am 20.05.2024 14:33
Wenn ich eine Aktie vor der Hauptversammlung kaufe, dann die Dividende kassiere und nach dem Ex-Tag wieder verkaufe, komme ich ja null-auf-null raus (keine Börsenbewegung mal vorausgesetzt und Gebühren ignoriert).
Bekomme ich dennoch den realisierten Verlust, durch den Verkauf am oder nach dem Ex-Tag, im Verlustvortragstopf gutgeschrieben?
Dieser würde ja mit Gewinnen verrechnet und so könnte man diese dann quasi steuerfrei kassieren.
- Geht das, oder habe ich da einen Denkfehler?
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 20.05.2024 14:36
Du musst die Dividende auch versteuern
am 20.05.2024 14:37
Das ist klar, war aber nicht die Frage.
Danke trotzdem für den Hinweis.
am 20.05.2024 14:44
Dein Vorhaben ist völlig legal, aber nicht so sinnvoll. Der Hinweis von @hmg ist da schon sehr zielführend.
Rechne es doch mal an einem fiktiven Beispiel durch und der "Steuertrick" verliert seine Attraktivität.
am 20.05.2024 14:45
@Cadalococonsutema schrieb:Das ist klar, war aber nicht die Frage.
Danke trotzdem für den Hinweis.
Das ist aber die Antwort.
Beispiel:
Kauf Aktie für 100 Euro. Dividende 5 Euro, muss versteuert werden.
Verkauf Aktie für 95 Euro, 5 Euro Verlust => Die Steuer für die 5 Euro Dividende wird wieder erstattet. Mehr gibt es nicht. In Summe null (bzw. Verlust durch die Ordergebühren)
am 20.05.2024 14:48
Du kannst deine Steuern prinzipiell immer reduzieren oder ganz vermeiden, wenn du genügend Arbeitszeit in eine entsprechende Strategie setzt.
Die Kernfrage, die jeder selbst beantworten muss: "Ist der Wert meiner Arbeitszeit höher oder niedriger als die Steuerreduzierung ?"
am 20.05.2024 14:48
Geiler Trick: linke Tasche - rechte Tasche....
Gruß Crazyalex
20.05.2024 14:58 - bearbeitet 20.05.2024 15:04
Genauer betrachtet ist es sogar steuerlich schlechter für dich.
Dadurch dass du "früher" Steuern zahlst, als du müsstest, hast du weniger Geld das "für dich arbeitet".
Beispiel von oben fortgesetzt:
Variante A:
5 Euro Dividende besteuert, du hast also bei sagen wir 25% Steuer 1,25 Euro an Tag T gezahlt.
Du hast also Aktien im Wert von 95€ und 3,75 € in der Kasse.
Variante B:
Da dies weniger ist, als wenn du einen Tag nach dem Ex-Tag gekauft hast (100€ in Aktien), entwickelt sich dein Vermögen schlechter bei Variante A ;).
Schlagwort: Steuerstundungseffekt.
Bei Variante A sogar ein negativer, da du Steuern zahlst, obwohl noch gar keine Gewinne angefallen sind.
PS: Da Dividenden und Erlöse aus Aktienverkäufe in unterschiedlichen Töpfen landen, lässt sich da nicht so viel tricksen.
PPS: Die Optimierung geht eher genau anders herum. Beispiel Geldmarktfonds, die ausschütten. (Bei Comdirect 0 Transaktionskosten.)
Ist dort die Ausschüttung höher, als dein bisheriger Gewinn lohnt es sich unter Umständen diesen zurück zu geben vor der Ausschüttung und danach erneut ins Portfolio zu legen.
20.05.2024 15:28 - bearbeitet 20.05.2024 15:37
Ok, ich habe mich ungenau ausgedrückt.
Konkretes Beispiel:
In meinem Verlusttopf aus Zertifikaten sind noch 2000.- plus 1000.- Freistellungsbetrag, die nun komplett für Dividenden zur Verfügung stehen.
= 3000.- Steuerfrei
Ich kaufe DWS-Group, vor der HV für 20.000.- (Div. aktuell ca 15%, wg. hoher Sonderdividende).
= 3000.- Dividende. Diese werden verrechnet, ergo 0.- Steuer.
Am oder nach dem Ex-Tag verkaufe ich die Aktien wieder für 17.000.-
Die 3000.- realisierter Verlust wandern in den Vorverlusttopf (Aktien).
Ich verkaufe Apple Aktien (sogar egal wann) mit 3000.- Gewinn, keine Steuer fällig, da Vorverlusttopf nun mit 3000.- gefüllt.
Ergo ca. 750.- Steuer gespart, Gebühren mal unberücksichtigt.
Ja, es ist sehr konstruiert, aber wir hatten gerade in unserer Börsengruppe das Thema und ich war der Meinung, dass das so funktionieren könnte.
Habe ich einen Denkfehler?
am 20.05.2024 15:39
Auch in diesem Beispiel heißt es: "Außer Spesen, nix gewesen"
Du konntest vorher Erträge iHv. 3.000 Eur steuerfrei erhalten und nach deinem DWS Trade wieder.