am 19.03.2023 23:01
@Storm schrieb:
PS:
Noch eine ketzerische Frage am Rande, wenn der Staat bei den Banken sowieso einspringt, warum gibt es nicht nur noch staatliche Banken?
Wer zahlt, schafft an, haftet auch und in guten Zeiten erhält man zumindest den Gewinn.
Eine staatliche AG kann man sogar privatwirtschaftlich führen, wenn man das möchte.
So ketzerisch erscheint die Frage gar nicht angesichts der immer wiederkehrenden Probleme mit sogenannten „systemrelevanten Banken“, gleichwohl ich mir kaum vorstellen kann dass staatlich geführte Finanzunternehmen ihre Aufgaben besser bewerkstelligen können.
Zumal die aktuellen Probleme bei der CS wohl eher menschlicher Unart namens Gier zuzuordnen wären:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Credit-Suisse-Notrettung-soll-Boersen-beruhigen-article23996419.html
Hochbezahlte, aufgrund ihres Werdegangs vor Kompetenz strotzende Manager kassieren über 30 Mrd CHF an Boni, während im gleichen Zeitraum über 3 Mrd. CHF an Verlusten generiert werden.
Zwar wird auch wieder über die Politik gezetert, weil sie nicht einschritt, ein bisschen weniger Gier und mehr Ehrgefühl hätte vielleicht mehr bewirkt.
Bezeichnend, dass zum Schluss wieder die sogenannte „Inkompetenz“ der Politiker herhalten muss.
Ich glaube etwas mehr persönliche Haftung täte dem ganzen Gefüge sehr wohl, sowohl seitens der zweifelsfrei kompetenten Manager, als auch seitens der politischen Klasse, sei es Kinderbuchautor im Gewand des obersten Wirtschaftsmanagers eines Landes oder auch ein der Spezlwirtschaft entfleuchter Emporkömmling, der die Mobilität verkehrspolitisch an die Wand knallte.
Bleibt wohl Wunschdenken meinerseits! Alles nur bei einer weltweiten Einigkeit zu bewerkstelligen und da besteht wenig Hoffnung, einmal die oberste Stufe erreicht will man von Haftung und Verantwortung nichts mehr wissen und reicht es ein paar Stufen weiter nach unten.
Für ein paar sehr kurze Momente bin ich da geneigt einem Kinderbuchautor mehr durchgehen zu lassen als den Chefetagen, welche wider besserem Wissen handeln.
Bleibt nur zu hoffen, dass beides als Randnotiz in die Geschichte eingehen.
Schönen Start in die Woche an alle
gruss ae
am 19.03.2023 23:27
„Merger of Equalizer“ da musste ich dem Gelächter kurz miteinstimmen 😅
Ich übersetze das für mich als bankrotter Geldadel traut illiquiden Geldadel, lässt sich die Hochzeit von dem Zuschauer auf der Straße bezahlen, während die Gäste munter tanzen
gruss ae
am 20.03.2023 00:11
@ae schrieb:So ketzerisch erscheint die Frage gar nicht angesichts der immer wiederkehrenden Probleme mit sogenannten „systemrelevanten Banken“, gleichwohl ich mir kaum vorstellen kann dass staatlich geführte Finanzunternehmen ihre Aufgaben besser bewerkstelligen können.
Zumal die aktuellen Probleme bei der CS wohl eher menschlicher Unart namens Gier zuzuordnen wären:https://www.n-tv.de/wirtschaft/Credit-Suisse-Notrettung-soll-Boersen-beruhigen-article23996419.html
Hochbezahlte, aufgrund ihres Werdegangs vor Kompetenz strotzende Manager kassieren über 30 Mrd CHF an Boni, während im gleichen Zeitraum über 3 Mrd. CHF an Verlusten generiert werden.
Zwar wird auch wieder über die Politik gezetert, weil sie nicht einschritt, ein bisschen weniger Gier und mehr Ehrgefühl hätte vielleicht mehr bewirkt.
gruss ae
Ich kann verstehen wenn Menschen Banken, Bankster oder das ganze kapitalistische Wirtschaftssystem nicht mögen.
Da wird dann teilweise gehetzt was das Zeug hält.
Aber das wird dann sofort durchsichtig wenn mit absurden Fehlinformationen versucht wird zu manipulieren.
Wie kommst du auf 30 Mrd an Boni?
In besseren Zeiten gab es mal 3 Mrd an Boni.
Das wurde dann gekürzt und zuletzt waren es noch 1 Mrd.
Also bitte mal auf dem Teppich bleiben.
am 20.03.2023 00:41
@Silver_Wolf : wohl den von mir verlinkten Artikel nicht gelesen?
Macht nix… könnte mindestens noch drei ähnlich lautende aufzählen und der Begriff „Bankster“ stammt nicht aus meinem Wortschatz!
Genausowenig wie eine ablehnende Haltung eines kapitalistischem Wirtschaftssystems, da wäre ich an der Börse wohl fehl am Platz. 😉
Mir missfällt lediglich das Politikbashing, auch wenn diese sich nicht mit Ruhm bekleckert, während die Schuldigen fast komplett außen vor bleiben
gruss ae
am 20.03.2023 00:45
Hallo, ich vermute, @ae hat sich hier lediglich verschrieben (Milliarden anstatt Millionen).
Die 18 Mitglieder des Gremiums erhielten für 2022 insgesamt 32,2 Millionen Franken. Im Jahr davor hatten sich Fixgehälter und Boni der Geschäftsleitung noch auf insgesamt 38,1 Millionen Franken belaufen. Den Bonus-Topf für alle Mitarbeiter halbierte Credit Suisse auf eine Milliarde Franken.
Grüßle - Shane
am 20.03.2023 01:13
@Shane 1 schrieb:Hallo, ich vermute, @ae hat sich hier lediglich verschrieben (Milliarden anstatt Millionen).
Die 18 Mitglieder des Gremiums erhielten für 2022 insgesamt 32,2 Millionen Franken. Im Jahr davor hatten sich Fixgehälter und Boni der Geschäftsleitung noch auf insgesamt 38,1 Millionen Franken belaufen. Den Bonus-Topf für alle Mitarbeiter halbierte Credit Suisse auf eine Milliarde Franken.
Grüßle - Shane
Das kann natürlich sein.
So wie auch ständig Leute nicht verstehen was Billion in der englischen Sprache bedeutet. 😞
Ich habe da eine recht kurze Lunte. 😞
Wenn ich eine Abrechnung mache oder irgendwo eine Zahl nenne dann ist das 3x geprüft.
am 20.03.2023 01:59
im Prinzip hast du eigentlich recht, wir sollten uns mehr auf die Börse, wie auf Politikerschelte konzentrieren. Aber wenn Demokratie auch Volksherrschaft ist (lernte ich früher in der Schule), so muss diese stark genug sein, Kritik an offensichtlicher Unfähigkeit zu ertragen.
Während die Politik sich an der Macht des Amtes ergötzt, tun es die Vorstände und Aufsichtsräte mit den Einlagen und Gelder ihrer Eigentümer.
Es geht mehr um die Frage, wie diese Fehlauswüchse in der Politik und an der Börse begrenzt werden können (wurde dem Buhmann der Bayer AG Werner Baumann sein Abgang vom Chefsessel nicht auch mit 16 Millionen versüßt?). Betreiben nicht die gewählten Abgeordneten im Bundestag eigentlich auch Bashing gegenüber den anderen vertretenen Parteien, z.B. mit Behauptungen, welche nicht sofort widerlegbar sind.
Scholz wirft man Schwerfälligkeit vor, bei Lambrecht war es Unfähigkeit, und Wissmann sorgt mit fehlenden Schildern für Lacher. Natürlich alles auf einem etwas feineren Niveau. (Originalzitat der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles nach dem Bruch der Koalition in der ARD: ab morgen bekommen sie was in die Fresse). Und der Napoleon der FDP, Frau Agnes Flak-Zimmermann spricht von Tatenlosigkeit in der Ukrainehilfe.
In Deutschland bleibt man vornehm, während die Franzosen ihren Unmut öffentlich kundtun und auf die Straße gehen. Wenn die Außenministerin öffentlich bekundet, wir befinden uns im Krieg mit Russland (wir haben ja schon mal zwei Versuche erfolglos unternommen, irgendwann muss es ja mal klappen und aller guten Dinge sind schließlich drei) muss ich Storm rechtgeben, viele Politiker sind Holzköpfe, und gerade das kleine Deutschland mit seinem Verständnis von Demokratie erhebt den Anspruch, dem Rest der Welt unsere Lebensansichten vermitteln zu müssen (Katar öffnet sich in Windeseile zur Demokratie, hier wurde daraus ein Drama mit Armbinden gemacht, welches von keinem anderen Teilnehmerland so massiv vermittelt wurde.
Unser Wirtschaftssystem in Europa überlebt nur durch die enorme Überschuldung der Länder, deren Zusammenbruch nur durch die Staatshilfen verhindert wird. Da geht wahrscheinlich auch noch eine Zeitlang gut. Aber wenn das Vertrauen in die Stabilität der Währung (wen interessieren noch Maastrichter Kriterien) irgendwann zerbricht, können die Währungshüter noch so viel Geld in die Konzerne und Länderhilfen pumpen, das System wird kollabieren.
Dann wird Bashing - das sind ja keine Lügen, sondern nachweisbare Tatsachen - wohl das kleinste Problem unserer Regierungen sein. Auch Rom ist an seiner Dekadenz zerbrochen, leider werden wie immer die einfachen Menschen die größten Leidtragenden solcher Zusammenbrüche sein.
Aber jetzt kommen wir zurück und diskutieren unser Hobby die Börse wieder zusammen, und lassen die Politik außen vor.
Grüßle-Shane
20.03.2023 06:17 - bearbeitet 20.03.2023 06:24
@Silver_WolfAlso ich bitte nochmal genau zu sagen wer was gegen das Kapitalistische System hat? 😃 Ich für meinen Teil bevorzuge es aber zur Zeit sind wir doch er in ein Sozialistischen System wo alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist durch Subventioniert wird, weil es einfach mit ihrer Ideologie nicht mehr so laufen mag.
Zurück zum Thema: Wir müssen erstmal abwarten was jetzt kommt aber wenn sich die Merkte erholen sollten. Werde ich mit Sicherheit anfangen Bares/Liquidität aufzubauen. Denn der nächste Rutsch ist schon vorprogrammiert. Ahmen
Was das Thema Politik an der Börse betrifft, sehe ich es sehr wohl als wichtig an. Das man als Investor ein Auge darauf hat. Wie einige Zeitgenossen es gerne Ausblenden möchten, weil es anstrengend ist. Sehe den Kanal von Funktionstrader. Die Gesetze eines Landes sind nun mal das Spielfeld auf denen die Unternehmen sich bewegen dürfen.
Ich schließe mich den Worten von @Shane 1 zu 95% an.
am 20.03.2023 12:05
Da waren einige nächtens aber sehr aktiv. Ich habe nicht alles gelesen. So viel Politiker und Banken Bashing mag ich nicht.
Die Frage ist: Sind wir als Aktionäre nicht auch an dem kapitalistischen System beteiligt und mischen sogar häufig beim Spiel zwischen Gier und Angst mit?
Viele machen es ähnlich wie die Hedge fonds Manager, nur mit kleinerem Geld , gehen short und long mit kleinem oder großem Hebel ,
so dass dadurch die Volatilität der Märkte wächst.
Vor kurzem konnte man Freude über steigende Kurse spüren, die vermehrte Aktivität bei den Anlegern auslöste.
Platt gesagt: Wenn die Musik kommt , kommt auch das Publikum.
Und jetzt ist diese Freude plötzlich in Unsicherheit, in Angst umgeschlagen .
Verantwortlich macht man dafür Politik und Bankensystem nach dem Prinzip : Schuld haben immer die Anderen.
Wenn man das Finanzgewerbe so schlimm , so korrupt findet,
warum kauft man dann so gerne und überwiegend deren Produkte?
Fonds, ETFs, Discount Zertifikate, Derivate
Warum bezahlt man nur noch mit Karte?
Ich beteilige mich nicht an den Exzessen der Finanzindustrie , habe auch keine Angst vor Finanzaktien.
To big to fail müssen sie sein. JPM, GS, BLK, Hsbc, Ing.
Vor allem müssen sie auf das veränderte Kundenverhalten reagieren.
Regionalbanken mit stationärem Filialgeschäft haben wenig Chancen zu überleben.
Jetzt melde ich mich wieder ab und genieße unser schönes Wellnesshotel.
am 20.03.2023 14:12
richtig, wir oder ich beteiligen uns auch am kapitalistischen System, was ja nichts verwerfliches darstellt. aber es gibt da einen gewaltigen Unterschied.
Wenn aber ein Deal daneben geht, trägt jeder von uns allen hier seine eigenen Verluste mit seinem eigenem Geld, während gierige Manager mit fremden Kapital spekulieren und die Kosten der Allgemeinheit zur Last fallen.
Und das betrifft dann auch Menschen, welche mit Börse nichts zu tun haben.
Wer in solchen Positionen verantwortungslos mit dem ihm anvertrauten Geld umgeht, handelt mehr wie grob fahrlässig. Und um solche Positionen zu erhalten, zählt auch das richtige Parteibuch.
Und es geht hier um den Markt, also sollte auch zwischendurch Kritik an der politischen Führung erlaubt sein, schließlich werden diese zum Wohle unseres Volkes gewählt und sollen unser Volk (und nicht eigene ihre persönliche Ideologien) nach bestem Wissen und Gewissen vertreten. Deshalb nennt man sie letztendlich auch Volksvertreter.
Grüßle - Shane
aber jetzt schreibe ich wirklich nicht mehr über dieses Thema.