am 24.02.2023 20:58
Eigentlich recht interessant mit den Zyklikern... ich hätte mich Shane angeschloßen, also mMn ist Öl nicht wirklich zyklisch. Aber egal bzw nicht wirklich wichtig...
@Shane 1 betreibst du die Dog of the Dow in einem Depot ? Es soll laut einiger Bekannten in den USA funktionieren... Auch erzählen mir diese Leute dass die Strategie vom "Little Book that beats the Market" funktionieren soll... ich werde mich mal erkundigen wie es denjenigen das letzte Jahr ergangen ist...
aber das Little Book ist wohl noch einfacher ... einfach ein paar Werte kaufen die bestimmte kriterien erfüllen und nächstes Jahr neu mischen bzw ausmisten und neu auffüllen... das ging die letzten Jahre auch erstaunlich gut. Ich habe ein Echtgeld-Versuchs-Depot dabei ein paar Jahre beobachten dürfen... das war wirklich wild und interessant zugleich... vor allem was für Werte man sich dort ins Depot legt ...
Davon Stand auch ein wenig in dem Buch "Börsenstars" ... falls ihr euch erinnert ...
Ich betreibe ja auch widerum einen ganz anderen Sport, finde es aber witzig das man sich meiste dabei sehr nahe steht in der Sicht...
schönen Abend noch
24.02.2023 21:53 - bearbeitet 24.02.2023 21:58
24.02.2023 21:53 - bearbeitet 24.02.2023 21:58
Zykliker kann man eigentlich gut am Chartverlauf erkennen.
Wie schon auf den Beitrag von @frustrierter erklärt, haben Ölwerte in den letzten Jahren eine wilde Berg- und Talfahrt mitgemacht.
2020 machte man sich lustig über den Royal Dutch Chart als der Ölpreis bei 30USD notierte.
Keiner glaubte daran, dass der Ölpreis jemals wieder 50 oder 60 usd erreichen könnte. Die Wahrheit wissen wir im Nachhinein.
Und keiner glaubte vor einiger Zeit, dass die Zinsen jemals steigen könnten. Die Wahrheit kennen wir jetzt auch.
Wer antizyklisch denkt und handelt , kann mit der irrationalen Börse besser leben. Meine Meinung.
Deinem Hinweis auf die Börsenstars werde ich nachgehen. Damit ich nicht so lange suchen muss , bitte die Seite.
LG hvd
am 24.02.2023 22:24
auch ich habe kein Interesse, mich wegen deiner beiläufigen Formulierung die Münchner Rück als Zykliker zu betrachten nun großartige Diskussionen aufkommen zu lassen, ob Öl die gleiche Kategorie ist, es ist für die Bewertung unwichtig.
In meinem erster Beitrag 2016 hier hatte ich eine Frage zu British Petroleum gestellt. Diese plätscherte von 2009 - 2016 immer so vor sich hin, bevor sie die endgültige Räumungsklage erhielt.
Auch meine Total hat mich nicht in schwindelerregende Höhen katapultiert, siehe 2008 - 2022.
Und Exxon stand 2020 wieder da, wo sie 2012 bereits stand.
Und Shell (Royal Dutch) steht heute bei dem Kurs, wo sie bereits 2007 stand.
Ja, durch den Krieg in der Ukraine, hat sich natürlich einiges bewegt, auch durch Umdenken in der Bevölkerung, die weltweite Abkehr von fossilen Brennstoffen überall auf den Kontinenten. Öl bewegt daher in den letzten paar Jahren die Gemüter, die Kurse schwanken nun kräftig, da es die Menschen am Geldbeutel und beim tanken spüren.
Aber als das Öl noch billig war und lange Jahre rund 30 Cent kostete, hat doch niemand, welcher Geld verdienen wollte sich Ölaktien zugelegt.
Diese Konzerne hatten eines alle gemeinsam, durchweg ein niedriges KGV, alle hohe Dividendenrenditen und keine Gesellschaft hat den Wert für die Aktionäre erhöht. Ein Überflieger ist keiner dabei, Exxon war wohl die beste davon, bleibt aber weiter am alten Muster hängen.
Man kann es eventuell auch anders ausdrücken, sie waren jedenfalls durch die Bank weg langweilig und bedurften keiner besonderen Aufmerksamkeit.
Nicht dass ich deswegen unzufrieden bin, ich war und bin mit den Dividendenrenditen zufrieden und habe noch immer meine Shell als Dividendenbringer im Depot.
Aber man darf doch anfügen, dass Ölaktien in der Vergangenheit keinesfalls die Wurst vom Teller gezogen haben und jahrelang als ruhiges Kopfkissen bezeichnet wurden (wenn schon solche hochspekulative Aktien - dann kauf dir wenigstens Ölkonzerne).
Man darf der Fairness halber jetzt nicht nur die letzten zwei oder drei Jahre heranziehen, sondern wie die Mürü über Dekaden betrachten.
So würde ich es sehen, habe aber deswegen jetzt nicht im Internet gestöbert, um eine wissenschaftlich fundierte Expertise hier über Zykliker abzuliefern. Es bleibt lediglich eine unwichtige Äußerung in einer Nebensache bei einer Einschätzung über einen Finanzdienstleister.
Grüße - Shane
am 24.02.2023 22:47
am 24.02.2023 23:04
sorry, habe es eben erst deine Frage gelesen, sonst hätte ich dich bei meiner Antwort an hvd mit eingepflegt.
Nein die Strategie fahre ich nicht, obwohl sie gar nicht so abwegig ist und auch beworben wird.
Ich betrachte die Aktienanlage (mache ich seit 1971) schon immer auf den beiden Säulen einer Aktieninvestition - den Kurssteigerungen, und der Dividendenrendite.
Zugegeben, früher habe ich die Dividenden stark bevorzugt, viel mehr Aktienanleihen, Genussscheine, Finanzierungsschätze Obligationen oder Staatsanleihen gekauft. Es war der Gedanke der Altersabsicherung, so konnte ich es mir erlauben, bereits mit 55 Jahren trotz hoher Abzüge in Pension zu gehen.
Ich sehe, du hältst Öl in deiner Antwort an hvd auch für nicht zyklisch. Zweifellos ist die Chemiebranche ein lupenreiner Zykliker und Öl und deren Verarbeitung in Kunststoffe oder die Raffinierung in Benzin oder Leichtöl ein chemischer Vorgang.
So gesehen hat er objektiv betrachtet natürlich recht, aber innerhalb der Chemiebranche war die Ölförderung doch nie wirklich aufregend (im Gegensatz zur BASF, welche schon jahrelang die Nerven ihrer Aktionäre strapaziert). Ich klammere jetzt natürlich das frühere Unglück der Exxon-Valdez oder die Explosion der Deepwater-Horizon Plattform bewusst aus).
Schön, mal wieder ein wenig mit dir geplaudert zu haben.
Grüßle - Shane
am 25.02.2023 08:46
Guten Morgen
Die Märkte sind stark gestiegen seit Anfang Januar. Die UnitedHealth, ein Dauerläufer mit einer steigenden Kursentwicklung seit Jahren, gehörte bisher nicht zu den Gewinnern, sondern gab seit ihrem Hoch von 550€ Anfang November zunächst gute 20% bis auf 430€ ab .
Für mich ein Niveau im Februar nachzukaufen. Die UnitedHealth hat m.M.n. einiges an Nachholpotenzial und zeigte sich auch in den letzten Wochen wieder stabil mit einem kleinen Auftrieb.
Ein Kauf drängt sich vielleicht nicht unbedingt sofort auf, da die Märkte aufgrund der aktuell wieder aufkommenden Inflationssorgen etwas konsolidieren. Ich habe aber den Eindruck, dass die Märkte nur kurzfristig belasten werden und rechne jetzt nicht mit einer längeren Kursschwäche.
Spannend wird die Situation im Dax nach den Abschied der Lindeaktie werden, die voraussichtlich am 28. Februar hier ihren letzten Handelstsg hat.
Das Schwergewicht Linde wird mit einer Marktkapitalisierung von ca. 150 Mrd. vom Leitgewicht Commerzbank ersetzt. Die Commersbank bringt nur ein Zehntel an Kapitalwert ca.14 Mrd. mit. Das Kursgewinnverhältnis des Dax liegt aktuell bei 12,5%, noch recht moderat, nach dem Wechsel bei fast 11%. Also wird der Dax noch preiswerter, verliert aber gleichzeitig einen absoluten Zukunftswert. Preiswert vs. Substanz? Oder performt das Schnäppchen als Ganzes....
Wünsche ein entspanntes Wochenende
am 25.02.2023 09:56
Mit Linde scheiden ja ungefähr 10% der Marktkapitalisierung aus dem DAX aus. In der neuen Wichtung hat die Commerzbank glaube aber nur 1% Wichtung. Der Rest verteilt sich dann auf die restlichen DAX Konzerne, also Prinzip Gießkanne.
Damit kommen wir dann schon zum nächsten Problem: SAP und Siemens AG haben momentan beide ein Gewicht von 8%-9%.
Wenn ein Schwergewicht wie Linde rausfliegt sind das die nächsten beiden die an die 10% Cap stoßen.
Schönes Wochenende
Curtis
am 25.02.2023 12:20
deine Beiträge werden immer scharfsinniger und wertvoller für die betroffenen Aktionäre hier.
Der Industriegasriese Linde wechselt wie bekannt zum 01.03. den Börsenplatz (sogenannte Delisting - der Name bleibt aber bestehen) und der Dax verliert sein wertvollstes Unternehmen.
Der Grund ist die von dir erwähnte Obergrenze der Marktkapitalisierung von 10 % im DAX. Kein Unternehmen darf hier gemessen an der Marktkapitalisierung mehr als zehn Prozent Gewicht haben. Und weil die Linde-Aktie sehr viel besser läuft als die meisten anderen DAX-Titel, stößt der Konzern laufend an diese Obergrenze und die Fonds müssen den Index nachbilden, was bedeutet, sie müssen praktisch ihren besten Pferden im Stall gegen lahme Ackergäule austauschen.
Du hast die Probleme und Nachfolgeprobleme richtig erkannt und dezent beschrieben. Für mich unglaublich, was für unsinnige Regeln im DAX herrschen, welcher eigentlich ein Aushängeschild für deutsche Qualität sein sollte.
Aber dadurch werden wir die Lindeaktien wie bisher weiter kaufen können, das wird für Linde bestimmt sogar förderlich sein, durch den Wegfall dieses Hemmschuhs spart der Konzern Doppelgebühren für zwei Börsenplätze und die Aktie wird sich fortan befreiter entwickeln können.
Also ausnahmsweise einmal auch eine sogenannte win-win Situation - für den Konzern und seine Aktionäre.
Grüßle - Shane
am 25.02.2023 15:24
@hvd Es handelt sich um "Joel Greenblatt" ab Seite 85 ...
26.02.2023 10:15 - bearbeitet 26.02.2023 10:24
26.02.2023 10:15 - bearbeitet 26.02.2023 10:24
Lieben Dank. Ich habe das Buch wieder mal zur Hand genommen und werde demnächst häufiger und konzentrierter lesen.
Mann kann immer noch was lernen. Ich habe in der letzten Zeit zu meiner Strategie gefunden, mit der ich vor allem 2022 gut gefahren bin.
Ja, ich achte wie Joel auf die Kapitalrendite und liebe "Schnäppchen" .
Ich hole mir auch Anregungen von Warren und konkret von den Vermögensverwaltern in Deutschland , den Stuttgartern, den Itzehoern, den Rosenheimer und den Dividendenaristokraten. Gibt es einen "König" zum Discount , greife ich zu.
Ich kaufe auch im Alltagsleben Sonderangebote bzw. Waren mit Discount , Lebensmittel, Zeitschriften oder Reisen.
Dafür braucht man Zeit und Geduld, macht aber richtig Spaß. 😎