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Leute, esst mehr Fisch

Matzilein
Experte ★★
436 Beiträge

... insbesondere norwegischen Zuchtlachs. Ich garantiere Euch, wir haben alle etwas davon. Ihr: den Gesundheitsaspekt, jede Menge Omega-3. Ich: meine Marine Harvest Aktien steigen im Kurs noch mehr. Und dazu eine satte DIVe von 7,67%.

Marine Harvest

68 ANTWORTEN

ae
Mentor ★★★
3.487 Beiträge

@Noxx  schrieb:

Ein schwieriges Thema, aber ich denke, keiner braucht ein schlechtes Gewissen haben, wenn er in Fischfarmen investiert.

 

Noxx

 

Schützt unser Naturerbe!!!


Nicht nur das Thema ist schwierig und kann kontrovers diskutiert werden, auch ein Investment in Fischfarmen ist für Anleger nicht einfach. 
Zuviele Unwägbarkeiten in einem schwierigen Geschäft meiner bescheidenen Meinung nach. 

Hatte Mowi auch schon im Depot, hießen damals noch Marine Harvest. 
Oft geschieht so ein Namenswechsel auch um das verbrannte Image aufzupolieren. Ob es bei Mowi der Fall war mag ich nicht mit Sicherheit behaupten. Hab sie mit Einführung der norwegischen Sondersteuer (Ressourcen Steuer) abgestoßen und es nicht bereut. 

Auch derzeit sehe ich keine Notwendigkeit da investiert zu sein 

 

gruss ae

 

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Noxx
Legende
7.734 Beiträge

@Kio 

 

Naja, Du scheinst Dir deiner Sache ja ziemlich sicher zu sein und argumentierts mit dem Prinzip der "Vorneverteidigung", anstatt auf Gegenargumente einzugehen. (:-) Macht aber nichts, ich kenne das aus vielen Facetten der grünen Bewegung.

 

Man bekommt immer einen ganzen Strauß von den neuesten Problemzonen (derzeit: Tiefseebergbau) geboten, ohne, dass ein einzelner Strang mit allen zu erwartenden Konsequenzen (aus allen Fachrichtungen) zu Ende gedacht wird.

 

Mir geht es immer um Lösungen, die das Dreieck Ökonomie- Menschlichkeit - und Ökologie kompromisshaft verbinden, die Grünen wurden abgewählt, weil sie das "Menschliche" nicht genug berücksichtigten, wenn sie Fleisch und Fisch verbieten, werden sie zur Splitterpartei und das möchte ich nicht. Ich möchte einen Leuchtturm für das Naturerbe, egal welcher Couleur.

 

Meine Devise bei dem Thema hier ist, wenn Ihr schon Fisch essen wollt, nehmt Zuchtfisch und da gebe ich Dir recht, am besten aus Landbau!

 

Noxx

 

 

 

Kio
Mentor
898 Beiträge

 

 

 

@Noxx  schrieb:

 

Man bekommt immer einen ganzen Strauß von den neuesten Problemzonen (derzeit: Tiefseebergbau) geboten, ohne, dass ein einzelner Strang mit allen zu erwartenden Konsequenzen (aus allen Fachrichtungen) zu Ende gedacht wird.


 

Gehts noch? Schau dir mal deinen letzten Beitrag an. Atomkraft, Energiepflanzen, grünes Gedankengut, Insektensterben, Vogelsterben, Entwicklungshilfe.... Aber ich werfe einen Strauß von Problemzonen, wenn ich beim Thema Ozeane erwähne, das Tiefseebergbau Ozeane bedroht? 

 

Ich habe sämtliche Argumente aufgezählt, die direkt mit dem Thema zu tun haben. Diese hast du ignoriert, um jetzt das eine Argument zu nennen, welches nicht direkt damit zu tun hat. Anschließend wirfst du mir genau dieses Verhalten vor. Während du von Atomkraft schreibst.

 

Auf welche Argumente deinerseits bin ich denn nicht eingegangen? Ich habe sogar Auswege aufgezeigt. Ich habe gerade noch einmal nachgesehen, klär mich auf. Dann hole ich das gerne nach, wenn du denn auch auf meine eingehst. Wir sind bei Ozeanen und was sie bedroht und bei Massentierhaltung.  

 

Ich hatte noch einen schönen Beitrag geschrieben, habe mich aber entschlossen erstmal darauf zu warten, dass du auf die Argumente aus meinem ersten Beitrag eingehst. Wo du es doch so wichtig findest, die Argumente der Gegenseite zu beachten.

 

 

Gruß kio

 

 

Phantasie ist etwas, was sich die meisten Leute gar nicht vorstellen können. (Gabriel Laub)

Noxx
Legende
7.734 Beiträge

@Kio 

 

Naja, ganz ursprünglich waren wir ja mal bei einem Investment in Fischfarmen und dein erster Beitrag war ja eine Art moralbasierte General-Abrechnung dagegen mit der Quintessenz, wenn Fisch, dann esst Wildlachs statt Zuchtlachs mit mehreren Begründungen (Massentierhaltung/Tierschutz/Gesundheit/Kulinarik, etc.). Dein martialisches Bild des kopflosen Lachses war ja kein Zufall.

 

Ich sagte ja, manches sei berechtigt, aber es würde mich in der Summe nicht überzeugen und erst recht nicht davon abhalten, Zuchtlachse zu essen, genauso wenig wie Zuchtschweine. Ein großer Kothaufen am Boden eines hunderte Meter tiefen Fjords macht mir auch wenig Sorgen.

Von den "grünen" Spendenorganisationen dieser Erde wird jedes Jahr eine neue Sau durchs Dorf getrieben, um Spenden einzutreiben, derzeit Tiefsee. Jede menschliche Aktivität kommt auf den Prüfstand und selten vergleicht man die Alternativen und kommt wie beim Beispiel der Atomkraft zu dem Schluss: Lieber Atomstrom statt CO2. Stattdessen wird Verzicht gepredigt, obwohl selbst die Klimakleber zum Urlaub nach Thailand fliegen. 

 

Lassen wir beide die "Kirche im Dorf". Jeder nach seiner Façon!! "Keine" Massentierhaltung an Land wie auf See heisst im Endeffekt größerer Abbau/Belastung natürlicher Flächen-Ressourcen (See oder Naturland), Tierschutz bedeutet im Endeffekt, keine Tiere zu essen, weder selbst, noch für seine Haustiere, eine unnatürliche Vorstellung für den Menschen als Jäger und Raubtier, Medikamente als unerwünschte Zusatzlast von Nahrung ist nur dann ein Problem, wenn diese unspezifisch für alle Wirbeltiere sind (keine Ahnung: ob!), gleiches gilt für Pestizide (da kenne ich mich aus). Was bleibt ist die Kulinarik, da gebe ich Dir recht, ich aß bisher zweimal im Leben einen Wildlachs, in Norwegen und in Alaska, definitiv ein Genuß.

 

So long

 

Noxx

Kio
Mentor
898 Beiträge

Jetzt ist der Text ein wenig lang geworden. Leider lässt sich das nicht kürzer gestalten. Ich hoffe trotzdem einigermaßen kurzweilig geschrieben zu haben, damit sich niemand langweilt, der sich trotzdem daran wagt. Was nicht direkt mit dem Thema zu tun hat und keine direkte Antwort ist, habe ich hinter die Spoiler gepackt.

 

Zum Thema Populismus.

 

Spoiler

Ich war am überlegen, ob ich überhaupt noch mal antworte. Du bedienst die Klaviatur des Populismus ziemlich ausgiebig, dagegen kommt man auf Dauer nicht an. Vor allem das „Strohmann Argument“ hat es dir angetan. Die ganze Zeit versuchst du mir Sachen in den Mund zu legen, über die ich kein Wort verloren habe. Natürlich in der Hoffnung, dass ich mich in irgendwelchen Rechtfertigungsposts verzettele, um dann als derjenige dazustehen, der nicht beim Thema bleibt. Den Gefallen tue ich dir aber nicht.

 

An zweiter Stelle deines Populismus Versuches hast du das „Falsche Dilemma“, die Schwarz-Weiß Malerei gesetzt. So gibt es für dich nur Massentierhaltung, wenn es sein muss auch mit den schlimmsten Konsequenzen, oder Fleischverzicht. Alle Zwischenlösungen ignorierst du einfach und schiebst sie inhaltlich auf die Position als sollte verboten werden, Fleisch zu essen. Du versuchst aus nichts einen Aufreger zu machen und vom Thema abzulenken.

 

Auf Platz drei kommt „Ad Hominem“. Der sinnlose Versuch, mir Dinge zu unterstellen, damit ich in einen Rechtfertigungsmodus falle. Da bin ich mir leider selbst nicht wichtig genug für. Soll die Welt doch von mir denken, was immer sie mag.

 

In eigener Sache.

 

Spoiler

Nein, ich bin weder Vegetarier noch Veganer. Bei mir kommt aber nur Fleisch mit mindestens Haltungsform 4 auf den Tisch, dafür seltener.

Ich halte es für fatal, wenn erwachsene Menschen sich etwas vormachen, damit sie ihren übermäßigen Fleischkonsum rechtfertigen können. Übermäßiger Fleischkonsum ist schädlich, für die Umwelt, fürs Klima, für die Gesundheit/das Gesundheitssystem, für die betroffenen Tiere im Stall und die, die in freier Wildbahn darunter leiden. Wenn ich mein Fleisch nicht mehr mag, wenn ich an die schädlichen Auswirkungen denke, dann sollte ich es nicht mehr essen.

Nicht mehr darüber nachdenken kann keine Lösung für intelligente Menschen sein, obwohl es scheinbar für manche Menschen die einzige Lösung zu sein scheint. So zu tun, als gebe es die Probleme nicht, ist ein gefährliches kindisches Verhalten.

Aus ähnlichen Gründen habe ich auch schon geschlachtet und bin dabei gewesen und habe mitgeholfen, wie das gesamte Schwein verwertet wurde. Wenn ich nicht in der Lage bin, ein Tier zu töten, sollte ich es auch nicht essen!

Und ich bin Angler und interessiere mich schon deshalb sehr für den Erhalt der Ozeane.


Wer ich darüber hinaus bin und was ich weiß und wie ich denke, wird sich dir nicht erschließen. Deshalb wirst du mich auch nicht auf diese Art ausschalten können…

 

 

Zum Thema.

Weiter vorne behauptest du, dass die die Meere wichtig sind. Dann haust du aber zwei Aussagen raus, die dich komplett disqualifizieren. Zum einen sagst du, dass dir ein kleiner Kothaufen in fünfhundert Metern Tiefe keine Sorgen macht. Damit bringst du zum Ausdruck, dass du absolut gar keine Ahnung hast, wovon du redest. Da unten leben alle möglichen Tiere, nicht nur Fische. Sie alle sind darauf angewiesen, das sich da nichts maßgeblich verändert, sonst sterben sie einfach. Dein „kleiner Kothaufen“ hinterlässt ausgedehnte Todeszonen. An Fischen lebt da unten z.B. Heilbutt, Dorsch, Wittling, Leng, Steinbeißer – und am Anfang der Nahrungskette Krebse und Muscheln, die dein kleiner Kothaufen abgetötet hat.

 

Zum anderen sagst du, dass das mit den Medikamenten nicht so schlimm ist, weil diese speziell für die Lachse hergestellt werden und deshalb keine Last in der Nahrung ist. Warum sollten die Medikamente denn keine Auswirkung auf andere Lebewesen haben? Sogar Pflanzenschutzmittel haben Auswirkungen, obwohl sie noch nicht einmal für Tiere hergestellt werden. Medikamente haben aber keine Auswirkungen? Und was ist mit dem Schutz der Ozeane, den du dir auf die Fahne geschrieben hast? Die Medikamentenreste landen im Meer, also bei den anderen Fischen.

 

 


@Noxx  schrieb:

Forscher meinen festgestellt zu haben, dass die Westeuropäische Homo sapiens population nur auf knapp 7000 überlebende der gravierendsten Eiszeit zurück zu führen sei und die haben mit Sicherheit keine Sojabohnen angebaut.


Was ist das denn für ein Argument? Ich kann mich auch an keine Höhlenzeichnung erinnern, wo Lachsfarmen dargestellt wurden. Nebenbei bemerkt wird Soja unter anderem dafür angebaut, deine Lachse zu füttern.

 

Aber schön, dass du die Frühzeit ins Gespräch bringst, da kann ich dann gleich ein paar Mythen beiseiteräumen. Deine gesamte Argumentation stützt sich nämlich auf zwei falsche Voraussetzungen.

 


@Noxx  schrieb:

Wir sind genetisch Fleischesser und Jäger. 

Dazu gibt es ein sehr interessantes lesbar geschriebenes Sachbuch (Die Reise der Gene). Vegetarie und Veganie ist langfristig nur mit Nahrungsergänzungsmittel der Pharmaindustrie möglich...


In dem Buch geht es nicht primär darum, ob wir Fleischfresser sind, oder nicht. Eigentlich beschreiben die Autoren, dass wir ein Mischvolk sind, dass es genetisch weder Nationalitäten noch Rassen gibt und das der Mensch nur deshalb zu dem wurde, was er heute ist, weil er sich während seiner gesamten Geschichte mit Völkern vermischt hat, die zugewandert sind. Auch wird im letzten Teil des Buches behauptet, gestützt auf die vorherigen Ausführungen, dass es eine Bereicherung unserer heutigen Gesellschaft ist, wenn viele aus z.B. Afrika immigrieren.

Bist du sicher, dass du dieses Buch als "Beweis“ anführen willst? Ich erinnere dich gerne bei entsprechenden Themen daran. 😁

 

Das Buch stellt übrigens das Wissen von 2018 dar. Die Genetik betreffend stimmt, was sie schreiben. Bei dem archäologischen Wissen ist man heute aber weiter.

Inzwischen weiß man, dass die Menschen vor mehreren zehntausend Jahren sich hauptsächlich pflanzlich ernährt haben. Diese Geschichten, dass der Mann jagen gegangen ist, während die Frau zuhause ein paar Beeren gepflückt hat, ist widerlegt. Das sind Geschichten von Archäologen, die ihrer Funde mit ihren Vorstellungen verknüpft haben und dadurch zu falschen Schlüssen gelangt sind. So findet man z.B. leicht 30.000 Jahre alte Knochen mit Werkzeugspuren, 30.000 Jahre alte Pflanzenreste findet man dagegen eher selten.

Inzwischen weiß man dank der modernen Physik, Chemie und Biologie was sie wirklich gegessen haben. So ist es z.B. aufgrund von Zahnsteinanalysen möglich, ziemlich genau den Speiseplan zu rekonstruieren. Fleisch gab es zwar, aber nicht häufig. In anderen Gegenden der Welt kann es anders ausgesehen haben.

 

Der Erfolg des Modernen Menschen ist wohl darauf zurückzuführen, dass er in der Lage war, viele ihm zur Verfügung stehenden Nahrungsquellen zu erschließen. In den meisten Gegenden war es einfacher, an pflanzliche Nahrung zu kommen und so ernährte man sich eben hauptsächlich pflanzlich. Auch eine bestimmte Art der Isotopenanalyse lässt darauf schließen, dass es nicht regelmäßig Fleisch gab, und schon gar nicht fast ausschließlich.

 

Zu guter Letzt stimmt unsere Biologie nicht mit reinen Fleisch-, oder reinen Pflanzenfressern überein. Das Gebiss und die Kehle ist nicht dazu ausgelegt, Fleischbrocken abzureißen und zu schlucken, wie das Fleischfresser tun. Pflanzenfresser kauen ihre Nahrung, weil pflanzliche Nahrung zu Teilen sonst unverdaulich ist. Unser Gebiss ist hauptsächlich fürs Kauen ausgelegt, nicht um Fleischstücke abzureißen. Auch die Vorverdauung von Stärke im Mund ist etwas, das es nur bei Pflanzenfressern gibt. Und last but not least produzieren wir kein eigenes Vitamin C, wie das bei Fleischfressern üblich ist.

Gegen all das steht, dass wir Vitamin B12 nicht selbst produzieren, wie das Pflanzenfresser tun.

 

Wir sind also Pflanzenfresser, die auch gerne mal Fleisch essen, das nennt man Allesfresser. Wir sind keine Fleischfresser! Wir können aber auch mit einer sehr fleischhaltigen Ernährung klarkommen, zumindest bis wir Gicht oder Darmkrebs bekommen.

 

Vielleicht noch eine statistische Zahl, die der Notwendigkeit große Portionen Fleisch essen zu müssen, widerspricht. Im 19. Jahrhundert wurde durchschnittlich etwa 25 Gramm Fleisch pro Tag gegessen. Heute ist es das sechseinhalbfache, 165 Gramm. Gehst du noch weiter zurück, wird es noch weniger. Da können wir ja von Glück reden, das der Mensch diesen geringen Fleischkonsum überlebt hat. 😲

 

 

Kommen wir zu den Nahrungsergänzungsmitteln. Natürlich kommen Vegetarier ohne Supplementierung aus, in Käse, Milch, Eiern usw. ist alles, was wir brauchen. Zu behaupten, das Vegetarier Nahrungsergänzungsmittel brauchen, ist falsch. Sie machen es nur einfacher.

Bei Veganern ist das komplizierter. Sie müssen sich etwas anstrengen, genügend Vitamin B12 zu bekommen, alle anderen Vitamine und Spurenelemente sind, wenn auch nicht bequem, problemlos über pflanzliche Nahrung zu bekommen. Also nehmen viele Veganer zusätzlich Vitamin B12.

Bedeutet das jetzt, dass du an dieser Stelle Recht hast? Nein, hast du nicht. Wenn du dein Vitamin B12 zu dir nimmst, weil du z.B. ein Schnitzel isst, dann liegt das daran, das bei Massentierhaltung u.a. genau dieses Vitamin zugefüttert wird. Denn leider ist das Schwein, genau wie wir Menschen, ein Allesfresser. Da das Mastfutter aber rein pflanzlich und obendrein noch sehr einseitig ist, muss alles Mögliche zugefüttert werden, damit das Mastschwein auch alles bekommt, was es braucht. Also auch hier machst du dir etwas vor. Du brauchst nur deshalb kein zusätzliches Vitamin B12, wenn du Massentierhaltungsfleisch isst, weil das schon im Stall erledigt wurde.

Auch wenn gerade eine neue Nahrungsquelle für Mastschweine erschlossen wird, Mehlwürmer, die dieses Manko vielleicht beseitigen kann. Noch ist es nicht so weit.

 

Und nicht das jetzt kommt, dass Rinder ja Pflanzenfresser sind und diese ihr Vitamin B12 selbst produzieren. Das stimmt zwar, dafür benötigen sie aber Kobalt, weil Kobalt Bestandteil von Vitamin B12 ist. Kobalt befindet sich in dem normalen Kraftfutter von Kühen jedoch zu wenig…

 

Nebenbei bemerkt hat dein Zuchtlachs nur deshalb so eine schön zartrosa Farbe, weil entsprechende Farbstoffe zugefüttert werden. Soja ist nun einmal nicht rot und Krebstiere werden nicht verfüttert.

 

Der Rest deiner Aussagen lässt sich ähnlich demontieren. Da ist so gut wie nichts, was einem Faktencheck standhält. Da das aber alles unter die Kategorien "Falsches Dilemma“; "Ad Hominem“ und "Strohmann Argumente“ fällt, gehe ich da nicht drauf ein, hat ja alles auch nichts mit dem Thread zu tun.

 

Das Internet hält alle Informationen bereit, wer möchte kann das alles rauskriegen, muss man sich nur etwas tiefer mit befassen. Ich verabschiede mich jetzt hier. Das mit den Lachsfarmen und wichtiger, das mit den Fleischfressern und den Nahrungsergänzungsmitteln haben wir behandelt. Das soll genügen, weil ohne diese Voraussetzungen dein Hauptargument für möglichst viel Massentierhaltung entfällt.

Auch wenn ich sicher bin, dass da wieder eine voraussehbare Reaktion kommt. Ich tippe auf ein "falsches Dilemma“, damit lässt sich immer am meisten Aufregung erzeugen.

 

Heute, am 28.07 um 22:50 kommt auf dem Ersten "Sushi-Hunger“, danach vermutlich in der Mediathek. Da geht es um das Thema Ozeane, Überfischung und Lachsfarmen. Da kann man dann lernen, wie das aussah, was man da auf dem Teller hat. Man wird bestimmt nicht dümmer davon.

 

 

Und so verabschiede ich mich und wünsche allen, die es nicht lassen können, guten Appetit beim Genuss ihres Zuchtlachsfilets. Vielleicht habt ihr ja Glück, und der Fisch sah nicht so aus, wie auf dem Bild unten. Aber vielleicht ist es auch genau der Fisch, der da auf eurem Teller liegt. Die Bilder kommen von einer Farm in Schottland.

Ausgeliehen von: https://salmonmediahub.org/?s=

 

So sieht der Fisch aus, wenn der Parasitenbefall losgeht…

 

Kio_1-1753802317436.png

 

 

…und so, wenn die Parasiten den Fisch auffressen. Als erstes werden gerne die Augen gefressen und die Nasenhöle wird vergrößert.

 

Kio_0-1753802226119.png

 

Es sollte niemand glauben, dass solche Fische aussortiert werden. So ein Fisch ist schnell über hundert Euro wert und dem Filet sieht man nicht an, ob der Fisch vorher bei lebendigem Leib von Parasiten angefressen wurde. Da bei dieser Farm praktisch alle Fische von Parasiten befallen waren, werden sie mit Sicherheit verwertet. Das sind unter Umständen Millionenwerte und es kontrolliert ja keiner.

 

Gruß kio

 

Phantasie ist etwas, was sich die meisten Leute gar nicht vorstellen können. (Gabriel Laub)

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Ich kaufe immer den norwegischen Räucherlachs vom Lidl und bin damit sehr zufrieden. Alle anderen Eigenmarken (Edeka, Rewe usw.) kann man dagegen direkt in die Tonne kloppen.

Noxx
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7.734 Beiträge

@Kio 

 

Moin Kio, erstmal zwei Komplimente

a) Du kennst das Buch (die Reise der Gene)

b) Du hast Dich bei den Fischfarmen deutlichst eingelesen

 

Dann ein Hinweis

Du machst genau das, was ideologisierte Grüne immer machen, Du qualifizierst den anderen massiv ab und vergisst dabei, dass man damit keine Leute gewinnt. Der Veggie-day und das Heizungsgesetz lassen grüßen. Im Schwall der vermeintlich besseren Argumente vergessen sie, dass man die Mehrheit der Menschen mitnehmen muss, um Veränderungen zu erreichen.

Alle meine Aussagen zeigen die Ambivalenz meiner Position, das hast Du richtig erkannt, ich möchte das eine (Erhalt der ozeanischen Faunenvielfalt) und das andere (Versorgung der Menschen mit tierischen Proteinen - weil sie das wollen und es ihrer Urnatur entspricht). Das Mittelmeer wurde komplett leergefischt, fast kein roter Thun mehr, kaum 30 Jahre alte Grouper mehr, als nächstes geht es dem Schwertfisch an den Kragen. Die einzige Chance: Fischfarmen, sonst wäre die letzte Gelbflossen-Thun-Population in der Agäis auch hin.

 

Übrigens, wenn Du das Buch da oben richtig gelesen hast, wird dir auch aufgefallen sein, dass die Bauernkultur von Mesopotamien ausgehend die ganze Welt erobert hat, über anatolische Bauern bis zu uns. Jedes Mal mussten die Jäger weichen, Natur wurde zur Agrarland, dass sich ausdehnte zu heutigen Dimensionen parallel zum Bevölkerungswachstum. Im Grunde ist der Umstieg auf Pflanzliche Nahrung eine Notmaßnahme, weil die Beutetiere nicht mehr reichten.

Bitte fang jetzt nicht mit den UR-Urahnen der Menschheit hat. Als sich die Urprimaten in zig Zweige aufspalteten (Lucy aus dem Riftvalley lässt grüßen) gab es auch Menschenzweige die rein pflanzlich nach Wurzeln gruben und Beeren futterten, die sind aber ausgestorben. Der Zweig, der es gelernt hatte mit Faustkeilen in der Savanne Großtierknochen zu zerschlagen, um an das Knochenmark ranzukommen hat überlebt

 

Es wäre auch nett, Du würdest meine Aussagen korrekt kommentieren, ich habe oben geschrieben, ich wüßte nicht, ob  die Lachsmedikamente spezifisch für Lachskrankheiten oder für alle Tiere wirksam sind (Ein Lachsmedikament gegen Fischläuse z.B. kann so spezifisch sein, dass es für andere Wirbeltiere kein Problem darstellt, weil es keine entsprechenden Wirkorte gibt)

 

Noch zu deinen Parasitenbildern. Es handelt sich um Ekto (=Außen)-Parasiten, also keine Fadenwürmer im Körper, sondern draußen auf der Haut, sozusagen Mitesser wie die Schweineläuse auf dem Biohof. Die Fischläuse sind auf vielen Wildfischen (sonst gäbe es keine in Fischfarmen) Die Fische wachsen dadurch langsamer aber das Fleisch schmeckt dewegen nicht anders, nur mal so.

 

Meine Quintessenz unserer ausführlichen Diskussion: Dein Lösungsansatz -> weg mit den Fischfarmen, ist für mich keiner, weil er das menschliche Verhalten und seine Bedürfnisse außer acht lässt. Es gibt keine Palmen mehr auf der Osterinsel, bis auf die letzte wurden sie von den Einwohner abgeholzt, um Götterstatuen zu bewegen. Mein Ansatz: Leute esst Zuchtlachs und keinen Wildlachs gefällt mir nach wie vor besser.

 

Noxx

Klimaaprima
Mentor ★★
1.931 Beiträge
Hallo @Kio 

Viele negative Auswirkung hast du sicherlich faktensicher richtig beschrieben. Und in vielen Lebensbreichen befinden wir uns mittlerweile in einem Dilemma. Nicht überraschend bei so vielen unterschiedlichen Denkweisen, politischen Konflikten, über 8 Mrd. Menschen global und subjektiven Lebensgewohnheiten/ Erwartungen. 
Veränderung und Neuausrichtingen sind wichtig und zielführend, wenn wir uns ökologisch und ökonomisch nicht bald an die Wand fahren wollen. Ein weiter so kann nicht die Lösung sein. Lebensgewohnheit und Ansprüche müssen hinterfragt und ggf. neu angepasst werden. Das ist ein schwieriger und komplexer Prozess, schon regional gesehen und global möglich?
 
Das wird m.E. nur schrittweise möglich sein, mit vielen Kompromissen und wie @Noxx  fordert, Menschen müssen mitgenommen, nicht überfordert bzw. "überreguliert" werden. Auch richtige und vernünftige Ansätze brauchen Zeit und Geduld. Und oft tragfähige pragmatische Alternativen, weniger Luftschlösser. Meine Kritik an "grünen" Themen wären nicht ihre Analysen und deren Lösung, denn die sind oft zielführend. Vielmehr die kompromisslose  Dringlichkeit/Alternativlosigkeit und ein Duktus an moralischer Überlegenheit,  das Richtige zu machen oder zu verstehen.
 
Und das schreibt dir @Noxx jetzt ein "Nicht"Grüner: auch wenn es weniger fischig ist.....
 
Noxx schreibt:
Atomstrom sei Co2 neutral....  soweit ich las.
"Lieber Atomstrom statt CO2. Stattdessen wird Verzicht gepredigt, obwohl selbst die Klimakleber zum Urlaub nach Thailand fliegen."
 
 
Vieleicht weniger Wünsche und polemische Zuspitzung, dafür mehr Fakten zur Atomenergie. Kurz formuliert, Co2 neutral ist sie sicherlich nicht. Ob langfristiger sparsamer als andere konventionelle Energieträger?,  möglicherweise. 
Und Klimaaktivisten fliegen im Urlaub nach Thailand? Hast du dafür stimmig Fakten. Ich habe so meine Zweifel!
 
Nukleartechnologien/ Kernkraftwerke sind  bisher mit hohen Kosten bei Bau verbunden, insgesant störanfällig und die Endlagerung ist bisher überwiegend ungeklärt und kostenntensiv. Leistungsfähige und dabei kostengünstigere und risikoärmere Alternativen mit erneuerbaren Technologien und Gaskraftwerken stehen zur Verfügung.
 
Um noch einmal einen kritischen Blick auf nuklearen Stromversorgung zu legen, mal abgesehen von ungelösten Endlagerproblemen und einem möglichen atomaren Desaster  bleiben neben politischen und technologischen, die wirtschaftlichen Risiken. Die beiden Reaktoren in Plant-Vogtle in Geogia kosten wohl 30 Mrd, somit das doppelte als ursprünglich geplant.
Flamanville in Frankreich ist immer noch nicht betriebsbereit, nach 17 Jahren Bauzeit (sollte schon 2012 ans Netz gehen). Geplante Kosten um 13 Mrd €, aktuell viemal mehr als geplant. Der französische Rechnungshof gibt sogar 19 Mrd€, somit 5,6x mal höhere Kosten an. Noch vor Inbetriebnahme kündigen sich größere Reperaturkosten bei der Abdeckung an.
Der Staat übernahm das überschuldet Unternehmen EDF 2022 von der Börse.
Der Grund war die hohe Verschuldung von EDF, die 2022 bei ca. 60 Mrd. € lag aufgrund der Verluste beim Bau der Kernreaktoren.

Eine ähnliche Entwicklung vom Vorzeigeprojekt zur Fehlplanung der finnische Reaktor EPR Olkiluoto 3 erst nach 17 Jahren die Inbetriebnahme 2022. Kosten wohl 4x höher. Schon 2024 gab es längere Unterbrechung der Stromproduktion aufgrund umfangreicher Wartungsarbeiten. 
Hinkley Piont C in GB mit Kosten von mittlerweile über 50 Mrd.€ (noch 2015 kalkulierten Baukosten 21,5 Mrd€) möglich Inbetriebnahme 2030, somit 12 Jahre später als geplant.
 
Mich als ökonomisch und kompromisssuchend orientierten Zeitgenossen überzeugen die Kosten und Entwicklungen nicht. Und als zeitnahe Lösung zum notwendigen Energiebedarf vs. KLIMAWANDEL ebenso wenig.

Noxx
Legende
7.734 Beiträge

@klimaprima

Erstmal danke für Deine besonnenen Worte

 

Zum Thema Klimakleber/Thailand der Fakt:

https://www.morgenpost.de/politik/article403802034/letzte-generation-klimaaktivisten-protest-gericht...

 

Zum Thema Zuspitzung:

Ja, da hast Du recht, manches musste zugespitzt werden, um ein Thema auch für andere interessant zu machen und das Bild des kopflosen Lachses von Kio ist eine solche par excellance, man darf sich dann nur nicht beschweren, wenn der Diskussionspartner auch zu diesem Mittel greift.

 

Zum Thema Atomstrom:

Was wäre ich glücklich aus dem Dilemma Atomstrom versus CO2 einen Ausweg zu finden, ich will weder das eine noch das andere aber einen Tod muss man sterben! Und das Thema ist durchzogen von Lügen. Als es um den Weiterbetrieb der drei Atomkraftwerke ging, ging Nouripour ins Fernsehen, behauptete 4 angebliche Fakten: 

1) Die drei letzten würden nur 3-4% an der Stromerzeugung ausmachen (-> falsch, es waren 6%)

2) Die Brennstäbe seien ohnehin verbraucht und es dauere ein Jahr neue zu bekommen (-> zweifach falsch, der Hersteller Westinghouse hätte welche in einem halben Jahr liefern können oder man lässt die alten mit etwas verringerte Leistung weiterlaufen)

3) Sicherheitszertifikate seien ausgelaufen (-> insofern falsch, als man sie in recht kurzer Zeit hätte erneuern können)

4) Facharbeiter seien nicht mehr da (-> insofern falsch, man hätte Ihnen als Frührentner nur nen ordentlichen Bonus geben müssen, am nächsten Tag ständen sie an den Werktoren.

 

Ich glaube diese ganzen Weltverbesserersprüche nicht mehr ungeprüft, die Medien brauchen den Skandal und da wir hier ja beim Fisch sind, jedes Jahr ein paar Mal werden die gleichen Bilder von Fischfarmen durchs TV gejagt, das Thema wird kontinuierlich bedient wie die Wespen im Sommer und das Jakobskreuzkraut als Gefahr für die Pferde. 

 

Es wäre geradezu fahrlässig für jedes Geschäftsmodell, wenn man die so plastisch mit Bildern untermalten Horrorzustände in den Farmen auf Dauer zuläße. Die Nutzen-Kostenrechnung bräche in kurzer Zeit zusammen. Ja es gibt sicherlich ab und zu "gekippte Zuchtbecken" aber es gibt auch die Schweinepest in Deutschland, die tausenden von Schweinen das Leben kostet und die Hühnergrippe und die Maul- und Klauenseuche.

 

Wir leben in einem permanenten Kampf zwischen Ekto- und Endoparasiten und weil die Malariamücke und die Tsetse-Fliege unsere afrikanischen Vorfahren dezimierte, sind einige von denen nach Nahost und später Europa ausgewandert. Wir müssen mehr Kirchen im Dorf zulassen, mehr Menschen gewinnen. Die elitäre Haltung zu sagen: Ich bin schlau und Du bist doof, ist dafür der falscheste Ansatz und hat uns leider nebenbei auch die AFD-Problematik beschert. Die beiden größten Probleme, die wir derzeit haben ist eine überbordende Migration und das Klima, wobei das erstere noch größer wird je menschenfeindlicher das Klima wird. Es ist völlig schnurz ob das Klima anthropozänen Ursprungs ist

oder auf Magnetfeldverschiebungen, das Problem ist da, unleugbar, wege ohne Konsequenzen für andere Schutzgüter zu finden ist enorm schwierig, z.B. Biogasanlagen sind ein monumentaler Irrweg, sie haben uns die Brachflächen, die Insekten, die Wiesenvögel und andere Singvögel gekostet, ich könnte weitere Beispiele anführen.

 

Mein Wort von "Lieber Atomstrom als CO" bitte ich unter diesen Gesichtspunkten zu sehen

 

Noxx