden Bank. Das hätte dann aber ja nie passieren können, wenn Dein Szenario stimmt.
Doch
Ein Depotübertrag besteht aus mehreren Elementen, die zeitlich durchaus voneinander getrennt sein können.
Wenn zunächst die Abwicklung stattfindet und die TaxBox-Daten erst später verarbeitet werden (das ist häufig der Fall), kann genau das passieren, was ich oben geschrieben habe.
am 30.09.2025 13:31
@Kritikerin66 schrieb:
@Lars123 schrieb:
@Kritikerin66 schrieb:Wenn die empfangende Bank zusammen mit der TaxBox-ID plötzlich eine abweichende SteuerIdent erhält, die nicht zur angegebenen Person/wirtschaftlich Berechtigten passt, dann wird der Übertrag abgelehnt und die Buchungen rückgängig gemacht.
Das ist wie ein Storno.
Laut Threadersteller waren die Aktien aber schon im Depot der empfangenden Bank. Das hätte dann aber ja nie passieren können, wenn Dein Szenario stimmt.
Doch
Ein Depotübertrag besteht aus mehreren Elementen, die zeitlich durchaus voneinander getrennt sein können.
Wenn zunächst die Abwicklung stattfindet und die TaxBox-Daten erst später verarbeitet werden (das ist häufig der Fall), kann genau das passieren, was ich oben geschrieben habe.
Ok, ich bin kein Insider. Wenn das so ist, mag das sein. Aus meiner Sicht ist das aber ein systemisches Fehlverhalten. Dem Kunden sollte ein Depotübertrag erst angezeigt werden, wenn alle relevanten Informationen vorliegen und abgeglichen wurden. Solange der Prozess noch nicht abgeschlossen ist, ist er halt nicht abgeschlossen..... Das würde hier den Fehler, dass das abgebende Depot schon gelöscht ist und die Wertpapiere im Limbus landen, effektiv vermeiden.