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Türchen 4: Keine Tabellenkalkulation von Microsoft - das versichere ich Euch!
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04.12.2022 00:00 - bearbeitet 04.12.2022 16:49
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Doch, wirklich! Auch wenn der Name so klingt wie eine bekannte und beliebte Tabellenkalkulation von Microsoft: Der Laden heißt nicht Excel, sondern schlicht ExlService Holdings Inc. Ich versichere Euch: Das Unternehmen bietet Analysen und digitale Lösungen für Versicherungen, aber auch für das Gesundheitswesen, Banken und Finanzdienstleister, Medien und sogar den Einzelhandel an. Herzlichen Glückwunsch an @CurtisNewton* und alle anderen, die darauf gekommen sind! Sehr schön fand ich übrigens die Herleitung mit Lotus 1-2-3 und den belgischen Keksen -- die Lotus-Aktie ist es aber nicht.
Wie sieht das Marktumfeld von ExlService aus? Da war doch schon mal was mit Versicherungen und ihren Dienstleistern? Richtig: Auch Fair Isaac ist eine tolle Trendaktie und bietet Software an, mit der Versicherungsbetrug erkannt wird. Meine treuen Leserinnen und Leser kennen diese Aktie schon lange, und jetzt auch einen Wettbewerber. Accenture ist ebenfalls ein Konkurrent von Exl. Wie erkennt man Versicherungsbetrug? So, wie auch das Finanzamt erkennt, ob die Zahlen in Eurer Steuererklärung erfunden oder echt sind: Mit einer Benford-Analyse! Wie das geht, habe ich vor einigen Jahren schon mal erzählt (siehe hier). Aber ich schweife ab; man verzeihe mir -- ist halt ein sehr spannendes Thema. Zurück zum heutigen Türchen:
Exl wurde erst 1999 gegründet, hat seinen Hauptsitz in New York und beschäftigt inzwischen knapp 40 000 Mitarbeiter weltweit. ExlService profitiert stark vom Trend zum Outsourcing. Umso erstaunlicher, dass bisher noch niemand das Papier in unserer Community erwähnt hat! Denn:
Die Aktie (WKN A0LB2A, ISIN US3020811044, aktuell 175 Euro) ist ein Leckerbissen für Trendfolger. Das Papier ist seit 2007 an der Nasdaq notiert, und seit 2009 sieht man einen schönen Aufwärtstrend. Weder der Corona-Einbruch im Februar 2020 noch die Marktschwäche 2022 haben nachhaltig Spuren beim Kurs hinterlassen. Kein Wunder:
Auch fundamental passt es. Mit einem KGV von etwa 25 ist das Papier nicht überteuert. Umsatz, Gesamtergebnis und Ergebnis pro Aktie liegen seit einigen Jahren ebenfalls im Aufwärtstrend. Nur die hohe Fremdkapitalquote von knapp 50 Prozent bereitet etwas Kopfzerbrechen. Kenner des Unternehmens gehen allerdings davon aus, dass das EBIT und auch das Ergebnis pro Aktie in den nächsten Jahren weiter steigen werden. Und das antizipiert der Aktienkurs. Das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel unter Brokern, die seit Jahresanfang Ratings für die Aktie abgegeben haben, beträgt nur 166,57 USD -- weniger als der aktuelle Kurs. Needham sieht aber sogar 200 Dollar, und JPMorgan votiert in seinem letzten Research-Bericht am 14. Oktober mit "übergewichten", schätzt allerdings zunächst nur 187 Dollar als Ziel. Da steht die Aktie fast schon. So soll es sein:
Ganz offensichtlich gibt es stetige Nachfrage nach der Aktie, also dürfte der Kurs auch in Zukunft steigen. Auf der weltweiten Rosenheim-Rangliste mit vielen tausend Titeln ist die Aktie immerhin auf Platz 104 zu finden. Nach diesem Verfahren errechnet sich ein theoretisches Kursziel von 460 Euro mit Blick auf die nächsten fünf Jahre; rein rechnerisch verdoppelt sich das Papier alle 40 Monate. In zehn Jahren sollten demnach stolze 1230 Euro drin sein, und das Ziel im fernen Jahr 2042 beträgt 8800 Euro. Die Verlustratio ist allerdings höher als der Durchschnitt, das Papier eignet sich also nicht unbedingt für schwache Nerven. Aus diesem Grund darf man bei einer solchen Aktie auch nur mit einem strikten Stopkurs arbeiten. Die 200-Tage-Linie liegt im Moment bei knapp 150 Euro, und wenn man den Aufwärtstrend seit Februar 2022 dazunimmt, darf ein erster Stopkurs im Bereich von 135 Euro vorgemerkt werden. Die Aktie notiert momentan und eigentlich fast immer in Schlagweite ihres Rekordhochs; falls der Kurs über 200 Euro steigt, darf der Stopkurs auf etwa 150 Euro hochgezogen werden. Ich würde die Hälfte der geplanten Position jetzt nach der kleinen Korrektur billigst kaufen und einen Nachkauf vormerken, falls das Papier nochmal auf 155 Euro korriert oder aber über 200 Euro steigt. Fazit:
ExlService ist ein klarer Kauf für Anlegerinnen und Anleger, die auch mal höhere Schwankungen aushalten können. Bitte berechnet wie immer nach der Money-Management-Formel (siehe hier), wieviele Stücke Ihr kaufen dürft! Was Ihr dabei wissen solltet:
Das Papier ist zwar theoretisch auch außerbörslich bei unseren ExlFreunden, pardon, Excelfreunden Lang & Schwarz (siehe dazu hier) im Livetranding handelbar, ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass L&S oft nur für zwei oder drei Stück Preise stellt. Man bekommt das Papier aber auch in größeren Stückzahlen völlig problemlos in Frankfurt (momentan 2 Euro Spread, also nur etwas über 1 Prozent). Vielleicht bessert sich die Handelbarkeit ja, wenn die Aktie jetzt etwas bekannter wird.
Nochmal kurz zurück zu Fair Isaac. Das Papier mit dem lustigen Namen habe ich in der Community schon oft empfohlen; es schwankt fast genauso stark wie die Exl-Aktie, steigt aber wesentlich stärker als Exl. Glückwunsch an alle, die meiner Empfehlung gefolgt sind und das Papier bereits im Depot haben. Ich würde aktuell Fair Isaac (WKN 873369) gegenüber Exl bevorzugen. Fair Isaac ist natürlich ebenfalls ein klarer Kauf, der Stopkurs steigt von bisher 360 auf 400 Euro. Die Software von Fair Isaac kann übrigens auch Predictive Policing. Ihr wisst schon, so ähnlich wie bei Amazon: Personen, die in ein Haus in der X-Straße eingebrochen sind, werden bald auch in der Y-Straße einen Einbruch verüben. Und dank Fair Isaac wartet die Polizei dort dann schon. @Bluefire87 und seine Kollegen kennen das. Noch ein kleiner Hinweis:
Demnächst stelle ich im Adventskalender eine weitere Aktie vor. Und das wird ein besonderer Leckerbissen an alle, die bei der Commerzbank oder bei comdirect in der Abteilung Corporate Actions arbeiten. Lasst Euch überraschen! Alle Mitarbeiter der Bank, die von ihren Vorgesetzten gezwungen werden, das hier zu lesen, klicken bitte hier. Viel Erfolg für das interne Gewinnspiel; wer in der Bank in Quickborn das begehrte Kaltgetränk aus dem großen Weinkeller von Henning R. gewinnt, stoße bitte fröhlich mit einem Glas auf mein Wohl an.
Ich wünsche allen, die das hier lesen müssen, einen schönen zweiten Advent!
Naja, viel besser als das erste Bild ist das hier auch nicht. Die Praktikantin aus der Grafik tut ihr bestes.
Herzliche Grüße aus München
nmh
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*) nächstes Mal bitte nicht öffentlich posten, sondern per E-Mail an comdirect einschicken, sonst verschlechterst Du Dir Deine eigenen Gewinnchancen!
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++++ Achtung: Teaser für das Türchen #5 ++++++
Tanzende Apotheker in Quickborn? Only one of 14 help(er)s!**
Eine Idee, was sich hinter Türchen 5 verbirgt? Super! Dann schreibt eure Lösung an
adventskalender@comdirect.de
Stichwort "Türchen 5" (im Betreff)
Nennt im Text die Lösung und - ganz wichtig - euren Nutzernamen
Einsendeschluss ist der 04.12.22 um 23:59 Uhr
Viel Erfolg!
Hier geht es zurück zum Leitartikel für den diesjährigen Adventskalender.
**) behauptet jedenfalls die deutsche Wikipedia
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Aktien
09.05.2023 17:48 - bearbeitet 09.05.2023 17:48
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09.05.2023 17:48 - bearbeitet 09.05.2023 17:48
@buffettino schrieb:Ich wurde bei Exl leider ausgestopt.
Zu engen Stopp gesetzt?
Ich zitiere aus dem Ausgangspost:
Die 200-Tage-Linie liegt im Moment bei knapp 150 Euro, und wenn man den Aufwärtstrend seit Februar 2022 dazunimmt, darf ein erster Stopkurs im Bereich von 135 Euro vorgemerkt werden. Die Aktie notiert momentan und eigentlich fast immer in Schlagweite ihres Rekordhochs; falls der Kurs über 200 Euro steigt, darf der Stopkurs auf etwa 150 Euro hochgezogen werden. Ich würde die Hälfte der geplanten Position jetzt nach der kleinen Korrektur billigst kaufen und einen Nachkauf vormerken, falls das Papier nochmal auf 155 Euro korrigiert oder aber über 200 Euro steigt.
09.05.2023 18:26 - bearbeitet 09.05.2023 18:28
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09.05.2023 18:26 - bearbeitet 09.05.2023 18:28
@dg2210 schrieb:
@buffettino schrieb:Ich wurde bei Exl leider ausgestopt.
Zu engen Stopp gesetzt?
Evtl, ja. Es waren 134eur. Die nächst tieferen Stopmöglichkeiten, die mein stümperhaftes Auge ausgeben, wären im Bereich 115-120eur.
Edit: Viel Erfolg den weiterhin Investierten!

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