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Grundsätzliche Frage: Warten oder sofort kaufen?

Bobo
Experte
95 Beiträge

Liebe Anleger und Investoren,

 

bei der Aktienanalyse (selbst durchgeführt oder von anderen) lautet das Fazit oft: super Aktie, aber zurzeit zu teuer, mit dem Kauf lieber auf einen Rücksetzer warten.

 

Ich würde dagegenhalten, dass dieses Warten auf die Kaufgelegenheit oft darauf hinausläuft, dass man zuguckt, wie die Aktie immer teurer wird und dann, wenn der ersehnte Rücksetzer kommt, der Kurs ungefähr wieder da ist, wo er am Anfang des Beobachtungszeitraums war. Oder er ist sogar höher und man kauft teurer als wenn man sofort gekauft hätte.


Warten funktioniert nur dann, wenn die Aktie nach dem Rücksetzer (der übrigens noch als solcher erkannt werden muss) tatsächlich billiger ist als heute.

 

Was sagt eure Erfahrung? Legt ihr euch auf die Lauer oder kauft ihr sofort, wenn ihr euch zum Kauf entschieden habt?

 

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit nach und nach zu kaufen, z.B. per Sparplan, aber im Grunde stellt sich ja dabei auch vor jedem konkreten Teilkauf die Frage, ob er jetzt richtig ist, auch wenn man diese Frage per Sparplan entscheidet.

 

Viele Grüße,
Bobo

 


23 ANTWORTEN

MMJ
Mentor
921 Beiträge

@Bobo 

 

Manchmal hat man das Gefühl, dass die Kurse nach oben marschieren und man nur noch hinterherschaut. Das ist doof! Daher einsteigen, wenn Du der Meinung bist, dass der Preis den es zu bezahlen gilt, für Dich OK ist. Nach unten kannst Du Dich ja per Stopkurs absichern und so Deinen maximalen Verlust selber bestimmen. Und wenn es gut läuft, partizipierst Du von steigenden Kursen, ziehst Deinen Stopkurs entsprechend nach und kannst bei Bedarf noch einmal zukaufen.

 

Ich habe zwei Aktien (Mastercard und Microsoft) im Depot, die ich relativ teuer eingekauft habe und die derzeit noch im Minus stehen. Dagegen stehen allerdings aktuell 7 Aktien deutlich bis sehr deutlich im Plus. Unterm Strich bin ich also mehr als zufrieden mit meinen Entscheidungen.

 

Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung!

ae
Mentor ★★★
3.475 Beiträge

@Bobo :

 

wenn die Entscheidung für einen Wert gefallen ist, besteht kein Grund auf Rücksetzer oder Ähnliches zu warten. Eine gute Aktie wird immer "zu teuer" gehandelt. Und da in den meisten Fällen die Glaskugel nicht vorhanden bzw. defekt ist, weiß niemand wie hoch der Wert steigt bis der erhoffte Rücksetzer kommt, dann steigt man möglicherweise zu einem höheren Kurs ein als er bei der Entscheidungsfindung war. 

Wenn, wie aktuell, die gesamte Marktlage schwierig einzuschätzen ist, kann man auch etwas abwartend agieren, jedoch auch ohne eine Garantie zu haben dass es in die gewünschte Richtung läuft....

 

Ich warte derzeit ab und investiere nur gezielt mit kleinen Beträgen 

 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@ae  schrieb:

wenn die Entscheidung für einen Wert gefallen ist, besteht kein Grund auf Rücksetzer oder Ähnliches zu warten.


Ganz genau.

 

Statistisch ist man besser dran, früher zu kaufen. Also im Klartext: Wenn du in deinem Leben 1000 mal vor solch einer Situation stehst, und dich fragst "kaufen oder auf einen Rücksetzer hoffen?" dann wärst du am Ende reicher, wenn du immer sofort kaufst, als wenn du immer wartest. Weil die Grundannahme ist, dass die Märkte langfristig nach oben laufen, bzw. in diesem Fall der von dir gepickte Einzelwert.

 

Nur falls deine geplante Einzelposition sehr groß ist, dann kann es aus Bankroll-Managment-Gründen Sinn machen, den Einstieg auf ein paar Zeitpunkte zu verteilen (Cost-Average-Effect). Aber auch hier bist du statistisch im Nachteil, reduzierst lediglich dein Risiko.

 

Noch eine Sache, warum der Versuch den Einstieg zu timen bei Börsen-Noobs statistisch noch (wesentlich!) nachteilhafter ist als bisher dargestellt: Weil die Noobs bei fallenden Kursen plötzlich Angst kriegen, und bei steigenden Kursen gierig werden, und so emotionsgetrieben suboptimale Entscheidungen treffen, also genau das machen, wozu sie der Markt verleiten will. Und darin ist der Markt echt Vollprofi.

 

Fazit:

  • Kleine Positionen: Sofort einsteigen
  • Sehr große Positionen: Mit fixen Intervallen den Einstieg über ein paar Monate strecken

MMJ
Mentor
921 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Fazit:

  • Kleine Positionen: Sofort einsteigen
  • Sehr große Positionen: Mit fixen Intervallen den Einstieg über ein paar Monate strecken

@ehemaliger Nutzer 

Was sind denn denn kleine Positionen und was große oder sogar sehr große Positionen?

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@MMJ  schrieb:

@ehemaliger Nutzer 

Was sind denn denn kleine Positionen und was große oder sogar sehr große Positionen?


Es geht nicht um absolute Größe, sondern um relative Größe zu deinem Portfolio. Beispiel: Wenn du 100% von deinem Portfolio in Tesla investieren willst, dann würde ich keinesfalls an einem Tag einsteigen (auch wenn das statistisch vorteilhaft ist), sondern über 6 Monate den Einstieg verteilen, z.B. 1 mal pro Monat Betrag X investieren. 

ae
Mentor ★★★
3.475 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

@MMJ  schrieb:

@ehemaliger Nutzer 

Was sind denn denn kleine Positionen und was große oder sogar sehr große Positionen?


Es geht nicht um absolute Größe, sondern um relative Größe zu deinem Portfolio. Beispiel: Wenn du 100% von deinem Portfolio in Tesla investieren willst, dann würde ich keinesfalls an einem Tag einsteigen (auch wenn das statistisch vorteilhaft ist), sondern über 6 Monate den Einstieg verteilen, z.B. 1 mal pro Monat Betrag X investieren. 


So ist es…

Dabei kann jeder für sich selber definieren ab welcher Prozentzahl es eine große Position ist. Bei mir ist alles unter 2% vom Depot eine kleine Position, über 5% ist groß, und dazwischen ist eben halt dazwischen 😉

 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

MMJ
Mentor
921 Beiträge

@ae 

 

Das ist doch mal eine Aussage. Ich sehe, wir bewegen uns (rein prozentual) auf ähnlichen Wegen 😉

Marin
Mentor ★
1.474 Beiträge

Ich denke, dieses Problem kennt jeder "manuell" handelnde Anleger. Mir persönlich hat es geholfen, klare Regeln für mich selbst aufzustellen. Wie definiere ich eigentlich "zu teuer"? Wo ist die Grenze zwischen einem gesunden Aufwärtstrend und einer überkauften Situation? Klar festgelegte Antworten auf diese Fragen helfen dabei, das Kopfzerbrechen zu verringern. Und man fühlt sich sogar belohnt, wenn man sich an seine eigenen Vorsätze gehalten hat und es am Ende funktioniert Smiley (fröhlich)

 

Ich bin kein Chartanalytiker und will auch keiner werden. Aber ich habe mir zwei einfach zu lesende Faktoren (in meinem Fall die GD50 und GD200) herausgesucht und für mich selbst festgelegt, wie diese mir bei der Kaufentscheidung helfen soll. Dann habe ich getestet, ob mein gebautes Konstrukt funktioniert – das tat es. Nun kann ich mit gutem Gewissen dabei bleiben Smiley (fröhlich)

Sonnenwiese
Experte ★
152 Beiträge

@Marin 

 

Wann und wie generieren der GD50 und der GD200 für dich Kauf- oder Verkaufsentscheidungen?