am 01.05.2020 19:33
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage zu den "Kosteninformationen zum Wertpapiergeschäft -
Jahresbericht", der gemäß MiFID II versandt wird.
Der Bericht bezieht sich auf das gesamte Jahr 2019. In diesem Jahr habe ich kurzfristig einige Faktor-Zertifikate gehandelt (wie z.B. BNP PAR.EHG FACTL DAX / PF15XL, BNP PAR.EHG FACTL GC / PF10G0). Der Handel erfolgte meist innerhalb einzelner Tage und nur in einem kurzen Zeitraum des Jahres. Am Ende des Jahres, wie auch jetzt, hatte ich keine Zertifikaten in meinem Depot.
Es gibt jedoch einige seltsame Zahlen im Bericht, wie z.B.:
- Auswirkung Rendite in %: -909,86 %
- Kosten in EUR: 4.429,84.
Diese Zahlen bestehen aus drei Komponenten:
- Summe Dienstleistungskosten der Bank
- Summe Dienstleistungskosten fremd
- Summe Produktkosten (nach Zahlung von Dritten)
Könnte, bitte, jemand erklären, was diese Zahlen tatsächlich bedeuten?
Nach meinem Verständnis zeigen die Zahlen irgendeine Art von Kosten, die die Bank hatte, oder? Haben diese Zahlen irgendeine Beziehung zu den tatsächlichen Kosten auf der Kundenseite?
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
01.05.2020 19:38 - bearbeitet 02.05.2020 06:08
@Jürgen_DX schrieb:Es gibt jedoch einige seltsame Zahlen im Bericht, wie z.B.:
- Auswirkung Rendite in %: -909,86 %
- Kosten in EUR: 4.429,84.
Da kann man ja nur laut lachen. 😉
Diese MiFID II Kosteninformationen sind für die Tonne, ich habe meinen Jahrebericht heute auch zur Kenntnis genommen.
Viele Grüße
Stefan
am 02.05.2020 06:09
PS: ich glaube die rechnen die Zahlen konsequent auf's Jahr hoch und kurzzeitig gehaltene Position erscheinen deswegen so absurd
am 02.05.2020 09:51
@DieMacht schrieb:PS: ich glaube die rechnen die Zahlen konsequent auf's Jahr hoch und kurzzeitig gehaltene Position erscheinen deswegen so absurd
Das glaube ich auch. Um auf -900% zu kommen, muss man die speziellen Anforderungen der Prozentrechnung aber konsequent ignorieren.
Oder sollte es da neuerdings eine Nachschusspflicht geben von der ich noch nichts weiß? ![]()
02.05.2020 21:50 - bearbeitet 02.05.2020 22:55
02.05.2020 21:50 - bearbeitet 02.05.2020 22:55
Vielen Dank für eure Antworten!
Es scheint, dass diese MiFID-II-Kosten ziemlich missverständlich sind, und ich habe immer noch nicht herausgefunden, was sie tatsächlich bedeuten.
Ich habe auch den Bericht vom April letzten Jahres für das gesamte Jahr 2018 geprüft:
Gesamtkosten (Von Dritten erhält die Bank Zahlungen in Höhe von 5,25 EUR):
Es wurden jedoch keine separaten Kosten gestellt, die in irgendeiner Weise mit den oben genannten Zahlen übereinstimmen.
Ich habe die Informationen zu den Faktor-zertifikaten von BNP gefunden (zum Beispiel: https://kid.bnpparibas.com/DE000PF10XL0_DE.pdf ).
Da sind auch einige Kosten angegeben (Seite 3):
Bedeutet es tatsächlich, dass bei einer Investition von 10K, Kosten von 7K anfallen, nachdem man dieses Zertifikat für 1 Tag besitzt, oder?
03.05.2020 07:30 - bearbeitet 03.05.2020 07:42
03.05.2020 07:30 - bearbeitet 03.05.2020 07:42
Huhu!
Optimisitisches Szenario -82,96%
Mittleres Szenario -87,81%
Pessimistisches Szenario -92,58%
Stressszenario -100,00%
Das Basisinformationsblatt sagt also, dass man im allerbesten Fall nach einem Tag von 10.000 EUR nur 1.703,53 EUR zurückbekommt.
Nun, es ist ein Long-Faktor-Zertifikat (mit Faktor 10), wenn der Basiswert also um 10% fällt, hat man einen Totalverlust (grob gerechnet 10*10% = 100%).
Demnach sind die eigentlichen Zahlen aus dem BIB zwar Quatsch, entsprechen aber vermutlich der statistischen Wahrscheinlichkeit. Diese Zahlen wollen einem wohl sagen: "Wenn Du nicht GENAU weißt, was Du tust: Finger weg!".
Viele Grüße
Stefan
PS: Faktor 10 ist halt krass
am 03.05.2020 22:17
Ja, die Szenario-Zahlen scheinen nicht so optimistisch zu sein, aber wie gesagt, basieren sie höchstwahrscheinlich auf historischen Daten oder ähnlichem.
Ich habe diese 1-Tag-Kosten (Wenn Sie am Ende der Beispielperiode (1 Kalendertag) einlösen) im BIB noch einmal angeschaut und es scheint, dass sie dem Spread entsprechen. Zum Beispiel: