am 30.11.2017 10:46
Ich meine (!) die Hauptabnehmer von Siltronic Wafern produzieren (noch) auf Hochtouren, meiner Meinung nach könnte die "Kurskorrektur" auf Gewinnmitnahmen, bzw. Fondumschichtung/en beruhen.
Siltronic hat eine zu aussergewöhnliche Performance hingelegt, als das diese Ralley so weitergehen würde.
So kurz vor Jahresende werden oftmals für Neuausrichtungen für das Jahr 2018 in den gemanaten Depots/Fonds die Weichen gestellt und deshalb auch Positionen verkauft die massive Kursgewinne eingefahren haben, um mit dem freigewordenen Geld wieder zu investieren.
Mein Tipp: Kurs weiter beobachten, insbesondere die Produktionsauslastungen von z.B. : Infineon (etc.) ...erst wenn deren Geschäfte/Umsätze stagnieren dann über Verkauf nachdenken.
30.11.2017 10:49 - bearbeitet 30.11.2017 10:50
Falls Dir das hilft: ich habe leider nur ein einziges Pressekursziel zu Siltronic, WKN WAF300, in meiner Datenbank. Hier die mir vorliegenden Daten:
Börse online: Ziel 160, Stop 104,50 Euro
Der Aktionär: Ziel erreicht, Stop 65 Euro (!!)
Platow: Stop 73 Euro
Der Aufwärtstrend seit August ist gebrochen. Die Aktie kann noch bis zur 200-Tage-Linie bei ca. 82 Euro fallen, ohne dass der langfristige Trend in Frage gestellt werden muss. Allerdings ist die Aktie kein Schnäppchen (KGV 23, Dividende 1,7%).
Fazit: Ich würde - je nach Positionsgrösse - bei 118,06 Euro per Stopkurs einen Teil verkaufen und dann bei 79,83 Euro einen Stop für den Rest installieren.
Es gibt so viele andere Aktien, die weiterhin steigen. Eine neue Sterne-Liste kommt voraussichtlich Mitte nächster Woche.
Hilft Dir das einstweilen?
Viele Grüsse aus einem trüb-kalten München nach Stuttgart
nmh
am 30.11.2017 11:46
Danke erstmal!
Positionsgröße ca. 2000.
Einen Stop bei 80 finde ich extrem, fast 40% Verlust, weit mehr als eingeplant.
Die Hälfte verkaufen, wenn es weiter bergab geht, würde zumindest den möglichen Schaden eindämmen.
(Nachkaufen wäre an dieser Stelle hingegen der typische Privatanleger-Fehler, das kommt sowieso nicht infrage. Erfreulich dass sich hier alle einig sind!)
Legst du deine Stops immer oder häufiger so weit weg vom Einstieg? Ist das sinnvoll? Vielleicht muss ich meine Strategie doch noch mal grundsätzlich überdenken.
baha
am 30.11.2017 11:51
Wie lange wolltest du die Aktie halten?
Ich halte vielleicht auch zu lange meine Schätzchen, aber kommt Zeit, kommt Wachstum.
am 30.11.2017 11:56
Sehr gute Frage. Da hatte ich zum Kaufzeitpunkz erstmal überhaupt keinen Plan (ich merke schon: das ist ein Fehler).
Wenn ich es nun spontan beantworten muss: nicht unter 6 Monaten mit Open End.
Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass sich die Erwartungen zumindest ansatzweise erfüllen.
30.11.2017 12:35 - bearbeitet 30.11.2017 12:37
@baha: zu Deine Frage, wo ich meine Stops setze:
Je nach Klassifikation gibt es für alle Bestände manchmal einen Börsen-Stopkurs, aber immer einen ICO-Stopkurs (in computer only). Je nach Positionsgrösse verkaufe ich alles oder auch mal nur ein Viertel, um das Risiko zu reduzieren.
Beispiel: ich steige mit einer normalen/mittleren Position ein. Die Aktie steigt dann einige Zeit ganz gewaltig ohne Rückschläge, und aus der normalen/mittleren Position wird eine riiiiiesige Position ("Fahnenstange"). Natürlich liegen ICO-Stop und ICO-Nachziehkurs immer noch so weit auseinander wie zum Kaufzeitpunkt. Durch den Anstieg relativiert sich die Nähe allerdings. Das führt zwangsläufig dazu, dass mein Computer schon bei sehr kleinen Schwankungen Alarm schlägt. Ich führe dann einen recht nahen Stopkurs für sagen wir mal 1/4 oder 1/3 der Position an der Börse, und wenn der ausgeführt wird, darf ich die beiden ICO-Kurse auseinanderziehen, weil die Position wieder auf eine vernünftige Grösse zurückgefunden hat. Dadurch verschaffe ich dem Papier wieder Luft zum Atmen.
Diese Strategie normalisiert die Positionsgrössen und kontrolliert das Risiko abhängig von der Schwankungsintensität der einzelnen Aktien und sonstigen Instrumente.
Die Strategie ist hier genau beschrieben. Hilft das ein wenig?
nmh
30.11.2017 13:04 - bearbeitet 30.11.2017 13:04
Ja, den Beitrag habe ich bereits vor längerer Zeit gelesen und länger darüber gebrütet, und mir auch eine Excel gebastelt, um so was ähnliches nachzubilden. Das ist in jedem Fall eine sehr sinnvolle Vorgehensweise.
Aber jetzt eben habe ich ihn nochmal überflogen. Ich werde wohl noch weiter brüten müssen 😉
Einen Denkfehler habe ich schon gefunden... der untere Stop und obere "Nachziehstop" (den habe ich bei 152) sind im Nachhinein betrachtet nicht optimal gesetzt. Das heißt nicht, dass der Stop bei 110 falsch wäre, aber beide im Zusammenhang mit dem Einstieg bei 131 betrachtet sind so nicht besonders sinnvoll angesetzt, weil Trendänderungen zu spät erkannt werden. Der Nachziehkurs sollte niedriger sein.
Nebenbemerkung: der Stop existiert auch nur in meiner Excel, die mindestens 1x täglich aktualisiert wird und Unterschreitungen auch deutlich hervorhebt. Habe keine Stoporders bei Comdirect eingegeben (mit automatischen unlimitierten Verkaufsorders tue ich mich -noch?- gedanklich schwer). Bei sehr stark schwankenden Instrumenten wie hier wäre vielleicht eine tatsächliche "Notfall-Stop"-Order ein gutes Stück unterhalb dem aus Excel kein Fehler.
Eines muss ich hier zur Community wirklich sagen: man lernt jeden Tag! Großes Lob an alle Beteiligten für Denkanstöße und Anregungen.
30.11.2017 13:15 - bearbeitet 30.11.2017 13:16
@baha: Danke für Dein Lob. Es freut mich, wenn meine Beiträge hilfreich für Dich sind, und ich stehe immer gerne für Fragen zur Verfügung.
Sprechen wir über Siltronic, WKN WAF300. Der Kurs ist seit Herbst 2016 ohne echte Rückschläge stark angestiegen, der Profi spricht von einem "Fahnenmast". Und oben am Mast, da ist Seife dran. Wer also raufklettert ...
Ich würde ganz knallhart folgendes für Siltronic empfehlen - einfach nur gestützt auf den Kursverlauf: ICO-Stopkurs bei 120 Euro (ICO = in computer only = Deine Excel-Tabelle), Börsen-Stopkurs bei 118,06 Euro, ICO-Nachziehkurs bei 140 Euro (= Allzeithoch), daraus folgt: "Hub" = 20 Euro multipliziert mit Deiner Stückzahl.
Da der Hub (in Euro) für alle Wertpapiere immer konstant* ist, kannst Du Dir ausrechnen
1. wieviele Stück Du kaufen musst, wenn Du neu einsteigst
2. ob Du die gesamte Position per Stopkurs absicherst oder nur einen Teil.
nmh
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*) Genauer gesagt: da der Hub (in Euro) für jedes Wertpapier eine von Dir vorgegebene Grenze (in Euro) nicht überschreiten soll, die für alle Wertpapiere einer Klasse konstant ist
am 04.12.2017 21:56
Der Stop wurde nun im LT ausgeführt. Besser so ein schnelles Ende als ein Elend ohne Ende.
am 04.12.2017 22:00
@baha: Kopf hoch. Das freie Geld investierst Du in einen Trendwert, der auch nach dem Kauf fleißig weiter steigt. Die neue Sterneliste sollte am Donnerstag abend kommen. So geht Börse!
Schönen Abend nach Stuttgart
aus einem tief, tief, tief verschneiten, sonnig lauen, warmen* München
nmh
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*) Jetzt kannst Du es ja nicht mehr überprüfen!