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Russische ADR´s umwandeln in Orginal Aktien.

Nobka
Mentor
820 Beiträge

Aus gegebenen Anlass. Russland will die ADR´s aufkündigen. Was sagt die Comdirect dazu? Welche Möglichkeiten hat der Anleger? 

 

https://www.adrbnymellon.com/files/al996040.pdf 

3.225 ANTWORTEN

SMT_Martin
Social-Media-Team
Social-Media-Team
88 Beiträge

Hallo @Matti0605,

 

zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich nichts an irgendeiner Stelle hier suggeriert habe. 

 

Ich habe bereits oben in meinem Beitrag erwähnt, dass wir nach den Instruktionen an CBL nicht mehr involviert sind in der Prozesskette und nur rudimentäre Einblicke haben, wie es weiter geht mit dem Umtauschauftrag. Und das soll keine Entschuldigung oder Rechtfertigung sein, sondern so ist der Prozess. Ist der Gesamtprozess bis zur Einbuchung der Originalaktien in Russland gut? Würde ich nicht unterschreiben, ändern können wir ihn nicht. 

 

Ich glaube, vielen ist nicht bewusst, dass auch wir inzwischen schwere Schmerzen mit der Thematik haben seit den ersten Aufträgen im Sommer 2022. Eben weil wir nach der Ausbuchung häufig wenig für unsere Kunden tun können und nicht in die Lage sind, die Informationen zur Verfügung stellen, die auf Endkundenseite benötigt werden. Sei es bei der Bereitstellung von Lieferdaten oder bei der Recherche nach ausgebuchten Stücken. Für uns ist das genauso frustrierend, wie für die betroffenen Kunden.

 

Bei uns entsteht häufig der Eindruck, wir würden nichts im Kundeninteresse unternehmen und nach dem Tauschauftrag durch den Kunden bitte dann die Sintflut. Ihr könnt Euch gewiss sein, dass wir erhebliche Ressourcen aufwenden in der gesamten Russlandthematik. In Quickborn, wie bei den Kollegen in Frankfurt. Die involvierten Kollegen tun alles, um die Situation zu verbessern, zu klären oder zumindest aufzuhellen im Sinne des Kunden. Nur das zählt für uns. Wenn Du einen anderen Eindruck hast: Hinter den Kulissen ist es dann doch sagen wir eher betriebsam als ruhig.

 

Und auch wenn ich wiederhole: Ich hoffe, wir können den betroffenen Kunden zeitnah belastbare Informationen zur Verfügung stellen über den Verbleib ihrer ADR's. Das ist genau die Aussage, die wir als Bank zum jetzigen Zeitpunkt der Situation geschuldet sagen können und allem sagen wollen. Und das sind nicht die von Dir erwähnten "schönen Worte", sondern der aktuelle Sachstand. So fair muss man sein. 

 

Mir war es wichtig einmal unsere Sicht darzustellen. Auch wir sind seit nunmehr drei Jahren genervt. Nicht wegen Euch und Euren Anliegen, sondern wegen der überschaubaren Gesamtlage für beide Seiten, also Kunde und Bank.

 

Und nimmt bitte folgendes mit:

 

  • Niemand sitzt hier in der Commerzbank und ist froh, wenn Eure Stücke verschwunden sind etc.
  • Wir sind „dran“, auch wenn man es nicht sieht oder spürt.

 

Gruß 

Martin 

huhuhu
Legende
8.776 Beiträge

...und ich dachte dieses Thema wäre durch.

 

Einfach hinnehmen das die Kohle futsch ist, und gut ist.

 

Traurig aber wahr, so etwas kann passieren.

Dafür soll Mann/Frau auch nur soviel investieren, dass Mann/Frau nicht ans Hungertuch gelangen kann,

...was wohl auch nicht der Fall ist.

 

Das war das Wort zum Mittwoch 😇

 

Grüße

Daniel

 

PS

Kopf hoch

Klever
Mentor ★★
1.905 Beiträge

@huhuhu  schrieb:

 

Einfach hinnehmen das die Kohle futsch ist, und gut ist.


Das wäre wohl am besten gewesen. 

Statt dessen wurde viel Zeit und Mühe investiert ... und Geld auch, so dass der Schaden sich noch vergrößert hat. 

 

Aktuell geht es allerdings offenbar darum, den Verbleib von (vermutlich wertlosen) ADRs zu klären. (Steuerlich könnten sie aber noch von Nutzen sein.) 

Außerdem: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Es wurde schließlich schon so viel investiert, s.o. 

 

Dass man wissen möchte, wo sich die ADRs befinden, kann ich aber nachvollziehen. 

Ist schon ein starkes Stück, dass Wertpapiere offenbar unauffindbar sind. 

 

Grüße

Klever

 

PS Ich bin nicht betroffen. 

Matti0605
Autor ★★
31 Beiträge

Hallo SMT_Martin,

 

deine Argumente kann ich sachlich auf meinem Fall nicht nachvollziehen. Seit 2,5 Jahren, sprich im September 2022,  als ich ds Umtauschangebot  seitens der Comdirect dummerweise angenommen habe, laufe ich den verschwundenen Gazprom ADR's hinterher.

 

Ich darf darauf verweisen, dass die Depotbanken  an  ihre Kunden herangetreten sind und ihnen ein Umtauschangebot zweifelsohne Garantie

angeboten haben.  In meinem Verständnis sind dabei die Depotbanken die Iniitatoren und die weiteren Beteiligten in der Prozesskette CBL und DR Agenten allesamt nur Dienstleister. Das der Umtauschprozess dann schon bei den Dienstleistern in der Prozesskette scheitert, ist schlecht weg falsch organisiert und einfach nur peinlich. 

Wie ist es zu erklären, dass bereits Clearstream, wie auch in meinem Fall geschehen, keine Auskunft über die weitere Bearbeitung des weitergreichten Antrages durch die Commerzbank machen kann ?

Bekanntermaßen werden Probleme mit Clearstream nur durch deren Kunden (Depotbanken) angenommen. Wann wird  Clearstream endlich in Haftung genommen? 

Was ich der Comdirect direkt vorwerfe, ist ihre nicht vorhandene Lösungsstrategie und die bis dato völlig fehlende Kommunikation mit ihren Kunden.

An dieser Stelle erfahre ich zum ersten Mal, dass man innerhalb der Commerbank bemüht ist Klarheit zu schaffen. Darum bin ich auch dankbar für die Worte.

Falls dem jetzt noch ein Schreiben an die betroffenen Kunden erginge, indem die weiteren Schritte zur Lösung erläutert werden, wäre dies lobenswerte Kundenbetreuung und schafft auch wieder Vertrauen.

 

Gruß

Matti0605

 

 

 

 

 

 

Silver_Wolf
Legende
5.269 Beiträge

@Klever  schrieb:


Das wäre wohl am besten gewesen. 

Statt dessen wurde viel Zeit und Mühe investiert ... und Geld auch, so dass der Schaden sich noch vergrößert hat. 

 

Aktuell geht es allerdings offenbar darum, den Verbleib von (vermutlich wertlosen) ADRs zu klären. (Steuerlich könnten sie aber noch von Nutzen sein.) 

 

Dass man wissen möchte, wo sich die ADRs befinden, kann ich aber nachvollziehen. 

Ist schon ein starkes Stück, dass Wertpapiere offenbar unauffindbar sind. 

 

 


Ich verstehe absolut nicht warum jemand auf solche intransparenten Prozeduren eingeht an denen diverse Parteien beteiligt sind.

Selbst wenn das Vorhaben gelingen würde, was hat man dann davon?

Dann liegen die Aktien bei einer Bank in Moskau (wo sie jetzt ja auch schon sind), man kann sie nicht handeln, und ein Zahlungsverkehr ist auch nicht möglich. Abgesehen davon kann man noch einfacher enteignet werden wenn es den Behörden passt.

 

Natürlich möchte BNYM die ADRs los werden.

Aber die sind immer noch in der Pflicht.

Wenn Kosten entstehen sollen sie mir doch eine Gebühr für den ADR berechnen.  🙂

Und wenn sie ihn kündigen und einziehen dann müssen sie auch die hinterlegten Aktien verkaufen und mir den Wert erstatten.

Was immer dabei noch heraus kommt.

Gazprom und die anderen Unternehmen sind ja nun nicht wertlos.

Weinlese
Mentor ★
1.456 Beiträge

@Silver_Wolf  schrieb:

Dann liegen die Aktien bei einer Bank in Moskau (wo sie jetzt ja auch schon sind), man kann sie nicht handeln, und ein Zahlungsverkehr ist auch nicht möglich. Abgesehen davon kann man noch einfacher enteignet werden wenn es den Behörden passt.

Warum sollte man die Aktien nicht handeln können? Der Handel innerhalb von Russland (und vermutlich auch in "befreundeten" Staaten) läuft meines Wissens normal weiter. Über eine Bank in Russland sollte man entsprechend die Aktien verkaufen und über Banken in Drittstaaten (zum Beispiel Kasachstan) wieder nach Deutschland transferieren können. Etwas umständlicher sollten die Überweisungen auch mittels Kryptowährungen durchgeführt werden können.

 

Offenbar gibt es genug Anleger, die so hohe Summen in russische Aktien gesteckt haben, dass dieses Vorgehen wirtschaftlich sinnvoll ist.

 

Viele Grüße

Weinlese

Wolf gang
Autor ★★
22 Beiträge

"Der Zentralverwahrer Clearstream Banking AG, Frankfurt hat uns im Rahmen der
Zwangsmaßnahmen darüber informiert,dass Ihre Wertpapiere derzeit beim zuständigen DR-Agent
in den USA gesperrt sind und eine Rückabwicklung und Einbuchung in Ihr Depot zum jetzigen
Zeitpunkt nicht erfolgen kann."

 

Diese Info kam gestern per Brief von CoDi. Zumindest ist damit der Verbleib dokumentiert. Möglicherweise werden in absehbarer Zeit die Sanktionen gelockert und der Umtauschprozess kann wieder starten. Falls das Ausbleibt sollte zumindest der Totalverlust bescheinigt werden.

JanR
Experte
91 Beiträge

Hat irgendjemand schon erfolgreich die Nachzahlung der Dividende für umgetauschte Lukoil-ADR beantragt oder kann von Erfahrungen berichten, dies versucht zu haben?

Um die Nachzahlung zu beantragen, muss man u. a. eine Bestätigung vorlegen, dass man die ADR an den Tagen der Dividendenzahlungen im Depot hatte. Entsprechende Bescheinigungen haben mir comdirect und die Deutsche Bank ausgestellt. Lukoil fordert nun aber zusätzlich eine notarielle Bestätigung, dass die Personen, die die Bescheinigung unterschrieben haben, hierzu autorisiert waren. 

Ich habe gewisse Zweifel, dass die im Handelsregister eingetragenen Vorstandsmitglieder der Commerzbank und der Deutschen Bank für mich eine entsprechende notarielle Erklärung abgeben werden.  

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Die Sperrung nicht gewandelter ADR beim ADR-Ausgeber ist schon länger bekannt. Russland: Informationen über instruierte DRs

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Weinlese, hast du schon einmal etwas von Depots-/Konten Typ C gehört??? Was versteht man unter einem Typ C Konto in Russland?

Es handelt sich um ein besonderes Konto, auf dem die Wertpapiere zwar gehalten werden, von dem aus aber nicht damit gehandelt werden kann. Die Bestände darauf sind gesperrt. Die Dividenden werden jedoch auf diesem Konto eingebucht.

Anleger aus unfreundlichen Staaten müssen ihre gewandelten Aktien aus DR-Programmen auf sog. Typ C Sperrdepots verwahren und die Erträgnisse aus diesen auf gesperrten Typ C Konten verbuchen. Eine Verfügung der Guthaben auf den Typ C Konten ist nur festgelegten Fällen (Gebühren etc.) möglich. Bei der Verfügung von Typ C Sperrdepots gibt es eine Ausnahme. Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret unterzeichnet, das den Tausch von im Ausland eingefrorenen russischen Vermögenswerten gegen in Russland eingefrorene ausländische Vermögenswerte ermöglicht. Dem Erlass zufolge können Russen gesperrte Vermögenswerte im Ausland bis zu einem Wert von 100.000 Rubel (etwa 1000 Euro) über einen freiwilligen Mechanismus mit Mitteln von Konten mit in Russland gesperrten Vermögenswerten ausländischer Investoren und Unternehmen tauschen. Also deine Aussage, einer Handelbarkeit von gewandelten Aktien trifft aufgrund der Sonderregelung der Sperrdepots Typ C für Gebietsfremde bis auf den genannten Tausch nicht zu.