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Verrechnung Verluste und Gewinne bei Aktienverkäufen

Atlas
Autor
5 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich wollte einmal fragen wie die Steuern berechnet und einbehalten werden da die Comdirect sagt: "Die Verrechnung von Gewinnen und Verlusten erfolgt bei uns täglich ganz automatisch"

Folgender Sachverhalt und zeitliche Abfolge :


1. Aktienverkauf: X Euro Verlust

2. Aktienverkauf Gleiche Summe Euro Gewinn

 

nach meinem Verständnis würde keine Steuer beim 2. Geschäft fällig, da es ja mit den Verlusten verrechnet werden kann.

Auch würde, wenn der 2. Schritt mehr Gewinn als der 1. Schritt an Verlust bringen würde, erst der Freistellungsauftrag bemüht werden.

 

Jetzt 2 Fragen:
- Warum behält die Comdirect trotzdem die Steuer ein

- Warum nutzt sie den angegebenen Freistellungsauftrag nicht?

 

Danke für eine klärende Info.

 

Viele Grüße

 

12 ANTWORTEN

Locutus
Experte ★
130 Beiträge

Hallo @Atlas 

 


@Atlas  schrieb:

nach meinem Verständnis würde keine Steuer beim 2. Geschäft fällig, da es ja mit den Verlusten verrechnet werden kann.

Auch würde, wenn der 2. Schritt mehr Gewinn als der 1. Schritt an Verlust bringen würde, erst der Freistellungsauftrag bemüht werden.

 


So sollte das sein, ja. Wobei man noch beachten muss, dass steuerlicher Gewinn/Verlust manchmal von tatsächlichem Gewinn/Verlust abweicht (ich denke da z.B. an Teilfreistellungen bei ETFs).

 


@Atlas  schrieb:

Jetzt 2 Fragen:
- Warum behält die Comdirect trotzdem die Steuer ein

- Warum nutzt sie den angegebenen Freistellungsauftrag nicht?


Ist das bei dir bei zwei konkreten Verkäufen so gelaufen? Falls ja: Hast du dazu die Abrechnungen schon in der Postbox? In denen wird das eigentlich sehr detailliert aufgeführt mit Berechnung der Steuerbemessungsgrundlage und Veränderung von Verlusttöpfen und Freistellungsauftrag.

GetBetter
Legende
7.857 Beiträge

@Atlas 

Und noch eine weitere Frage:

Ist das ein vereinfachtes Beispiel oder handelt es sich tatsächlich in beiden Fällen um Aktien?

Lars123
Experte ★★
354 Beiträge

Vor allem stellt sich die Frage, ob es wirklich zwei Aktiengeschäfte waren. Denn Verluste aus Zertifikaten, Anleihen oder sonstwas können nicht mit Gewinnen aus Aktien verrechnet werden.

 

Wenn ja, dann in der Tat warten auf die definitive Abrechnung samt Steuerabrechnung. Auch da habe ich aber schon Fehler selbst erlebt, insbesondere bei ausländischen Aktien. Das wurde nach ein paar Tagen automatisch korrigiert, ansonsten Widerspruch einlegen.

 

Edit: GetBetter war schneller....

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Lars123  schrieb:

... Denn Verluste aus Zertifikaten, Anleihen oder sonstwas können nicht mit Gewinnen aus Aktien verrechnet werden. ...


Diese Aussage ist falsch.

Verluste aus Zertifikaten können mit allen positiven Kapitalerträgen verrechnet werden, auch mit Gewinnen aus Aktienverkäufen.

Andererseits können Verluste aus Aktiengeschäften ausschließlich mit entsprechenden Gewinnen aus Aktiengeschäften verrechnet werden.

Atlas
Autor
5 Beiträge

Hallo zusammen und Danke für die Antworten,

 

zu den Fragen:
- Ja es ist ein echter aktueller Fall

- es waren beides Male ganz normale Aktienverkäufe. Einmal Verlust und einmal Gewinn.

 

Mir ist nicht klar wieso mein Freistellungsauftrag nicht verwendet wurde und mir ist nicht klar warum Comdirect, wenn verluste vorhanden sind, diese nicht verwendet um sie steuertechnisch gegen die Gewinne zu verrechnen. Zumal die Verluste VOR den Gewinnen realisiert wurden.

 

Viele Grüße

Locutus
Experte ★
130 Beiträge

Wenn das aus den Abrechnungen nicht hervorgeht hilft vermutlich wirklich nur ein Anruf bei der Kundenbetreuung.

Atlas
Autor
5 Beiträge

Der Support hat mich auf die Verlusttöpfe hingewiesen, die erst am Ende des Jahres verrechnet werden. Was bedeuten würde, dass sie Steuern einbehalten würden, die man nie bezahlen müsste.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Atlas  schrieb:

Der Support hat mich auf die Verlusttöpfe hingewiesen, die erst am Ende des Jahres verrechnet werden. Was bedeuten würde, dass sie Steuern einbehalten würden, die man nie bezahlen müsste.


Diese Aussage deckt sich weder mit den Informationen, die die comdirect selbst zu diesem Thema zur Verfügung stellt, noch mit meinen persönlichen Erfahrungen.

 

Unter https://kunde.comdirect.de/pbl/service/supportfaq/FaqRH.do?catId=19&topicId=29&faqId=970  ist nachzulesen:

 

"comdirect verrechnet Ihre positiven und negativen Kapitalerträge innerhalb einer Kontoverbindung automatisch unmittelbar mit jeder Abrechnung."

 

Und unter https://www.comdirect.de/cms/finanzwissen-steuerthemen.html#abgeltungsteuer wird unter "Abgeltungssteuer", insb.  Unterpunkt "Verlustverrechnung" und "Beispiel einer Verlustverechnung" das Prozedere beschrieben.

GetBetter
Legende
7.857 Beiträge

@Atlas  schrieb:

Der Support hat mich auf die Verlusttöpfe hingewiesen, die erst am Ende des Jahres verrechnet werden. Was bedeuten würde, dass sie Steuern einbehalten würden, die man nie bezahlen müsste.


Also gut, zwei weitere Fragen:

  1. Hast Du in beiden Fällen Aktien aus dem absolut gleichen Depot verkauft?
  2. Wie viel Zeit ist zwischen beiden Verkäufen vergangen?
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