am 05.11.2017 12:50
Guten Tag,
die Rentenpapiere sind seit Jahren gut gelaufen. Jetzt steht die Zinswende bereits unmittelbar vor der Tür so, dass Stiftung Warentest bereits einen Artikel zum Thema verfasst: "Rentenfonds und Zinswende" (Nov, 2017). Finanztest hat drei Szenarien zur Zinsentwicklung untersucht. Das Ergebnis ist ernüchtert: die Verluste sind vorprogrammiert, teilweise über viel Jahren.
Was macht man in dieser Situation mit der Liquidität?
Ich vermute, dass Institutionenelle Anleger in so einer Marktphase Gelder in Kurzlaufern oder Geldmarktfonds parken würden.
Sollten wir als Privatanleger diese Strategie nachbilden oder am ehesten aufs Tagesgeld ausweichen?
05.11.2017 13:43 - bearbeitet 05.11.2017 13:45
Hallo @Challenger,
Am Ende des Artikels aus Finanztest wird Rudi Carell leicht verändert zitiert: "... wann wirds mal wieder richtig Zinsen? Zinsen wie sie früher einmal warn."
Zinsen und Zinsstrategien hatten damals Hochkonjunktur! (Sparverträge mit 7 % Zinsen!)
Die Zeiten sind lange vorbei und sie werden vermutlich so schnell nicht zurückkommen.
Ich selbst habe viel zu lange auf konservative Anlagestrategien gesetzt und fast nichts ausgelassen.
Das war alles mehr oder weniger Zeit- und/oder Geldverschwendung.
Für mich als (kleinen) Privatanleger sind breit (global) aufgestellte Aktien ETFs eine ideale Anlageform mit einer spürbaren Rendite.
Diese Anlageform wird übrigens auch so seit Jahren von Finanztest publiziert und immer wieder zum Kauf von ETFs angeraten.
Hierzu auch die Ausgabe von Finanztest 03 und 11/2015 sowie September 2017
und, aktuell "Fonds im Dauertest, - Finanztest Heft 11/2017 auf Seite 91)
Wer sich mit der ganzen Materie beschäftigen mag, kann auch in Aktienfonds Europa (S. 92) und Schwellenländer und Deutschland (S. 94) investieren.
Aktien-ETFs sind der ideale Einstieg in die Aktienwelt.
Gruß
dietus
am 05.11.2017 13:55
Hallo @Challenger,
mit europäischen Rentenfonds kann man ja schon seit geraumer Zeit kein Geld mehr verdienen und ich glaube, das wir noch auf lange Sicht so bleiben. Durch steigenden Zinsen (das wird noch einige Zeit dauern) werden Rentenpapieren sogar deutlich an Wert verlieren. Die „Alternativen“ Geldmarkt, oder Tagesgeld sind für mich keine Lösung: Geldmarktfonds waren in den letzten Jahren die sicherste Methode, Geld zu verlieren und bei comdirect gibt’s aufs Tagesgeld ganze 0,01% aber nur für die ersten 10.000 €. Was sollen dass für Alternativen sein?
Für mich gibt’s nur die Alternative auf Aktien zu setzen (z.B. durch einen breit gestreuten ETF).
Gruß paba
am 07.11.2017 21:40
am 07.11.2017 23:14
Hallo @Challenger,
Was gut für dich ist, kannst nur du wissen.
Jeder trifft seine Entscheidung ganz für sich allein.
Alles Gute!
Gruß
dietus
am 07.11.2017 23:28
Für Privatanleger sind in dem Fall m.E. nur Tagesgeld (ggf. in Kombination mit Festgeld) sinnvoll, alles andere lohnt sich doch wegen der Transaktionsgebühren schon nicht. Rentenfonds werden die Zinsanstiege wohl voll mitnehmen, d.h. man müsste die Anleihen direkt kaufen.
Mal als Beispiel: Bei der comdirect kostet eine Order über 10.000 Euro mindestens 30 Euro Gebühren. Nehmen wir den optimistischen Fall, dass die Anleihe nicht vorher verkauft werden muss, sondern bis zur Fälligkeit gehalten wird. Dann betragen die Kosten bereits 0,3% vom Kaufbetrag. Das entspricht allerdings knapp der aktuellen Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen, und das nur um überhaupt wieder auf Null zu kommen! Bei 100.000 Euro reichen schon 9 Jahre Restlaufzeit.
Alles unter 8 Jahren Laufzeit rentiert aktuell im negativen Bereich. Mit kürzeren Laufzeiten wird es also sehr viel schwieriger bzw. die Zinsen müssen deutlich weiter nach oben. Oder man weicht auf ausländische Anleihen aus. Unterm Strich ist man bei kleineren Depotgrößen mit einem schlichten Tagesgeldkonto am Ende aber wohl dennoch besser bedient und auch flexibler.
Viele Grüße
Weinlese
am 19.11.2017 20:58
Weinlese schrieb:Für Privatanleger sind in dem Fall m.E. nur Tagesgeld (ggf. in Kombination mit Festgeld) sinnvoll, alles andere lohnt sich doch wegen der Transaktionsgebühren schon nicht. Rentenfonds werden die Zinsanstiege wohl voll mitnehmen, d.h. man müsste die Anleihen direkt kaufen.
Hallo @Weinlese,
wahrscheinlich muss ich mein Bonds-Portfolio noch zusammenstellen.
Ansonsten: mit Festgeld liegt man leider sehr unflexible an.
Viele Grüße,