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In ETF investiert – und was jetzt?

Agrippa
Autor ★★
13 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich bin 29 und habe mittlerweile eine recht ordentliche Summe angespart, zirka 1/5 davon stecken im ausschüttenden Vanguard FTSE All World, den ich seit vergangenem April per ca. 400-EUR-Sparplan und mehreren Einzeleinzahlungen füttere. Die Idee dahinter ist sowohl Vermögensaufbau, als auch Altersvorsorge. Für letztere hatte ich ursprünglich jahrelang eine Indexpolice einer Sparkasse, die mir durch viele negative Stimmen im Netz und die für mich undurchsichtigen Vertragsbedingungen aber so viele Bauchschmerzen bereitet hat, dass ich sie letztes Jahr unter hohem Verlust aufgelöst habe. Seit dem reagiere ich allergisch auf zentimeterdicke Verträge und Bankberater. Das ist auch der Grund, warum ich mir Themen wie Bausparen und staatlich geförderte Altersvorsorge gar nicht mehr genau angesehen habe – mir graut es vor der Komplexität und dem Risiko, etwas falsch zu machen bzw. mich wieder veralbern zu lassen.

 

Obwohl ich mich nach bestem Gewissen über die ETF-Anlage informiert habe (danke auch für euren tollen Ratgeber), war das ganze bisher ziemlich kopflos. Da ich erst seit knapp 5 Jahren arbeite, habe ich noch keinen Rentenbescheid und weiß deshalb nicht, wie viel bei meinem recht mittelmäßigen Einkommen wirklich in die Altersvorsorge gesteckt werden sollte. Meine Freundin und ich sind außerdem viel zu verpeilt, um wirklich sagen zu können, ob wir letztlich eine Immobilie haben wollen oder nicht. Ich habe also vor allem mit dem ETF angefangen, um endlich einmal irgendetwas mit dem Geld zu machen. Die übrigen 4/5 des Geldes liegen weiterhin zinslos auf Giro- und Tagesgeldkonto.

 

Mein Vater hat lange Zeit bei der Sparkasse gearbeitet und gerade zu dem Zeitpunkt aufgehört, als mit sicheren Anlagen noch irgendwas zu holen war. Aus diesem Grund war ich lange ein reines Sparkassenkind und hielt alles, was nicht 100%ig risikolos ist für Teufelszeug – insbesondere wenn man sich zuvor nicht von seinem Berater vollsülzen hat lassen. Da ich relativ direkt nach dem Corona-Crash angefangen habe zu investieren, durfte ich bisher nur den Bullen kennenlernen. Ich denke, es wäre für einen Test der eigenen Standfestigkeit besser gewesen, wenn es mich direkt auf die Schnauze gelegt hätte.

 

 

Jetzt aber zu meinen fragen:

 

Habt ihr konkrete Ideen, wie man sich klarer über die eigene Zukunft zum Thema Geldanlage werden kann?

 

Was würdet ihr an meiner Stelle mit dem Geld machen, das noch nicht im ETF steckt? Ich war drauf und dran alles in ein zumindest etwas verzinstes Tagesgeldkonto zu stecken, aber die Greensill-Pleite hat mein vertrauen in andere Geld- und Verischerungshäuser, wie sie z. B. Finanztip empfiehlt, nicht gerade befeuert.

 

Sollten wir uns doch einmal für den Kauf einer Immobilie entscheiden, wäre es dann sinnvoll das ETF-Investment komplett zu schlachten und von neuem anzufangen, sobald alle Schulden beglichen sind oder sollte man den Anteil der Altersvorsorge unangetastet lassen?

 

 

Entschuldigt bitte den Roman. Ich würde mich über eure Gedanken dazu sehr freuen.

 

Viele Grüße,

Agrippa

15 ANTWORTEN

Versuchender
Experte ★
225 Beiträge

Die Frage ist ja: Was ist dein Ziel? Ohne Ziel ist die Richtung beliebig.

 

Was ich berücksichtigenswert finde: Weiterbildung. Ich favorisiere das vielleicht, weil ich gern dazulerne bzw. "besser werde", aber auch ohne große persönliche Motivation kann es auch aus finanzieller Sicht lukrativer sein als eine passive Geldanlage. Vorteil an persönlichen Kompetenzen ist auch, dass sie da sind, sollte der Finanzmarkt mal kollabieren. (Einer der Gründe, wieso ich eine Zeit lang halb Kickstarter leergekauft habe.)

 

Für mich persönlich geht es dabei um mehr Gestaltungsspielräume und Wirkungsmöglichkeiten. Mehr Geld kommt quasi von alleine und das erlaubt dann wiederum mehr Freiheitsgrade in unserem System.

 

Es ist aus meiner Sicht weniger eine Frage des Geldzieles als viel mehr die dahinterliegende: "Welchen Zweck erfüllt Geld für dich?" bzw. "Wozu brauchst du Geld?"

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

@Versuchender ich verstehe nicht ganz. Einerseits sagst du die wichtige Frage sei, was das Ziel sei (was er beantwortet hat), andererseits sagst du das Ziel sei nicht entscheidend und lässt es sogar auf eine philosophische Frage hinauslaufen (die Frage nach dem Zweck eine Ecke weiter gedacht)? 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Versuchender
Experte ★
225 Beiträge

@Zilch  schrieb:

@Versuchender ich verstehe nicht ganz. Einerseits sagst du die wichtige Frage sei, was das Ziel sei (was er beantwortet hat), andererseits sagst du das Ziel sei nicht entscheidend und lässt es sogar auf eine philosophische Frage hinauslaufen (die Frage nach dem Zweck eine Ecke weiter gedacht)? 


Ich habe jetzt noch einmal zweimal nachgelesen und finde in den Postings des Threaderstellers kein Ziel formuliert, sondern lediglich vage Überlegungen hinsichtlich Geldanlage, (möglichen) Zwecken und Investitionsmöglichkeiten.

 

Wo siehst du die widersprüchliche Aussage in meinem Posting? Es ist - da ich beim Schreiben laut gedacht habe - sicherlich nicht bestmöglich strukturiert. Am Ende des Tage schreibe ich - oder meine zumindest:

 

"Welche Ziele habe ich im Leben?" --> "Wie nutze ich meine (finanziellen) Ressourcen bestmöglich, um diese Ziele zu erreichen?" --> "Welches sind geeignete Anlagestrategien, um meine (finanziellen) Ressourcen bestmöglich zu nutzen?"

 

edit: Okay, beim dritten Mal: Klarheit bezüglich der Geldanlage. Auch da bleibe ich dabei, dass es sinnvoll ist zu klären, welches Ziele (damit) verfolgt werden sollen* und inwieweit sie sich "ins größere Ganze" einsortieren.

 

*Denn das muss nicht zwingend FIRE, Geldvermehrung, bestmögliche Renditen oder ähnliches bedeuten.

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

Man kann mit Handy leider nicht zitieren, meine Verwirrung ist aber im ersten Satz

 

"Die Frage ist ja: Was ist dein Ziel? Ohne Ziel ist die Richtung beliebig."

(Frage nach dem Ziel, verständlich)

 

und zum Schluss:

"Es ist aus meiner Sicht weniger eine Frage des Geldzieles als viel mehr die dahinterliegende" 

 

Hier ist das Ziel egal, wichtig ist die grundsätzliche Haltung zu Geld (welche Bedeutung hat Geld und nicht mehr welches Ziel will ich erreichen) 

 

Das verwirrte mich etwas, denn ist das Ziel nun wichtig (herauskristallisiert als "die Frage ist ja", somit wichtig) oder nicht ("weniger eine Frage des Geldzieles" bedeutet Ziel nicht wichtig)? 😉 🙂 

 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Versuchender
Experte ★
225 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Das verwirrte mich etwas, denn ist das Ziel nun wichtig (herauskristallisiert als "die Frage ist ja", somit wichtig) oder nicht ("weniger eine Frage des Geldzieles" bedeutet Ziel nicht wichtig)? 😉 🙂 

 


Ich habe schlicht den letzten Satz nicht sauber formuliert. Wird es für dich nachvollziehbarer, wenn der letzte Satz so lautet?

 

Es ist aus meiner Sicht im ersten Moment weniger eine Frage des Geldzieles als viel mehr die dahinterliegende Frage "Welchen Zweck erfüllt Geld für dich?"- bzw. "Wozu brauchst du Geld?".

 

Aus meiner Sicht ergibt sich die Anlagestrategie aus dem Geldziel (Eingangssatz in meinem ursprünglichen Posting).

Das Geldziel ergibt sich aus dem Lebensziel bzw. den Lebenszielen (letzter Satz ebenda).

 

Zumindest halte ich von "Geld um des Geldes willen" wenig.

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

Jap, hab dich nun verstanden, sorry für die lange Leitung 🙂

Finde das vernünftig 🙂 

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