Steuerabzug willkürlich ab Jahresmitte?
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am 24.08.2021 19:45
Hallo,
ich habe für mein Depot einen Verlustvortrag von 100T€. Bei laufenden Gewinnausschüttungen werden auch bis etwa Juli keine Steuern abgezogen und ich bekomme eine Steuermitteilung mit 0 € abgeführter KESt und meinem jeweiligen alten und neuen Verlusttopf-Saldo.
So weit, so gut.
Ab einem gewissen, für mich nicht nachvollziehbaren Zeitpunkt grob in Jahresmitte (bis dahin sind ca. 1000 € Kapitalerträge ausgeschüttet worden), werden jedoch für alle weiteren Gewinnausschüttungen Steuern einbehalten.
Diese werden mir dann im Januar des darauffolgenden Jahres erstattet ("Steuerverrechnung").
Kann mir das jemand erklären?
Sämtliche Gewinnausschüttungen betreffen ETFs. Der Verlusttopf stammt ebenfalls aus Verlusten aus ETFs. Mein Freibetrag ist nicht betroffen, weil ja leider immer zuerst der Verlustvortrag gemindert wird, bevor der Freibetrag angefasst wird.
Vielen Dank
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ETF
25.08.2021 09:01 - bearbeitet 25.08.2021 09:02
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25.08.2021 09:01 - bearbeitet 25.08.2021 09:02
@zerozucker schrieb:Das ist halt jetzt schon in mehreren aufeinanderfolgenden Jahren passiert und ich versteh's nicht.
Hätte sein können, dass die Symptomatik auch bei anderen aufgetaucht ist.
@krokodil1 ich gehe stark davon aus, dass es in den letzten Jahren war und sich wiederholt hat. Also mindestens 2019 auf 2020 und 2020 auf 2021. Und dann das Schema Steuern nicht gezahlt bis um die 1.000 Euro (z.B. 2019) und dann 2020 eine Korrekturabrechnung und Steuererstattung. 2020 wieder steuerfrei bis ca. 1.000 Euro und dann Anfang 2021 Korrekturabrechnung mit Erstattung.
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am 25.08.2021 11:02
@zerozucker schrieb:Aber warum sollen Salden nur positiv sein können, @GetBetter?
Weil das totaler Quatsch ist was ich da geschrieben habe und weil ich mich besser um Mitternacht nicht mehr mit Steuerthemen auseinandersetzen sollte 😉
Nicht die Salden können nicht negativ werden, sondern die Verrechnungstöpfe können nicht positiv werden. So wäre es richtig.
Wenn in beiden Zeilen der gleiche Betrag steht muss dieser folglich negativ sein und wir reden von einem wirklichen Verlust. Das hast Du ja mittlerweile auch bestätigt.
Wenn wir also tatsächlich bei den früheren Verlusten und heutigen Gewinnen nur von ETFs reden (und somit ausschließlich vom Bereich "Sonstige"), dann gibt es keinen Grund, dass Du ab Jahresmitte plötzlich Steuern zahlen solltest.
Insofern gehe ich weiterhin von einem Fehler im System aus, wenn auch mit etwas anderen Begründungen als noch heute Nacht.
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am 25.08.2021 11:38
Wie ganz am Anfang schon geschrieben wurde, einfach mal den Kundenservice anrufen. Der normale Kundenbetreuer wird die Frage sehr wahrscheinlich nicht beantworten können.
Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass es bei Comdirect eine ziemlich fähige Steuerabteilung gibt, die einen in solchen Fällen dann auch zurückruft und auch komplizierte Fragestellungen klären kann. Möglicherweise liegt auch wirklich ein Systemfehler vor, das kann man nicht pauschal ausschließen. Bei mir gab es auch mal einen Fehler im Steuersystem, der dann aber rasch aufgeklärt werden konnte (anderes Thema als hier, ging um Freistellungsaufträge).
27.08.2021 16:48 - bearbeitet 27.08.2021 16:49
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27.08.2021 16:48 - bearbeitet 27.08.2021 16:49
Also,
nach Gespräch mit dem Kundenservice ist das Ganze geklärt. Ich habe zwei Depots bei der comdirect.
Der Verlust war in Depot 2 entstanden, die Gewinnausschüttungen fanden in Depot 1 statt. Unterjährig wurde dabei in Depot 1 vom Freistellungsauftrag ausgegangen, sodass bis zu 801 € zzgl. Teilfreistellung Steuern nicht einbehalten wurden und danach regular KESt abgeführt wurde.
Erst am Ende des Jahres wurden dann die beiden Depots "zusammengeführt", der Freibetrag rückwirkend "aufgefüllt" (den ich damit bei comdirect nicht genutzt hatte), die abgezogenen KESt erstattet und sämtliche Erträge vom Verlusttopf abgezogen.
Wäre alles schlüssig. Jetzt muss ich nur nochmal meine Steuerbescheinigungen der damaligen Gewinnausschüttungen durchsehen. Ich meine nämlich, dass da auch unterjährig schon Verrechnungen mit dem Verlusttopf stattfanden, was ja dann nicht sein könnte.
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am 27.08.2021 17:50
Danke für dir Rückmeldung.
Die Erklärung ist zwar grundsätzlich nachvollziehbar, ich hatte diese Idee aber eigentlich vorher schon ausgeschlossen da der zeitliche Ablauf für mch nicht ganz passte.
Wenn die Inhaber beider Depots identisch sind, dann findet seit diesem Jahr eine sofortige Verlustverrechnung statt (klick).
Für frühere Jahre oder falls die Depotinaber nicht personenidentisch sind, findet eine Verrechnung nach Jahresende statt. Dies war bei mir immer spätestens im März und damit deutlich vor Jahresmitte der Fall.
Wie auch immer. Schön, dass sich die Sache klären ließ.
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am 28.08.2021 07:40
@GetBetter schrieb:
Für frühere Jahre oder falls die Depotinaber nicht personenidentisch sind, findet eine Verrechnung nach Jahresende statt. Dies war bei mir immer spätestens im März und damit deutlich vor Jahresmitte der Fall.
Würde das nicht exakt zu dem passen, was er sagte?
Du sagst ja hier: Verrechnung nach Jahresende im Folgejahr bis spätestens März.
Er sagt: Ab Jahresmitte Steuern gezahlt (Freibetrag) und am Jahresbeginn des Folgejahres die Verrechnung.
Ist doch dasselbe 🙂
@GetBetter schrieb:
Wenn die Inhaber beider Depots identisch sind, dann findet seit diesem Jahr eine sofortige Verlustverrechnung statt (klick).
Dann dürfte sich das ab jetzt ja ändern und das Problem hat sich von alleine gelöst 😄 Wo ist das Shirt? 😄 Danke für den Link 🙂
Ich schließe mich auch an: Danke für die Aufklärung @zerozucker und es freut mich, dass sich alles geklärt hat 🙂
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am 28.08.2021 10:53
@Zilch schrieb:Du sagst ja hier: Verrechnung nach Jahresende im Folgejahr bis spätestens März.
Er sagt: Ab Jahresmitte Steuern gezahlt (Freibetrag) und am Jahresbeginn des Folgejahres die Verrechnung.
Ist doch dasselbe
Wahrscheinlich habe ich zu sehr vom eigenen Depot ausgehend gedacht. Bei mir gehen nämlich zwischen März und Jahresmitte noch etliche Ausschüttungen ein, die ja das Problem schon früher offenkundig werden lassen würden.
Im Falle von Nur-ETF-Investoren kann zwischen zwei Ausschüttungen natürlich auch mal locker ein ganzes Quartal liegen, so dass der relevante Zeitpunkt zwar früher eintritt aber erst spät erkannt wird.
Ich sag's ja: Keine komplizierten Sachverhalte mehr kurz vor dem Schlafengehen 😉
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am 29.08.2021 07:32
Du hast merkwürdige Zubettgehzeiten 😄
Gut, Thema abgeschlossen, ist ja alles geklärt 🙂
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30.08.2021 08:35 - bearbeitet 30.08.2021 09:39
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30.08.2021 08:35 - bearbeitet 30.08.2021 09:39
@zerozucker schrieb:Aber warum sollen Salden nur positiv sein können, @GetBetter?
Das kommt aus der Buchhaltung, bei der generell in Eigenkapital und Fremdkapital unterschieden wird. Hier gibt es keinen negativen Betrag für eine der beiden Arten, denn das Fremdkapital ist das Geld, vereinfacht gesagt, von jemandem Anderem. Und das existiert ja und kann daher nicht negativ sein.
Hoffe damit geholfen zu haben.
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am 30.08.2021 10:26
@Oliver F. Das ist, glaube ich, hier etwas anders. Buchhalterisch ist das Saldo in dieser Anzeige nur Eigenkapital, nicht Fremdkapital, und eine bilanzielle Auswertung seines Handelsergebnisses.
Deine Verluste sind nicht das Kapital von Fremden, sondern schlichtweg Geld, das du nun weniger hast als du vorher hattest.
Du schuldest es ja nicht oder hast einen Kredit genommen. Die Rechnung ist beglichen, sozusagen. Natürlich "hat es dann jemand anders", gehört aber nicht mehr zu deinem Vermögen. Und dadurch hast du in der Anzeige auch negative Beträge, das ist durchaus möglich. Das bedeutet, dass du Verluste gemacht hast und keine Gewinne, sozusagen in der Bilanz ein negatives Ergebnis hast.
Beispiel: du investierst 1.000 Euro und verlierst 300 Euro. In deiner Bilanz unter Gewinn/Verlust steht nun -300€. Das heißt nicht, dass du 300 Euro Schulden hast (= Fremdkapital) sondern nur, dass deine Bilanz negativ ist. Damit ist auch dein Verrechnungstopf um 300 Euro gefüllt. Machst du nun 500 Euro Gewinn, so ist deine Bilanz +200€ und dein Verrechnungstopf 0€.
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