am 17.09.2018 17:00
Liebe Community,
heute bitte ich um Eure Hilfe. Vielleicht hat jemand eine Idee für mich. Es geht um die Berechnung der Advance-Decline-Linie (ADL).
Diese bekannte Linie gibt das Verhältnis der Aktien, die seit dem Vortag gestiegen sind, zu den Aktien, die seit gestern gefallen sind, an. Normalerweise subtrahiert man die Anzahl der Aktien mit Kursrückgang von denen mit Kursanstieg. Ein ADL-Wert von Null besagt also, daß gleich viele Aktien gestiegen und gefallen sind. Wenn die ADL-Linie bei minus 100 liegt, dann bedeutet das, daß beispielsweise 7.500 Aktien Kursrückgänge haben und 7.400 Aktien Kursanstiege, jeweils seit dem Vortag.
Diese ADL-Verläufe sieht man oft in der Fachpresse; sie geben Auskunft über die innere Verfassung des Marktes. Wenn beispielsweise der Dow Jones oder der S&P 500 steigt, die ADL-Kurve für die Börse in New York aber fällt, dann ist der Kursanstieg ungesund, weil er nur noch von wenigen Aktien getragen wird.
Schon seit 2009 versuche ich, eine ADL selbst zu berechnen. Da meine Uralt-Systeme leider keine Kurven mit negativen Zahlen verarbeiten können, arbeite ich nicht mit der Differenz, sondern mit dem Quotienten. Also Anzahl Aktien mit Kursanstieg geteilt durch Anzahl Aktien mit Kursrückgang. Das Ergebnis liegt zwischen 0 % (alle Aktien sind gefallen) und 100 % (alle Aktien sind gestiegen). Ein Wert von 50 % bedeutet, daß gleich viele Aktien gefallen und gestiegen sind. Wenn meine ADL-Linie bei 20 % liegt, dann sind von den grob 2.000 internationalen Aktien, die ich zu diesem Zweck beobachte, 400 gestiegen und 1.600 gefallen.
Soweit, so gut. Rechentechnisch gar nicht schwierig. Leider sieht die Kurve, die dabei rauskommt, ziemlich besch...eiden aus, nämlich so:
Die obige Grafik zeigt den Verlauf meiner selbst berechneten ADL-Kurve von August 2016 bis August 2018 (rot = ADL-Kurve fällt, grün = ADL-Kurve steigt). Wie man sieht, sieht man leider gar nichts. Es ist überhaupt kein Trend zu erkennen, sondern die Kurve schwankt wild zwischen 20 und 80 Prozent hin und her. Ein Griff ins Klo.
Ich habe dann mal probiert, die Kurve beispielsweise über fünf Handelstage zu glätten. Leider bringt das keine wesentliche Verbesserung. Die Kurve zeigt erst dann einen vernünftigen Trendverlauf, wenn man über z.B. 100 Handelstage glättet.
In meinen Systemen sieht das dann so aus:
Hier sieht man jetzt einen guten Trend von August 2016 bis August 2018 (rot = ADL-Kurve fällt, grün = ADL-Kurve steigt). Allerdings bin ich der Meinung, daß eine Glättung über einen so langen Zeitraum (100 Tage) die Kurve aussagelos macht. Außerdem ist es irgendwie witzlos, daß die Kurve in zwei Jahren nur zwischen 44 und 50 Prozent schwankt - ein sehr enger Bereich.
Ich habe also Zweifel, daß meine Kurve, die ich auf diese Weise ermittelt habe, irgendetwas Vernünftiges aussagt.
Daher ist meine Frage an die Community: Weiß jemand, wie man professionell die ADL-Kurve berechnet? Was mache ich falsch? Habt Ihr Vorschläge für mich, wie ich das noch verbessern kann?
Erster Preis: neuartige Sterne-Auswertung! Der- oder diejenige, die mir einen sachdienlichen Tip gibt, wie man eine solche Kurve wirklich professionell berechnet und welchen Denkfehler ich bisher mache, bekommt exklusiv (und vor allen anderen) eine Aktien-Auswertung nach einer neuartigen Methode, die ich in der Community bisher noch nicht veröffentlicht habe. Diese Ranglisten, mit denen ich bisher nur intern arbeite, haben mich auf einige sehr interessante Aktien aufmerksam gemacht, die in den letzten Jahrzehnten hohe Renditen pro Jahr und dabei nur seltene, geringe Verlustphasen hatten.
Dankbar für jede sachdienliche Anregung,
herzliche Grüße aus einem hochsommerlichen München
nmh
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 17.09.2018 17:08
...Ja da bin ich aber nun mal gespannt,
welche Experten und Spezialisten,
unserem nmh helfen können.
Bei einem RICHIGEN EXPERTEN kann ich es mir schooon vorstellen.
G
hhh
am 17.09.2018 17:32
Hallo @nmh
Danke für den interessanten Beitrag.
Ich Dummy habe bei Wikipedia unter Advance-Decline-Linie
nachgesehen. Die meinten, dass bei der Ermittlung des ADL-Werts
nach der Rechenoperation (Anzahl der steigenden Aktien minus Anzahl der fallenden Aktien des Tages) noch der ADL-Wert des Vortages hinzuzuaddieren sei.
Vielleicht hilft Dir das weiter?
Gruß, Pramax
am 17.09.2018 17:40
Hallo @nmh,
Interessante Fragestellung!
Ich bin über Google auf folgenden Artikel gestoßen.
Dort wird zum einen vom absoluten AD-Wert gesprochen, zur Darstellung der Linie werden die Werte jedoch kumuliert. Hast du dieser Kumulierung in deinem Programm auch mal ausprobiert?
Vielleicht hilft dir das ja weiter, nur so ne Idee.
Grüße
Getrabro
am 17.09.2018 17:50
Oh,
und ich Jeck dachte, dass käme aus dem Tennis
Vorteil ...nmh
am 17.09.2018 17:52
am 17.09.2018 17:52
Schau mal bei github
Wenn Dir der Beitrag noch nicht hilft kann Dir aber vielleicht der User die Frage beantworten. Sollte für die Fragestellung ja egal sein ob Krypto-Währungen oder Aktien.
17.09.2018 18:06 - bearbeitet 17.09.2018 18:09
17.09.2018 18:06 - bearbeitet 17.09.2018 18:09
Ein interessanter Hinweis, vielen Dank! Die beiden Artikel, die Ihr zitiert, stimmen darin überein, daß offenbar der letzte Wert zum aktuellen Parameter hinzuaddiert wird. Ich werde das mal ausprobieren (soweit es zu meiner Art der Berechnung mittels Quotient kompatibel ist) und dann berichten.
Vielen Dank auch an @ehemaliger Nutzer. In dem Beitrag wird eine Berechnungsroutine in einer Computersprache vorgestellt. Auch das schaue ich mir näher an.
nmh
am 17.09.2018 18:56
Hi nmh,
seit 2009 arbeitest du daran? - ist doch gar nicht so schwer. Probiers mal damit:
∑n=1∞1ns=∏p11−1ps∑n=1∞1ns=∏p11−1ps
Das linke Symbol (Linksterm) beschreibt eine unendliche Summe und das rechte Symbol (Rechtsterm) steht für ein unendliches Produkt. Die linke Seite stellt übrigens die gebräuchliche Darstellung der riemannschen Zeta-Funktion (ζ-Funktion) dar.
Schön, das wir auch einmal helfen konnten!
Grüße nach Bogenhausen
am 17.09.2018 19:15
Interessant, @Shane 1, vielen Dank für den Hinweis. Nur:
Riemann-Untermengen im Gaußschen Zahlenraum müssen doch erst mit der Schrödinger-Gleichung normalisiert werden, da in der transfiniten Arithmetik imaginäre Zahlenräume nicht als archimedisches Axion, sondern nur als zweidimensionaler Vektorraum dargestellt werden. Kann es sein, daß Du das in der Gleichung oben übersehen hast?
Polynomialsyndrome nach der algebraischen Galois-Theorie sind übrigens auch in der finiten Spieltheorie anwendbar; ich könnte mir daher gut vorstellen, daß die Riemannsche Vermutung - freilich erst nach Normalisierung im Frequenzbereich mit Hilfe einer assoziativen Fourier-Transformation - auch für Deinen Urlaub in Bad Wiessee nützlich sein wird!
nmh
am 17.09.2018 19:31
tut mir leid, dieser kleine Spass auf deine Kosten. Die Eulersche Formel ist ja dafür mathematischer Blödsinn. War ich bei deiner Frage schon haltlos überfordert, ziehe ich bei dieser Antwort symbolisch meinen nicht vorhandenen Hut !
Grüßle - Shane