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Unilever-Aktie kaufen in 2020 und allgemeine Dividenden (von deutschen/britischen UN)

16 ANTWORTEN

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

@Michael1995 

 

Beachte bitte, dass du quasi bis zu 2002,50 Euro Dividenden brauchst um deinen Freisteller wirklich auszunutzen.

 

Und zwar läuft das so:

Unilever N.V. zahlt z.B. 100 Euro brutto Dividende. Davon zieht Holland 15 Euro Quellensteuer ab und dir werden 85 Euro überwiesen.

Dein Freisteller wird jetzt aber nicht mit 85 Euro, wie man denken könnte, belastet sondern mit den 100 Euro Bruttodividende.

Die 15 Euro Quellensteuer sind aber nicht weg sondern kommen in deinen Topf "noch nicht verrechnete ausländische Quellensteuer".

Hattest du nun zum Beispiel schon 801 Euro holländische Dividenden brutto erhalten und bekommst nochmals 100 Euro brutto dazu (als 85 Euro aus Holland) dann zahlst du immernoch keine Abgeltungssteuer, da die 10 Euro Steuern mit deinem Topf "ausl. Quellensteuer" verrechnet werden.

Erst wenn dieser Topf leer ist zahlst du deutsche Abgeltungssteuer.

 

Mit deutschen und britischen Aktien reichen also 801 Euro Dividenden um den Freisteller auszuschöpfen mit nur holländischen, amerikanischen etc. 2002,50 Euro. Bei einer Mischung halt etwas dazwischen.

 

Wichtig zu wissen ist, dass der Topf "ausl. Quellensteuer" und dein Freisteller am Jahresende gelöscht werden.

 

Also ich würde die britische Unilever nehmen. Vielleicht noch eine Diagio, AstraZeneca oder Reckitt Benckiser dazu?

GetBetter
Legende
7.336 Beiträge

@Towo  schrieb:

Mit deutschen und britischen Aktien reichen also 801 Euro Dividenden um den Freisteller auszuschöpfen mit nur holländischen, amerikanischen etc. 2002,50 Euro. Bei einer Mischung halt etwas dazwischen.


Alles richtig (die 2.002,50 € habe ich allerdings nicht nachgerechnet).

Da es aber für Neueinsteiger so verwirrend ist sollte man nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass man natürlich nicht einfach die beiden Beträge gegenüberstellen darf. Auf die 801 € bei deutschen und britischen Aktien zahlt man nämlich gar keine Steuer, bei den 2.002,50 € holländischer und amerikanischer zahlt man nur keine Abgeltungssteuer, sehr wohl aber die 15% Quellensteuer des Herkunftslandes.

 

 


@Towo  schrieb:

Also ich würde die britische Unilever nehmen.


Meine Worte Smiley (zwinkernd)

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

Ich hatte damals im Januar das erste mal in meinen leeren Quellensteuertopf geguckt. Smiley (traurig)

 

Ist eigentlich asozial vom Staat, da das nur Leuten mit eher geringen Vermögen passiert. M.E. müsste man den Inhalt des Topfes ins Folgejahr übertragen dürfen.

 

Ich habe aber das Problem nicht mehr. Smiley (überglücklich)

Zilch
Legende
7.871 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

@Zilch 

Steuertechnisch liegst Du völlig richtig. Persönlich würde ich die Entscheidung basierend auf dem "hier und jetzt" treffen. Im Gegensatz zu ETFs wäre mir bei EInzelaktien ein eventueller langfristiger Steuervorteil egal da einerseits nicht sicher ist ob an die Aktie in 5 Jahren (oder wann immer der Vorteil überhaupt greifen würde) noch im Depot hat. Zum anderen ist die Gesetzeslage mit dem SolZ auf Kapitalerträge derzeit ohnehin relativ wackelig.


Sag ich doch: ist von der persönlichen Situation abhängig 😉 wie bei eigentlich allem 😄

 

@Towo schöne Erklärung einer verwirrenden Situation 😄

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Michael1995
Autor ★
15 Beiträge

Servus zusammen, das passt hier denke ich noch gut rein.

Ich habe gerade das Thema, dass ich meine Freistellungsaufträge für 2020 verteilt habe im Mai circa.

 

In meiner Steuerübersicht sagt er mir jetzt bei 

"In Anspruch genommener Freibetrag:" 155 €

Doch tatsächlich habe ich schon mehr Dividende bekommen. Hatte das Gefühl, als ich von Deutscher Telekom Dividende bekommen habe, an dieser Zahl 155 sich garnix getan hat? Kann das sein? Wenn das so ist, dann könnte ich ja die Freistellungsaufträge nochmal neu verteilen, weil ich dann im Endeffekt statt z.B. 650 € Euro Dividende kalkuliert, z.B. nur 400 € in Anspruch genommen werden?

Das verstehe ich nicht. Kann es sein, dass bei den deutschen (Telekom) nichts in "Anspruch" genommen wird? Habe auch die volle Dividende von 0,60 €/Stk. bekommen ohne Abzüge. Ich muss aber schon auch mit Brutto-Dividende rechnen bei allen Aktien oder? Also rechne ich mit 650 € Brutto-Dividende für 2020 über alle Firmen verteilt (US und Deutsche), muss mein Freistellungsauftrag 650 € betragen?

Danke schonmal 😉

Zilch
Legende
7.871 Beiträge

Hey @Michael1995

 

Zwei Sekunden Google und du weißt warum Dividende der Telekom steuerfrei sind bzw aufgeschoben aber ... 

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Marin
Mentor ★
1.188 Beiträge

Hallo @Michael1995 ,

 

mit deiner Beobachtung bei der Dt. Telekon liegst du richtig: Die Dividende ist komplett steuerfrei und auch dein Steuerfreibetrag wird von der Ausschüttung nicht belastet. Begründung: "Da die Dividende der Deutschen Telekom in vollem Umfang aus dem steuerlichen Einlagekonto im Sinn des § 27 des Körperschaftsteuergesetzes geleistet wird, erfolgt die Auszahlung ohne Abzug von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag." (Quelle)

 

Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings: Die Steuern werden bei einem Verkauf der Aktie fällig. Steuerpflichtig ist dann die Differenz zwischen dem erzielten Verkaufspreis und den um die erhaltenen Dividenden gekürzten ursprünglichen Kaufpreis.

 

Es gibt noch weitere steuerfreie Aktien in Deutschland, aber da kennt sich Google besser aus Smiley (zwinkernd)