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zur Marktlage

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Guten Morgen,

 

es gilt weiterhin das, was ich hier geschrieben habe. Wir sehen aktuell eine etwas schärfere, aber völlig normale Korrektur. Ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Bitte beachtet auch weiterhin stur die Stopkurse, die ich Euch empfohlen habe oder die Ihr Euch individuell gesetzt habt.

 

Stopkurse bitte nicht aussetzen, weil "die steigt ja bald wieder". Tut sie meistens nicht. Außerdem sind Stopkurse wichtig, damit Ihr genug Bargeld habt und handlungsfähig seid, wenn das Gewitter vorübergezogen ist.

 

Für ETF benötigt Ihr wie bisher keine Stopkurse. Alle ETF-Sparpläne laufen einfach ganz normal weiter.

 

Weiterhin viel Erfolg, und trotz allem einen schönen Start in die Woche!

 

nmh

 

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
3.255 ANTWORTEN

dandelion
Experte ★
191 Beiträge

@haxo  schrieb:

Dieses Forum ist wie ein guter Kompost, da muss alles an Mist rein: geschredderte Äste, nährstoffarmer Grasschnitt, fauliges Obst, Kaffeesatz ich habe sogar mal gelesen, dass einige Kompost-Freaks Fleischreste reintun, und zwar nicht wegen der Verrottung, sondern um die roten Kompostwürmer so richtig aufzupäppeln.

 

Also insofern lese ich hier gern jeden Mistbeitrag, sogar den Mist von hvd. Katze (Zunge)

 

Frohes Gärtnern, man kommt dabei auf so viele Anlagestrategien...

 

hx.


Werter Haxo 

darf ich deinen Beitrag allgemein verstehen oder bezieht sich dein posting auf meine Mitteilung eben? ich glaubs zwar nicht, aber falls Beiträge dieser Art nicht gewünscht sind, sagt mir das, und ich halte mich raus. Muss ja nix beitragen.

Leider habe ich Kollegen in Frankreich, NYC, Israel, Barcelona, Indien usw.

 

Kommunikation weltweit läuft übrigens über Microsoft und Cisco.

Zoom.us nutzen mittlerweile fast alle, die ich privat kenne. 

 

die Beiträge von @hvd lese ich ebenso gerne wie deine @haxo .

 

Eigentlich kaufe ich buy&hold. In Zeiten wie diesen macht auch Zocken Sinn.

Von daher ist mir der eine oder andere Beitrag eine Inspiration.

 

Und wenn alles den Bach runter geht, hab ich die Chance, ne Wette aus 2016 doch noch zu gewinnen. Es geht immerhin um 1 EUR, dass Trump 2020 nicht wiedergewählt wird. Bis Februar dachte ich, ich verliere. 

 

 

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@hvd 

Ich sehe bei RDS keine Probleme wie du. Ich halte schon lange RDS A . Ich bekomme automatisch die Dividende. Diese wird sofort in Euro gezahlt. Davon werden dann     15 % an der Quelle und 10% in D abgezogen. Stockdividende lohnt nicht. 

 

Guten Abend hvd,

ich hoffe, die Emotionen haben sich inzwischen alle wieder beruhigt und wir kommen auf den eigentlichen Kriegsschauplatz zurück. 

 

Du bevorzugst die A – Aktie (A0D94M) Das ist in Ordnung. 1907 fusionierte die niederländische Royal Dutch mit dem britischen Unternehmen Shell. Auch mehr als 113 Jahre nach dem Zusammenschluss werden immer noch zwei verschiedene Aktien des Energiekonzerns an der Börse gelistet. Beide Papiere sind Stammaktien und somit mit den gleichen Rechten ausgestattet. Der Hauptunterschied liegt im Steuerrecht. (Als Finanzwirt achte ich immer auf solche Feinheiten). Während die Dividendenzahlungen der sogenannten „A-Aktien“ dem niederländischen Steuerrecht unterliegen, wird die Gewinnbeteiligung bei den „B-Aktien“ (A0ER6S) nach britischem Recht versteuert.

 

Da Royal Dutch Shell seine Bilanzen in US-Dollar erstellt, werden auch die Dividendenzahlungen in Dollar geleistet.

 

Bei den „A-Aktien“ werden die Dividenden von US-Dollar in Euro umgerechnet, bei den „B-Aktien“ zuerst von US-Dollar in Britische Pfund und anschließend in Euro.

 

Anleger müssen hier also zwei Währungsumrechnungen (und damit auch mögliche Wertschwankungen) einkalkulieren. Zudem wird die „A-Aktie“ hierzulande deutlich häufiger gehandelt und notiert im europäischen Auswahlindex Stoxx 50. Deshalb ist deine Wahl korrekt. Die Niederländer kassieren 15% Quellensteuer, und 10% greift sich der Fiskus sowieso, so dass bei der Britischen Großzügigkeit kein Vorteil besteht. Um Zahlung der 25% kommen Anleger also nicht herum!

 

Auch hast du recht, dass die langweiligen Ölaktien sind im Zuge des Ölpreisverfalls wieder verstärkt in den Fokus der Anleger rücken. Kein Wunder, schließlich sind die Bewertungen in diesem Sektor derzeit wirklich günstig. Mittlerweile locken Papiere wie etwa Royal Dutch Shell mit satten Renditen von rund 10 Prozent. Selbst wenn die Dividenden halbiert werden sollten, kann der Aktionär sich nicht beschweren. Aktuell wurde bekannt gegeben, dass das Aktienrückkaufprogramm zur Kostenersparnis ausgesetzt wird. Die Corona Krise eröffnet jedoch auch lukrative Chancen.                                                                          

 

Die Royal Dutch Shell ist eines der weltweit größten Energieunternehmen und war im Juli 2012 das nach Umsatz weltweit größte Unternehmen überhaupt. Der Konzern ist in mehr als 140 Ländern aktiv. Weltweit beschäftigt Shell rund 81.000 Mitarbeiter. Etwa eine Million Anleger investieren in fast acht Milliarden Aktien (genau 7.881.195.000 Stück). Das Unternehmen ist als Royal Dutch Shell in London eingetragen. Die Hauptverwaltung befindet sich in Den Haag. Die Endprodukte des Unternehmens umfassen Treib- und Schmierstoffe, Bitumen sowie Flüssiggas für den Hausgebrauch von Endkunden ebenso wie für die Industrie und das Transportwesen. Shell produziert außerdem Chemikalien und Petrochemikalien für Industriekunden, welche diese zu Kunststoff, Oberflächen und Reinigern weiterverarbeiten.

An den mehr als 46.000 Tankstellen des Konzerns werden jeden Tag hunderte Millionen Liter Benzin verkauft.

Die Geschäftsfelder: Raffinerie 70% , Gas & Energie 11% , Chemie 10% Förderung und Produktion 9,0%

Doch wo liegen nun die Vorteile Shells (die Tankstellen mit der gelben Muschel) gegenüber BP?

Unter dem Druck des Ölpreisverfalls stemmte Shell 2015 die größte Übernahme in der Energiebranche seit mehr als zehn Jahren und kaufte für umgerechnet 64 Milliarden Euro den britischen Gasproduzenten BG (British Gaz).Seitdem haben sich die Rohölpreise halbiert. Gründe dafür sind die hohen Fördermengen, für die es angesichts der schwächelnden Weltwirtschaft nicht genügend Abnehmer gibt, sowie der Schiefergasboom in den USA und der Streit innerhalb der OPEC.                                                                        

Shell fielen mit BG milliardenschwere Projekte in Brasilien, Ostafrika, Australien, Kasachstan und Ägypten in die Hände.

Auch der Gaspreis, der sich am Ölpreis orientiert, ist im Zuge dessen kräftig gesunken. So gibt es aktuell den Kubikmeter Gas für den halben Preis.

 

Was uns der Konzern aber verschweigt ist die Tatsache, dass die Konzernverschuldung von 12% auf etwa 20% gestiegen ist. Diese Verschuldung beträgt Stand heute immerhin 213,9 Milliarden Euro, und der Absturz der Ölpreise macht dem Konzern schwer zu schaffen. Bei einem Gewinn (2019) von 17,5 Milliarden, wird der Konzern 12,2 Jahre wirtschaften müssen, um allein den hohen Schuldenstand zu tilgen. Das Gewinnwachstum wurde bereits reduziert,wenn man mit einem Ergebnmis von 1,17Euro pro Aktie rechnet, reduziert sich das Gewinnwachstum um 21%.

Die Aktien werden aber in erster Linie wegen der vergleichsweise hohen Dividendenrendite gekauft.

Zugegeben, mit erwarteten Kursgewinnen war mit der Aktie in den letzten Jahren kein Blumentopf zu gewinnen. Ich habe eine Position in Royal Dutch, weil die Dividende eine der attraktivsten in Europa ist und ich diese für gesichert erachte.

 

Die Ölbranche selbst ist jedoch schwer zu analysieren. Ich sehe aber keinen Grund zu verkaufen, im Gegenteil, der derzeitige Kurs ist - wie von dir angesprochen- eine Möglichkeit, den Einstandskurs zu verbilligen und die Position sogar noch aufzustocken. Spätestens mit dem damaligen Kauf der britischen BG Group hat Europas größter Energiekonzern seinen Schwerpunkt von Öl auf Gas verlagert und verfügt mittlerweile auch über mehr Gas- als Ölreserven.

 

Natürlich bekommt der Konzern die derzeitige weltweise Epidemie deutlich zu spüren. Trotz der Probleme wird das Management an seiner Dividendenpolitik festhalten.

 

Noch verdient der Konzern sein Geld in allererster Linie mit Öl- und Gas, doch Royal Dutch Shell befindet sich mitten in einem gewaltigen Wandel. Mittelfristig will man zu einem der größten Stromversorger der Welt werden, 30 Firmen aus den Bereichen Ökostrom und Elektrizität hat man bereits übernommen, um dieses Ziel zu erreichen (das würde natürlich auch die Abhängigkeit vom Öpreis mindern).

 

Hinzu kommt, dass der Ölverbrauch trotz der zunehmenden E-Mobilität in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach nicht abnehmen wird – im Gegenteil: Die Weltenergiebehörde rechnet langfristig mit einem deutlichen Anstieg des weltweiten Ölverbrauchs.

 

Und hier finde ich bereits klare Gegensätze zu BP (dieser Konzern ist übrigens nicht so hoch verschuldet (194,5 MRD, das sind immerhin 19,4 Milliarden weniger).

BP hat ebenfalls einige Vorteile in der Hinterhand, weshalb ich mich für BP entschieden habe.

So weist dieser historisch im Vergleich zu den wichtigsten Wettbewerbern einen recht hohen Anteil an Öl in seinem Produktions-Portfolio auf (inkl. Rosneft rund 60%), dieser Anteil dürfte sukzessive sinken. Die Projekt-Pipeline von BP hat ihren Schwerpunkt in Gas und LNG (Flüssiggas, dies hat den Vorteil, es ist leichter zu transportieren) und wird nach Experten die Oberhand gewinnen.

Inzwischen fokussiert sich BP darauf, seine Position im Downstream-Bereich, und hier insbesondere mit Blick auf den Kraftstoffvertrieb und die Elektromobilität, auszubauen.

 

Ausgehend vom allgemeinen Trend, dass der Marktanteil von Elektrofahrzeugen weltweit deutlich zunehmen wird, sieht BP den Bedarf, sein Tankstellennetz um entsprechende E-Mobilitätsangebote zu erweitern. Hierin unterscheidet sich BP von Wettbewerbern wie Shell, Total oder Repsol, die vor allem ihre Kapazitäten zur Stromerzeugung ausbauen, um so mehr Endkunden zu erreichen.

 

Die wichtigste Sparte von BP ist das Upstream-Geschäft – das Suchen und Fördern von Öl und Gas. Allein durch die bestehenden Reserven ist die Förderung für die nächsten 15 Jahre gesichert. So hat BP hohe Ölreserven von knapp 18 Milliarden Barrel. So verfügt unter den börsennotierten Gesellschaften weltweit lediglich der Branchenprimus Exxon Mobil über noch höhere gesicherte Vorkommen an Öl und Gas. Gemessen an der derzeitigen Tagesproduktion von 3,3 Millionen Barrel könnte BP noch stattliche 14 Jahre auf gleichbleibendem Niveau produzieren. Und das ohne auch nur einen einzigen weiteren Tropfen Öl zu entdecken, was äußerst unwahrscheinlich wäre.

 

Die günstig bewertete Aktie von BP bleibt für uns konservative Anleger weiterhin ein Kauf. Die Bewältigung der finanziellen Folgen des Deepwater Horizon-Unfalls im Jahr 2010 im Golf von Mexiko ist weitgehend abgeschlossen. Die steigende Produktion der zahlreichen neuen Projekte sowie die stetig sinkenden Belastungen aus der Deepwater-Horizon-Katastrophe sorgen dafür, dass BPs Gewinne dynamischer anziehen dürften als bei den anderen Energieriesen.

 

Zur Stockdividende äußere ich mich jetzt nicht, es wird jetzt zu umfangreich, aber ich würde sagen, mit beiden Aktien liegt der Investor nicht verkehrt und wer sich nicht entscheiden kann, hat ja die Möglichkeit seine Investition bei einem Nachkauf oder Neueinstieg zu halbieren und sich beide Werte ins Depot zu legen (das war übrigens mein Weg, welchen ich für mich gewählt habe). 

 

Festzustellen bleibt jedenfalls, kursmäßig war mit beiden Aktien in der Vergangenheit kein Blumentopf zu gewinnen, außer Mitleid haben die Aktionäre in den vergangenenen Jahren nichts verdient. Dafür wurden sie aber mit fürstlichen Dividenden belohnt, welche zu den höchsten gehören, welche überhaupt von Konzernen immer zuverlässig ausgeschüttet werden.

 

Wenn ich meine Erkenntnisse hier auch in Kurzform schreibe, vielleicht haben einige Ölsucher hier dennoch Ideen gewonnen, und dann hat dich meine Mühe wenigstens gelohnt.

Grüße - Shane

Und damit ich es nicht vergesse, Dividenden schwanken wesentlich geringer wie Kurse, das wissen wir zwar alle, nur nehmen wir es bewußt nicht zur Kenntnis. 

 

longtrader
Mentor ★★★
2.664 Beiträge

@dandelion  schrieb:

@haxo  schrieb:

Dieses Forum ist wie ein guter Kompost, da muss alles an Mist rein:

Und wenn alles den Bach runter geht, hab ich die Chance, ne Wette aus 2016 doch noch zu gewinnen. Es geht immerhin um 1 EUR, dass Trump 2020 nicht wiedergewählt wird. Bis Februar dachte ich, ich verliere. 

 


Zu viel Mist kann den Boden verderben und natürlich auch die Ernte (übrigens neues Gesetzesvorhaben soweit ich das mitbekommen habe, oder war das nur auf die Gülle bemünzt?).

 

@dandelion, ich setze 2 EUR dagegen, dass Trump doch wieder gewählt wird. Einerseits hat er nun eine "Spielwiese" auf der sein Stil Politik zu betreiben hervorragend angewendet werden kann, nämlich das brachiale. Dieser Stil des "Machens", nicht Diskutierens oder Überlegens und dann Handelns (wie viele Staaten es derzeit praktizieren), wenn andere etwas auf den Weg bringen.  Er wird die Krise zum Anlasse nehmen, die eine oder andere Entscheidung zu treffen, die er möglicherweise auch schon im Blick hatte, aber, um sein Gesicht zu wahren, noch nicht umgesetzt hat, nämlich eine Annäherung bei den Zollstreitigkeiten oder sogar gänzliche Abschaffung an Hindernissen im Handel zwischen USA und einigen wichtigen Partnern wie z.B. der EU oder auch China. Er wird sich letztendlich als "Macher" präsentieren, als derjenige, der in der Lage war, die USA erfolgreich aus der Krise herausmanövriert zu haben. Und wenn es doch einen wirtschaftlichen Einbruch geben sollte wird er es so darstellen, dass es ohne ihn noch viel schlimmer gekommen wäre. Das kommt bei den meisten Amerikanern an. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die aktuelle "Rentnergilde" bei den Demokraten (einer davon ist glaube ich nahezu 80 Jahre alt) die Durchsetzungskraft eines Donald Trump hat, denn Durchsetzungskraft ist in solchen Situationen gefragt. Ich erinnere an die Worte von Bernecker, die er bei einem Aktionärstreffen von sich gegeben hat (nach der Bemerkung, dass er Trump seit Jahrzehnten- auch perönlich - kennen gelernt hat):  "Als Mensch würde ich ihm nicht die Hand geben, aber ich respektiere und bewundere (zumindest teilweise) sein politisches Handeln, insbesondere seine Strategien, die sich im Allgemeinen dahinter verbergen."

jürgen1955
Autor ★★
32 Beiträge

@Shane 1 

Eine sehr gute Zusammenfassung.

Für die Entscheidung ob bei Shell die A oder die B Aktie besser ist, kann man einfach sagen, wer seinen Freibetrag noch nicht ausgeschöpft hat fährt mit der B Aktie besser, weil er die komplette Steuer zurück erhält. Für alle Anderen ist die A Aktie besser, weil dort der Soli nur auf den 10 Prozentanteil gerechnet wird.

Ob der Schuldenstand der Gesellschaft alleine betrachtet eine große Aussagekraft hat, bin ich mir nicht sicher, weil da dagegen die Werthaltigkeit der Fördervorkommen steht und da sind neben der Menge auch noch die Förderkosten von Belang, was von aussen schwierig zu bewerten ist.

Dass man mit diesen Aktien in der Vergangenheit keinen Blumentopf gewinnen konnte, ist natürlich die buy and hold Sicht. Wer Anfang 2016 für unter 18 eingestiegen ist, hatte bis Mitte 2018 bei Kursen über 30 neben der Dividende auch noch eine schöne Rendite.

Ich glaube jedenfalls, dass wir beim Ölpreis eher den Boden gefunden haben, als im restlichen Markt, weil Rußland sich ein solches Preisniveau genau so wenig leisten kann, wie die Fracking Industrie in Amerika.

 

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@jürgen1955 

Im Prinzip richtig erkannt, allein am  Schuldenstand einen Maßstab anzulegen ist zu kurzsichtig. Der politische Zustand der Länder (z.B. bei Total - also Krisengebiete) in welcher Öl gefördert wird muss beachtet werden, oder bei BP bestehen enge Verbindungen mit Russland. 

 

Eigentlich ist es egal, welche der beiden Aktien man wählt, das Problem war mehr die Stockdividenden (gibt es noch bei BP). Einige Banken buchen diese vorteilhaft kostenfrei ein, andere verlangen auch bei kleinen Stückzahlen Gebühren. Und bei diesen Stockdividenden wurden dann manchmal die B-Aktien eingebucht.

 

Für den Anleger nicht ersichtlich und merkbar (auch unerheblich), jedoch beim Verkauf der Position wurden diese dann nicht mitverkauft und umständlich ein Tausch erforderlich. Und je nach Gebührentabelle der Hausbank fallen da auch schnell mal bis zu 30 Euro an, denn man kann nicht in einem Rutsch eine Position verkaufen, welche aus zwei WK besteht (Nachteil: 2x Gebühr für eine Handvoll eingebuchte Stockaktien).

 

Der britische Energieriese hatte  mit seinen Zahlen im August 2019 auch positiv überrascht. So lag der bereinigte Nettogewinn trotz der niedrigeren Ölpreise auf dem Niveau des Vorjahres. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen & Steuern (EBIT) übertraf mit 5,16 Milliarden Dollar klar die Analystenprognosen.

 

Und ein letzter Punkt jetzt, welchem man Beachtung schenken sollte:

Konzerne, welche die schwarze Brühe nicht nur fördern, sondern auch verarbeiten und verkaufen (und in Deutschland finden wir ja an jeder Ecke Shell oderAral), federn in schlechten Zeiten billige Ölpreise gewaltig ab.

 

Dein Argument: (wer Anfang 2016 für unter 18 eingestiegen ist, hatte bis Mitte 2018 bei Kursen über 30 neben der Dividende auch noch eine schöne Rendite)

kann ich ganz einfach entkräften.  Eine Rendite auf den Einstiegszeitpunkt zu beziehen wird natürlich immer wieder gerne für Werbung angeführt, ist aber inkorrekt.                  

 

Wer dann Mitte 2018 bei BP eingestiegen ist, bezahlte da 6,30 Euro und erhielt jetzt Mitte März 2020 noch 3,15 Euro und einige Tage später noch weniger. Also keine schöne Rendite, sondern ein grauenhafter Verlust.

 

Das aber nur nebenbei angemerkt, im Prinzip haben Ölkonzerne alle ein günstiges KGV und eine hohe Dividende. W

 

Wer jetzt nicht gerade einem kleineres Unternehmen (OMV/Österreich fällt mir spontan ein) sein Herz schenkt, wird mit den großen Playern (Exxon Mobile, Royal Dutch, Chevron, Petro China usw.) wahrscheinlich auch nicht Total (kleines Wortspiel) daneben greifen. 

 

Aber danke für deine Antwort zu meinem ausufernden Beitrag heute Nacht, nachher werde ich schon das Pflaster von meinen wundgeschriebenen Fingern entfernen können (bitte jetzt aber kein kollektives Mitleid aussprechen).

 

Grüße - Shane

jürgen1955
Autor ★★
32 Beiträge

@Shane 1 

Ich möchte dich ungern korrigieren, aber meines Wissens nach, gibt´s auch bei BP keine Stockdividende mehr. Ich habe die WKN 850517 und habe dort seit geraumer Zeit kein solches Angebot mehr bekommen.

Bei einem Ölpreisniveau von 50 bis 60 Dollar, erschien mir bis vor kurzem auch die BP besser aufgestellt und dort wurde ja auch die Dividende leicht erhöht, weil die Schadenskosten, wie du auch geschrieben hast, mittlerweile fast vollständig erledigt sind. Jetzt spricht m.E. für Shell, dass die Dividende seit Jahrzehnten nicht gesenkt wurde und die Hoffnung, dass das zumindest kurzfristig so bleibt.

longtrader
Mentor ★★★
2.664 Beiträge

Endlich mal ein Interview von einem Fachkundigen, d.h. Virologe und Immunologe, das vieles in einem anderen Licht erscheinen lässt. Ähnliches wurde bereits an dieser Stelle als Vermutung geäußert, und zwar dahingehend, dass die Politik versucht, ihr Handeln zu rechtfertigen, aber das Ergebnis eher zerstörerisch als zielführend ist:

 

https://1drv.ms/u/s!AqtxeJlpRiyU7EDEBzfoYu3Sy-tw?e=IvDTsr 

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@jürgen1955 

Das ist wirklich verwirrend, bei mir kam gerade ein Schreiben, in welchem mir diese Option angeboten wird.

 

Eine der großen Fragen ist, wann BP diese  Stockdividende wieder abschafft. Das Unternehmen will dies dann tun, sobald die Bargeldbestandsdecke ausreicht, nachhaltig die Dividendenzahlungen (bei 100% Barzahlung) wieder decken zu können. Im Moment scheint diese Deckung noch nicht gegeben. Aber die derzeit doch recht hohe Nettoverschuldung stellt aus Sicht von BP wohl gerade deswegen keinen Hinderungsgrund für die Einstellung des Aktiendividendenprogramms dar.

 

Du hast also bereits BP (850517). Vielleicht wird die Wahlfreiheit dir auch etwas später noch zugestellt, das Angebot gilt ja unabhängig von der Größe deines Anteils.

Unabhängig davon, nehe ich sowieso Abstand davon, da die Einbuchung entgeltlich erfolgen würde. Dies war bei RDS stets kostenfrei.

Shane

jürgen1955
Autor ★★
32 Beiträge

@Shane 1 

Ja, jetzt ist die Verwirrung vollständig.

Der Ex-Tag war ja schon der 13.2.2020 und die Angebote für die Stockdividende erfolgten in der Vergangenheit eigentlich immer zeitnah zum Ex-Tag.

Sollte sowas von Bank zu Bank unterschiedlich gehandhabt werden?

Bei der Suche bin ich auch auf folgende Beiträge gestossen, nachdem es wohl einen Vorstandsbeschluss geben soll, Stockdividenden vorerst nicht mehr anzubieten.

/t5/Wertpapiere-Anlage/Stockdividende-BP-Terminegbundenes-Angebot/td-p/107964

Ich scheine also nicht alleine zu sein, obwohl ich das Angebot auch noch nie angenommen habe.

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Hallo @longtrader ,

sehr guter Beitrag. Das Interview mit Prof. Stefan Hockertz steht im vollständigen Kontrast zur derzeit öffentlichen Meinung. Übrigens: Der Eintrag zu seiner Person unter WIKIPEDIA ist zu Löschung vorgeschlagen. Wir können hier hautnah erleben, wie die Meinungsbildung in dieser Republik unter Kontrolle steht.