@Silver_Wolf schrieb:
Ja, nur recht sinnlos wenn die restlichen Aktionäre der Abfindung bereits zugestimmt haben. 🙂
Spruchverfahren werden regelmäßig erst Jahre nach dem erfolgten Squeeze-Out beendet weil sich die Gerichtsverfahren hinziehen. Ob das wirklich lohnt kann bezweifelt werden wenn man nicht schon eine handfeste Grundlage hat warum es eine Erhöhung hätte geben müssen, aber vom Ablauf her spielt es keine Rolle ob bereits eine Zustimmung erfolgt ist oder nicht.
Hier mal eine kleine Liste auf Wikipedia:
Liste der Squeeze-out in Deutschland – Wikipedia
Eins der dort gelisteten Beispiele ist die Altana Übernahme durch SKion: Übernahme am 27.08.2010 zu 15,01, der Beschluss vom LG Düsseldorf vom 09.11.2020 für eine Erhöhung auf 17,33.
Anderes aktuelleres Beispiel: die Übernahme der Sky Deutschland AG durch die britische plc erfolgte 2015, das Spruchverfahren ist immer noch anhängig.
Oder noch ein anderes Beispiel: Die Übernahme einer gewissen gelben Direktbank durch den gelben Mutterkonzern.
Natürlich werden die Barabfindungen erstmal rechtsgültig festgelegt und ausgezahlt, aber Sinn der Spruchverfahren ist ja zu prüfen ob die unter den gegebenen Umständen überhaupt angemessen war oder eben zu wenig. Und das lässt sich eben nur einklagen und vom Gericht feststellen.
@Ludwigsbrgr sowas allein einzuklagen ist ein langer Weg, ich denke sinnvoller ist es da sich gegebenenfalls an die SdK (s. oben) oder eine andere Aktionärsvereinigung zu wenden. Hier stellt sich ja auch erstmal die Frage ob die deutschen oder spanischen Gerichte zuständig sind.
