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Siemens Energy - Abspaltung 2:1, Kurswert, Anschaffungswert

Geheimrat
Autor ★★★
66 Beiträge
Am Tag der Abspaltung der neuen Siemens Energy von Siemens wird man für seine Siemens-Aktien zusätzlich Energy-Aktien im Verhältnis 2:1 erhalten.
Habe ich z.B. 100 Siemens-Aktien im Depot, rechne ich mit 50 Energy-Aktien. So ist es ja veröffentlicht.
 
Nicht veröffentlich dagegen ist, wie sich das auf den Kurs auswirken muß.
Der bisherige Kurswert der Siemens-Aktie wird sich dann wohl auch im Verhältnis 2:1 auf Siemens und Energy aufteilen müssen?
D.h. wenn die Siemens-Aktie am Tag vor der Abspaltung bei 120 Euro liegt, muß sie nach der Abspaltung zunächst bei 80 Euro liegen und Energy bei 40 Euro?
Der Gesamtwert meiner Aktien bliebe dann gleich.
Kann das jemand so bestätigen? War es bei früheren Abspaltungen auch so?
 
Und was ist mit den Anschaffungswerten, die für die beiden Aktien im Depot hinterlegt sind?
Wird die comdirect den Anschaffungswert von Siemens-Aktien auf 2/3 reduzieren und den Anschaffungswert von Energy-Aktien mit 40 Euro (bei meinen Beispielkursen) ansetzen?
 
Ich habe im Netz nur Information zu ähnlichen früheren Fällen gefunden, keine aktuellen Meldungen.
 
 
15 ANTWORTEN

Geheimrat
Autor ★★★
66 Beiträge

Wenn ich nochmal neu rechne, komme ich auf Kurse von

Siemens jetzt=120

Siemens neu=96

Energy=48

 

damit der Gesamtwert meiner Aktien sich durch die Abspaltung nicht ändert. Und auf diese Zahlen müssten dann auch die Anschaffungswerte geändert werden?

dg2210
Legende
6.248 Beiträge

@Geheimrat  schrieb:
 
 
Nicht veröffentlich dagegen ist, wie sich das auf den Kurs auswirken muß.
 
 

Die Formel lautet:

 

2 * Siemens(alt) = 2* Siemens(neu) + 1 * Energy + Entflechtungsprämie

 

Die Entflechtungsprämie wird zu gegebener Zeit vom Markt festgesetzt.

artdeco
Experte
124 Beiträge

Das sehe ich ein Stück anders: zum einen behält Siemens  einen Anteil von 35 % an S Energien  zum anderen muss der Marktwert von S Energybestimmt und herangezogen werden. Und dann kommt noch die Phantasie drauf

Geheimrat
Autor ★★★
66 Beiträge

Die Formel stimmt mit meiner Erwartung überein, nur die "Entflechtungsprämie" hatte ich nicht mit drin. Wenn sie erst nach der Abspaltung entsteht, müsste sie glaube ich in deiner Formel mit negativem Vorzeichen berücksichtigt werden. Natürlich nur wenn der Markt die Abspaltung positiv honoriert 

 

Oder der Abspaltungs-Gewinn ist schon jetzt im Siemens-Kurs eingepreist?

dg2210
Legende
6.248 Beiträge

@Geheimrat  schrieb:

Die Formel stimmt mit meiner Erwartung überein, nur die "Entflechtungsprämie" hatte ich nicht mit drin. Wenn sie erst nach der Abspaltung entsteht, müsste sie glaube ich in deiner Formel mit negativem Vorzeichen berücksichtigt werden. 


Die Entflechtungsprämie kann natürlich auch negativ sein, das Vorzeichen in der Formel kannst du wählen, wie du willst...

Was ich vergessen hatte: Den Gap-Faktor. Zwischen der letzten Notierung der alten Siemens und der ersten Notierung der neuen Siemens liegt eine handelsfreie Zeit ("Gap").  Falls in dieser Zeit irgendwas passiert (Corona-Impfstof zugelassen, Erdbeben in München etc), dann eröffnet der Markt deutlich verändert und die neue Siemens macht die Bewegung natürlich mit.

 

Die korrekte Formel lautet:

2 * Siemens(alt) = Gap-Faktor * (2* Siemens(neu) + 1 * Energy) + Entflechtungsprämie

 

 

Geheimrat
Autor ★★★
66 Beiträge

Die rechnerisch von mir prognostizierten neuen Start-Kurse von 96 Euro für Siemens und 48 Euro für Siemens Energy ergeben sich aus dem 2:1, das Joe Kaeser festgelegt hat. Aber sofort nach diesen Initial-Werten, schon mit dem ersten Handel können natürlich beide Aktien sich unterschiedlich entwickeln, wenn der Markt eine andere Meinung zum Wert hat als 2:1.

Dass Siemens noch 35% an Energy besitzt, bremst wohl nur etwas das Auseinanderlaufen der beiden Werte.

 

Zum Vorzeichen der Entflechtungsprämie: dass es einen insgesamt höheren Börsenwert bringen soll, war ja wohl der Grund für die Entscheidung dafür.  Aber eigentlich müsste es schon im aktuellen Siemens- Kurs eingepreist sein.

dsmr
Autor ★★★
65 Beiträge

@Geheimrat  schrieb:
Und was ist mit den Anschaffungswerten, die für die beiden Aktien im Depot hinterlegt sind?

Ich hatte das mal bei einem anderen Unternehmen. Die Abspaltung, das heißt die neuen Aktien, wurden als Ausschüttung gewertet und entsprechend auch im Dividenden-Topf versteuert. Die Original-Aktie war natürlich entsprechend weniger wert, während der Einbuchungswert gleich blieb. Gewinn und Verlust teilen sich daher auf unterschiedliche Steuertöpfe auf,  das kann zu Einbußen führen. Wenn Du das vermeiden willst, verkaufe vorher und kaufe hinterher wieder.

Geheimrat
Autor ★★★
66 Beiträge

Sehr interessanter Fall, so möchte ich es nicht haben. Verluste im Verrechnungstopf für Aktien und Gewinne bei Sonstige wäre für mich genau falschherum.

Hatte man Dich als Anleger vorher darüber aufgeklärt, oder kam das überraschend?

 

Die neuen Aktien hatten ja sofort nach der Abspaltung noch keinen Gewinn gebracht, insofern wäre da eigentlich nichts zu besteuern gewesen. Es wurde wohl nur als Ausgleich gemacht, weil man den Anschaffungswert der alten Aktien nicht anpassen wolllte oder konnte? Durch den unverändert hohen Anschaffungswert war Dir ja ein Steuervorteil entstanden, der wieder irgendwie ausgeglichen werden mußte.

 

dsmr
Autor ★★★
65 Beiträge

Hatte man Dich als Anleger vorher darüber aufgeklärt, oder kam das überraschend?

 

Die neuen Aktien hatten ja sofort nach der Abspaltung noch keinen Gewinn gebracht, insofern wäre da eigentlich nichts zu besteuern gewesen.

 


Das kam auch für mich überraschend. Wer hätte mich den informieren sollen? Die Aktiengesellschaft? Die Comdirect? Wahrscheinlich hätte man es irgendwie aus den Beschlüssen der Hauptversammlung herauslesen können, wenn man sie den steuerlich verstünde. Ich habe hinterher bei der Comdirect nachgefragt.

 

Aufpassen: Die fällige Steuer wurde sogar abgebucht (logisch, da Du die Aktien noch hast, muß sie ja von irgendwas bezahlt werden), deshalb schau zu, daß Dein Konto genug Deckung aufweist. Im Detail wurde also so gerechnet: Die AG zahlt Dir eine große Dividende, davon kaufst Du Dir wieder die neuen Aktien. Letztere haben also genau den Einbuchungswert der "Dividende". Verwirrend war für mich noch, daß bei den neuen Aktien der Kauf-Wert zunächst nicht im Depot zu sehen war. Beim späteren Verkauf wurde er aber korrekt berücksichtigt.

 

Das ganze bezog sich auf den Split Kraft -> Kraft Foods / Mondelez. Ich kann Dir natürlich nicht sagen, ob das die Standard-Behandlung ist oder ob die AG da auch andere steuerliche Modelle wählen kann.