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Kosteninformation zum Wertpapiergeschäft - Jahresreport

Newcomer2019
Autor ★★
31 Beiträge

Hallo miteinander, 

 

ich weiss, ich weiss, das Thema gibt es immer wieder, es gibt zahlreiche Threads dazu. 

Also steinigt mich bitte nicht direkt 😀 Ich konnte leider trotz langer Recherche keine Antwort auf meine Frage finden, weswegen ich jetzt einen Beitrag verfasse. 

 

Auch, wenn ich zwischenzeitlich begriffen habe, dass die Kosteninformationen vernachlässigbar sind, möchte ich sie gerne einigermaßen verstehen. 

 

Meine Kosteninformation (Jahresreport 2021) sieht bei einem Punkt wie folgt aus:

Newcomer2019_0-1652100435492.png

Die 20,82 € stammen, wie ich auf der Folgeseite sehen kann, aus einem ETF, der 2021 ein Top-Preis-ETF war. Sollte der nicht eigentlich kostenlos für mich sein? 

 

So wie ich das Gelesene verstanden habe, ist es notwendig die Position "Bank erhält Zahlungen von Dritten" zu vermerken, aber sind für mich eigentlich irrelevant. Wieso werden die dann bei den Gesamtkosten mit einberechnet? Sie stehen nicht nur dort klein gedruckt, sondern sind auch rechnerisch enthalten.

 

Die Zeile "davon erstattet" habe ich noch in keinem Betrag gesehen. Wann wird etwas erstattet? Müssen dazu Bedingungen erfüllt sein?

 

Vielen Dank für Eure Hilfe. 

 

Grüße

 

11 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@Newcomer2019  schrieb:

Die 20,82 € stammen, wie ich auf der Folgeseite sehen kann, aus einem ETF, der 2021 ein Top-Preis-ETF war. Sollte der nicht eigentlich kostenlos für mich sein? 

 

So wie ich das Gelesene verstanden habe, ist es notwendig die Position "Bank erhält Zahlungen von Dritten" zu vermerken, aber sind für mich eigentlich irrelevant.


Der ist für Dich kostenlos, die Zahlungen kommen ja von Dritten.

 

Aus der Vogelperspektive betrachtet ist es aber natürlich so, dass der Dritte auch nicht karitativ tätig ist sondern seine Kosten wiederum irgendwo einpreist. Dadurch werden die Kosten des von Dir gekauften Produktes etwas höher.

Hintenrum wird die Party aber selbstverständlich immer vom Endkunden (also von dir) gezahlt. Weil irgendwer glaubte, Du solltest das wissen, wird der Betrag ausgewiesen.

 

Zur Erstattung kann ich auch nur soviel sagen, dass Du sicher ncihts erstattet bekommen wirst. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Provisionszahlung des Handelsplatzes an den Emittenten oder irgendwelche andere verworrene Zahlungsströme im Hintergrund.

Glücksdrache
Legende
3.624 Beiträge

Hallo @Newcomer2019,

hallo Community,

 

der Bankensektor gehört zu den am schärfsten regulieren Sektoren überhaupt. Während beispielsweise der Immobilien-Makler einer Spaßkasse bei Wohnungen fünfstellige Beträge vereinnahmt, die der Kunde bei Vertragsabschluss nicht wirklich realisiert ( da steht dann nicht: Kundenprovision beispielsweise 1N.NNN,NN Euro sondern angedeutet 2,96 Prozent, über die Verkäuferprovision der gleichen Transaktion schweigt er) muß der Broker jeden Cent angeben.

 

Damit auch insbesondere pyramidale Vertriebsformen nicht nur vom Neuabschluss leben, gilt Folgendes: Die Verwaltungsgebühr für das Vermögen innerhalb des Fonds, inklusive Aussuchen der Wertpapiere, Research, die arbeitenden Menschen betragen beispielsweise bei allen Lagerstellen einheitlich 0,4 Prozent pro Jahr verteilt auf die Quartale. 

 

Die Lagerstellen schließt dann (beispielsweise auf Ebene des Commerzbak-Kozerns) eine Vereinbarung wie viel sie von diesem Prozentsatz zurückerstattet bekommt. Dadurch erhöhen sich die Gesamtkosten für Verwaltung pro Jahr nicht.

 

Bei jedem Top Fonds sparst Du also die sogenannte Vertriebsprovision, die sowohl  im Klartext, als auch dem Spread zwischen An- und Verkauf angegeben wird. 

 

Beim Fonds DNA10X Disruptive Technologies von Peter Thelen würdest Du beispielsweise in Quickborn 0,00 % Ausgabeaufschlag (es gelten Bedingungen) bezahlen, bei

meinem Lieblingsbroker 1,50 Prozent. Das betrifft die jeweiligen Kauftransaktionen.

Damit kommt "mehr Netto" in der Geldanlage an. 

 

Da ich nur Kunde bin, kann ich Dir das nicht in den exakt für comdirect/Commerzbank  geltenden Details sagen, sondern eher die allgemeine Vorgehensweise aus Erfahrung. 

 

Diese Kostenübersicht verdeutlicht aber auch einen Teil Deines Ertragswertes, falls

ein "roter" Filialmitarbeiter mal wieder meint unterirdischen Service anbieten zu können. 😉

Ich hoffe das hilft schon ein bisschen weiter. 

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache

 

PS: Das genannte Wertpapier ist nur ein Beispiel aus den Aktionsangeboten von comdirect.

Newcomer2019
Autor ★★
31 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

@Newcomer2019  schrieb:

Die 20,82 € stammen, wie ich auf der Folgeseite sehen kann, aus einem ETF, der 2021 ein Top-Preis-ETF war. Sollte der nicht eigentlich kostenlos für mich sein? 

 

So wie ich das Gelesene verstanden habe, ist es notwendig die Position "Bank erhält Zahlungen von Dritten" zu vermerken, aber sind für mich eigentlich irrelevant.


Der ist für Dich kostenlos, die Zahlungen kommen ja von Dritten.

 


Vielen Dank für deine Antwort.

Aber, wenn er für mich kostenlos ist, wieso erhöht er dann meine Gesamtkosten bzw. mindert meine Rendite gem der Aufstellung?

Thorsten_
Legende
3.747 Beiträge

Vereinfacht gesagt: Die Kosten sind im Wertpapier "versteckt". Ohne diese Kosten wäre der Kurs höher.

Glücksdrache

Hallo @ThorsteN, hallo @Newcomer2019,

hallo Community,

 

freut Euch doch bitte über die Transparenz! 😊 Ohne jetzt die epischen Schriftsätze aus dem Jahr 2006 ins Gedächtnis zu rufen:

 

Das Ganze hat mit einer unglaublichen Transparenz Offensive zu tun, die vom Regulierer ausgeht. In einem politischen Schwenk ("Kavallerie") bekämpfte dieser dann aber in den Folgejahren den Bankensektor.

 

So gibt es beispielsweise Börsenschwergewichte wie WKN A14Y6F, die mit Milliarden vom Steuerzahler gefördert werden, aber keine dieser Pflichten erfüllt.

 

Dort wird dann nicht der Prozentsatz abgegeben, den ein Lieferant (sog. Creator) erhält, wenn Du ein Werbevideo ansiehst oder über einen Link was kaufst. Geschäftsverbindungen werden nach Regeln unterbrochen, die im der realen Welt von Unternehmen keinen Bestand haben. 

 

Bei den 20,17 Euro kannst Du Dich dann fragen, ob Du diese Transaktionen selber so preiswert hinbekommen hast. Die meisten dieser Gebühren fallen prozentual an. 

 

Deshalb geht der oftmals kommunizierte Hinweis ins Leere man solle nur einen einzigen ETF haben. Dieser wird gerne von den Fondsgesellschaften und deren Multiplikatoren vorgetragen. 

 

Liebe Grüße

 

Gluecksdrache

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@Newcomer2019  schrieb:

Aber, wenn er für mich kostenlos ist, wieso erhöht er dann meine Gesamtkosten bzw. mindert meine Rendite gem der Aufstellung?


Einen Top-Preis-ETF zu besparen bedeutet, beim Kauf kein Orderentgelt zahlen zu müssen (siehe hier). Der Kauf ist also kostenlos.

 

Verwaltungskosten wie die TER (siehe hier) fallen aber natürlich trotzdem an. Diese sind aber etwas schwer zu erkennen, da sie kontinuierlich dem Fondsvermögen entnommen werden und somit den Kurs Deines Wertpapieres reduzieren. Insofern zahlst Du indirekt durch leicht schlechtere Performance.

Newcomer2019
Autor ★★
31 Beiträge

Um kurz den Einwurf von @Glücksdrache zu bekräftigen: Natürlich freut man sich über Transparenz. Aber diese will man auch verstehen. 

 

Ehrlich gesagt verstehe ich es leider weiterhin nicht, was vielleicht am Ende auch nicht dramatisch ist.

Die Summe der Dienstleistungskosten sind Verwaltungsgebühren. Die Zahlung von Dritten sind Beträge, die der Bank gezahlt werden, z.B. als Provision und sind in den Dienstleistungskosten erhalten. Richtig?

Wenn das so stimmt, wieso erhöhen sich meine Kosten, wenn die Bank doch eine Gutschrift erhält? Da hängt es einfach ganz gewaltig gerade bei mir. 

Ich weiss, dass ich da eh nichts ändern kann und es alles seine Richtigkeit haben wird; bin nur jemand, der es gerne auch so grob versteht 🙂

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@Newcomer2019  schrieb:

Die Summe der Dienstleistungskosten sind Verwaltungsgebühren.


Würde ich so nicht unterschreiben. Hierzu verweise ich nochmal auf den oben bereits verlinkten Artikel bei justetf.com.

 

Wir könnend die Sache aber für den Moment dahingehend vereinfachen, dass wir nicht zwischen Kostentypen unterscheiden sondern die Kosten in Ihrer Gesamtheit betrachten als BlackBox betrachten.

 


@Newcomer2019  schrieb:

Wenn das so stimmt, wieso erhöhen sich meine Kosten, wenn die Bank doch eine Gutschrift erhält? Da hängt es einfach ganz gewaltig gerade bei mir. 


Weil derjenige, der die Gutschrift zahlt, diese in irgendeiner Weise erwirtschaften muss. Und da kommt das Grundprinzip der Preiskalkulation zum Tragen: Im Endeffekt zahlt immer der Endkunde.

 

Wenn Du von Deinem Mobilfunkanbieter ein kostenloses Handy bekommst, dann zahlt das auch nicht die Telekom oder Samsung, sondern einzig und alleine Du. Einfach indem die links anfallenden Handykosten rechts bei der Tarifkalkulation berücksichtigt werden. INsofern zahlst Du auf andere Art (nicht einmalig sondern in Raten), aber Du zahlst. Faktisch kann von "kostenlos" also keine Rede sein.

 

Das gleiche gilt auch bei Wertpapieren. Die Gelder für Gutschriten, die die eine Partei einer anderen zahlt, kommen – auf mehr oder weniger verschlungenen Wegen – von den Endkunden.

Glücksdrache

Hallo @Newcomer2019,

 

ich gehe davon aus, dass Du morgen vor 09:00 Uhr früh Bescheid weißt. Ich werde mal ein Beispiel ausdenken und die Transaktionen dazu fiktiv auflisten.

 

Da ich es heute nicht mehr schaffe sollte vorerst die Info reichen: Es passt alles. 😊

 

Liebe Grüße

 

Gluecksdrache