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am 10.12.2016 15:23
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
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am 10.12.2016 19:26
Hallo HDoc,
was schaffst Du denn konkret nicht? Findest Du keine entsprechenden Papiere oder weißt Du nicht, wie man Wertpapiere in ein Musterdepot "hineinkauft"?
Gruß
kroko
11.12.2016 10:57 - bearbeitet 11.12.2016 14:23
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11.12.2016 10:57 - bearbeitet 11.12.2016 14:23
Ich finde in der Tat keine Papiere, weiß auch gar nicht, wie ich so richtig danach suchen soll. Wie man ganz normale Aktien in das Musterdepot kauft, habe ich hinbekommen. Da ich aber noch keine entsprechenden Optionen-Papiere gesehen habe, weiß ich nicht, ob ich es in mein Musterdepot bekomme oder nicht…
Grüße...
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am 11.12.2016 11:44
Hallo Hdoc,
um an die WKNs, Laufzeiten etc. von Optionsscheinen u.ä. zu kommen, gehe bei der comdirect-homepage auf „Volltextsuche“ (neben Kurssuche) und gebe
Zertifikate Selector
ein.
Dann solltest Du Dich voll und ganz austoben können.
Viel Spaß mit OS im Musterdepot. „In echt“ wäre ich da ziemlich vorsichtig mit solchen Papieren!
Gruß
kroko
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am 11.12.2016 14:22
Hallo Kroko,
danke für die Infos! Ich habe hier mal ein Papier gefunden (PS9CC1) und soweit ich das verstanden habe, könnte ich damit auf fallende Kurse setzen beim Dax. Ich habe auch gesehen, dass ich es über ein Dropdown-Menü in mein Musterdepot übernehmen kann. Könntest Du mir vielleicht an diesem Beispiel erklären, was genau dieses Papier ist, was es bedeutet, wie ich es handeln könnte usw.? Woran kann ich die Entwicklung beobachten, worauf müsste ich aufpassen… Ich weiß, dass es sehr riskant ist, deswegen wollte ich mich auch im Musterdepot austoben.
Grüße…
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am 11.12.2016 18:58
Hallo Hdoc,
dieses Papier läuft nur noch bis 16.12.2016, ist also aktuell ziemlich uninteressant. Da aktuell auch keine Brief-Kurse gestellt werden, sind die Papiere derzeit auch gar nicht mehr „kaufbar“ (allerdings „verkaufbar“)
Trotzdem gehe ich mal darauf ein:
Dies ist ein Put-OS auf den DAX mit der Basis 10.000 und einem (umgekehrten) Bezugsverhältnis von 1:100.
Damit dieser OS am Bewertungstag überhaupt etwas wert ist, Du also dann Geld von der BNP dafür bekommst, muss der DAX unter 10.000 liegen. Liegt der DAX bei 9.800, so bekämest Du von den 200 Punkten Differenz zum Baispreis 1/100 gutgeschrieben, also 2 € pro OS. Liegt der DAX dagegen bei 8.000, bekämest Du 20 € von der BNP. Je niedriger der DAX dann liegt, desto mehr bekommst Du für den OS.
Aber Achtung!
Rutscht der DAX irgendwann während der Laufzeit auf unter 6.500 Punkte – dann hast Du Dich zu früh gefreut: Der Schein hat die Knock-Out-Schwelle erreicht und verfällt vorzeitig wertlos, ganz egal, wie sich der DAX dann weiterentwickelt.
Also: Steigt der DAX kräftig: Pech gehabt.
Kommt es zu einem ordentlichen Crash: Pech gehabt.
Ich würde an Deiner Stelle erst mal mit „ganz normalen“ Put- oder Call-Optionsscheinen herumexperimentieren, diese Bedingungen sind transparenter.
Gruß
kroko
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am 12.12.2016 14:24
Hallo Kroko,
zunächst einmal vielen vielen Dank für die umfangreichen Informationen, die mir auf meinem Weg hin zum sicheren handeln mit Optionen sehr weiterhelfen werden. Vielleicht stelle ich mich etwas an, aber mit dem Selektor für Zertifikate konnte ich nur Papiere mit Knock-out finden. Ich habe dann den Selektor für Optionsscheine benutzt und dann habe ich glaube ich einen gefunden, der lautet: BP54N0. Falls dieser auch nicht ganz richtig sein sollte, würde ich mich darüber freuen, wenn Du mal exemplarisch ein Papier zeigen und vielleicht noch die wichtigsten Eckpunkte mitteilen könntest. Dein letzter Beitrag war zudem sehr einfach erklärt, vielen Dank noch mal!
Grüße…
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12.12.2016 22:34 - bearbeitet 13.09.2022 16:02
Hallo @HDoc,
ich würde Dir aufgrund meiner 25-jährigen Erfahrung gerne einige allgemeine Tipps für den Umgang mit Optionen, Optionsscheinen und Turbo-Zertifikaten geben. Das folgende ist nicht als Anlageberatung gemeint, sondern nur als freundlicher, unverbindlicher Tip.
1. Die genannten Wertpapiere sind - je nach Ausstattung - extrem spekulativ, man erleidet schnell einen Totalverlust. Daher empfehle ich dringend, vor dem Einsatz von echtem Geld einige Monate lang nur theoretisch zu üben. Und später solltest Du dann nur solche Beträge investieren, bei denen Du einen Totalverlust verkraften kannst. Oder konsequent per Stop Loss die Verluste begrenzen!
2. Die folgenden Hinweise beziehen sich auf Optionsscheine. Es gibt daneben auch noch Turbo-Zertifikate und Mini-Future-Zertifikate. Im Gegensatz zu Optionsscheinen/Optionen verfügen die über eine Knock-Out-Schwelle. Wird diese vom Basiswert (z.B. der DAX bei einem DAX-Turbo) auch nur eine Sekunde lang (während der Laufzeit) erreicht oder über-/unterschritten, verfällt das Zertifikat sofort wertlos. Das gilt für Optionsscheine und Optionen nicht, daher beschränken wir uns im folgenden auf Optionsscheine.
3. Der Unterschied zwischen Optionen und Optionsscheinen: Optionsscheine werden als Wertpapiere mit einer WKN an der Börse und im LiveTrading gehandelt, während Optionen nur an speziellen Terminbörsen (Eurex) erhältlich sind. Daneben gibt es noch feine juristische Unterschiede. Im folgenden beschränken wir uns auf die einfachen Optionsscheine, die Du mit einer WKN über comdirect handeln kannst.
4. Optionsscheine wählst Du bei comdirect mit dem "Optionsschein-Selektor" aus, der im "Informer" verfügbar ist (sobald er nach dem heutigen Update wieder voll funktionsfähig ist). Du wählst im wesentlichen folgende Parameter:
- Basiswert (auch Unterlying genannt), z.B. der DAX falls es ein DAX-Optionsschein sein soll
- Restlaufzeit (mindestens drei Monate, siehe Tip Nr. 5)
- Basispreis
- Optionsart (Call = für steigende Kurse, Put = wenn Du auf fallende Kurs setzt)
5. Bitte wähle normalerweise Scheine, die noch mindestens ca. 3 Monate Laufzeit haben. Grund: Es gibt ein mathematisches Modell, wie sich der Preis des Optionsscheins über seine Laufzeit mit dem Unterlying entwickelt. Dafür gab es mal einen Wirtschaftsnobelpreis. Dieses so genannte Black-Scholes-Modell möchte ich hier nicht näher erklären. Für den Anlager ist aber wichtig, dass Optionen während der letzten ca. 2 Monate überproportional an Zeitwert verlieren - das hat mathematische Gründe. Aus diesem Grund sollte für mittelfristige Anleger die Restlaufzeit für Optionsscheine mindestens drei Monate betragen. Wenn Du einen bestimmten Zeithorizont hast, ist es auch sinnvoll, einen Schein zu wählen, der noch drei Monate länger läuft (ein Beispiel folgt sogleich). Je länger, desto besser.
6. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, möchtest Du auf fallende DAX-Kurse setzen. Mit einigen Monaten Zeithorizont, siehe oben Nr. 5. Nehmen wir einmal an, Du setzt darauf, daß der DAX im März 2017 deutlich unter 9.000 Punkten steht. Das ist nicht meine Meinung, sondern nur mal ein Beispiel. In diesem Fall wählst Du im Optionsschein-Selektor einen Optionsschein mit folgenden Parametern:
- Put (fallende Kurse)
- Basiswert (Underlying) DAX
- Basispreis 8900-9100 (zur Sicherheit ein kleines Intervall statt genau 9000)
- Restlaufzeit 6 Monate bis 1 Jahr (= 3 Monate Sicherheitspuffer nach März 2017)
Mir werden dann "ca. 600 Treffer" angezeigt. Welchen davon kaufen wir jetzt?
7. Ganz wichtig: Wie wählt man unter den jetzt angebotenen Scheinen den richtigen aus? Dazu musst Du wissen, dass die sog. "Implizite Volatilität" das Kriterium Deiner Wahl sein sollte. Warum? Weil das der Parameter ist, über den die Emittenten (die Banken, die die Scheine herausgeben) den Preis des Scheins steuern. Eine Erklärung würde leider an dieser Stelle wieder zu weit führen. Es genügt, zu wissen: Wähle einen Schein mit möglichst niedriger impliziter Volatilität aus. Dazu kannst Du die Trefferliste im Optionsschein-Selektor nach der impliziten Volatilität sortieren lassen.
Wendet man dieses Kriterium auf die 600 Treffer an, wird z.B. der Schein mit der WKN PR0036 als günstigster angezeigt, die implizite Volatilität beträgt 14,82% und damit weniger als für die anderen Treffer (Stand 12.12.2016, 22:26 Uhr).
Merke: Nicht der Hebel ist das Hauptkriterium für die Auswahl und auch nicht das Agio (Aufgeld), sondern eben die implizite Volatilität.
8. Nur der Vollständigkeit halber: Falls der DAX am Ende der Laufzeit des ausgewählten Optionsscheins über 9000 steht, ist Dein Schein wertlos. Je tiefer der DAX unterhalb von 9000 liegt, desto wertvoller wird der Schein am Ende (und auch schon während der Laufzeit) werden.
Mit diesem Schein (und vielleicht auch ein paar anderen) kannst Du jetzt ein paar Wochen lang experimentieren - bitte nicht mit echtem Geld (siehe oben, Punkt 1.).
Falls mein Beitrag für Dich hilfreich war, freue ich mich über einen entsprechenden Klick von Dir.
Viele Grüße aus einem eiskalten München
nmh
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am 13.12.2016 00:24
Hallo Hdoc,
auch dieser Schein BP54N0 ist zurzeit ziemlich ungeeignet (wegen der extrem kurzen Restlaufzeit), macht aber deutlich, was damit passieren kann:
Dies ist ein Put-OS auf den DAX mit der Basis 4.000.
Der DAX müsste also am 16.12.2016 unter 4.000 stehen, damit Du von der BNP noch etwas dafür bekommst. Dieser Schein ist also nur etwas für Crash-Propheten, die kurzfristig an einen ganz heftigen Crash glauben.
Sollte es tatsächlich zu einer gewaltigen Katastrophe kommen (Meteoriten-Einschlag oder mehrere Atombomben werden am 14./15.12. über Europa gezündet) und der DAX auf 3.500 fallen, so stellt sich aber auch die Frage, ob die BNP dann noch zahlen kann und wenn ja: Ob Du dann noch was davon hast …
Wenn Du den Chart anschaust: Im Juni war der Schein kurzfristig ziemlich teuer (der DAX fiel wegen dem Brexit); aus damaliger Sicht war die „Gefahr“, dass der DAX „im nächsten halben Jahr“ auf unter 4.000 rutscht nicht ganz unrealistisch.
Als „interessanten Optionsschein“ (dies ist keine Empfehlung, nur eine Idee, für einen Optionsschein, der nach heutiger Sicht tatsächlich etwas „Rendite“ bringen könnte) wäre:
CN2ZY7 (DAX Put mit Basis 11.000, Laufzeit bis 15.03.2017) Preis heute: 3,33 € (bei einem DAX von 11.200). (Das „Bezugsverhältnis“ ist 1:100; Du musst also 100 OS für insgesamt 333 € (zzgl. Gebühren) kaufen, um an der (umgekehrten) Performance eines (1) DAX zu partizipieren.
Der DAX müsste also bis dahin auf 10.667 Punkte fallen, damit Du am Ende der Laufzeit zumindest den Kaufpreis wieder hast. Um eine „Rendite“ einzufahren, müsste der DAX noch weiter fallen. (Bankgebühren habe ich in der Rechnung nicht berücksichtigt.)
Diesen Schein kannst Du ja mal beobachten und mit dem DAX vergleichen ... Viel Spass
Gruß
kroko
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am 14.12.2016 10:09
Hallo und vielen Dank für die unglaublich gute Antwort. Bevor ich mich nun an Experimente wage, hätte ich noch eine Frage. Wie ist es bei sehr kurzen Anlagehorizont. Sagen wir mal beispielsweise, man weiß, dass in den nächsten Tagen ein Ereignis stattfinden wird, was die Kurse kurzfristig hoch oder runter reißen könnte und man will diese Entwicklung mitnehmen. Sei es nun ein Index oder eine einzelne Aktie. Was muss ich da beachten? Kann ich aus einem Schein immer raus und Gewinne realisieren, auch wenn die Laufzeit noch 9 Monate oder länger beträgt?
Grüße…

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