abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Kapitalmaßnahme Gamesa

47 ANTWORTEN

DudeS
Autor ★★
10 Beiträge

Ja, ich muss sagen, das ist schon echt mies. Ich habe denselben Brief erhalten, gleiches Absendedatum und analog ebenfalls erst gestern angekommen. Ich habe dennoch noch die Stimmanweisung an Comdirect übermittelt und hoffe, dass die Bank einen Vertreter schickt, aber wer weiß, ob das wirklich passiert. Würde es auch noch allen empfehlen, da bis zur Hauptversammlung ja noch ein paar Tage vergehen.

 

Das alles ist schon irgendwie verdächtig. Da hält man eine Aktionärsversammlung in Madrid ab und eine Onlineteilnahme ist natürlich ebenfalls nicht möglich. Ich könnte mir vorstellen, dass viele der 2% Aktionäre deutsche Kleinanleger sind, die jetzt nicht nach Madrid anreisen. Das wiederum erweckt für mich den Eindruck, als ob man das Quorum von 50% bzw. 25% gar nicht erreichen möchte.

 

Aber keine Ahnung, die Hoffnung stirbt zuletzt. Als am Besten Stimmanweisung an Bank mitteilen und auf das Beste hoffen.

DudeS
Autor ★★
10 Beiträge

Die gesamte Kommunikation ist in diesem Fall wirklich unterirdisch. Bin aber persönlich ansonsten mit dem Comdirect Service sehr zufrieden. Ich habe noch ein Konto bei der DKB und da ist der Service in der Zwischenzeit eine absolute Katastrophe. Das hat mit Banking einfach nichts mehr zu tun, auf meist 15min Wartezeit folgen Aussagen von Mitarbeitern im Bereich komplette Ahnunglosigkeit bis Desinteresse und so langsam hapert es auch schon am Thema Sicherheit und da hört der Spaß dann wirklich auf. Bei Comdirect habe ich schon noch den Eindruck kompetente Ansprechpartner zu bekommen, wenn ich mich mit einem Problem an die Hotline melde. Dafür zahle ich gerne etwas mehr.

Tarulia
Mentor ★
1.112 Beiträge

@Wasserbüffel  schrieb:

die Aktien quasi wertlos würden, wenn man auf das Angebot nicht eingehen würde.

 

 Die Aktien sind nicht wertlos, sie sind nur nicht mehr notiert.

 

Wenn sie wertlos wären würde die Siemens kein Geld dafür geben wollen.

 

Davon abgesehen: "daraus ging nicht hervor" - muss es auch nicht. Als Anleger hat man sich selbst mit seinen Anlagen zu beschäftigen wenn man im beratungsfreien Geschäft ein Depot eröffnet. Die Bank übermittelt dir die Pflichtinformationen, die unter anderem auch auf die Website des Übernahmeangebots verweisen. Und ich möchte wetten, dass dort von einem Delisting die Rede war (bzw. ist). Es besteht keine Verpflichtung dich auf jede Eventualität hinzuweisen; eher im Gegenteil darf die Bank ohne Beratungsvertrag auch die Details der Maßnahme gar nicht interpretieren.

FakeAccount
Mentor
931 Beiträge

Ich empfehle dringend, bei Siemens Gamesa einfach Ruhe zu bewahren und überhaupt nicht zu reagieren.

 

@Tarulia  hat völlig recht: Die Aktien sind nicht wertlos, sie sind nur im Moment nicht notiert.

 

Die Mehrheit der Aktien liegt inzwischen bei der Konzernmutter, der Siemens Energy. Eigentlich wäre der nächste logische Schritt, dass die Siemens Energy die Minderheitsaktionäre zwangsweise aus dem Unternehmen herauswirft (sog. "squeeze out"), sie erhalten dann eine "Zwangs-Barabfindung". Der grosse Haken für Siemens Energy: Diese Zwangsabfindung muss durch ein Bewertungsgutachten ermittelt werden, und die Minderheitsaktionäre können die Höhe der Zwangsabfindung durch ein Gerichtsverfahren ("Spruchstellenverfahren") angreifen.

 

Daher greift die Mehrheitsaktionärin hier zu einem Kunstgriff, der überaus unschön und unfein ist. Sie schickt den Kleinaktionären einen Brief, der den Eindruck erweckt, die Aktien seien wertlos, wenn die Kleinaktionäre nicht auf der Hauptversammlung einem Beschluss zustimmen.

 

Und dieser Beschluss hat es in sich. Die Aktionäre sollen einer "Kapitalherabsetzung" zustimmen. Das bedeutet, ihre Aktien werden eingezogen, und sie bekommen eine Abfindung i.H.v. 18,05 Euro dafür. Das ist der Betrag, den die Mehrheitsaktionärin bereits im November 2022 angeboten hat. Leider waren damals einige Aktionäre intelligent genug, dieses Angebot nicht anzunehmen, und die will man jetzt per Kapitalherabsetzung loswerden.

 

Was ist der Unterschied zwischen der zu beschliessenden Kapitalherabsetzung und einer Zwangsabfindung per Squeeze Out? Bei der Kapitalherabsetzung, die Siemens Gamesa anbietet, gibt es keine Möglichkeit, im Nachhinein die Höhe der "Abfindung" zu überprüfen oder anzugreifen.

 

Fazit: Bitte einfach nicht reagieren und insbesondere NICHT der Kapitalherabsetzung zustimmen! Ihr nehmt Euch sonst die Möglichkeit, die Höhe der Abfindung überprüfen und angreifen zu können.

 

Natürlich will die Mehrheitsaktionärin die Kleinaktionäre weiterhin loswerden. Sie wird das dann zu gegebener Zeit über einen Squeeze Out tun, dabei erhalten alle Kleinaktionäre automatisch und ohne dass man aktiv werden müsste den Betrag von voraussichtlich ebenfalls 18,05 Euro gutgeschrieben. Und wenn dann auch nur ein einziger Minderheitsaktionär die Höhe dieser Abfindung vor Gericht angreift, dann erhalten alle abgefundenen Aktionäre zu gegebener Zeit eine Nachzahlung plus Zinsen, falls das Gericht entsprechend entscheidet. Die Erfahrung zeigt, dass bei einem gerichtlichen Spruchstellenverfahren fast immer eine Nachzahlung drin ist.

 

Das funktioniert aber nur, wenn Ihr bis zur Zwangsabfindung wartet. Bei der Kapitalherabsetzung, die auf der HV beschlossen werden soll, besteht die Chance auf eine Überprüfung und Nachzahlung nicht.

 

Also: lasst Euch bloss keine Angst machen.

 

Schönes Wochenende, beste Grüsse aus einem sonnigen München

 

der Nachbar von nmh

 

DudeS
Autor ★★
10 Beiträge

Das klingt alles logisch und ist eine interessante Sicht, aber ich bin nicht ganz überzeugt.

 

Zum einen, weil nachzulesen ist, dass ein Squeeze-Out nach spanischen Recht nicht mehr möglich sei und die Kapitalherabsetzung somit die letzte Möglichkeit wäre und damit verbunden der Frage, warum es Siemens Energy überhaupt stören sollte, wenn da noch 2 % Aktionäre irgendwo sitzen. Daher finde ich das Risiko am Schluss mit wertlosen Papieren dazusitzen einfach viel zu groß.

(Und sind wir mal ehrlich: Eine Aktie, die nicht mehr gehandelt werden kann, ist natürlich de facto wertlos, auch wenn sie es formal vielleicht nicht ist.) Und zum anderen sehe ich überhaupt nicht, wer da eine "höhere Abfindung" vor Gericht erstreiten will. Mit welcher Argumentation will man denn da mehr als die 18,05 € herausschlagen? (Betrachtet man mal den Kursverlauf...) Alles in Allem wäre mir das Risiko zu groß, auf den Papieren sitzen zu bleiben, nur für eine theoretische Chance, dass da ggf. irgendjemand Zeit und Lust hat mehr zu erstreiten (wobei auch hier nachzulesen ist, dass der Fall einer höheren Nachzahlung doch eher selten ist). Das ist jedenfalls meine Meinung.

Tarulia
Mentor ★
1.112 Beiträge

@DudeS  schrieb:

warum es Siemens Energy überhaupt stören sollte, wenn da noch 2 % Aktionäre irgendwo sitzen


Weil damit auch Reportingpflichten + HV + etc. einhergehen deren Aufwand sich für 3 Leute eigentlich nicht lohnt, den man aber trotzdem rechtlich machen muss.

 


@DudeS  schrieb:

Eine Aktie, die nicht mehr gehandelt werden kann, ist natürlich de facto wertlos, auch wenn sie es formal vielleicht nicht ist


Nein ist sie de facto nicht.

Eine Aktie stellt einen Anteil am Unternehmen dar. Solange das Unternehmen existiert hat die Aktie damit auch einen Wert. Nur weil es keine öffentliche Kurse gibt macht es sie nicht wertlos.

Allein das Angebot von Siemens Energy zeigt doch schon, dass sie nicht wertlos sein kann, sonst hätten sie die Übernahme nicht angestrebt.

Es gibt auch außerbörslichen Handel oder schlichtweg später private Kaufangebote über den Bundesanzeiger zum Beispiel (wie gut die sind sei mal dahingestellt und hat FakeAccount's Nachbar in der Vergangenheit auch schon erörtert).

Tarulia
Mentor ★
1.112 Beiträge

<versehentlicher Doppelpost>

DudeS
Autor ★★
10 Beiträge

das ist doch eine müßige Diskussion. Das Übernahmeangebot erfolgte, wie der Name ja auch sagt ja auch sagt, vor der Übernahme und nicht nachträglich. Die Argumentation von Siemens energy ist es ja gerade eben, dass es rechtlich die letzte Möglichkeit der Abgabe wäre und danach keine mehr besteht. Es wird vermutlich keine privatrechtlichen Übernahmeverträge mit einem Kleinanleger geben. Wie Du richtig bemerkst, möchte man die letzten 2% gerne übernehmen, um den Reportingpflichten zu entkommen etc.  Die Empfehlung kann doch nicht sein, nicht handelbare Aktien einfach im Depot zu belassen, um damit worauf genau zu warten? Dass Das Unternehmen vielleicht irgendwann wieder an die Börse zurückkehrt, was vielleicht nie passiert? Wenn es keine Nachfrage gibt, bzw. keinen Markt, dann ist das Papier halt eben doch -> de facto wertlos.

FakeAccount
Mentor
931 Beiträge

@DudeS : Mein Nachbar nmh würde jetzt sagen: "warum sollte man die Aktien behalten und hoffen, dass irgendwann ein besseres Angebot kommt oder ein Nachschlag? Das ist doch totes Kapital! Verkaufe die Aktie so schnell wie möglich und kaufe stattdessen eine Trendaktie von der Sterneliste."

 

Und natürlich ist da was dran. Obwohl ich eigentlich nie etwas von dem glaube, was mein Nachbar nmh postet. Sicher steckt der mit Siemens Energy unter einer Decke und will denen nur helfen, die lästigen Kleinaktionäre loszuwerden.

 

Tatsache ist aber, dass niemand Angst haben muss, auf wertlosen Aktien zu sitzen. Irgendwann kommt die Zwangsabfindung, die auch nach spanischem Recht selbstverständlich jederzeit möglich ist (es handelt sich um sog. "vertikal harmonisiertes EU-Recht", wie wichtigtuerische Juristen wie nmh dazu sagen würden).

 

Tatsache ist auch, dass das vor wenigen Tagen im Bundesanzeiger veröffentlichte Kaufangebot zu 5,20 Euro von einer gewissen Transilvanivest (oder so) aus Aalen ebenso unseriös ist wie der entsetzliche Brief von Gamesa, der unerfahrenen Hobbyanlegern (würde nmh sagen) nur unnötig Angst macht.

 

Hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh

 

DudeS
Autor ★★
10 Beiträge

@FakeAccount: Das beruhigt zwar etwas, daher danke, aber dennoch: Es mag von mir aus so sein, dass diese Abfindung kommt oder auch nicht, ich bin kein Jurist und habe kein Interesse mich hier einzuarbeiten, aber ich sehe das nicht aus der rechtlichen Sicht, sondern aus der ökonomischen: Für mich sind die 18,05€ ein einigermaßen gutes Angebot und hätte ich dieses erhalten (was ich, aus welchem Grund auch immer, nicht habe), hätte ich es angenommen. Da Siemens Energy bereits 98% der Aktien hält, scheinen das viele so gesehen zu haben. Also warum daran festhalten? Der Marktpreis liegt nunmal nicht höher.

 

Nur um auf eine etwaige rechtliche Auseinandersetzung zu warten, welche u.U., mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit, sogar eine geringfügig prozentual verbesserte Abfindung "erstreitet"? Das finde ich alles andere als erquickend, wenn ich daran denke, das ich diese Position für - Gott weiß wie lange - im Depot halten muss und nicht anderweitig investieren kann.  Und nochmal zum Thema "Wert": Was soll ich denn damit machen? Mich an Reportingpflichten + HV+0,00000001% Stimmanteil und möglichen Rechtsstreits erfreuen? Toll. Das ist kein Wert und dafür kauft kein Kleinanlegen Aktien.

Kurz zustimmen zu Cookies und vergleichbaren Webtechnologien
Um Ihnen insbesondere ein optimales Website-Erlebnis zu bieten, werden mit Ihrer Einwilligung Cookies und Webtechnologien zu Funktions-, Statistik-, Komfort- und Marketingzwecken sowie zur Darstellung personalisierter Inhalte verwendet. Im Einzelnen sind dies (Details unter nachfolgenden Links):

Adobe Analytics: Reichweitenmessung zur Verbesserung des Nutzungserlebnisses der Website sowie Optimierung der Marketingkampagnen.

Adform: Aussteuerung und Optimierung von Werbemitteln, die durch Kunden von Adform geschaltet werden.

Adition: Aussteuerung und Optimierung von Werbemitteln, die durch Kunden von Adition geschaltet werden.

comdirect-Surfertracking: Optimierung und Aussteuerung nutzerbezogener Werbung, die von comdirect auf Drittseiten geschaltet wird

Community Umfrage: Aussteuerung von Umfragen für Besucher der comdirect community.

DoubleClick Floodlight: Analyse des Nutzerverhaltens zur Optimierung des Nutzungserlebnisses.

Meta: Nachverfolgung von Verhalten nach Klick auf Meta-Werbeanzeigen und Personalisierung von Meta-Werbung.

Google Ads: Nachverfolgung von Verhalten nach Klick auf Google-Werbeanzeigen und Personalisierung von Google-Werbung.

Personalisierte Angebote: Aussteuerung und Optimierung von personalisierten Werbeflächen im persönlichen Bereich.

Smartadverser: Aussteuerung und Optimierung von Werbemitteln, die durch Kunden von Smartadverser geschaltet werden.

Wenn Sie mindestens 16 Jahre alt sind, können Sie durch Klicken auf „Alle akzeptieren“ bestätigen, dass wir diese Webtechnologien verwenden dürfen. Anderenfalls klicken Sie auf „Alle verweigern“. Durch Klicken auf „Einzeln einstellen“ können Sie jederzeit Ihre Einwilligung widerrufen oder Ihre Einwilligungseinstellungen anpassen.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Datenschutz und unser Impressum.