Hallo zusammen,
Die vierte Aktie, die ich fundamental kommentiere, stammt von einem Unternehmen, das sowohl Umsatz, Gewinn und Dividende in den letzten Jahren vor der Corona-Krise stetig steigern konnte. Nach genau diesen Unternehmen suche ich in meiner Strategie.
Zur US-amerikanischen Restaurantkette Texas Roadhouse gehören insgesamt 637 Gaststätten, der größte Teil davon befindet sich in den USA. Davon werden 540 in Eigenregie betrieben und 97 über ein Franchisemodell. Die Restaurants der Marken „Bubba’s“ und „Jaggers“ gehören ebenfalls zum Unternehmen, spielen jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Texas Roadhouse serviert vor allem Fleischgerichte, aber auch Gemüseteller, Salate oder Sandwiches stehen auf der Speisekarte. Bubba’s ist ein familienfreundliches Sportrestaurant mit Fokus auf Burger, Pizza, Hähnchenflügel und eiskaltem Bier. Die Fast-Food-Kette Jaggers hat vor allem Burger, Hühnchenprodukte und -sandwiches und frische Salate im Angebot.
Die Corona-Pandemie hat die Gastronomie voll erwischt, so auch Texas Roadhouse. Der Umsatz ist im Vergleich zu 2019 um 13 Prozent von knapp 2,76 Milliarden US-Dollar auf 2,40 Milliarden US-Dollar gesunken. Damit ist der Umsatz nur auf das Niveau zwischen 2017 und 2018 gesunken. Der Gewinn pro Aktie hat deutlicher gelitten: Im Jahr 2019 hat das Unternehmen noch 2,46 US-Dollar pro Aktie verdient, 2020 waren es nur noch 0,45 US-Dollar – ein Minus von fast 82 Prozent.
Vor Corona ist das Texas Roadhouse stabil gewachsen. 2015 konnte das Unternehmen einen Umsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar erzielen. Im Jahr 2019 konnte dieser auf etwa 2,76 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Der Gewinn hat sich von 2015 bis 2019 um knapp 80 Prozent auf 2,46 US-Dollar je Aktie erhöht.
Der Wachstumstrend setzt sich auch 2021 fort, Texas Roadhouse hat höhere Umsätze und Gewinne als im Jahr 2019 erzielt. Der Umsatz legte im ersten Quartal verglichen mit 2019 um 15,9 Prozent auf 800 Millionen US-Dollar zu. Der Gewinn pro Aktie ist um 31 Prozent auf 0,91 US-Dollar angestiegen. Allein im April 2021 hat man fünf neue Restaurants eröffnet; inzwischen sind es 545 Filialen, die selbst betrieben werden.
Nachdem die Aktionäre im ersten Quartal 2020 noch eine Dividende von 0,36 US-Dollar kassiert haben, wurde für den Rest des Jahres nichts mehr ausgeschüttet. Im Jahr 2021 erhalten Aktionäre erstmalig im Juni wieder 0,40 US-Dollar pro Aktie. Dieses Jahr werden vermutlich nur drei Quartalsdividenden ausgeschüttet, dementsprechend beträgt die Dividendenrendite nur 1,2 Prozent. Bei gleicher Dividendenhöhe und vier Ausschüttungen im Jahr 2022 steigt die Dividendenrendite schon auf 1,7 Prozent. Die Dividende wurde von 2011 bis 2019 jährlich erhöht.
Auf Basis des Gewinns aus dem Jahr 2019 kommt die Aktie auf ein stolzes KGV von 40. Legen wir die geschätzten Gewinne der NASDAQ (3,34 US-Dollar für dieses Jahr) zugrunde, ergibt sich ein geschätztes KGV von fast 30. Es liegt damit am oberen Ende der historischen Bewertung. Von 2014 bis 2019 lag das KGV in Regionen von ungefähr 23 bis 30. Für 2023 werden Gewinn in Höhe von 4,86 US-Dollar geschätzt, damit wäre die Aktie mit einem KGV von 20 günstig bewertet.
Mc Donald’s, Starbucks und Domino’s Pizza sind ähnliche Unternehmen, die ich teilweise im Depot oder im wikifolio habe. Wenn ich in eine Systemgastronomie-Aktie investieren würde, müsste sich Texas Roadhouse mit diesen Unternehmen messen.
Ich würde die Aktie heute kaufen, allerdings habe ich bereits Domino’s Pizza im Depot. So landet die Aktie vorerst auf meiner Watchlist. Beide, also Watchlist und Aktie, kommen dann zu Einsatz, wenn bei Domino’s das zukünftige Wachstum nicht mehr stimmt oder ich mich im Bereich Systemgastronomie breiter aufstellen möchte.
Grüße aus Dresden
Sonni
