Verrechnungskonto im Minus

[Skabor]

Hallo allerseits,

ich habe heute meine MSCI World Anteile verkauft und das Geld ist auf dem Verrechnungskonto gelandet. Fleißig wie ich bin habe ich sofort eine Überweisung von meinem Verrechnungskonto auf ein Girokonto meiner anderen Bank getätigt. Leider habe ich dann erst gesehen, dass das Geld vom Verkauf noch gar nicht richtig auf dem Verrechnungskonto ist, aber schon verfügbar war. Somit bin ich jetzt 500 Euro im Minus. 

Bei der anderen Bank habe ich kein Online Banking und kann deshalb nichts mehr machen. 

Wie viel Zinsen kommen nun auf mich zu?

Viele Grüße

Lennart

[t.w. · Accepted solution]

Hallo @Skabor,

ich meine, dass der Zinssatz bei 6,5% p.a. liegt. Notfalls einfach mal Google befragen oder auf die Abrechnung warten. Da es nur um 500 Euro geht und Du das Minus ja auch nur zwei Tage dort haben wirst, werden Dir wohl ein paar Cent berechnet.

[Skabor]

Danke, das würde mich beruhigen. Ich hatte schon erwartet dass ich nun sehr viel zahlen muss. So ein Fehler passiert einem natürlich nicht zwei mal.

[t.w. · Accepted solution]

Keine Panik, der Betrag wird ziemlich sicher unter einem Euro liegen. 

[Necoro · Accepted solution]

Da die Abrechnung erst zum Ende des Quartals erfolgt (und das ist ja noch ein wenig hin :)), am besten noch einen Euro (oder zwei) zusätzlich auf das Konto legen, so dass bei der Abrechnung die Zinsen sofort bedient werden können. Sonst läuft man Gefahr, dass das Konto wieder einige Tage im Minus ist, bis man den Saldo bemerkt und ausgleicht.

P.S.: Die Valuta-Problematik hat wohl (fast) jeder am Anfang einmal mitgemacht

[Skabor]

Das ist ein sehr wichtiger Tipp Danke!! 🙂

[Nick20]

Hatte mich gerade das gleiche gefragt und hänge mich  mal hier dran.

 Nach meinem ersten Wertpapierverkauf musste ich wegen einer zu schnellen Überweisung auch Zinsen zahlen. Mittlerweile bin ich schlauer und weiß, dass ich das Valutadatum (+2 Tage nach Verkauf) abwarten muss.

Frage mich nur, warum Comdirect den Betrag nicht für Überweisungen sperrt bis zum Valutadatum. Oder ist das als Service gedacht, falls man das Geld doch schon schneller braucht und die Zinsen in Kauf nehmen möchte? Für Neulinge wäre dann aber ein Warnhinweis gut, dass Sollzinsen anfallen bei vorzeitiger Überweisung...

viele Grüße 

Nick

[NR]

---

@Nick20  schrieb:

Frage mich nur, warum Comdirect den Betrag nicht für Überweisungen sperrt bis zum Valutadatum. Oder ist das als Service gedacht, falls man das Geld doch schon schneller braucht und die Zinsen in Kauf nehmen möchte?

---

Eben das. Und ganz ehrlich: Ich meine mich ebenfalls an 6,5% p.a. zu erinnern, und bei zwei Tagen und 1.000 € sind das 35 ct. Eine Warnung könnte man natürlich einbauen, aber wenn Neueinsteiger nicht gerade Millionenbeträge verschieben, sollte das keine größeren Auswirkungen haben.

[Zilch]

---

@Nick20  schrieb:

Frage mich nur, warum Comdirect den Betrag nicht für Überweisungen sperrt bis zum Valutadatum. Oder ist das als Service gedacht, falls man das Geld doch schon schneller braucht und die Zinsen in Kauf nehmen möchte?

---

Weil du das Geld sofort wieder für den Kauf neuer Aktien benutzen kannst (abzüglich Ordergebühren, bitte selber berechnen die werden sonst erst bei Abrechnung mit Valuta beachtet).

Da beide Handlungen eine Bearbeitungszeit von 2 Bankarbeitstagen haben (Valutazeit) kommt sich das nicht in die Quere. Das ist einfach so im Wertpapiergeschäft und bei jeder Bank gleich (Buchung, 2 Tage später Valuta).

Sprich: du verkaufst Aktien, bis alles voll verrechnet ist dauert es zwei Tage.

Du kaufst aber sofort neue Aktien, bis die aber voll verrechnet sind dauert es ebenfalls zwei Tage.

Dein Konto hat also keine Unstimmigkeiten.

Wenn du aber das Geld überweist, dann ist das eine Echtzeit-Sofortüberweisung. Das heißt die Verrechnung erfolgt auch sofort, was dann zu Problemen mit Valuta führen kann und dann bist du eben die zwei Tage im Minus. 

---

@Nick20  schrieb:

Für Neulinge wäre dann aber ein Warnhinweis gut, dass Sollzinsen anfallen bei vorzeitiger Überweisung...

---

Ganz ehrlich, und tut mir leid wenn ich damit jemandem auf die Füße trete oder das böse klingt, aber: 

Du hast einen Kontostand und einen verfügbaren Betrag.

Der Kontostand ist entscheidend für Handlungen außerhalb des Depots und man kennt es vom Girokonto. Der verfügbare Betrag ist außer Acht zu lassen, schließlich hast du beim Girokonto auch nur einen Kontostand.

Es ist nicht sonderlich schwer zu sehen, dass der Kontostand eben NICHT so hoch ist wie der "verfügbare Betrag", und wenn der Kontostand eben nicht so hoch ist überweise ich auch nichts, weil mein Kontostand das ja nicht her gibt.

Dafür braucht man keine Warnhinweise.

Keine ausreichende Kontodeckung bedeutet keine Überweisung. 

[Nick20]

vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Das klingt einleuchtend - aber, habe gerade nochmal nachgeschaut: Kontostand und verfügbarer Betrag sind beide der gleiche Betrag. Der Kontostand weist den Betrag also schon aus, obwohl Valuta erst am Montag ist. Offenbar handhabt die Comdirect das nicht so, wie du es beschrieben hast, @Zilch. Oder bin ich da auf dem falschen Dampfer?