am 15.12.2025 05:46
Man merkt es gerade wieder sehr deutlich: Sobald irgendwo „KI“ draufsteht, wird daraus in manchen Köpfen automatisch ein Gelddruckautomat
.
Ich halte das für gefährlich – und zwar nicht aus Technikfeindlichkeit, sondern aus Erfahrung. KI kann viel, sie kann Daten sortieren, Muster finden, Texte schreiben
, aber sie kann eines nicht: unternehmerische Qualität verstehen.
Nehmen wir ein paar bekannte Namen: Nvidia (WKN NVIDIA CORP. DL-,001(918422)) profitiert ohne Frage massiv vom KI-Boom. Apple (WKN APPLE INC.(865985)) nutzt KI eher still und integriert sie ins Ökosystem. SAP (WKN SAP SE O.N.(716460)) verkauft seit Jahrzehnten Business-Logik – jetzt eben mit KI-Label.
Und Berkshire Hathaway (WKN BERKSHIRE HATHAWAY A DL 5(854075)) macht… genau das Gegenteil von Hype. Keine KI-Story, kein Buzzword-Bingo, sondern Cashflows, Burggräben und Geduld. Und genau da sind wir bei Warren Buffett: Er würde sich eher eine Katze zulegen, als sein Kapital blind einer Blackbox zu überlassen ![]()
Das Problem ist nicht die KI. Das Problem ist der reflexartige Schluss: KI sagt kaufen → ich kaufe. Märkte funktionieren so nicht. Wenn das so einfach wäre, hätten wir alle längst denselben Kontostand. Gerade hier im Forum sieht man das gut: Da wird ein KI-Screening gepostet, drei Kennzahlen dazu, fertig ist die Investmentthese.
Das erinnert mich manchmal an @GetBetter -Beiträge – durchaus engagiert, oft interessant, aber gelegentlich mit dem Charme einer sehr selbstbewussten Excel-Tabelle
. Nicht böse gemeint, wirklich nicht.
Was mir dagegen immer wieder positiv auffällt, sind die Beiträge von @nmh : ruhig, strukturiert, ohne Marktschreierei. Keine große Show, sondern nachvollziehbare Gedanken. Das ist selten geworden – und genau deshalb wertvoll
.
Mein Punkt ist simpel: KI kann ein Hilfsmittel sein, so wie ein Taschenrechner oder ein gutes Research-Tool. Wer sie jedoch zur Entscheidungsinstanz erhebt, delegiert Verantwortung – und Verantwortung lässt sich an der Börse nicht outsourcen. Auch nicht an sehr schlaue Maschinen.
Am Ende gilt das alte, unmoderne Prinzip: Verstehen, was man kauft. Geduld haben. Risiken kennen. Alles andere ist Dekoration.
Wie immer: nur meine Sicht der Dinge, ohne Anspruch auf Wahrheit, aber mit gesundem Misstrauen gegenüber Heilsversprechen ![]()
15.12.2025 16:35 - bearbeitet 15.12.2025 16:39
Neun Danke! Na, ich hoffe doch, diese neun haben sich wenigstens gedacht: "Naja, der hat auch schon mal bessere Tage gehabt..." ![]()
Der m.E. etwas schwunglose und altväterliche Artikel ist kompette, unkorrigierte KI, weil ich mal prüfen wollte, ob ich mich endlich faul zurücklehnen kann. ![]()
Also etwas uninspiriert und langweilig, aber keiner hat sich getraut mir Riesenschwindel oder völlige Einfallslosigkeit vorzuwerfen! ![]()
Und Entschuldigung bitte noch an @GetBetter , nicht für den Seitenhieb, sondern für den völlig unwitzigen Witz.
("selbstbewusste Excel-Tabelle"
)
Schönen Start in die Woche,
hx.
am 15.12.2025 18:03
Gut, dass ich den ersten der beiden Beiträge nicht schon früher gesehen habe – ich hätte mich sonst den ganzen Tag über Dich geärgert.
Jetzt, wo ich den Hintergrund der Geschichte kenne, geht's mir aber schon viel besser. Jetzt ärgere ich mich dafür den ganzen Abend über diese unglaublich überschätzte KI, die offenbar über keinerlei schriftstellerischen Sachverstand verfügt.
"Charme einer selbstbewussten Excel-Tabelle" ... Ich geb dir der gleich ...
Das kannst Du allenfalls wieder gut machen, in dem Du zeitnah drei Artikel verfasst, in denen ich wie der Gute dargestellt werde. Schleimerei kann ruhig enthalten sein, ich bin empfänglich für sowas.
Und der nächste Gin geht auch wieder auf Deinen Deckel 😝
Prost! 🥃
15.12.2025 18:35 - bearbeitet 15.12.2025 18:42
Die eigentliche Leistung bei LLM Modellen liegt ja darin, dass das Modell menschliche Sprache / Text in Bits und Bytes und neuronale Netze umsetzen kann und umgekehrt das Ergebnis wieder in Text / Sprache wandeln. Ansonsten sind die Dinger strunzdumm, die "wissen" genau das, was zum Training verwendet wurde, und machen mehr oder weniger Mustererkennung. Die Dinger sind halt so schnell dass es unglaublich schlau ausschaut. Wenn Du als Eingabedaten die Kurstabellen der letzten 20 Jahre nimmst, wird es immer wieder mal behaupten, der DAX hätte 30 Werte, schlicht und einfach weil dies bei einem Großteil der Trainigsdaten so ist.
Beispiel: Du sagt der KI du möchtest ein Script, Makro whatever, dass deine CSV Tabelle mit Kursen nimmt und die 200 Tages EMA ausrechnet.
Mit bisschen Glück bekommst Du ein funktionsfähiges Skript. Aber nicht weil die Kiste intelligent im eigentlich Sinne ist, sondern weil vorher schon 500 andere ein ähnliches Script in verschiedenen Sprachen geschrieben haben, irgendwo in einem Wiki erklärt ist was ein EMA ist, und die verschiedenen Elemente halt in Sekundenbruchteilen kombiniert werden.
Anekdotisch: Ein großer Rüstungskonzern wollte mal mit KI Panzer von zivilen Fahrzeugen unterscheiden. Zum Trainieren wurden unter anderem Fotos von einem Wintermanöver verwendet. Böse Zungen behaupten das Programm konnte hinterher perfekt Schnee erkennen, aber keine Panzer 🤣