25.04.2022 15:39 - bearbeitet 25.04.2022 15:41
Aus gegebenen Anlass. Russland will die ADR´s aufkündigen. Was sagt die Comdirect dazu? Welche Möglichkeiten hat der Anleger?
https://www.adrbnymellon.com/files/al996040.pdf
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 09.06.2022 14:36
@Steven64 schrieb:...
"Während in Villabajo noch gespült wird, wird in Villariba schon gefeiert !"
...
Nur mal so von der Außenlinie bemerkt und bitte mit Humor zu verstehen... 😉
"Villariba, das waren doch die mit den spröderen Händen, oder?"
Ergänzt der Schlaumax
am 09.06.2022 14:46
Hallo @paej @Crazyalex ,
merci für das Aufbröseln der CD Antworten im Forum & anderswo. Eure Meinung in allen Ehren, ich aber habe eine andere Ansicht & Erfahrung. Wenn ich auf private e-mail (CODI intern irgendwo unter Formulare, sowie von CODI Betreuer mir angeraten) mehrere Tage lang keine Anwort erhalte und alle vorhergehenden öffentliche Stellungnahmen auch nur in die Kategorie "schon bekannt & nichtssagend" einzureihen sind, dann stellt mich das nicht zufrieden. Habe drei verschieden Stellen der Bank of NY Mellon angeschrieben und habe innerhalb von 6 Stunden aus zwei verschiedenen Zeitzonen Antworten erhalten- die teilweise zielführend waren ! Und bei denen war ich noch nie (direkt) Kunde bzw. schreibe die als in Ihren Augen "Nobody" an. Das nenne ich Kundenorientierung- und Servicegedanke, Hut ab !
Aber ok, ich respektiere Eure Meinung, aber bitte - wenn ihr sie uns mitteilen wollt - dann in einem respektierlichen Ton.
Aber im Grunde sollten wir das Forum nutzen Lösungsvorschläge auszutauschen und nicht uns gegenseitig unsere unterschiedliche Meinung zu CODI Kundenservice vorzuhalten. Ich zumindest habe meinen Teil dazu geschrieben und dabei belasse ich es.
VG
am 09.06.2022 14:59
@Avarette,
habe die gleiche Meinung zu CODI-Kommunikation.
Interessant ist aber etwas anderes: Haben Sie etwa einen für Banklaien nachvollziehbaren Weg gefunden, den Antrag auf Wandlung ADR zu Aktien direkt an die BNY Mellon zu stellen, ohne Clearstream und die Depotbank einzubeziehen? Wie sieht der aus? Das dürfte nicht nur mich interessieren.
VG
am 09.06.2022 15:06
@Averette schrieb:Aber immerhin sind wir nicht wie die Schafe still gesessen und haben nichts getan
Unter den Abonnenten dieses Threads werde ich mir jetzt wenig neue Freunde machen, aber ich fürchte die korrekte Antwort wäre:
Doch, genau das haben die allermeisten hier getan.
Dass da ein sehr ernstes Problem im Anmarsch ist war wirklich nicht schwer zu erkennen. Die einzige richtige Lösung wäre gewesen sofort zu verkaufen. Anstatt dessen sind offenbar ziemlich viele Anleger in einer bemerkenswerten Naivität und unter der Annahme, da werde schon nichts Schlimmes passieren, investiert geblieben.
Inwiefern die comdirect oder andere Broker aktuell zuverlässige Informationen haben wie man die jeweiligen Kunden da wieder rausführt kann ich nicht beurteilen. Ich beobachte das eher zur persönlichen Unterhaltung. Mir drängt sich aber der Verdacht auf, dass vieles was man so liest eher Aktivität vorgaukelt als einem gesichert funktionierenden Plan zu folgen.
Das Dilemma, in dem man sich gerade befindet, wäre jedenfalls von jedem Einzelnen bei frühzeitiger Aktivität binnen 5 Minuten zu verhindern gewesen. Hinterher den Broker zu kritisieren, dass der einen in unklarer und dynamischer Situation nicht zielsicher aus dem selbstverschuldeten Problem herausführt, finde ich dagegen reichlich kurz gesprungen.
Ich wünsche trotzdem weiterhin viel Glück und gutes Gelingen.
am 09.06.2022 16:02
Sei bitte mal nicht so sachlich!
Ein paar Emotionen und Banken-bashing wäre deutlich unterhaltsamer - auch wenn das ggf. unter 'blinder Aktionismus' abzuhaken wäre...
Gruß Crazyalex
am 09.06.2022 18:36
Leider nein, BNY Mellon hat mir bzgl. Wandlung Gazprom folgendes geantwortet..siehe nachfolgend...zu einer möglichen "Umgehung" von CODI u. Clearstream (Europe) zur Ausbuchung bzw. Präsentation der ADRs bei der BNY Mellon wenig konkretes.
"Hi,
As per the notice ( https://www.adrbnymellon.com/files/ad998182.pdf ) , you currently have 2 options:
1) Voluntarily convert existing ADRs into underlying shares.
In order to surrender your RU DRs for the receipt of the underlying Russian shares, you will need to arrange to have the DRs presented to BNY Mellon along with valid delivery instructions for the Russian securities. Importantly, you will need a securities account or broker willing to accept the Russian shares. In addition, an attestation confirming that there will be no change in beneficial ownership will be required, under rules set in place by the Central Bank of Russia.
https://www.adrbnymellon.com/files/al996947.pdf
2) Do nothing and wait for the Depositary to sell (if possible)
Please be advised that, due to restrictions introduced by the Central Bank of Russia, non-Russian persons are currently prohibited, for an indefinite period of time, from undertaking a sale of the Company’s ordinary shares. Accordingly, the Depositary may not be able to sell or receive any value for the underlying shares. In consideration of the fluidity of this situation, the information contained herein is subject to change. The Depositary continues to closely monitor the situation and will publish revised information as and when necessary. Additional information can be found in the News & Publications – Special Notices section of www.adrbnymellon.com, including a recently published Notice on Russian-incorporated DR programs and FAQ here.
https://www.adrbnymellon.com/files/al996040.pdf
For all other settlement related issues please contact DRSettlements@bnymellon.com
In addition to the above, I have also detailed the below conversion steps :-
1) Process a type 40 instruction in Euroclear or send a MT599 message to Clearstream. You may contact the Euroclear Customer Service Team at 32-2-326-2098 or the Clearstream Settlement Team at
35-2-2-430 or 35-2-2-433-6591 for further assistance.
2) The instruction must include the following information:
3) After BNY Mellon DRs receives valid swift instruction from Euroclear or Clearstream, we will bill Euroclear/Clearstream the $0.05 cancellation fee + $17.50 cable fee per instruction.
4) Please have local receive instructions in place to accept the shares from our custodian NSD instructions.
Our local account details are as follows :-
AO Raiffeisenbank Russian Branch’s BIC will be RZBMRUMM, PSET will be NADCRUMMXXX, and NSD
account will be MC009800000.
PSET: NADCRUMM
SAFE: ML1302070023/DR000000000000000
LOCAL CODE: 95R NSDR/MC009800000
Finally, there is not a great amount of additional guidance we can provide to individual investors. Your broker must play a role in any efforts to surrender your DRs and is it important that future queries be addressed from your broker to the contacts listed in the Notice provided in the above link.
Many thanks
MXXX LXXX
Vice President, Depositary Receipts
BNY Mellon, The Bank of New York Mellon London Branch"
VG
am 09.06.2022 19:08
Gratulation, dass Sie so eine ausführliche Darstellung von BNY Mellon erwirken konnten.
Allerdings bestätigen sich die Befürchtungen, dass ohne die Depotbank und Clearstream nichts geht.
Andererseits ist ersichtlich, dass der Vorgang der Wandlung ADR=>Aktien durch die USA nicht sanktioniert ist.
Hoffen wir also, dass dies die comdirect auch so sieht und dementsprechend handelt.
VG
am 09.06.2022 22:18
"Derzeit „verwahrt“ die Comdirect die ADR.
Russland erlaubt keine Verwahrung russ. Papiere/Aktien im Ausland und hat die ADR gekündigt"
Das Aufkündigen des ADR-Programms ist bekannt (Änderungsgestz vom 06.04.2022, 114-FE), aber woraus ergibt sich, dass auch das Verwahren von Aktien im Ausland verboten wurde? Haben Sie hierzu eine Quelle?
"Der (deutsche) Privatanleger ist hier Kollateralschaden der Politik und nicht der Banken und Abwicklungsstellen"
In einem Rechtsstaat hat auch der kollateralgeschädigte Anspruch auf Schadensersatz, wenn die sonstigen Voraussetzungen vorliegen (was ich noch nicht behaupte). Weder UN, EU oder BRD noch die Russische Föderation hat uns als Ziel von Sanktionen im Visier. Werden wir durch Sanktionen und sonstige Maßnahmen dennoch (kollateral-)geschädigt, muss genau untersucht werden, ob die Schäden tatsächlich durch Sanktionen bedingt sind oder etwa durch "Übererfüllung" derselben oder einem Nichtwissen anderer Akteure verursacht werden. Für deutsche Banken hat die Bundesbank auf ihrer Seite jedenfalls ausdrücklich festgestellt, dass diese Verpflichtet sind, sich über aktuelle Sanktionen genau zu informieren.
"Aufträge zum Übertrag auf ein eigenes bzw. fremdes Depot können dann ausgeführt werden, wenn keine techn. und/oder regulatorischen Hindernisse dem entgegenstehen."
Das ist einer der Hauptpunkte, um die es geht bzw. noch gehen wird. Welches regulatorische Hindernis steht hier genau entgegen? Die Gesamtheit der Sanktionen und FAQ sind auf der Seite der Bundesbank aufgeführt, ich hatte das oben verlinkt. Woraus ergibt sich genau, dass das bloße Verwahren von Vermögen deutscher Staatsbürger sanktionier ist, wenn es sich bei dem Vermögenswert um Anteile an russischen Unternehmen handelt? Ich finde eine solche Regelung nicht, nur solche, die dem allenfalls nahekommen könnten. Eine konkrete Regelung wurde bisher auch nicht benannt, es ist immer nur pauschal von "Sanktionen" die Rede. Auf der Seite der Sberbank heißt es, dass der Umstand auf europäischer Ebene bei den Regulierungsbehörden gerade in Klärung ist. Wenn Sie also positiv feststellen können, dass es solche Hindernisse gibt, wäre ich für eine präzise Angabe der genauen Regelung dankbar.
"Wer ungeduldig ist, kann sich in der Wartezeit ja mal an die Politikerin oder den Politiker seines Vertrauens wenden."
Das hieße, den Bock zum Gärtner zu machen. Thanks, but no thanks.
"Wann und weshalb hätte die Bank denn warnen sollen?"
Der Depotvertrag begründet Aufklärungspflichten der Depotbank. U.a. ist diese zur Überwachung und Benachrichtigung über die Ausübung und Verwertung der Anlegerrechte und -pflichten verpflichtet. Hierzu gibt es gesetzliche Regelungen und eine ausdifferenzierte Rechtsprechung, das ist kein Wunschprogramm / unberechtigte Erwartungshaltung.
Nicht mit dieser Aufklärungspflicht dürfte es z.B. vereinbar sein, dass comdirect nicht rechtzeitig darüber aufgeklärt hat, dass zwar einerseits russische ADRs weiterhin eingebucht bleiben, aber die Einbuchung bzw. Verwahrung der Originalaktien verweigert werden wird (wobei das wieder von der o.g. Frage abhängt, ob die behaupteten Sanktionen für unseren Fall tatsächlich vorhanden bzw. einschlägig sind).
Das Kündigen des ADR-Programms bei der Sberbank und die Empfehlung, sich u.a. an seinen lokalen Broker/seine Bank zu wenden sowie die Auskunft über das Auslaufen der Umtauschfrist zum 16.06.2022, hat JP Morgan am 16.05.2022 auf einem Fachportal in englischer Sprache veröffentlicht (hier dokumentiert https://www.adr.com/drprofile/80585Y308). Mit Schreiben vom 17.05.2022 wurden wir aber (irreführend?) informiert, dass von Umtauschanträgen abgesehen werden soll und auch bestehende Umtauschaufträge gelöscht werden. Erst nachdem das Angebot der Sberbank zum Übertrag auf ein eigens dafür angebotenes C-Konto (link oben) am 27.05.2022 abgelaufen war, wurden wir (in meinem Fall am 04.06.2022) darüber aufgeklärt, dass für die Durchführung des Umtauschs bis zum 13.06.2022 ein Konto bei einer Bank, dass bei der russischen Wertpapiersammelbank NSD angeschlossen sei, benannt werden müsse.
Für mich sieht das schwer nach einer Verletzung der Aufklärungspflicht aus. Ein Schadensersatzanspruch ist damit aber natürlich noch lange nicht begründet. Noch fehlt es z.B. an einem Schaden, denn JP Morgan hat wohl gegenüber Anwälten signalisiert, mit dem Verkauf der Stammaktien auch nach Ende des sanktionsbedingten Veräußerungsverbots abzuwarten, bis sich die Großwetterlage geklärt habe. Es bleibt also die Hoffnung, dass diese Information stimmt, sie auch über den Einzelfall hinaus gilt und es hier nicht zum befürchteten Verramschen der Aktien unter Wert kommt. Zudem dürfte es wohl auch an der Kausalität zwischen Pflichtverletzung und (möglichem) Schaden fehlen, weil es unter Anwälten Hinweise darauf gibt, dass die Sberbank ihre Lösung im Nachhinein wieder zurückgezogen hatte, womit wir selbst bei pflichtgemäßer Aufklärung den (möglichen) Schaden nicht hätten verhindern können.
am 10.06.2022 07:55
Hallo,
ich hab gestern mit Kundenservice telefoniert, ich hab alle notwendige Konten, wohin man Aktien überweisen kann. Trotzdem hat man mir gesagt, dass das nicht funktioniert, weil etwas neues passiert ist. Zurzeit nimmt man also keine Aufträge zum Umtausch selbst wenn es ein passendes Depot beim NSD gibt. Man hat mir aber keine Begründung gegeben, was jetzt der Plan ist. Kann man jetzt wirklich wieder keinen Auftrag erteilen?
am 10.06.2022 10:11
Wo finde ich ein passendes Depot beim NSD? Ich suche danach und finde keines! Dies müßte ich rasch einrichten, weil die Frist übermorgen abläuft.