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zur Marktlage: keine Angst vor der Korrektur

763 ANTWORTEN

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

@NR  schrieb:

Zur Sektorrotation: Uh. Meinst Du etwas spezielleres, als auf die Sektor-Indizes zu gucken? 969421 (Dow Transportation), 969422 (Dow Utility), ...? Gibt's auch von S&P und in diversen europäischen und deutschen Varianten ...


Ich höre immer wieder den Begriff Sektorrotation, insbesondere beim Schwächeln vom Tech-Werten. Googlen brachte mich z.B. zu solchen Grafiken , aber ich würde gerne wissen, ob und wie man solche Zyklen konkret für sich selbst nutzen kann. In welchen mittel- bis langfristigen Charts, ggf. von verschiedenen Branchen-ETFs spiegeln sie sich konkret und erkennbar wieder. Natürlich sind es i.d.R. nie so schöne Kurven, aber Tendenzen würden mir schon reichen.

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

@ZilchKann auch sein, dass es eine Antwort war, aber es war ein längerer Beitrag. Wenn ich ihn finde, sage ich es dir 😉

 

Einer meiner Fragen war ja, was man in einer Situation von übergreifenden Kursstürzen im Hinblick auf Stop Loss Order verhält oder verhalten sollte. Gutes Beispiel Corona März 2020. Was macht man dann, wenn man sieht, dass es steil bergab geht und voraussichtlich viele bis alle stop loss order (sofern sie als "automatische" order platziert sind) ausgelöst werden? Viele hier haben das ja letztes Jahr erlebt. Wie habt ihr euch verhalten? Order gelöscht? Ausführen lassen und dann wieder gekauft?

 

 

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 


@MatMiller  schrieb:

Einer meiner Fragen war ja, was man in einer Situation von übergreifenden Kursstürzen im Hinblick auf Stop Loss Order verhält oder verhalten sollte. Gutes Beispiel Corona März 2020. Was macht man dann, wenn man sieht, dass es steil bergab geht und voraussichtlich viele bis alle stop loss order (sofern sie als "automatische" order platziert sind) ausgelöst werden?


@MatMiller, Nimm ruhig einmal Deine eigene Logik zur Hand (das ist nicht negativ gemeint, sondern eine Ermunterung).

Die Vertreter bestimmter Strategien hier werden vermutlich ihre erfolgreichen Strategieregeln nicht selbst anhand eines Spezialfalles relativieren.

Grund: Ein bekanntes Problem, das viele Anleger um einen Teil der Renditen bringt, ist mangelnde Disziplin, sind durch überbordende Gefühle (Ängste) ausgelöste "Ausnahmehandlungen".

 

Bei Besonderheiten prüfe ich sehr rasch durch Vergleich mit Indizes und Werten z.B. derselben Branche oder des selben Währungsraumes kurz ab, was eigentlich grob los ist, wenn etwas los ist. Man kann so sehr einfach und schnell ein Devisenproblem, ein Branchenproblem, ein Firmenproblem oder eine globale Marktstimmung voneinander trennen. Das kannst Du auch und dann auch danach handeln. Aber eine Anleitung für das Verhalten in Spezialfällen wird Dir wohl kaum jemand geben können.

Es kommt ja noch hinzu, dass in Deinem Beispiel vom Corona-Crash kein Mensch wusste, wann die Stimmung kippen würde. Sie ist irgendwann einfach wieder gekippt um ohne Vorwarnung in einen überraschend überzeugenden Aufwärtstrend zu münden. Das kann bei jedem zukünftigen Crash wieder je völlig anders kommen.

Was ich damit sagen möchte: Wenn Du in einer solchen Situation etwas für Dich eindeutiges erkennst, dann wünsche ich Dir Fortune.

 

Gruß: KWie2

 

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

@MatMiller  schrieb:

Ich höre immer wieder den Begriff Sektorrotation, insbesondere beim Schwächeln vom Tech-Werten. Googlen brachte mich z.B. zu solchen Grafiken , aber ich würde gerne wissen, ob und wie man solche Zyklen konkret für sich selbst nutzen kann.


Ja. Indem Du Dir die Mühe machst, und die Sektorindizes nach relativer Stärke über verschiedene Zeiträume (halbes Jahr, Quartal, Monat, ...) sortierst. Brauchst Du halt die Daten für, möglich, dass Guidants die hat. Das gibt dann einen Eindruck, wo das Kapital hinfließt, das der richtig großen Player, die immer mehr wissen als Du.

 

Und wenn sich dort dann ein klares Bild ergibt (z.B. Risk-Off: Banken, Autos, Transport schwach, Versorger, Konsumgüter/Nahrungsmittel, Gesundheit stark) hast Du einen Indikator, dass möglicherweise der Börsenzyklus endet, und mit einem Bärenmarkt ein Neuer beginnt.

 

Ein weiterer Indikator wäre z.B der vom nmh genannte Anteil der Aktien, die über ihrer 200-Tage-Linie stehen. Das spiegelt wieder, ob ein Aufschwung vom Gesamtmarkt getragen wird oder nicht (mehr), denn die großen Werte sind die letzten, die dann irgendwann einknicken.

 

Und so kannst Du aber noch viele weitere Indikatoren anschauen. Ist absolut Arbeit, was man daran sieht, dass es Leute gibt, die genau dafür bezahlt werden, und Dir die Arbeit abnehmen. Beides kann sinnvoll sein oder auch nicht. Die Frage ist immer (abgesehen davon wenn Du's als Hobby aus Spaß an der Freunde machst) ob es sich lohnt, und das hängt halt davon ab, wie genau Du anlegst, was genau Du damit erreichen willst, und überhaupt wie Du persönlich gestrickt bist.

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

@KWie2  schrieb:

Hallo,



@MatMiller, Nimm ruhig einmal Deine eigene Logik zur Hand (das ist nicht negativ gemeint, sondern eine Ermunterung).

 


Ich verstehe das richtig und stimme dir absolut zu. Ich schaue mir manchmal charts der Vergangenheit an, decke den weiteren Verlauf ab und ziehe Hand oder Blatt Papier langsam nach rechts. Versuchend, die Kenntnis des weiteren Verlaufes auszublenden, überlege ich dann, wie ich bzw.  man wohl zu diesem Zeitpunkt reagiert hätte. Man wusste ja nicht, wie es weitergeht. Natürlich spielen da noch viel mehr Faktoren eine Rolle als nur dieser eine Chart, aber dennoch ist es ein interessantes Gedankenspiel.

 

Mir ist auch vollkommen klar, dass Crashs nie absehbar sind. Ich bin derzeit gespannt und auch ein wenig beunruhigt, wenn ich mir die Charts ansehe. Kommen mir vor wie Düsenjäger, die immer steiler nach oben fliegen, aber irgendwann in die Stratosphäre kommen. Ich hoffe, sie werden dann nur etwas flacher fliegen, aber dennoch weiter nach oben 😉

 

Ich finde die "automatisierten" Order interessante Instrumente. Sowohl stop loss order als auch trailing stop loss. Andere habe ich bisher noch nicht angewendet. Man sollte und muss die Order zeitweilig pflegen z.B. anpassen oder Ablaufdatum verlängern. Aber sie entlasten einen von der Entscheidung und helfen, eine Strategie einzuhalten. Die Frage ist für mich nur, unter welchen Randbedingungen ich sie aussetzen und NICHT laufen lassen sollte.

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 


@MatMiller  schrieb:

Ich finde die "automatisierten" Order interessante Instrumente. Sowohl stop loss order als auch trailing stop loss. Andere habe ich bisher noch nicht angewendet. Man sollte und muss die Order zeitweilig pflegen z.B. anpassen oder Ablaufdatum verlängern. Aber sie entlasten einen von der Entscheidung und helfen, eine Strategie einzuhalten. Die Frage ist für mich nur, unter welchen Randbedingungen ich sie aussetzen und NICHT laufen lassen sollte.

Soweit das noch hier in "Marktlage" passt (das würde 'mal ein eigenes Thema verdienen):

Die "Marktlage", die Schwankungen kommen in gewisser (oft schwer bezifferbarer) Stärke zustande durch:

  • Konjunkturzyklen
  • Innovative Neuerungen (Schumpeters  Schöpferische Zerstörung, die die Zyklen mehr oder weniger modifizierend relativiert)
  • als Sekundäreffekt darauf reagierende Anleger (Gruppendynamik)
  • Gedämpft wird das Ganze m.E. immer noch durch substantielle relative Stärken und Schwächen.
  • Hab' ich noch 'was vergessen?

Die Stop Loss Kurse dürfen ja  auch nicht zu oft Kapitalschädigend auslösen, z.B. wenn durch massive Leerverkäufe ein Kurs unter Druck gebracht wird. Soweit sind alle Instrumente etwas limitiert und die Stopkurse können nicht nur optimal die Selektion zwischen guten und schlechten Investitionen erledigen. Da ist (leider) immer ordentlich für den eigentlichen Zweck unnötige Sicherheitsreserve erforderlich.

Nun zu Dir und Deiner Frage: Wenn Du genau die Situation erkennst, dass in einem Crash keine Selektion zwischen Werten erfolgt, sonden kollektiv Buchgewinne wegbrennen, dann hast Du das für Dich erkannt (Deine Mutmaßung und daher Deine Handlungsgrundlage) und kannst danach handeln.

Wie gesagt fahre ich zwei völlig verschiedene Strategien und in der aktiven hatte ich z.B. gestern mittag längst meine Reaktionen auf den in China umfallenden Sack Reis grob vorbereitet. Einen Titel, der besonders fiel, habe ich auch verkauft.

Bei mir bedeutet aktiv tatsächlich nicht zu lange zu warten (aber nur wenn ich einen objektiven Grund wie hier die relative Schwäche eines Titels herausgearbeitet habe). Damit bin ich ganz glücklich. Das kannst Du auch.

Du kannst aber sehr gut auch die "Standardempfehlungen" befolgen (das ist wieder durchaus positiv gemeint. Eine Empfehlung muss es ja erst einmal zum Status "Standard" schaffen).

Wenn Du in einer besonderen Marktlage glaubst, einen guten Grund zu haben eine Strategie korrigierend zu übergehen, was hält Dich ab?

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@KWie2  schrieb:

Wenn Du in einer besonderen Marktlage glaubst, einen guten Grund zu haben eine Strategie korrigierend zu übergehen, was hält Dich ab?


Die (hoffentlich vorhandene) Erkenntnis: Ich weiß, dass ich nichts weiß.
(scnr)
@MatMiller 
Was passiert denn schlimmstenfalls, wenn du unnötig ausgestoppt wirst?
- Du hast etwas Arbeit
- Du trägst die Kosten für Verkauf und Kauf

- Du verlierst ein wenig an Performance
Was passiert schlimmstenfalls, wenn du zu Recht ausgestoppt wirst?

Was man auch bedenken sollte: Zu einer leicht schwankenden Marktlage kann auch noch ein außergewöhnliches Element (Terror-Anschlag, Kriegsbeginn usw.) dazukommen... Dann ist man wohl froh (soweit man unter diesen Umständen dann noch froh sein kann...) wenn die Stopkurse alle scharf sind - bzw. waren.

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,


@ehemaliger Nutzer  schrieb:
(scnr)

 

@ehemaliger Nutzer,

LOL

Wenn du Dich nicht zurückhalten kannst (Sorry, Could Not Resist) dann solltest Du Dich natürlich streng an die Stop-Loss Kurse halten!

 

Genau das Sich nicht zurückhalten können ist die emotionale Willkür, die Strategieentwickler fürchten und deretwegen die Apologeten ihrer Strategien die Disziplin notorisch über die ggf. im Einzelfall doch greifende Logik des Augenblicks stellen.

Nach der hat MatMiller aber gefragt und: "Ja, es kann selbstverständlich gelegentlich begründete Ausnahmen von der Regel geben."

Ich habe nie behauptet, das da jeder mit umgehen kann. Das muss wieder jeder selbst wissen.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Vulture
Autor
1 Beiträge

@nmh 

In nmh's Charts zu 200-Tage-Linie und RSL über alle Aktien sind die WKN 091003 und 091004 genannt. Wo kann ich diese finden? Sind das wirkliche WKN?

Beste Grüße, Stefan

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@Vulture 

 

Herzlich willkommen in dieser Community!  

 

Endlich mal jemand, der ganz genau hinschaut. Ich habe auf diese Frage eigentlich schon gewartet. Leider muss ich Dich enttäuschen: WKN, die mit der Ziffer 0 anfangen, sind interne WKN, die nicht allgemeingültig sind (siehe Wikipedia-Artikel über WKN; dieser Artikel ist ebenso wie der Wikipedia-Text über die ISIN fast komplett von mir und enthält lauter unnütze Informationen). Diese WKN existieren nur in meinem System.

 

Es gibt mehrere Anbieter, die professionellen Anlegern solche Daten unter unterschiedlichen WKN verkaufen. Meistens beginnen diese WKN dann mit einer Null, weil der WM-Datenservice keine einheitliche WKN dafür vergeben hat (siehe Wikipedia).

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.