EFT MSCI World + EM oder nur World

[ehemaliger Nutzer]

Hallo Zusammen!

Ich bin recht neu (3/4 Jahr) mit einem ETF Sparplan MSCI World

WKN A0RPWH iShares Core MSCI World UCITS ETF - USD ACC

gestartet. Er ist Thesaurierend und da ich meinen Freibetrag nicht erschöpft habe, möchte ich doch auf einen ausschüttenden ETF umstellen. (habe ich hier im Forum gelernt 😉  )

Bei einer Anlage von aktuell 100€ habe ich 2 Fragen:

1. lieber einen MSCI World ETF oder 70/30%  World und EM?

2. Als MSCI World habe ich mir jetzt den: A1C9KL HSBC MSCI WORLD UC.ETF DZ

gewählt, da er vom TER günstig ist, sowie nicht zu klein ist und er ist schon älter.

Passt meine Auswahl bei einem langfristingen Horizont (> 15 Jahre)? Ich möchte mich nicht aktiv mit Umschichtungen etc. beschäftigen...

Besten Dank!

[t.w. · Accepted solution]

Hallo @ehemaliger Nutzer,

bei 100 Euro nur einen ETF zu nehmen finde ich eine super Idee. Hier hast Du zwei gute Möglichkeiten:

1. Ein reiner MSCI World ETF, wie den, den Du Dir ausgesucht hast.
2. Ein A1JX52, der neben den "World-Aktien" ca. 11% Emerging Markets beinhaltet. Da hättest Du also etwas Schwellenländer dabei und trotzdem nur eine Position und keinen Aufwand. 

Beide Varianten sind gut, mach das, was sich für Dich am besten anfühlt und dann: Viel Erfolg! 

[ehemaliger Nutzer]

Hallo @t.w. !

Danke für schnelle Antowort. Ich schaue mir den A1XEY2 mal genauer an und werde dann die 1-ETF Strategie beibehalten.

In dem Dschungel an ETF´s  fällt mir auch nach langem Lesen und Vergleichen die Entscheidung (als Anfänger) schwer. 

[t.w.]

Das eigentlich Lustige an der Sache ist: Am Anfang liest man unglaublich viel und versucht alles zu optimieren, jede Nachkommastelle in Excel auszuwerten, jeden Unterschied zu beleuchten, um nach einer Weile festzustellen: Fast alles egal. Man nehme einen möglichst breit gestreuten Index, einen ausschüttenden ETF darauf (solange noch Freibetrag da ist) und fertig. 

[Shane 1]

@t.w. 

Hallo, deine Detailkenntnisse beeindruckten mich schon öfters, gerade bei Fonds und speziell ETF. Speziell habe ich mich schon immer darüber gewundert, dass immer wieder auf den MSCI World abgehoben wird, als wäre dieser das Non Plus Ultra. Irgendwo habe ich mich schon einmal darüber ausgelassen, dass er bloß ein Index unter unendlich vielen (gibt es mehr wie handelbare Aktien) ist, und seltsamerweise bei den meisten Fonds immer als Maßstab herhalten muss, wenn sie ihre Erfolge damit promoten (irgendwo mal in einem Thread), wird für @ehemaliger Nutzer wahrscheinlich unwichtig sein, aber für dich als Hintergrundinfo interessant.

Im MSCI World steckt nur die halbe Welt  (17.10.2019)

Um das Portfolio breit zu streuen, sollten Anleger in den Welt-Aktienindex MSCI World investieren, raten viele Anlagestrategen. Doch der Name ist irreführend. Im MSCI World steckt längst nicht die ganze Welt.Patriotismus an der Börse zahlt sich nicht aus. Wer in den letzten zwei Jahren auf den Dax setzte, verlor 2,5 Prozent. Mit einer breiten geographischen Streuung konnte man dagegen Gewinne machen. Der MSCI World legte im selben Zeitraum rund acht Prozent zu.

Rechnet man die Dividenden im Dax heraus, lohnt es sich auch langfristig, lieber fremd zu gehen als seine Heimatliebe zu beweisen. Auf Zehnjahres-Sicht hat sich der MSCI World nahezu verdoppelt, während der Kurs-Dax lediglich um rund 50 Prozent zulegte.

Keine Schwellenländer im MSCI World

Doch wer glaubt, im MSCI World, die ganze Welt im Depot zu haben, der irrt. Der Index bildet lediglich Aktien aus 23 Industrieländer ab und schließt die Emerging Markets aus. Und selbst diese geografische Zusammensetzung ist ungleich verteilt. Die 23 Staaten werden nicht nach ihrer wirtschaftlichen Stärke im Index abgebildet, sondern nach der Börsenkapitalisierung.

Schwerpunkt US-Aktien

So kommt es, dass US-Aktien im MSCI World deutlich übergewichtet sind. Ihr Anteil beträgt aktuell rund 63 Prozent. Japan ist mit rund acht Prozent schwächer gewichtet als seine wirkliche Wirtschaftsleistung . Und Deutschland ist im MSCI World gerade mal mit drei Prozent vertreten, obwohl der Anteil des Lands am weltweiten BIP bei gut acht Prozent liegt.

Zudem sind im MSCI World die Tech-Aktien stark überrepräsentiert. Alleine die FAANG-Titel (Facebook, Apple, Amazon, Google) sowie Microsoft machen im Index einen Anteil von rund neun Prozent aus.

Nebenbei bemerkt, MSCI steht noch für "Morgan Stanley Capital International" aber  die Großbank ist aber nicht mehr mit an Bord.

Grüßle - Shane

[t.w.]

Hallo @Shane 1,

Du hast natürlich völlig recht, es gäbe tausend weitere interessante Wege breit diversifiziert zu investieren. Zum Beispiel gibt es ja auch Ansätze, Regionen nach ihrem BIP zu gewichten und ähnliche Dinge. 

Was MSCI World / ACWI / All-World so interessant macht, ist meiner Meinung nach, dass man hier die Möglichkeit hat, sehr einfach und mit nur einem Produkt einne großen Teil des wirtschaftlich relevanten Markts abzudecken. Für ein BIP-gewichtetes Depot brauche ich mindestens vier ETFs. Ich habe also mehr Gebühren, mehr Arbeit und niemand weiß, ob ich davon jemals einen Vorteil haben werde. 

Ich bin daher weiter dafür, Einsteigern eine einfache Lösung an die Hand zu geben, mit der sie eine ordentliche Durchschnittsrendite erzielen können, zumal wie gesagt die Überlegenheit anderer Lösungen keineswegs sicher wäre. Das breiteste was es da derzeit gibt ist der All-World von Vanguard, der glaube ich mittlerweile zur Standardempfehlung hier geworden ist. 

Spannend wäre aber meiner Meinung nach ein BIP-gewichteter weltweiter ETF allemal, für diejenigen, die diese Gewichtung vorziehen. Ein BIP-All-World könnte das nächste tolle Produkt der Index- und ETF-Anbieter werden. 

[Crazyalex]

Das muss ich @t.w. beipflichten: Gerade für Anfänger (also auch für mich!) ist EINFACH ein sehr wichtiger Punkt. Neben SICHER und ausreichend Rendite. Und da ist der MSCI World halt mal zumindest alles andere als falsch

Jedes andere Produkt das das auch bietet ist immer herzlich willkommen

Gruß Crazyalex

[Shane 1]

@Crazyalex 

Hallo, wie gesagt, ich halte mich da raus, mit ETF befasse ich micht nicht, einfach aus dem Grund, dass man mit einem ETF nie den Markt schlagen kann. Und das macht für mich den Reiz aus.

Zur Sicherheit werden sich die einzelnen ETF nichts bewegendes gegenseitig wegnehmen, ein Index kann ja in der Regel nicht in Konkurs gehen, bleibt also die Rendite.

Und Fonds, da aktiv gemanagt, sind teurer und die Erfolge teilweise bescheiden. Als Anleger hast du auch keinen Einfluß auf die Zusammensetzung und kennst nicht einmal den Namen des Verwalters. Die Charts oder Erfolge in der Werbung sind teilweise irreführend, (Zahlen aus dem vorigen Quartal, oder mit überholtem Chartbild). 

Grüßle  

[dg2210]

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@t.w.  schrieb:

Ich bin daher weiter dafür, Einsteigern eine einfache Lösung an die Hand zu geben, mit der sie eine ordentliche Durchschnittsrendite erzielen können,

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Warren Buffet (ja, DER Warren Buffet) rät zu einer Anlage in einen S&P 500 Fonds (90%) und kurzlaufende Staatsanleihen (10%). Das reicht aus.

[Crazyalex]

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@Shane 1  schrieb:

@Crazyalex 

Hallo, wie gesagt, ich halte mich da raus, mit ETF befasse ich micht nicht, einfach aus dem Grund, dass man mit einem ETF nie den Markt schlagen kann. Und das macht für mich den Reiz aus.

Zur Sicherheit werden sich die einzelnen ETF nichts bewegendes gegenseitig wegnehmen, ein Index kann ja in der Regel nicht in Konkurs gehen, bleibt also die Rendite.

Und Fonds, da aktiv gemanagt, sind teurer und die Erfolge teilweise bescheiden. Als Anleger hast du auch keinen Einfluß auf die Zusammensetzung und kennst nicht einmal den Namen des Verwalters. Die Charts oder Erfolge in der Werbung sind teilweise irreführend, (Zahlen aus dem vorigen Quartal, oder mit überholtem Chartbild). 

Grüßle  

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@Shane 1 

Aus Deiner Sichtweise und auch aus der eines erfahren langjährigen Anlegers ist das durchaus richtig.

Aber es gibt eben auch genügend Leute die sich mit dem Aktienzeugs nicht soweit auseinander setzen möchten. Und aus deren Sicht gibt es (derzeit) 0 bis max 1,x% aufs Tages-/Festgeld. Oder eben ein Indexfonds/ETF der immerhin eine mittlere einstellige Prozentzahl im langjährigen Mittel verspricht - und das mit, im Vergleich zu Einzelaktien, überschaubaren Risiko. Diese Sichweise ist ebenso legitim wie richtig.

Es kommt halt immer darauf an von welchen Standpunkt aus man das betrachtet...

Gruß Crazyalex