am 23.05.2019 11:25
Hallo zusammen!
Bitte entschuldigt, dass ich an dieser Stelle mit meiner Frage reingrätsche, aber ich (etf-Beginner, habe vor 2 Monaten begonnen) versuche seit 2 Wochen und vielen vielen Forumsbeiträgen, zu begreifen, warum der Ausschütter mir einen steuerlichen Vorteil bei noch nicht ausgenutztem Freibetrag bescheren soll.
Durch die Vorabsteuer beim Thesaurierer, die doch quasi eine Steuer auf virtuelle Ausschüttungen darstellt, nutze ich den Freibetrag doch genau so, wie ich es bei einem Ausschütter tun würde, oder nicht? Wo ist mein Gedankenfehler?
Vielen Dank und Grüße! 🙂
Patrick
am 23.05.2019 11:43
@Padde: Die Vorabpauschale ist meistens geringer (und nie höher) als die Ausschüttung bei einem entsprechenden ausschüttenden Fonds. Unter Umständen entfällt sie ganz, wie es zufällig gleich Anfang dieses Jahres bei den meisten ETFs der Fall war (weil die meisten Indizes 2018 insgesamt im Minus lagen, durch den Kurseinbruch zum Jahresende).
Prinzipiell ist es natürlich egal, auf welche Weise du den Freibetrag ausschöpfst – Vorabpauschale, Ausschüttung und Gewinne beim Anteilsverkauf werden alle gleichermaßen dagegengerechnet.
am 23.05.2019 11:59
Ah ok!
Aber wenn man bei Null beginnt und die etf-Sparrate bei monatlich 200,- Euro liegt, sollten Steuern so oder so auf absehbare Zeit kein Thema sein.
Oder anders: Ich kann meinen thesaurierenden MSCI-World A0RPWH ruhig weiter besparen.
Den dazugenommenen EM-etf habe ich ausschüttend gewählt (ETF127)
Danke und Grüße,
23.05.2019 12:20 - bearbeitet 23.05.2019 12:39
23.05.2019 12:20 - bearbeitet 23.05.2019 12:39
@Padde schrieb:Aber wenn man bei Null beginnt und die etf-Sparrate bei monatlich 200,- Euro liegt, sollten Steuern so oder so auf absehbare Zeit kein Thema sein.
Halt, so einfach ist es leider nicht.
Das Zahlen von Steuern sollte dabei auf absehbare Zeit kein Thema sein, die steuerliche Anrechenbarkeit der Ertäge ist aber sehr wohl eins.
Will heißen: Du wirst in den nächsten Jahren weder bei Ausschüttern noch bei Thesaurieren Steuern zahlen müssen da die Beträge jeweils durch Deinen Freibetrag gedeckt sein werden. Allerdings schleppst Du beim A0RPWH (und jedem anderen Thesaurierer) einen immer größer werdenden als, unversteuert zu betrachtenden, Anteil mit Dir rum.
Dessen Versteuerung erfolgt dann irgendwann beim Verkauf und wird durch den Freibetrag aller Voraussicht nach nicht mehr gedeckt sein.
Nachtrag:
@Necoro hatte das vor kurzem hier mal sehr schön dargestellt.
...und @chi im unmittelbar anschließenden Beitrag auch ![]()
...und noch ein langatmiges Beispiel von mir.
23.05.2019 12:36 - bearbeitet 23.05.2019 12:45
23.05.2019 12:36 - bearbeitet 23.05.2019 12:45
ok, also doch den Thesaurier ruhen lassen und mit einem Ausschütter sparen?
Z. B. den LYX0AG oder ETF110?
Der Lyxor ist gerade Aktions-ETF, ich würde aber zum Comstage tendieren, da er (langfristig) besser zu performen scheint.
Vielen Dank!
am 23.05.2019 13:37
(bzw. die geringere TER hat... Performance ist nahezu identisch... )
am 23.05.2019 14:15
Die TER ist in der Gesamtperformance bereits berücksichtigt. Was Du eigentlich vergleichen möchtest (bzw. solltest) ist die Tracking Difference. Da sowohl LYX0AG als auch ETF110 gut sind, würde ich mich ausnahmsweise mal der Aktion wegen für den LYX0AG entscheiden. Du machst auf jeden Fall mit beiden nichts falsch.
am 23.05.2019 21:07
Das ist der optimierte Plan:
- 3000€ sollen weiterhin jeden Monat angespart werden
- Gekauft wird über Live Trading weil es günstiger ist (<15€ pro Monat und Order)
- Gekauft wird nur der A1JJTC weil er World und EM abbildet
- Gewählt ist ein Thesaurierender weil ich schon auf meine Freigrenze mit anderen Anlagen stoße
Danke für eure Tipps, sehr hilfreich!
am 23.05.2019 21:21
Hervorragender Plan! Darf ich nur interessehalber fragen, was aus den geplanten 10% Europa geworden ist?
am 23.05.2019 21:29
Die 10% Europa lasse ich erstmal weg, da sich beim monatlichen Volumen in den nächsten Monaten noch etwas bewegen kann (Gehaltsanpassungen & Spardisziplin), sobald sich das einpendelt und der Betrag absehbarer ist, kommen Euopa und ein fester Sparplan nochmal auf den Tisch.