am 26.04.2020 17:05
@Antonia schrieb:Nun ist Netlé mit aktuell ca 2,6 % ja nicht der Top Dividendenzahler, wenn meine Infos stimmen.
Da gibt es doch weitaus bessere. Ginge denn da die Rechnung theoretisch nicht doch auf?
Die Rechnung geht nie auf, völlig egal wie hoch die Dividendenrendite ist.
Bei hohen Renditen ist der Abschlag entsprechend höher und die Zeit bis dieser aufgeholt ist umso länger.
am 26.04.2020 18:43
Habs mir schon gedacht.
Danke @GetBetter !
am 26.04.2020 19:13
am 26.04.2020 19:32
Eine Aktie kostet 100 EUR und schüttet 10 EUR Dividende aus.
Ich kaufe vor der Ausschüttung 10 Stück für 1000 EUR und zahle 10 EUR Ordergebühr.
Ich kassiere die Dividende. Von der Dividende werden 25% Steuern abgezogen, so dass mir 7,50 EUR je Aktie bleiben. Macht 75 EUR Nettodividende.
Nach der Ausschüttung warte ich, bis die Aktie gestiegen ist und verkaufe sie wieder.
75 EUR Nettodividende minus 20 EUR Ordergebühren für Kauf und Verkauf bedeutet, dass die 10 Aktien um 55 EUR steigen müssen, also 5,50 EUR je Aktie.
Ich kann also zum Kurs von 95,50 EUR verkaufen und bin bei +/- Null. Erhalte 955 EUR zurück.
Zusätzlich habe ich noch 45,00 in meinem Aktienverlusttopf.
Habe ich einen Fehler gemacht?
am 26.04.2020 20:50
Ich versuche die Sache mal zu vereinfachen und tue Dir sogar den Gefallen, dass keine Abgeltungssteuer anfällt. Du erhälst also die volle Dividende von 100 €.
Im Gegenzug lasse ich aber auch den Verlustverrechnungstopf unter den Tisch fallen da der ja faktisch nix anderes ist als ein zukünftiger Freibetrag.
Ex-Tag -1: Für 10 Gebühren kaufst Du 10 Aktien à 100 € (Kosten: 1.010 €)
Ex-Tag: Aus den 10 x 100 € werden 10 x 90 € (Aktienkurs) + 10 x 10 € (Dividendenzahlung)
Ex-Tag +x: Du willst wieder verkaufen und wirst dafür nochmal 10 € zahlen müssen.
Insgesamt hast Du also Kosten von 1.020 €.
Um die zumindest zu kompensieren müssen die Aktien auf 920 € steigen. Das bedeutet 92 € je Aktie bzw. 2,22% Kurssteigerung.
Erkenntnis der Geschichte:
Wenn Aktien so stark steigen das die Handelsgebühren überkompensiert werden, dann habe ich einen Gewinn gemacht. Das ist natürlich trivial, gilt immer und hat absolut nichts mit dem Dividendenstichtag zu tun.
Ob nämlich am Ex-Tag ein kleiner oder großer Betrag ausgeschüttet wird ist egal, Du musst 20 Euro kompensieren.
Was in der Rechnung nicht berücksichtigt ist: Die Quellensteuer ist erstmal weg.
Vor allem im Fall der Schweiz ist das gar nicht so wenig. Diese zurückzubekommen ist mit Aufwand und Geduld verbunden. Und für die Schweiz brauchst Du dafür sogar noch einen TaxVoucher der bei der comdirect weitere 15 € (?) Gebühren kostet und natürlich ebenfalls kompensiert werden muss.
Also wozu das Ganze?
am 26.04.2020 20:57
@GetBetter schrieb:Also wozu das Ganze?
Das ist der springende Punkt.
Ansonsten haben wir beide das gleiche gerechnet, oder?
Viele Grüße
Stefan
am 27.04.2020 00:02
@DieMacht schrieb:Ansonsten haben wir beide das gleiche gerechnet, oder?
Konzeptionell haben wir das gleiche gerechnet, Du hast nur einen kleinen Fehler drin:
@DieMacht schrieb:75 EUR Nettodividende minus 20 EUR Ordergebühren für Kauf und Verkauf bedeutet, dass die 10 Aktien um 55 EUR steigen müssen, also 5,50 EUR je Aktie.
Du darfst natürlich nicht die Ordergebühren von der Nettodividende abziehen und daraus schließen, dass die Aktien um 55 € steigen müssten. Das würde ja zu der interessanten Situation führen, dass die notwendige Steiegerung umso kleiner ausfallen müsste, je höher die Ordergebühren sind ![]()
Anstatt dessen musst Du den noch zu kompensierenden Dividendenabschlag als Referenz nehmen. Da Du nach Abzug der Gebühren noch 55 € der Dividende hast, der Abschlag aber 100 € beträgt, ist noch eine Steiegerung von 45 € bzw. 4,50 € oder 5% je Aktie erforderlich.
Dein Verlustverrechnungstopf würde sich um 55 € erhöhen.
Man kann sich also drehen und wenden wie man will, das Ganze kann nur zu einem Geschäft werden, wenn die Aktie zwischen Kauf und Verkauf relativ deutlich steigt.
Mal eben rein, Dividende kassieren und drei Tage später wieder raus funktioniert nicht.
Bei einer solchen Kurssteigerung macht man aber jederzeit Gewinn, dafür braucht es keine Dividendenauszahlung. Im Zusammenhang mit der Auszahlung hat man sogar den Nachteil der zuviel einbehaltenen Quellensteuer hinterlaufen zu müssen.
am 27.04.2020 06:18
am 27.04.2020 07:48
Gerne.
Gruß Crazyalex GetBetter ![]()
am 27.04.2020 08:45
Oops, da war ich wohl noch nicht wach. 😉
Sorry.
Viele Grüße
Stefan