Guten morgen! Die Frage nach dem Hexensabatt hat der @nmh in seinem "Newsletter" vom 3. April 2025 b eantwortet. Ich fand die Antwort sehr schön deswegen habe ich mal gefragt, ob er es vielleicht auch hier posten kann. Offenbar hat er keine Gelegenheit dazu, er hat mir aber erlaubt seine antwort hier zu posten:
[Zizat]
Frage: Ich lese und höre oft vom "Hexensabbat" und dass an diesen Tagen die Kurse stark schwanken. Was hat es damit auf sich?
Antwort: "dreifacher Hexensabbat" oder auf englisch "Triple Witching Day" ist ein Synonym für den sogenannten "Großen Verfallstag" an den Terminbörsen: Viermal jedes Jahr, nämlich immer am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember (nächster Termin: 20.06.2025) verfallen Optionen und Futures auf Indizes und Aktien an fast allen Terminbörsen weltweit, so auch in Deutschland an der Eurex. Das ist übrigens auch der Grund, warum z.B. Discount-Zertifikate fast immer ihre Fälligkeit kurz nach diesen Tagen haben: Die Emittenten lösen dann ihre Absicherungsposition auf und können die Zertifikate zurückzahlen. An diesen Tagen versuchen professionelle Anleger durch Käufe und Verkäufe, Basiswerte in eine bestimmte Richtung zu treiben, damit ihre Optionen und Futures bestmöglich ausgeübt werden. Wie das genau funktioniert und warum die Kurse oft schon vorher schwanken findet man leicht über eine Google-Recherche heraus. Es ist aber nicht wichtig, weil für Privatanleger überhaupt nicht relevant! Wir sind langfristig unterwegs und erhöhte Schwankungen von wenigen Prozent an einem Tag kümmern uns überhaupt nicht. Siehe auch die Lage heute ...
Der einzige Grund, warum das Thema "Hexensabbat" in der sogenannten "Fachpresse" viermal im Jahr aufgewärmt wird ist dass die Journalisten auf diese Weise etwas haben, womit sie ihre Hefte füllen können. Das ist genau so Folklore wie die Texte über "Dogs of the Dow" (Newsletter vom 22.12.2024) oder welche Aktien Warren Buffett gerade gekauft hat (Geheimtipp!!!) oder mit welchen streng geheimen Trends (KI, Quantencomputer, Wasserstoff, Cannabis, Trump-Trades) man morgen an der Börse Geld verdient (Newsletter vom 4.03.2025 und 15.11.2024). Solche Artikel schlafen in aller Regel im sogenannten "Stehsatz" (bitte googeln) und werden veröffentlicht, wenn einem halt nichts anderes einfällt. Und für Privatanleger wirkt es wie ein unbezahlbarer Geheimtipp, wenn man ihnen empfiehlt, an Hexensabbat lieber keine Stopkurse zu setzen und im Gegenteil zu versuchen, mit tiefen Limits die Lieblingsaktien billig einzusammeln, wegen der "extremen Schwankungen" von 1 bis 2 Prozent oder so. Das ist aber einzig und allein eine Maßnahme, um Hefte zu verkaufen. Langfristig orientierte Privatanleger ignorieren den "Hexensabbat" und das zugehörige Geschwätz in den Finanzmedien bitte einfach.
[Zitat Ende]
Gruß
Elena
