Hallo,
@KeepMoving schrieb:
... bekommst du eigentlich Provision von Vanguard oder bist über 10 Ecken mit Bogle verwandt und hast ein paar milliönchen Stück vom Flaggschiff-ETF geerbt? 😉
Nichts von alledem. Ich bin ein recht kritischer eigensinniger Kopf und daher schon per se, also allein durch die Tatsache selbst, begeistert, wenn irgend ein Externer es schafft, mich zu begeistern. Bei Bogle ist das der (nicht allzu häufige) Fall.
@KeepMoving schrieb:
Aber ist es in Europa nicht gerade eben nicht so, dass man sein Geld in das "genossenschaftliche Index-Investing" steckt, weil es das nach EU-Recht (?) nicht gibt?
Wurde mir einmal von Vanguard Deutschland so erklärt, dass die natürlich am liebsten auch hier als Genossenschaft nach dem Deutschen Genossenschaftsrecht auftreten wollen würden, was aber wegen der unterschiedlichen Anforderungen des deutschen Genossenschaftsrechts (u.A. Stimmberechtigung der Genossenschaftsmitglieder) und der MIFID Richtlinien nicht geht. Die Vanguard Fonds sind international. Da kann keine Deutsche Genossenschaft nach deutschem Genossenschaftsrecht drüber bestimmen. Das Deutsche Genossenschaftsrecht ist für Multinationale Genossenschaften meines Wissens unbrauchbar.
So weit, die Körpferschaftslinie durchzuprüfen, bin ich noch nicht gegangen. Ich weiss nur so viel:
Wenn ich einen Vanguard Fonds oder ETF kaufe (auch hier bei Comdirect), dann bin ich dadurch nicht nur Eigner dieser Anteile, sondern damit gleichzeitig auch Vanguard Eigner. Vanguard USA gehört den Fonds, was eine indirekte Genossenschaft darstellt, denn damit gehört Vanguard USA den Anteilseignern, also den Besitzern der Fonds.
@KeepMoving schrieb:
ich meine gelesen zu haben, dass man auch keinen Übertrag von ETF-Anteilen zu Vanguard vornehmen kann. Weisst du ob das stimmt?
Auf der Internetseite von Vanguard Deutschland steht, dass eingehende Depotüberträge nicht möglich sind. Das dürfte Überträge von Vanguard Anteilen mit einschließen.
Das ist m.E. auch Jacke wie Hose, weil die internationale Genossenschaft Vanguard Dir auch dann anteilig gehört, wenn Du im Markt irgendwo Vanguard Anteile kaufst. Ein Stimmrecht nach Deutschem Genossenschaftsrecht könntest Du ohnehin aus o.g. Gründen nicht erlangen.
Natürlich kann man den Genossenschaftsgedanken auch zu hoch hängen:
Wenn Vanguard ein Bürogebäude und Büroeinrichtungen kauft, dann bist Du Miteigner und zahlst eine Kapitalrendite dafür wenn, dann an Dich selbst.
Mietet Vanguard aber Büroräume von einem gewerblichen Immobilienanbieter, dann zahlen wir dessen Kapitalrendite auch anteilig mit.
Praktisch bemerken wir das als Anleger also kaum.
Wie mache ich es nun ganz praktisch?
Wo ich Vanguard Posten habe lasse ich die entweder stehen oder - ein Posten ist noch keine anständige Auszahlungstranche - wird bis auf wenigstens eine anständige Auszahlungstranche weiter gespart.
Alles weitere bezüglich Vangard Fonds und ETFs (eine der drei Säulen meiner neben dem aktiven Investment stehenden passiven Anlage) läuft nun direkt bei Vanguard.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
