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Großes Klimapaket für Deutschland - Was beduetet das für uns Anleger?

Chrissel
Mentor
950 Beiträge

Hallo liebe Forenmitglieder,

Momentan wird ja in der Bundesregierung groß (hoffentlich) debatiert was und welche Klimamaßnahmen man ergreifen sollte und kann, welches dann wahrscheinlich am Freitag (wo ja auch der globale Klimastreik stattfinden soll), mit großen Bim Bam Borium, veröffentlicht wird.

Nun gibt es ja schon ein paar Fakten und ich wollte gerne von euch wissen, was ihr davon haltet undzwar AUSSCHLIEßLICH darauf bezogen was es für unsere Anlagen und den DAX bedeutet. Ich möchte keine politische Diskussion über Sinn- oder Unsinn der Maßnahmen, natürlich kann ich euch nicht davon abhalten, sondern lieber eine Einschätzung der Marktlage für uns und den deutschen Leitindex.

die Momentane Faktenlage:

 

Der CO2-Preis

Die von der SPD geforderte Steuer auf den CO2-Preis wird es nicht geben. Stattdessen soll ein Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten für Sprit, Heizöl und Gas eingeführt werden. Die Rechte werden vom Staat verkauft und mit der Zeit verknappt, um den CO2-Ausstoß zu drücken. Für die Rechte bezahlen müssen zunächst die Großhändler, aber sie werden die Kosten an die Verbraucher weitergeben. Damit sollen diese einen Anreiz zum CO2-Sparen bekommen. Der Effekt ähnelt dann der einer Steuer.

 

Zu Beginn soll zudem ein Höchst- und Mindestpreis eingeführt werden, die nicht allzu weit auseinanderliegen, um extreme Preisaufschläge an der Zapfsäule zu verhindern. Umgekehrt sollen die Aufschläge auch nicht zu niedrig sein, um das Verhalten der Verbraucher auch zu beeinflussen.

 

Die Entlastung der Bürger

Im Gegenzug sollen die Bürger entlastet werden, gerade dann, wenn sie sich klimafreundlich verhalten.

Nun soll der Strompreis für alle gesenkt werden. Dafür will man Zug um Zug die Umlage zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) aus den Einnahmen des CO2-Rechte-Verkaufs finanzieren. Diese wird derzeit auf den Strompreis aufgeschlagen. Die Umlage liegt bei 6,4 Cent pro Kilowattstunde und macht gut ein Fünftel des Preises von Strom aus. Ein Durchschnittshaushalt muss im Jahr für die EEG-Umlage gut 200 Euro aufbringen.

 

Erneuerbare Energien

Der Ausbau erneuerbarer Energien soll erleichtert werden. Konsens besteht darin, die bisher bestehende Begrenzung einer Förderung von 52 Gigawatt Solarenergie. ("Solar-Deckel") aufzuheben. Zudem soll der Ausbau der Windenergie auf hoher See um mindestens zwei Gigawatt auf mindestens 17 Gigawatt bis 2030 beschleunigt werden.

 

Die SUV-Steuer

Vor allem die großen Geländewagen sind ins Visier der Klimaschützer geraten. In der Diskussion war bereits eine sogenannte Bonus-Malus-Regelung. Dabei sollten Autos mit hohem Verbrauch schon beim Kauf verteuert werden, um im Gegenzug spritsparende und vor allem E-Autos stärker zu fördern. Dies stieß bei Union, Autobranche und Verkehrsministerium auf Widerstand. Nun wird dieses Modell aber wohl durch die Hintertür doch eingeführt. Zum einem wird der CO2-Preis für Benzin oder Diesel verteuert und damit auch der Betrieb von Geländewagen.

 

Vor allem aber soll die Kfz-Steuer weitaus stärker nach dem CO2-Ausstoß ausgerichtet werden als es derzeit der Fall ist. Dies wird Spritschlucker erheblich belasten. Im Gegenzug könnte mit den Einnahmen die Kaufprämie für günstigere E-Autos unter 30.000 Euro kräftig erhöht werden, was gerade SPD und CSU seit langem fordern.

 

Ölheizungen

Sie gelten als wichtiger Faktor bei den Emissionen im Gebäudesektor. Die Forderungen reichen von Prämien für den Austausch bis hin zum schlichten Verbot. Nun soll eine Kombination von beiden kommen: In den ersten Jahren werden Hausbesitzern mit hohen, aber voraussichtlich sinkenden Prämien für den Austausch gelockt. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird der Kauf und später auch der Betrieb - etwa mittels Emissionsgrenzen - komplett verboten.

 

Bahn

Die Mehrwertsteuer auf Fernbahn-Tickets soll von 19 auf 7 Prozent sinken. Damit sollen jährlich fünf Millionen mehr Passagiere in die Züge gelockt werden. Das Schienennetz wird schneller saniert als in vergangenen Jahren. Im Güterverkehr soll die kürzlich eingeführte, aber befristete Halbierung der Trassengebühren auf Dauer fortgeführt und womöglich weiter gesenkt werden.

 

Flugverkehr

Billig-Flüge sollen teurer werden. Als Untergrenze gilt ein Betrag aus Ticket-Steuer und Flughafengebühren, was auch als Anti-Dumping-Vorgabe rechtlich umzusetzen wäre. Ein Inlandsflug würde so nicht mehr unter 30 Euro angeboten werden können.

 

Glaubt ihr das wir dadurch Aktien die in erneuerbare Energien investieren wieder interessanter werden? (Windkraft, Solarenergie etc.)

Wird das erstmal hemmend für die Autoindustrie sein oder sogar vllt positiv? Da viele neue Wagen mit neuer Technik produziert und gekauft werden (wollen und müssen).

Das Bahntickets 12% günstiger werden, ist zwar super, aber ob das Menschen von der Straße auf die Gleise bringt, ich weiß ja nicht. Sollte eigentlich keinen Einfluss auf die Automobilindustrie haben oder?

Die Billig-Inlandsflüge, naja 30€ ist immernoch günstiger als 50-100€ für ein Bahnticket, leider. Auch das wird die Industire rund um Ryan-Air nicht wirklich treffen, oder doch?

Mich interessieren eure Gedanken, besonders da ich selber auf einen fallenden Dax gesetzt habe (3 von 4 Deutschen Aktien aus dem Dax/TecDax wurden ausgestoppt/verkauft und nicht neu gekauft), und ich zumindest nicht sehe das ihn diese Energiepläne beflügeln, oder seht ihr das anders?

17 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Dieser Artikel im Focus gibt ziemlich genau meine aktuelle Einschätzung wieder:

 

https://www.focus.de/finanzen/boerse/experten/gastbeitrag-massenentlassungen-statt-klimawandel-warum...

 

Ich persönlich sehe eine tiefe Rezession und Massenarbeitlosigkeit auf uns zukommen. Also Finger weg vom DAX.

Chrissel

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Dieser Artikel im Focus gibt ziemlich genau meine aktuelle Einschätzung wieder:

 

https://www.focus.de/finanzen/boerse/experten/gastbeitrag-massenentlassungen-statt-klimawandel-warum-wir-freitags-bald-ganz-andere-demos-sehen_id_10906968.html

 

Ich persönlich sehe eine tiefe Rezession und Massenarbeitlosigkeit auf uns zukommen. Also Finger weg vom DAX.


Auch wenn vieles im Artikel korrekt ist, ist auch viel überspitzt dargestellt und auch hier leicht populistisch geschrieben. Der Schreiber hat eine klare Meinung, wenigstens wird diese nicht versteckt. Das schonmal positiv!

Deutschland wird auch nicht von jetzt auf Gleich Klimanneutral werden und viele Absätze, aber besonders der gegen Migranten und Häuserbau ist starker "What-aboutism". Irgendwo muss man halt ansätzen.

das hier ist wahreste Kern im ganzen Artikel und da schließt sich auch der Kreis zu unserer Diskussion zum Wert des Dax:

Fakt ist: Der Klimawandel kommt – und zwar zuallererst in der Wirtschaft. Deutschland hat in puncto Digitalisierung den Anschluss an das 21. Jahrhundert bereits verpasst, und dies wird sich in Kürze bitter rächen. Dennoch ruht man sich auf den Lorbeeren und dem Geld aus Wirtschaftsbereichen aus, die momentan in die Knie gehen.

Der Dax ist ja ganz klar überladen mit diesen Unternehmen und man hat vor Jahren bereits verpasst umzuschwenken.

Ob das mit dem starken Job abbau stimmt sei mal dahin gestellt. Bisher hat jede Modernisierung dazu geführt das neue Jobs geschaffen wurde. Davor wurde aber immer gewarnt wieviele Menschen ihre Arbeit verlieren. Beispiele: Automatisierung von Produkabläufen, Maschinen ersetzen den Menschen (auch in der Autoindustrie), das Internet damals.

Ich glaube der Jobverlust entsteht durch Rezension und Handelskrieg bei denen Deutschland merkt das wir größter profiteur der Globalisierung sind, aber eben auch die ersten die dabei leiden müssen. Das die Rezension schneller kommt durch die Klimapakete, das ist natürlich möglich. Self fullfilling prophecy?

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Ich freue mich jedenfalls auf den Tag, an dem die ganzen Klimahüpfer feststellen, daß es keine Jobs für sie gibt, weil sie Deutschland deindustrialisiert und zu einem dritte Welt Land gemacht haben. Abgesehen halte ich die ganzen Maßnahmen sowieso für vorgeschoben, denn in Wirklichkeit geht es nur um weitere Abgaben, um das allmählich kollabierende Sozialsystem noch eine Weile am Leben zu erhalten. Da kommt der Klimahype gerade Recht.

Crazyalex

@ehemaliger Nutzer 

Glaube ich eher nicht: Entwicklung (gesellschaftlich wie industriell) kann Hand-in-Hand mit Klimaschutz einhergehen. Nur fallen einige alte Berufe weg und neue kommen dazu.

Umweltschutz/Klimaschutz muss NICHT gesamtwirtschaftlichen Interessen entgegenstehen. Im Gegenteil: Es kann das Wachstum sogar fördern!

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Crazyalex 

 

Welche neuen Berufe und Industien sollen denn kommen? Beispielsweise ist die Solarindustrie krachend gescheitert und war nur Entwicklungshilfe für China. Wenn man die Ideologie beiseite legen würden, dann müsste man sich mit Kernforschung beschäftigen. Aber Wissenschaft, Forschung und Ingenierswesen scheinen nicht mehr angesagt zu sein. Stattdessen gibt es Studiengänge wie Pornowissenschaft an der Humboldtuni in Berlin ...

Crazyalex

@ehemaliger Nutzer 

Die Frage ist  nur was jedes Land daraus macht.... Erneuerbare Energien laufen! Windkraft ist europaweit immernoch brauchbar gefragt. Und selbst die Amis bauen da inzwischen ordentlich. Ja, ich weiß - Photovoltaik läuft mehr in China.

Und langfristig wären erneuerbare Energien für Europa weit günstiger als fossil. Dazu gehören dann nicht nur Bau sondern auch Wartung/Instandhaltung.

Kernforschung zu betreiben ist grundsätzlich auch kein Fehler! In meinen persönlichen Ansichten schließt das eine das andere nicht aus.

 

Gruß Crazyalex


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hvd
Mentor ★★★
2.132 Beiträge

Da schauen ja einige sehr pessimistisch in die Zukunft.

 

Jetzt raus aus Aktien ist die Überschrift im neuen focus money

.......  ist der größte Fehler, den Sie machen können.

Das sagen Deutschlands bekannteste Aktienprofis. Und die meisten setzen jetzt gerade auf deutsche Aktien, weil sie im Vergleich zu anderen Märkten "viel zu billig" sind. Und welche Aktie hat gerade bei der jetzigen Debatte profitiert. RWE,

Deutschlands größter Feind der Klimaschützer.

Sehr billig sind tatsächlich auch die Autobauer, die -zulieferer, Basf , Bayer

Warum steigen in den nächsten Jahren die Kurse?

Durch die Nullzinsen sparen Unternehmen Kosten.

Und bei den Anlegern gibt es reichlich Liquidität , die gewinnbringend investiert werden will.

Schaun wir mal , wo der Dax in ein, zwei Jahren steht!

US Unternehmen sind gut,  aber teurer . Zudem ist der Dollar extrem stark, der vielen Unternehmen Währungsverluste beschert.

 

Noxx
Legende
7.682 Beiträge

...raus aus Aktien würde ich auch nicht machen

...aber umshiften auf die richtigen schon

...dazu gehören zweifelsohne Versorger

...ihr kennt ja alle das Credo von nmh:

Verkaufe keine Aktien die steigen

Wer seinen Sternelisten gefolgt ist hat ne Menge Aktien im Depot die stark gestiegen sind und von denen fangen bereits einige an zu sinken, was nicht so auffällt, weil die neuen Listen weisen ja systembedingt die "jüngsten Ansteiger" auf. Genau die würde ich jetzt extrem genau auf deren Geschäftsmodell überpüfen unter der Fragestellung: Sind die Rezessionsfest?

Sonnenbrilles Portfolio (Wikifolio) hat aber ne Reihe dieser Aktien inkorporiert und ist geeignet als Gradmesser

Es fällt momentan leicht trotz steigendem Dax und Dow, wird aber durch den 10prozentigen Goldwert noch abgesichert.

Ich habe in meinem Börsenleben 2 Rezessionen mitgemacht, dabei sind Aktien abgestürzt mit deren Absturz ich nie gerechnet hätte, von Rezession zu Rezession bin ich vorsichtiger geworden