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Meinungen zum ETF-Depot, Empfehlung bei 300€ / Monat

TimTim
Autor ★★
27 Beiträge

Hallo zusammen,

 

vor ca. 3 Monaten gab's Gehaltserhöhung - ich wusste nicht wohin damit und da war doch was: ETF

Ich sag's einfach ehrlich und offen: Zu wenig informiert und es sollte "einmal um den Globus investiert sein". Prozente oder Anteile nenne ich nun einfach mal nicht - die meisten werden mit 25€, manche mit 50€ bespart - auch mal 75€. Ich hab das immer mal wieder wilkürlich umgestellt. Es sind alles Aktions-Sparpläne der Comdirect - mein Plan war den ETF zu wechseln, wenn er aus der Aktion fällt.

Das ist der Salat, wo 900€ investiert sind:

 

Amundi Index MSCI Pacific ex Japan UCITS ETF - EUR (C)A2DR4M
Amundi MSCI World UCITS ETF - EUR (C)A2H59Q
iShares Automation & Robotics UCITS ETFA2ANH0
iShares S&P 500 Information Technology Sector UCITS ETF USD (Acc)A142N1
iShares Edge MSCI Europe Minimum Volatility UCITS ETFA1J783
iShares MSCI Canada UCITS ETF (Acc)A0YEDS
iShares MSCI Russia ADR/GDR UCITS ETF (Acc)A1C1HV
Lyxor DAX (DR) UCITS ETF EURLYX0AC
Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF - EUR (C)A2H58J

 

Eigentlich finde ich das ganze bislang für nicht all zu beknackt.

Ich will noch immer "breit gestreut über den Globus" investieren - nur der MSCI World ist mir zu USA-lastig. 

 

Schlussendlich würde mich einfach mal eure Meinung interessieren:

Sollte man wirklich so viele ETF's mit geringen Beträgen besparen - oder doch lieber nur 1-3 mit 100-300€/Monat?

 

Wenn ich umstelle: Die Leichen im Keller lassen - oder verkaufen?

Wie siehts mit den Steuern aus, speziell ausländisch theausierend?

 

Außerdem:

Das Geld soll mal für den Hausbau dienen: ~ 10 Jahre 

36 ANTWORTEN

TimTim
Autor ★★
27 Beiträge

Hallo zusammen,

 

erstmal natürlich Danke für die zahlreichen Antworten. Ich verzichte mal auf 100 Zitate, versuche aber dennoch auf alles einzugehen.

 

Hausbau und 10 Jahre:

Die 300€ stammen aus einer Gehaltserhöhung - welche ich, blöd gesagt, eigentlich nicht brauchte. Deswegen versuche ich damit mal was neues. Natürlich will ich damit aber auch kein all zu hohes Totalverlust-Risiko eingehen. Neben diesen 300€ für ETF's lege ich noch einen größeren Teil einfach ins Sparbuch, einen kleineren Teil in einen Bausparvertrag und einen noch kleineren Teil in Riesterrente. 

Das ich mir mit 300€/Monat niemals ein Haus finanzieren kann, ist mir schon klar.

 

Steuer:

Danke nochmal, man liest in älteren Beiträgen noch häufig von "Ausländisch thesaurierend" und nur wenig von der Steuerreform 2018 - das hatte mich doch verunsichert gestern. Kurz und knapp: Danke für die Bestätigung.

 

MSCI World:

Mir persönlich war dieser mit 60% US einfach "zu wenig World". Dadurch entstand dieser Mix aus "Pacific", Russland, Kanada, ...

Ok, mein Mix war beknackt. Aber ich kann leider immer noch nicht ganz nachvollziehen, warum man z.B. 70% World, 30% EM bevorzugt. Ok, es ist viel abgedeckt - aber ein beachtlicher Brocken bleibt hier die US dennoch?

Das sich meinem Mix vieles überschneidet (S&P 500 IT -/- World, ...) ist mir klar und warum man das nicht will, auch. Dennoch kann ich noch nicht ganz nachvollziehen, was noch z.B. gegen: 10% US, 10% EU, 10% Pacific, 10% EM, ... sprechen würde? (Überschneidungen ausgenommen)

Im Grunde: Ich bilde den World nach, ohne die US so überzubewerten.

 

Rohstoffe, Staatsanleihen, ...

Denen habe ich bislang keine Aufmerksamkeit geschenkt - werden aber in einem Mix auch oft empfohlen. Sollte ich sowas bei 300€ / Monat schon im Sparplan aufnehmen?

 

Steuerfreibetrag:

Nein, er ist noch nicht abgedeckt - demnach würde ich jetzt gleich auf Ausschüttend wechseln.

 

Mein neuer Plan:

210 €LYX0AGLyxor MSCI World UCITS ETF D-EUR
90 €A1JX51Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF

Meinungen?

t.w.
Legende
5.119 Beiträge

Hallo @TimTim,

 

ein guter Plan. Noch ein kleiner Tipp: Falls Du in Deinem Depot Positionen hast, die keine ganzen Stücke erreicht haben, also 0,xx Stück eines ETFs, kannst Du diese Positionen kostenlos verkaufen. Ebenso alle 1,xx usw. Somit steht ein bisschen mehr Geld für die Anlage in die Ausschütter zur Verfügung, ohne dass Du für den Verkauf teure Ordergebühren zahlst. 

 


@TimTim  schrieb:

Aber ich kann leider immer noch nicht ganz nachvollziehen, warum man z.B. 70% World, 30% EM bevorzugt. Ok, es ist viel abgedeckt - aber ein beachtlicher Brocken bleibt hier die US dennoch?

Das sich meinem Mix vieles überschneidet (S&P 500 IT -/- World, ...) ist mir klar und warum man das nicht will, auch. Dennoch kann ich noch nicht ganz nachvollziehen, was noch z.B. gegen: 10% US, 10% EU, 10% Pacific, 10% EM, ... sprechen würde? (Überschneidungen ausgenommen)

Im Grunde: Ich bilde den World nach, ohne die US so überzubewerten.


Hier ist die Frage: Was heißt für Dich überbewertet/übergewichtet? Im MSCI World sind die USA gemäß der Marktkapitalisierung gewichtet, also weder über- noch untergewichtet, sondern eben einfach genau so, wie es die Marktkapitalisierung derzeit darstellt. 

Ein anderer Weg wäre, Regionen nach BIP zu gewichten. Das geht grob und einfach, in dem man zum Beispiel einen STOXX Europe 600 beimischt. Dann hättest Du drei Positionen und es stellt sich langsam wieder die Frage: Wie viel ist sinnvoll bei 300 Euro? Außerdem weiß niemand, ob Du mit der marktkapitalisierungs- oder der BIP-gewichteten Variante eine höhere Rendite erreichen wirst. 

TeePee
Mentor ★
1.035 Beiträge

@TimTim  schrieb:

Ok, es ist viel abgedeckt - aber ein beachtlicher Brocken bleibt hier die US dennoch?

[...]

Im Grunde: Ich bilde den World nach, ohne die US so überzubewerten.


Ja zu beidem. Aber so sind die Verhältnisse nun mal. Die hohe Gewichtung der US-Werte basiert ja nicht auf irgendwelchen persönlichen Vorlieben, sondern spiegelt die aktuellen, tatsächlichen Verhältnisse wider.

 

Sinn und Zweck der 70/30-Empfehlungen hier im Forum ist ja zunächst mal, die Leute davon abzubringen, in (viel zu) teure Fonds zu investieren, mit denen sich (mehr oder minder talentierte) Fondsmanager die Taschen vollmachen und dabei in aller Regel auf Dauer nicht mal den Markt schlagen und stattdessen direkt in den "Markt" zu investieren - womit eine "marktgerechte" Rendite garantiert ist.

 

Natürlich kann man dies Strategie jetzt nach eigenem Gusto anpassen und bestimmte Regionen oder Branchen stärker gewichten, aber damit verlässt man dann halt die ursprüngliche Idee und fängt an, gegen den Markt zu wetten. Nicht, dass das grundsätzlich schlecht oder verkehrt wäre, es widerspricht halt nur dem ursprünglichen Gedanken, einfach und ohne großen Aufwand mit der (normalerweise ziemlich guten) Entwicklung mitzuschwimmen.

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

@TimTim  schrieb:

Aber ich kann leider immer noch nicht ganz nachvollziehen, warum man z.B. 70% World, 30% EM bevorzugt. Ok, es ist viel abgedeckt - aber ein beachtlicher Brocken bleibt hier die US dennoch?

Das sich meinem Mix vieles überschneidet (S&P 500 IT -/- World, ...) ist mir klar und warum man das nicht will, auch. Dennoch kann ich noch nicht ganz nachvollziehen, was noch z.B. gegen: 10% US, 10% EU, 10% Pacific, 10% EM, ... sprechen würde? (Überschneidungen ausgenommen)

Im Grunde: Ich bilde den World nach, ohne die US so überzubewerten.


Um zu entscheiden ob irgendwas (z.B. die USA) überbewertet ist müsste man ja zunächst entscheiden was die angemessene Bewertung wäre. Wir drückt man also den Anteil der USA an der Weltwirtschaft in Zahlen aus?

 

Beim Versuch die Weltwirtschaft nachzubilden stellen sich ja zwei Fragen:

  1. Was ist eigentlich diese Welt?
  2. Wie bildet man dann das, was man vorher als Welt definiert hat, in Zahlen ab?

Die Antworten der beiden großen Indexanbieter auf diese Fragen sind sehr ähnlich.

Man teile die Welt in Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer auf (nach welchen Kriterien eigentlich?) und gewichte das Ganze dann entsprechend der Marktkapitalisierung (warum nicht nach BIP oder gleichgewichtet?).

Es gibt also etliche Fragen die man auch anders beantworten kann als es MSCI und FTSE getan haben. Das ist alles nicht gottgegeben und es gibt kein eindeutiges "Richtig" und "Falsch".

 

Wenn Du einen ACWI oder All-World nimmst (Aufteilung 89:11), bekommst Du rund 51% USA. Wenn Du selber 70:30 definierst sind es knapp 42 USA%.

Mit jedem Investmentansatz entscheidest Du also für Dich über die Frage nach der angemessenen Aufteilung der Welt.

Welcher ist der Beste? Keine Ahnung, in 20 Jahren sind wir alle schlauer.

 


@TimTim  schrieb:

Rohstoffe, Staatsanleihen, ...

Denen habe ich bislang keine Aufmerksamkeit geschenkt - werden aber in einem Mix auch oft empfohlen. Sollte ich sowas bei 300€ / Monat schon im Sparplan aufnehmen?


Sinngemäß gilt das gleiche wie oben, diesmal nicht für Regionen sondern für Assetklassen.

Ich persönlich bin kein Freund von Rohstoffen, habe folglich keine im Depot.

Staatsanleihen bremsen die Performance, machen das Depot aber auch weniger schwankungsanfällig. Ob und wie groß der Anteil sein soll hängt von der eigenen Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont ab.

Wenn Du das Geld in 10 Jahren fest eingeplant hast wäre ein gewisser Anteil durchaus eine Überlegung wert.

 

 


@TimTim  schrieb:

Mein neuer Plan:

210 €LYX0AGLyxor MSCI World UCITS ETF D-EUR
90 €A1JX51Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF

Meinungen?


Kann man definitiv so machen (ich habe übrigens beide selber im Depot). 

Da Du aber auf der grünen Wiese anfängst wäre es eine Überlegung wert den LYX0AG durch den A12CX1 zu ersetzen.

HaBe
Mentor ★
1.152 Beiträge

Der Vorschlag von @GetBetter  den A12CX1 zu nehmen hätte den Vorteil, dass Du für beide ETF den selben Index-Anbieter hast. In Deinem Vorschlag mischt Du MSCI mit FTSE. Das ist nicht grundsätzlich schlimm, aber da die beiden die Grenze zwischen Schwellenländern und der "entwickelten" Welt anders ziehen, kann es dazu führen, dass Du Länder in beiden ETFs hast, oder sie aber in beiden fehlen.

TimTim
Autor ★★
27 Beiträge

Hallo zusammen,

 

@t.w. Danke für den Tipp mit dem kostenlosen Verkaufen! 

 

Die Diskussion gegen den MSCI World habt ihr gewonnen. Ich bleibe dabei und versuche nicht den Weltmarkt zu schlagen.

 

Die Vorteile des A12CX1 klingen zwar plausibel, ist aber leider kein Aktionssparplan. Ich weiß, man kann Gebühren sparen, wenn man statt monatlich, quartalsweise o.Ä. einkauft - mir sind die Aktionssparpläne aber einfach lieber: Monatlich, kostenlos, Bequem, ...

(die Erkenntnis kommt vielleicht noch später...)

 

Staatsanleihen lasse ich wohl erstmal weg, sowie Rohstoffe.

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

@TimTim  schrieb:

Die Vorteile des A12CX1 klingen zwar plausibel, ist aber leider kein Aktionssparplan. Ich weiß, man kann Gebühren sparen, wenn man statt monatlich, quartalsweise o.Ä. einkauft - mir sind die Aktionssparpläne aber einfach lieber: Monatlich, kostenlos, Bequem, ...

(die Erkenntnis kommt vielleicht noch später...)


Kein Problem, kannst Du wie gesagt so machen.

Und drücke die Daumen drücken, dass die beiden von Dir ausgewählten ETFs während der 10 Jahre Aktionssparpläne bleiben.

(...was sie aber ungeachtet Deines Drückens leider nicht tun werden Smiley (zwinkernd))

TimTim
Autor ★★
27 Beiträge

@GetBetter 

Dann wird hoffentlich ein anderer, passender ETF zum Aktionssparplan 🙂

 

PS: Ja ich merk's ja selber ... sich auf die Aktionen zu fixieren ist dähhhmlich.

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

@TimTim  schrieb:

Dann wird hoffentlich ein anderer, passender ETF zum Aktionssparplan 🙂


Richtig, z.B. der A12CX1 Smiley (überglücklich)

 

Verstehe mich nicht falsch, ich will Dich da in nix rein quatschen. Und wie ich oben schon erwähnt habe befinden sich Deine beiden Kandidaten in meinem Depot (und das taten sie auch schon bevor es Top-Preis-ETFs wurden).

 

Das einzige was ich sagen wollte ist...


... sich auf die Aktionen zu fixieren ist dähhhmlich.


...aber das hast Du mir ja schon abgenommen Smiley (überglücklich)

baha
Mentor ★★★
2.834 Beiträge

@TimTim  schrieb:

(die Erkenntnis kommt vielleicht noch später...)


Es wird nur noch wenige Monate dauern. Dann sind wieder andere ETFs in der Aktion... 🙂