am 23.09.2019 12:05
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!
Über die Berechnung des KGVs war ich mir ja glücklicherweise schon im Klaren - begriffen hab sogar ich Vollpfosten diese Kennzahl ![]()
Dass ich das KGV nur innerhalb einer Branche untereinander vergleichen kann wurde hiermit ja nochmal ausführlich bestätigt - auch dafür vielen Dank!!!
Natürlich werde ich niemals alleine wegen des KGVs eine Kaufentscheidung treffen. Ich möchte diesen wichtigen Parameter aber eben zukünftig stärker AUTOMATISIERT berücksichtigen. Bisher schaue ich ja nur so nebenbei auf das KGV ohne dass dies eben zwangsweise automatisch oder fundiert geschieht.
Ich fühle mich daher bestärkt den Weg den ich jetzt eingeschlagen habe weiter zu verfolgen und (sofern die Datenbank genügend Datensätze in der gleichen Branche hat) die relative Abweichung zum Mittelwert zu bewerten.
BWie bereits geschrieben wird das Ganze - solange bis ich mir sicher bin was ich da mache - mit einer sehr niedrigen Gewichtung ein meine Gesamtauswertung einfließen.
Gruß Crazyalex
am 23.09.2019 15:12
Wie ich sehe, lesen einige Mitglieder deinen Thread. Eventuell hilft dient dir oder den anderen Lesern hier noch ein wichtiger Hinweis für das Verständnis zu einer Kaufentscheidung. Ich versuche das mal einfach zu erklären.
Es ist erwiesen, dass Firmen, welche nicht wachsen, also sich nicht vergrößern und verändern, irgendwann aus der Spur laufen (sie werden übernommen, gehen in Konkurs oder dümpeln einfach vor sich hin. Dieses Wachstum geschieht auf zwei Arten, sie wachsen aus eigener Kraft, (organisch), oder durch Zukäufe (Übernahmen oder Zusammenschlüsse).
Je größer nun ein Konzern ist (ich gehe jetzt von einem gesunden Konzern aus), desto höher wird seinen Jahresumsatz sein. Mit einem höheren Umsatz hat dann die Firma deiner Wahl folglich auch einen höheren Gewinn.
Wir können nun darüber diskutieren, ob Nachrichten die Kurse machen, oder Kurse die Nachrichten, jedenfalls steigen mit regelmäßig höheren Gewinnen auch die Kurse der betreffenden Aktie.
Artet dies nun zum einer Übertreibung aus - jeder will natürlich dabei sein und die Aktie ist begehrt, werden teilweise astronomische KGV`s bezahlt (Amazon, Danaher, Ecolab usw.), ich verweise einfach mal auf die hier begehrten Sternelisten einer Bordlegende, welche alle weitaus höhere KGV`s aufweisen.
Normalerweise ist es riskant, so hohe KGV`s zu bezahlen, aber hier kommt nun das Umsatz-und Gewinnwachstum zum Tragen. Es ist laut Peter Lynch (dieser erreichte mit seinem Magellan-Fonds über 10 Jahre jahrelang Renditen von über 29%) aber durchaus in Ordnung, bei einem jährlichen Gewinnwachstum von 40% auch Aktien mit einem KGV von 80 zu kaufen. Das Problem dieser Aktien wird dann ersichtlich, wenn die Erwartungshaltung der Analysten einmal verfehlt wird, dann strafen Börsianer diese Aktien gnadenlos ab. Aus diesem Grund arbeiten vorsichtige Anleger bei solchen Aktien mit dem von mir weiterhin ungern gesehenen Stop-Loss.
Also sollte in erster Linie zuerst die Umsatz-und Gewinnentwicklung betrachtet werden und dann erst das KGV mit Vertretern der selben Branche. Der weiter vorne angebrachte Vergleich "RWE mit Solarenergie" ist etwas kopflastig, besser passen würde z.B. Daimler mit BMW oder VW, General Electric mit Siemens, oder Esprit mit Tom Tailor, Hugo Boss oder Gerry Weber und so weiter).
Unabhängig davon, dass die gewinnstärksten Konzerne überwiegend aus den USA kommen, alle diese erfolgreichen Konzerne haben jedoch eines gemeinsam, sie investieren Milliarden in Forschung und Entwicklung und belohnen ihre Aktionäre dafür regelmäßig mit steigenden Kursen.
Leider gibt es dafür keine so simple Kennzahl wie das KGV, ich jedenfalls würde auch diese beachten. Die Lenker dieser Konzerne plündern ihre gefüllten Schatztruhen bestimmt nicht aus reiner Menschenliebe, sondern handeln stets gewinnorientiert.
Grüßle - Shane