17.07.2022 13:24 - bearbeitet 19.07.2022 17:56
Wasseraktien sind kein neues Thema, zwischdurch ist es etwas abgekühlt.
Während die reinen, meist regionalen oder kommunalen Versorger selbst mit Wassermangel und maroder Infrastruktur zu kämpfen haben werden, werden die (auch) Technologieunternehmen jetzt wieder in der Fokus geraten. Hitze, Wassermangel, auch der Ukraine-Krieg, Inflation, die vor allem Arme trifft, die sog. Dritte Welt... Wasser brauchen alle so wie Sauerstoff noch vor Nahrung und Wärme und Sicherheit, Privathaushalte wie Industrie.
Da erscheint es rätselhaft, warum nicht Aktien wie Evoqua Water Technologies und Veolia Environnement, die als Schwerpunkt auch Entsalzungsanlagen und die entsprechende Infrastruktur sowie das Projektmanagement verkaufen, nicht mehr gefragt sind. Für mich wird die aktuelle politische Situation zum Startschuss für solche Aktien.
am 17.07.2022 13:37
@Eddi007 schrieb:Für nicht wird die aktuelle politische Situation zum Startschuss für solche Aktien.
An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Die aktuelle Situation ist schon eingepreist.
am 17.07.2022 13:53
Beliebter Satz aus der Einleitung von Büchern für Anfänger. Reich wird man DAMIT nicht.
am 17.07.2022 18:12
Hallo @Eddi007
Wenn ich mir die ETFs zum Thema anschaue, sind die Kurse wie viele andere Wachstumwerte ziemlich zurückgekommen.
Ich stimme dir zu Wertpapiere zum Thema Wasser könnten in der Zukunft interessant werden.
Der ishare Global Water hatte 2021 eine Jahres-Performance von 42%, 2020 nur 6% und 2019 36% und einem Verlust in diesem Jshr von 19%.
Diese ETFs oder auch Einzelwerte werden wieder bessere Tage sehen. Und Wasser wäre für mich ein wichtiges Zukunftsthema, als Beimischung m. E. top.
Ich würde aber da weniger auf Einzelwerte setzten mehr auf einen ETF meiner Wahl. Vier stehen zur Auswahl und findet man bei justetf unter dem Stichwort "Wasser ETF Vergleich".
Grüße
am 17.07.2022 22:05
Veolia finde ich in sofern interessant als das sie nicht nur ein Wasserunternehmen sind sondern auch ein Recycling - Abfall Unternehmen. Quasi ein europäisches Waste Management. Die Müllentsorgung Oberfrankens liegt z.B. zu weiten Teilen in den Händen von Veolia.
am 17.07.2022 23:47
@Eddi007 Du hast es umgesetzt... ich überlege seit Tagen, einen Thread zum Thema Wasser aufzumachen. 😊
Warum die Kurse nicht anspringen, wenn Wasser doch ein so wichtiges und knappes Gut ist?
(Man kann jetzt die Wichtigkeit nicht vergleichen - vor einiger Zeit habe ich mich das bei Klein-Plastik/Vermeidung von Klein-Plastik gefragt. Die EU erließ eine (mickrige) Verordnung, die Länder setzen sie (mehr schlecht als recht) um - die Notwendigkeit ist da. Passiert ist bei den entsprechenden Aktien: Nichts)
Ich denke, Wasser-Aktien kommen schon noch. (Wasser könnte mMn einer der Sektoren sein, die sich in einer Rezession - entgegen der allgemeinen Lage - positiv entwickeln). Wenn die Landwirte in den USA und Europa eine Miss-Ernte nach der anderen (wegen Wassermangel) einfahren, wird der Ruf nach Wasser unüberhörbar sein. (Schreit jetzt in Deutschland jemand nach einer Entsalzungs-Anlage? Nein).
Es wurde ja schon ein ETF genannt. Ich habe ihn als "Benchmark" genommen. Manche Wasser-Aktie lässt den ETF ganz schön alt aussehen - dafür ist es aber auch ein ETF. 😉
Vergleich Wasser-Aktien
Für oben verlinkten Vergleichs-Chart habe ich als Start 01.01.2020 (Pandemie rein/raus) genommen. (Screenshot im Spoiler)
am 18.07.2022 08:30
@dg2210 schrieb:
@Eddi007 schrieb:Für nicht wird die aktuelle politische Situation zum Startschuss für solche Aktien.
An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Die aktuelle Situation ist schon eingepreist.
Dazu kommt eine Prise Psychologie, welche keine unwesentliche Rolle bei der Bewertung und Preisfindung spielt.
Auch bei den „Wasser-Aktien“ war die Bewertung zu euphorisch und wurde auf ein „normales“ Niveau, den Gewinnen der Unternehmen, angepasst.
gruss ae
am 18.07.2022 08:32
Hallo @Drilling
Vielen Dank für deine umfassende Übersicht zu einigen Einzelwerten verglichen mit dem ishare global water.
Wenn man die letzten 6 Monate/ 1Jahr vergleicht, sieht der ETF gegenüber vielen Einzelwerte sehr passabel aus. Bei einigen Werten kann man eine große Volatilität / Kurskorrekturen erkennen. Welchen das sein werden, weiß man leider immer nur im Rückblick.
Die ETFs bieten den Vorteil, das Investment breit über zahlreiche Firmen der Branche zu streuen. Neben großen Wasserversorgern sind auch kleinere Techfirmen mit viel Potenzial, aber auch Risiko vertreten.
Tip: Ein Zertifikat von Vontobel Megatrend Aqua WKN VF55L2
Factsheet:
https://acrobat.adobe.com/link/review?uri=urn:aaid:scds:US:86ad9193-3cae-3b6a-bf63-1fd9eb381849
Das Papier enthält global 42 Firmen aus den Sektoren Wasserentnahme, -speicherung und -infrastruktur sowie effiziente Wassernutzung wie Veolia (Frankreich) oder Advanced Drainage System (USA).
Der globale Wassermarkt umfasst aktuell rund 600 Mrd. US-Dollar pro Jahr.
Viele Produktionsprozesse haben einen enormen Wasserverbrauch. Auch hier geht ohne Wasser nix, beispielsweise Chipindustrie. Für die Herstellung eines Chips werden etwa 100 Liter Wasser benötigt.
Daher erwarten die Vereinten Nationen (UN), dass bis 2030 der Wasserbedarf den Nutzwasserbestand um 40 Prozent übersteigt. Um Grundversorgung aller Menschen mit sauberem Wasser zu erreichen, werden zusätzlich Kosten von über 100 Milliarden US$ geschätzt.
Die OECD schätzt, dass der weltweite Wasserverbrauch bis ins Jahr 2050 um rund 55 % ansteigen könnte und sich die Wasserversorgung zunehmend erschweren wird.
Das sind gute Argumente für eine zukünftige Investionen, die auch sinnvolle Entwicklungen bereitstellen....
Grüße
18.07.2022 10:56 - bearbeitet 18.07.2022 11:02
18.07.2022 10:56 - bearbeitet 18.07.2022 11:02
@Klimaaprima schrieb:
Viele Produktionsprozesse haben einen enormen Wasserverbrauch. Auch hier geht ohne Wasser nix, beispielsweise Chipindustrie. Für die Herstellung eines Chips werden etwa 100 Liter Wasser benötigt.
Vorsicht mit solchen Werbeaussagen. Diese sind zu praktisch 100% falsch bzw unsinnig.
Konkret: In der Halbleiterei werde tausende unterschiedliche Prozesse eingesetzt. Die Herstellung eines Standardchips (z.B. NE555) ist komplett verschieden von einer RAM- oder Flash-Fertigung und diese wiederum von einem CPU/GPU-Prozess. Die Angabe "pro Chip" ohne Spezifikation des Chips ist komplett unsinnig.
Wenn bei technischen Prozessen "glatte" Zahlen herauskommen (z.B. 100 Liter), dann sind diese Zahlen praktisch immer frei erfunden. Es ist extrem unwahrscheinlich, daß die Summe von hunderten von Einzelmessungen in technischen Prozessen genau eine Zehnerpotenz ergibt.
"Verbrauchs"-Angaben, die sich auf dubiose englische Quellen stützen, sind oft falsch übersetzt. "use" wird dann als "Verbrauch" deklariert. Wasser ist ob seiner großen Wärmekapazität ein beliebtes Kühlmittel, z.B. für die Vakuumpumpen in der Halbleiterindustrie. Wenn nun eine Pumpe einen Kühlmitteldurchsatz von 10 Litern/Minute hat und der Prozess 10 Minuten dauert, ist ist der "use" 100 Liter , der Verbrauch aber 0 Liter, da das Wasser in einem geschlossen Kreislauf zirkuliert.
Was tatsächlich in großen Mengen "verbraucht" wird, ist Flüssigstickstoff. Verbraucht wird aber nicht der Stickstoff als solcher, sondern lediglich die Flüssigkeit.
18.07.2022 21:31 - bearbeitet 18.07.2022 21:33
Wasserverbrauch der Chip-Industrie
Eine Zehntel-Liter-genaue Angabe des Wasserverbrauches bei der Herstellung eines "Chips" liefert auch dieser Artikel nicht. Liest man ihn, wird jedoch klar: Wasser ist unabdingbar für die Chip-Produktion und die Unternehmen investieren viel in Rückgewinnung usw.
Gut für Unternehmen, in deren Geschäftsfeld dies fällt. 😊