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Die comdirect erfüllt die MiFID II nicht.

Munger
Autor ★★
19 Beiträge

Ich hatte einen Wertpapiersparplan auf einen Aktions-ETF, also ohne Orderprovision. 

Dieser ist kurz nach Start des Sparplans aus dem Aktionsprogramm gefallen, der Sparplan wurde automatisch auf ,,kostenpflichtig" umgestellt und mir wurden jeden Monat Provisionen berechnet.

 

Darüber wird man natürlich nicht angerufen und der Sparplan wir nicht eingestellt oder unterbrochen. Es wird ein Schreiben ins Postfach mit der Überschrift ,,Angebotsanpassung" reingestellt. Der Kunde wird das schon lesen und soll sich selbst darum kümmern.

 

In dem Schreiben steht keine detailierte Kostenaufstellung wie im MiFIDII verpflichtend gefordert. Auf Nachfragen beim ,,speziell geschulten" Kundenservice von comdirect first, wird darauf nicht eingegangen. Das Schreiben sei aussreichend. Rechtliche Probleme gäbe es nicht. 

 

Das Unwissen über geltendes Recht und die grundsätzliche Einstellung, dass Bauernfängerei auf dem Niveau eines billigen Zeitschriftenabos für vermögende Kunden als Anspruch genügt, ist ernüchternd. Ich habe alle Sparpläne (fast 8000 Euro im Monat) bei der comdirect eingestellt und übertrage alles zur ING DIBA. Die zahlen sogar noch eine Prämie für den Übertrag. 

 

Irgendwie habe ich das Gefühl die comdirect gleicht das Level ihres Services bereits jetzt schon an den Mutterkonzern an. Sayonara !

23 ANTWORTEN

SMT_Jan-Ove
ehemaliger Mitarbeiter
4.279 Beiträge

Hallo @Munger,

 

ich habe dein Anliegen gerne an unsere Fachabteilung weitergegeben. Ich melde mich wieder, sobald ich mehr dazu weiß. Bitte habe etwas Geduld.

 

Beste Grüße

Jan-Ove

webmaster
Autor
2 Beiträge

Du wirst doch transparent über die Mitteilung in deiner PostBox informiert? Und die MiFiD-Vorgaben werden doch mit der Kosteninformation zum Sparplan, in der die Kosten detailiert aufgelistet sind voll und ganz erfüllt?

Munger
Autor ★★
19 Beiträge

@webmaster  schrieb:

Du wirst doch transparent über die Mitteilung in deiner PostBox informiert? Und die MiFiD-Vorgaben werden doch mit der Kosteninformation zum Sparplan, in der die Kosten detailiert aufgelistet sind voll und ganz erfüllt?


Die transparente Mitteilung, die von den MiFID gefordert wird, kommt nur bei Abschluss des Sparvertrags. Da zu dem Zeitpunkt der ETF im Aktionsprogramm war, werden die Kosten mit 0 Euro ausgewiesen. Fällt der ETF aus dem Aktionsprogramm, verändert sich die Kostenstruktur komplett, da für jeden Kauf 1.5 Prozent Ordergebühren anfallen.

 

Da jede Ausführung ein neuer Kaufvertrag ist, muss die comdirect diese veränderte Kostenstruktur detailiert aufführen und zwar in Euro und Prozent. Ausserdem muss genau dargelegt werden, wie sich diese Kosten auf die Rendite für die Zukunkft auswirken. Und zwar auf den Investitionsbetrag des Kunden bezogen.

 

  1. Anzugeben sind die
    Gesamtkosten = Dienstleistungskosten + Produktkosten.
  2. Die Gesamtkosten müssen in Bezug auf die Rendite (Ex-Ante und Ex-Post) veranschaulicht werden. Diese Veranschaulichung zeigt die Wirkung der Gesamtkosten und -nebenkosten auf die Rendite der Anlage; sie zeigt voraussichtliche Kostenspitzen und -schwankungen und sie geht mit einer eigenen Beschreibung einher.
  3. Im Zusammenhang mit der Dienstleistungserbringung empfangene Provisionen müssen separat ausgewiesen werden.
  4. Laut einem Delegierter Rechtsakt der ESMA ist der Ausweis als „Geldbetrag“ (also: in Euro und Cent) und als Prozentangabe vorgesehen.
  5. Ein Fremdwährungsteil muss mit Wechselkurs und den damit verbundenen Kosten angegeben werden.
  6. Eine Tabelle mit anfänglichen Kosten („Initial costs“), laufenden Kosten („On-going costs“) und Ausstiegskosten („Exit costs“) ist sinnvoll.
  7. Hat das Institut den Kunden an einen dritten Dienstleister verwiesen oder diesen dem Kunden empfohlen oder angeboten, müssen die Kosten für die Einbindung dieses dritten Dienstleisters offengelegt werden.

 

Ein Schreiben mit ,,Änderung" in dem nur die Einführung einer Provision steht, ist unzureichend. Für mich spielt die rechlichte Lage jedoch nur zweitrangig eine Rolle. Ich bin wirklch enttäuscht, wie ein Finanzdienstleister mit so einer Bauernfängerei Provisionen abkasiert. Kostenlose Verträge wie ein ETF-Sparplan, die von der Sache her langfristig sind, bewußt und automatisch in die Kostenpflicht laufen zu lassen ist unanständig. In dem Fall muss man die Verträge stoppen und beim Kunden erneut und aktiv den Bedarf abfragen. 

Elbblick
Experte ★★★
657 Beiträge

@Munger  schrieb:

Darüber wird man natürlich nicht angerufen 

Dir ist schon klar, dass Du ein Depot bei einer Direktbank hast, oder? Glaubst Du, da sitzen Leute den ganzen Tag rum und rufen die Kunden an, die ihre Mitteilungen in der Postbox nicht geöffnet haben? Bei einem kostenlosen Konto und Depot? Aktien der Comdirect hast Du hoffentlich nicht im Depot, bei so einem Geschäftsmodell wären die in Null Komma nix  nicht mal mehr so viel wert die der Deutschen Bank.

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

Tja – du mußt die Nachrichten in deiner Postbox regelmäßig lesen. Du kannst dich auch per Mail über neu eingestellte Nachrichten benachrichtigen lassen.

Munger
Autor ★★
19 Beiträge

@Elbblick  schrieb:

@Munger  schrieb:

Darüber wird man natürlich nicht angerufen 

Dir ist schon klar, dass Du ein Depot bei einer Direktbank hast, oder? Glaubst Du, da sitzen Leute den ganzen Tag rum und rufen die Kunden an, die ihre Mitteilungen in der Postbox nicht geöffnet haben? Bei einem kostenlosen Konto und Depot? Aktien der Comdirect hast Du hoffentlich nicht im Depot, bei so einem Geschäftsmodell wären die in Null Komma nix  nicht mal mehr so viel wert die der Deutschen Bank.


Wenn es die Comdirect schafft mir alle drei Wochen postalisch Werbung zu schicken, wird sie wohl in der Lage sein, einen Sparvertrag automatisch zu kündigen, wenn Kosten eingeführt werden und eine Reaktivierung aktiv postalisch (oder elektronisch) abzufragen. Darauf wird bewusst verzichtet, um Provisionen abzugreifen, weil man hofft, dass der Kunde es nicht merkt und zu faul ist die Verträge zu ändern. Das sind Methoden von Zeitschriftenabos und haben nichts beim Vertrieb von langfristigen Sparverträgen zu suchen. 

Crazyalex
Legende
7.680 Beiträge

...und wenn der Sparplan gestoppt wir wegen 1,5% dann maulen andere Kunden weil er gestoppt wurde.... man kann es nicht allen recht machen.

 

Wenn Du tatsächlich so ein guter Kunde der Comdirect bist dann hätte ich bevor ich im Forum herumjammere erst mal einen netten kleinen Anruf getätigt, den Sachverhalt freundlich beschrieben, mich entschuldigt, dass ich meine Nachrichten im Posteingang nicht gelesen habe (und ohne dass ich das jetzt geprüft habe vermute ich, dass in dem von Dir akzeptierten Vertrag drin steht, dass das zu den Pflichten als Kunde gehört...) und nach einer Erstattung aus Kulanz gefragt.

 

Nachdem Auftritt würde ich das jedoch nicht mehr machen.

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Elbblick
Experte ★★★
657 Beiträge

@Munger  schrieb:

Das sind Methoden von Zeitschriftenabos und haben nichts beim Vertrieb von langfristigen Sparverträgen zu suchen. 

Als Aktionär der comdirect habe ich nichts dagegen.

 

Und wie schon gesagt, eine Direktbank funktioniert anders als eine betreute Vermögensberatung oder -verwaltung.

Munger
Autor ★★
19 Beiträge

@Crazyalex  schrieb:

...und wenn der Sparplan gestoppt wir wegen 1,5% dann maulen andere Kunden weil er gestoppt wurde.... man kann es nicht allen recht machen.

 

Wenn Du tatsächlich so ein guter Kunde der Comdirect bist dann hätte ich bevor ich im Forum herumjammere erst mal einen netten kleinen Anruf getätigt, den Sachverhalt freundlich beschrieben, mich entschuldigt, dass ich meine Nachrichten im Posteingang nicht gelesen habe (und ohne dass ich das jetzt geprüft habe vermute ich, dass in dem von Dir akzeptierten Vertrag drin steht, dass das zu den Pflichten als Kunde gehört...) und nach einer Erstattung aus Kulanz gefragt.

 

Nachdem Auftritt würde ich das jedoch nicht mehr machen.

 

Gruß Crazyalex


Nein, eine vernünftige Depotbank führt keine Kosten ein nachdem ein langfristiger Vertrag läuft ohne sicher zu gehen, dass der Kunde Bescheid weiß. Der kurze Zeitraum der Meldung und die Art der Meldung sind eindeutig. Lockinstrumente haben bei langfristigen Investments nichts zu suchen. Entweder man lässt sie weg oder man meldet eine Kostensteigerung vernünftig an. Als Kunde muss ich mich für diesen Anspruch nicht rechtfertigen.

 

Auf jeden Fall hat sich das Thema Comdirect für nicht erledigt.