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Märkte nach der Bärenmarktrallye? Was erwartet uns noch?

164 ANTWORTEN

frustrierter
Mentor
994 Beiträge

@ digitus

 

wie gesagt, ich befürchte eher es muss eine Währugnsreform kommen, aber dies sollte man in einem anderen Thread diskutieren

wobei ich hoffe natürlich nicht

hvd
Mentor ★★★
2.132 Beiträge

Alles wiederholt sich. Hier ein Bericht aus dem Jahr 2001

 

07.09.2001 – 09:57

Commerzbank Aktiengesellschaft

Börsen-Bericht
Baisse nährt die Baisse

 
 

Frankfurt (ots)

 

Im Einklang mit der internationalen Tendenz sind
die Kurse am deutschen Aktienmarkt auf ein Zweijahrestief gefallen.
Dabei durchbrach der DAX die psychologisch wichtige Marke von 5000
Punkten. Erneut sorgten Meldungen aus dem Technologiesektor für die
große Unsicherheit. Auch die Ankündigung der Megafusion von
Hewlett-Packard und Compac konnte keine Impulse geben. In Deutschland
wurden vor allem SAP, Siemens und Infineon vom schwachen Trend
mitgerissen. Auffallend ist dabei das geringe Umsatzvolumen an den
Märkten: Bereits kleine Verkäufe sorgen bei einzelnen Aktien für
signifikante Kursausschläge. Unter Druck standen ferner Allianz und
Münchner Rück wegen eines Gerüchts über die Begebung einer
Wandelanleihe durch Allianz zur Veroptionierung von Münchner
Rück-Aktien.
In der aktuellen Baisse werden fast ausschließlich negative
Nachrichten wahrgenommen. Vereinzelte positive Daten von der
Konjunkturfront werden dagegen ignoriert. Dieses Phänomen ist typisch
für "psychologische Börsen" und immer dann zu beobachten, wenn der
Wendepunkt einer Hausse oder Baisse erreicht ist. In solchen Phasen
gilt es kühlen Kopf zu bewahren, denn Panik war noch nie ein guter
Ratgeber. Die letzten Konjunkturdaten aus den USA zeigen eine leichte
Aufwärtstendenz, etwa der Einkaufmanagerindex oder das
Verbrauchervertrauen. Die Commerzbank erwartet, dass sich diese
Stabilisierung in den nächsten Wochen fortsetzt und schließlich in
eine konjunkturelle Wende mündet. Da die absoluten Tiefkurse
praktisch nie für einen Einstieg erreicht werden, empfiehlt die
Commerzbank dem mittelfristig orientierten privaten Anleger
sukzessive Käufe in Qualitätstiteln wie Allianz Holding, Deutsche
Bank, Infineon, Siemens und Altana.
Die schwachen Aktienmärkte waren zuletzt keine Hilfe für den
Rentenmarkt. Vielmehr überwogen Kursverluste, nachdem die
Konjunkturdaten in den USA besser ausfielen als erwartet. Trotzdem
besteht in Europa weiterhin Zinssenkungsfantasie, weil sich hier bei
rückläufigen Teuerungsraten noch keine wirtschaftliche Belebung
abzeichnet. Unverändert empfiehlt die Commerzbank Pfandbriefe und
Unternehmensanleihen guter Bonität im Laufzeitensegment von 2 bis 4
Jahren.
Verantwortlich:
Commerzbank Aktiengesellschaft

 Viele "Buchmillionäre" sind damals pleite gegangen, da sie ihre Aktien , mit Kredit finanziert, zu tiefsten Kursen verkauft haben.

Es könnte ja noch viel tiefer gehen.

 

Ja, die Baisse nährt die Baisse. 

Wer das nicht mitmachen möchte, sollte gerade in dieser Phase kühlen Kopf bewahren.

Verkäufe zu Tiefstkursen steigern nicht das Vermögen. Im Gegenteil.

Bis heute sind die Märkte und die Aktien enorm gestiegen.

 

Für Schwarzmaler: 

Im nächsten Jahr jährt sich in Deutschland zum 100. Mal eines der schrecklichsten Ereignisse der Vergangenheit.

Die Hyperinflation

Es ist viel darüber geschrieben worden.

Geld war nichts mehr wert , aber assets. Da wären wir wieder auch bei Aktien.

 

Ich bin kein Schwarzseher und setze weiter auf Aktien, vor allem auf US Titel. 

 

 

 

hvd
Mentor ★★★
2.132 Beiträge

Ein Ereignis "feiert" heute das 35. "Jubiläum" . 

 

Heute vor 35 Jahren fand der größte Crash innerhalb einen Tages statt. Der Schwarze Montag 1987 veränderte die Börse. Doch kann so etwas heutzutage nochmal passieren?

Am 19. Oktober 1987 stürzte der Dow Jones Index um 23 Prozent ab. Es war der größte Verlust des amerikanischen Index innerhalb einen Tages in der Geschichte. Noch nicht mal in der berühmt-berüchtigten Großen Depression von 1929 kam so etwas vor. Damals verlor der Dow Jones 500 Punkte am Schwarzen Montag. Würde man das in heutige Kurse umrechnen, so wäre dies gleichbedeutend mit einem Minus von 7.000 Punkten. Und auch der S&P 500 stürzte damals an einem Tag um 20 Prozent ab. Da stellt sich die Frage: Kann sich so ein rabenschwarzer Tag heute nochmal ereignen? ......

 

Ich habe den Tag als Jungaktionär "erlebt". Gut, dass ich bei unerwarteten Ereignissen in Schockstarre verfalle und nichts tun kann. 

Danach ging es wieder mit  den Kursen bergauf bis 1991 und wieder steilauf bis 2000. 

Was danach geschah, wissen die meisten. 

Aktien steigen und fallen. Wer das nicht ertragen kann, sollte sich nicht mit Aktien beschäftigen. 

Vermögend wird keiner, der in Hausse Zeiten kauft und in Baisse Zeiten verkauft.   

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Eine unschöne Erinnerung @hvd 😉

 

Ich kann mich daran auch noch erinnern und weiss noch, dass mich die Geschichte einiges Geld gekostet hat. Ich hatte damals Optionsscheine auf VW oder Siemens (weiss ich nicht mehr so genau) und habe panisch verkauft, was natürlich falsch war.

 

@digitus 

Ich wollte hier keine Euro-Diskussion aufmachen ... die Gedanken flossen halt einfach. Dafür wäre ein eigenes Thema sinnvoll, anstatt hier zu diskutieren

Klimaaprima
Mentor ★★
1.930 Beiträge

Dranbleiben oder Seitenlinie, bleibt eine recht schwierige Entscheidung. 

 

Ein Anstieg der Erzeugerpreise um 45% in Deutschland und und ein Zuwachs der Rendite für US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren auf 4,2% werden wohl weiterhin keine Voraussetzungen schaffen, eine Trendwende an den Märkten zu starten.


Die Gewinnaussichten im Q3 war bisher gemischt, einige auch besser als erwartet. Mal schauen, ob von dieser Seite noch positive Impulse kommen. Eine sog. Jahresendralley wird somit wohl immer unwahrscheinlicher. Optimistisch gesehen, könnte sich zurzeit eine Bodenbildung entwickeln.

 

Ich hatte/habe im Vorfeld darauf mit Nachkäufen gesetzt. 

Die politischen Vorgaben aus Russland und China lassen bisher auch keine Entspannung zu.

Grüße

Klimaaprima
Mentor ★★
1.930 Beiträge

Der DAX hat seit Jahresanfang um 20 Prozent verloren, der S&P 500 um 22 Prozent, Nasdaq 100 sogar um 32 Prozent. Mit der Korrektur der Märkte haben sich insgesamt 13 Billionen Dollar an Börsenwert weltweit in Luft aufgelöst. 

(Notiz aus aktionär.online)

 

hvd
Mentor ★★★
2.132 Beiträge

Ja, und was schließt du daraus? 

Diese Zahlen sind Vergangenheit.

Investiert wird immer in die Zukunft.

Viele Aktien sind seit Jahresbeginn noch stärker abgestürzt und haben viel Börsenwert verloren.

Adidas -59%

MetaP -57%

Nvidia -52%

Viele Anleger haben wohl diese Aktien verkauft, einige haben diese jetzt gekauft. Ich war dabei, heute Meta <130.

 

Auch wenn du es nicht glaubst, gab es viele Aktien, die in diesem Jahr sehr gut performt haben.

Exxon +99%

Woodside 65%

Cardinal h. +61%

Ich besitze diese Aktien schon längere Zeit und habe in den letzten Monaten sukzessive Anteile von Exxon und CAH verkauft, heute CAH zum aktuellen Jahreshöchst von 75,32.

Und das Gesamtdepot hat sich in letzter Zeit merklich erholt. Aktuell -5% seit Jahresbeginn.

Das Jahr ist noch nicht zu Ende.

Ich gebe die Hoffnung nicht , dass .....🤔😂

Nochmals: Investiert wird immer in die Zukunft. 

Wer immer erst dann einsteigt, wenn am Börsenhimmel die Sonne lacht, die Medien nur gute Nachrichten melden,

hat wenig Chancen, erfolgreich zu sein.

 

Klimaaprima
Mentor ★★
1.930 Beiträge

Was schließe ich daraus?

 

Zunächst, auch ich habe in den letzten Wochen und Monaten bei vielen Aktienwerten ebenfalls nachgekauft oder SP laufen lassen. Viele Werte wurden, abgesehen von einem kurzen Bärenmarkt im Sommer, noch preiswerter, insgesamt sind mir wohl bisher recht wenig Käufe (auf diese Jahr bezogen) zu sog. Tiefspreisen gelungen. Mal schauen was noch kommt, bin noch "am Ball".

 

Ob diese Strategie und der Zeitpunkt richtig sein wird, ich habe mich so entschieden, aber Zweifel sind berechtigt.

 

Sorge machen mir weniger die grundsätzlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, vielmehr die anhaltende und rücksichtslose politische Zuspitzungen von China und die Eskalationsbereitschaft Russlands. Dazu eine schwache EU und eine USA,  die ebenfalls recht kompromisslos ihre Interessen durchsetzen möchte. Eine, so gesehen, recht neue unkalkulierbare Melange, die mich insgesamt recht ratlos macht.

 

Die Entwicklung der Bärenmärkte in der Vergangenheit geben Hoffnung, zeigen aber auch, es gibt noch Luft nach unter. Sicher, Vergangenheit ist nicht Zukunft, aber sie bietet etwas Orientierung.
 
Während der Dotcom-Krise 2001 korrigierte der S&P 500 insgesamt um 45%. Die Baisse dauerte ca. 2 Jahre. 

Mit der Finanzkrise 2007 und 2008 verlor der S&P 500 fast 50% und der Bärenmarkt dauerte ca. 1,5 Jahren. Im Frühjahr 2009 kam es zu einer Trendwende.

Die Korrektur während der Coronakrise dauerte nur 6 Wochen, global gaben die Aktienkurse um 25% nach, der S&P500 verlor im gleichen Zeitraum minus 34%. Danach ging es fulminanten nach oben.

 

Soweit ich ermitteln konnte, haben die Bärenmärkte beim S&P 500 historisch gesehen eine Dauer von knapp 1,5 Jahren mit einen durchschnittlichen Verlust von 38%. Die Bulllenmärkte dauern durchschnittlich 6,5 Jahre an mit einem Kurszuwachs von durchschnittlich über 300%.

 

Das macht Hoffnung, lässt aber auch Achtsamkeit gelten.

 

Grüße

hvd
Mentor ★★★
2.132 Beiträge

Alles (fast ) richtig recherchiert oder erlebt.🤗

Nach der Dotcom Blase haben die Märkte fast bis zur Finanzkrise gebraucht , um sich zu erholen.

Zwischen 2000 -2010  war es für Anleger schwer , mit Aktien Gewinne zu machen. 

 

Diese lange Durststrecke haben viele Neue Markt Teilnehmer nicht verkraftet und haben sich entnervt , gefrustet für immer oder für lange Zeit vom Aktienmarkt verabschiedet.

Aktien? Dieses Teufelszeug packe ich nie mehr an.

 

Das macht Hoffnung, lässt aber auch Achtsamkeit gelten.

 

Ob alle so achtsam sind und  beim Investment  vor allem auf das Risiko achten?

Ich habe da meine Zweifel. 

Schaun wir mal, was in den nächsten Wochen, Monaten passiert? 

Ich bin zuversichtlich , dass wir irgendwann aus der Baisse herauskommen

und die Märkte und Aktien wieder auf neue Höchststände steigen.

 

 

 

Klimaaprima
Mentor ★★
1.930 Beiträge

Oje, das stimmt. Gut das du das noch ansprichst. Diese 10 Jahre waren schwierig. Hatte das schon fast verdrängt. Hoffe, uns bleibt ähnliches bis 2030 erspart.

 

Im März 2000 ein Höchststand von über 8000 Punkte beim DAX und drei Jahre später bei wieder fast 2.000 Punkten. Ab Frühjahr 2003 gab es eine Trendwende.  Im Sommer 2007 wurden erst wieder die alten Höchststände von 8000 Punkte erreicht. Und dann wieder alles runter wegen der Finanzkrise 2007, der Höhepunkt 2008. Mit Stoppkursen lag man richtig, ich hatte zu wenige.

 

Insgesamt war 2008 eines der schlechtesten in der Geschichte des DAX. In 12 Monaten eine Korrektur von ca. 40%. Ich habe fast 3 Jahre gebraucht, um wieder auf ne grüne 0 zu kommen, aber dann steppte überwiegend der Bulle bis zum kurzen Coronadebakel.

 

Das sollte man eben nicht vergessen, wenn man sich aktuell die Entwicklungen anschaut.

 

Man sollte nicht unbedingt davon ausgehen, dass es so wird, wie nach der kurzen coronabedingten Korrektur. Die Strategien und die Auswahl wird auf jeden Fall in den nächsten Jahren anspruchsvoller werden. Die Trendfolge m. E. insgesamt auch nicht mehr so selbstverständlich sein. Die letzten 10 Jahre haben uns vielleicht zu optimisch werden lassen. 

 

Aber vielleicht werden wir doch noch überrascht, würde mich freuen....

Grüße