am 23.09.2017 11:12
Hallo @ehemaliger Nutzer,
danke für Dein Feedback. Ich stimme alle meinen Vorrednern zu, exemplarisch @kölle58 und @Joerg78.
Gut, daß Du Dich "schon" so intensiv mit Aktien beschäftigst. Ich habe Dir ja bereits mehrfach gesagt, daß ich bei Deiner Art, an die Sache heranzugehen, ein sehr gutes Gefühl habe. Aktien sind keine Raketenwissenschaft; einfach mitspielen. Wenn kein Krieg ausbricht, dann wirst Du in 10, 20, 30 Jahren über ein sehr ordentliches Vermögen verfügen (falls nicht heute schon).
Thema "tiefrot", "Stopkurse", "langweilig": ETFs und breit gestreute Indexzertifikate läßt Du tatsächlich einfach 20 Jahre liegen, das hat Jörg ja schon erklärt. Dann sind sie mit ziemlicher Sicherheit mehr wert wie heute (siehe hier). Da braucht man keine Stopkurse.
Bei Einzelaktien dagegen sollte man in aller Regel Stopkurse beachten. Dass sich eine abgestürzte Einzelaktie in 20 Jahren erholt hat, ist keineswegs ausgemachte Sache.
Mein Rechenzentrum tut, was Rechenzentren eben so tun: es rechnet an Deiner Liste. Wenn sie fertig ist, werde ich sie entweder zeitnah posten. Oder ich stelle sie Dir vorab wieder auf dem "kleinen dienstweg" zur Verfügung, hast Du ja schon erlebt. Danke für Dein Lob!
Schönes Wochenende an alle
viele Grüße aus einem sonnigen, Oktoberfest-belasteten München
nmh
am 25.09.2017 10:13
Interessanter Beitrag, @ehemaliger Nutzer!
ich halte mich mal nur am Begriff des "Buy and hold" fest, den Du hier beschrieben hast:
sonnenbrille schrieb:Hallo zusammen,
erstmal Dankeschön für die vielen Antworten!
[...]
@Glücksdrache: Das Depot für eine Krise mit Stop Loss abzusichern ist auch eine Möglichkeit. Ich habe weiter oben geschrieben, dass ich Buy and Hold Anleger bin und deswegen mich sehr ungern von meinen Aktien trennen würde. Ich habe aktuell keine Aktie oder ETF mit Stop Loss versehen. Ich werd die Abstürze mit den bestehenden Aktien und ETF aussitzen. Trotzdem danke, dass du mir eine weitere Möglichkeit aufgezeigt hast.
[...]
Mein Market Timing Versuch ist folgender: Sobald mein Depot ausreichend diversifiziert ist, und die Börsen dann immernoch so hoch stehen, wie heute, kaufe ich einen Wert, der in der Finanzkrise nur 20 % verliert, während der "Markt" um 50 % abrauscht. Direkt in der Krise kann ich ja dann einen total abgestürzten Wert kaufen, beispielsweise BMW (nehmen wir an, BWM verliert 70 %).
Ich merke jedoch gerade selbst, dass diese was-wäre-wenn-Überlegungen ein bisschen naiv sind. Wenn man das voraussagen könnte, wären wir alle reich.
Ich bin gespannt auf eure Antworten.
Grüße aus Dresden
Sonni
Im Grundsatz ist die buy-and-hold-Strategie in normalen und steigenden Marktphasen perfekt. Was ich mich aber frage (für alle nach dem 01. Januar 2099 gekauften Werte): Könnte es nicht eine modifizierte Buy-and-hold-Strategie geben, bei der Stop-Loss oder ähnliche Orders einen großen Bestand verkaufen?
Dann zwei-drei Wochen warten und die gleiche Stückzahl wieder zurückkaufen. Das ist aber nur eine kleine Modifikation.
Ansonsten bin ich auch Fan davon zumindest einige Werte langfristig zu halten. Neben der Nutzung eines langfristigen Trends sehe ich die Chance, dass sich dadurch Währungsausschläge [damit meine ich Wechselkurse, die sich ein paar Monate lang weit weg von den wirtschaftlichen Gegebenheiten entwickeln].
Mehr weiß ich jetzt auch nicht.
Liebe Grüße
Glücksdrache
am 26.09.2017 13:21
Hi Sonni,
Mein Market Timing Versuch ist folgender: Sobald mein Depot ausreichend diversifiziert ist, und die Börsen dann immernoch so hoch stehen, wie heute, kaufe ich einen Wert, der in der Finanzkrise nur 20 % verliert, während der "Markt" um 50 % abrauscht. Direkt in der Krise kann ich ja dann einen total abgestürzten Wert kaufen, beispielsweise BMW (nehmen wir an, BWM verliert 70 %).
segle gerade ein wenig im Bord herum, um nach den erfolgreichen Bordtradern im Börsenspiel zu schauen und sehe deine Anfrage.
Außer Marc Faber und Roland Leuschel weiß wohl niemand so genau, wann der nächste Crash eintritt und eigentlich ist Crash auch eine falsche Bezeichnung, es sind lediglich starke Kursrückgänge in überhitzten Märkten.
Zu deiner Ansicht, welche ich unkommentiert lasse, kann ich dir aber einen soliden Hinweis geben. Schaue bei deinen Zahlenwerten mal auf den Betafaktor. Dieser misst die Schwankung der Aktie anhand von ihrem dazugehörenden Index. Ein Beta von 1 bedeutet, dass sich die Schwankungsbreite mit dem Index bewegt. Hat die Aktie also ein Beta von 1,2 steigt sie, wenn z.B. BMW um 100 Punkte steigen würde auf 120 Punkte, oder bei einem Beta von 0,8 würde sie eben die Marktbewegung nur um 80 Punkte nach oben oder unten mit vollziehen.
Dadurch erkennst du, ob die Aktie bei unvorhersehbaren Ereignissen stark schwanken wird.
Hoffe, du kannst etwas damit anfangen.
Shane
Vielleicht noch eine Kleinigkeit, man kauft keine Aktien auf dem Weg nach Süden, sondern auf dem Weg nach oben. Ein psychologischer Fehler, welchem auch ich trotz besseren Wissens immer noch unterliege. Bei einem Nachkauf sollte man auch erst kaufen, wenn der Kurs den Preis beim Erstkauf übersprungen hat. Alles Theorie, man denkt fälschlicherweise oft, dadurch verbilligt man seinen Einstandskurs und wirft letztendlich gutes Geld dem schlechten hinterher.
am 28.09.2017 07:20
Hallo zusammen,
Dankeschön für das Lob an @kölle58, @nmh und @Glücksdrache. Sowas von erfahrenen Leuten zu hören, tut echt gut.
Glücksdrache schrieb:Interessanter Beitrag, @sonnenbrille!
ich halte mich mal nur am Begriff des "Buy and hold" fest, den Du hier beschrieben hast: Im Grundsatz ist die buy-and-hold-Strategie in normalen und steigenden Marktphasen perfekt. Was ich mich aber frage (für alle nach dem 01. Januar 2099 gekauften Werte): Könnte es nicht eine modifizierte Buy-and-hold-Strategie geben, bei der Stop-Loss oder ähnliche Orders einen großen Bestand verkaufen?
Dann zwei-drei Wochen warten und die gleiche Stückzahl wieder zurückkaufen. Das ist aber nur eine kleine Modifikation.
Ansonsten bin ich auch Fan davon zumindest einige Werte langfristig zu halten. Neben der Nutzung eines langfristigen Trends sehe ich die Chance, dass sich dadurch Währungsausschläge [damit meine ich Wechselkurse, die sich ein paar Monate lang weit weg von den wirtschaftlichen Gegebenheiten entwickeln].
Dankeschön für dein Lob.
Nehmen wir an, der Stop Loss greift, meine Aktien werden verkauft. Danach kann ich sie ein paar Wochen später günstiger kaufen. Das wäre gut.
Nehmen wir an, der Stop Loss greift, meine Aktien werden verkauft und steigen nach dem Verkauf. Dann würde ich mich richtig ärgern.
Ich halte es da lieber mit Kostolany: Aktien kaufen, Schlafmittel nehmen und irgendwann schauen, was daraus geworden ist.
Ich bin voll bei dir, dass man Wechselkurse nutzen kann, um gegen den Trend zu kaufen.
@Shane 1: Danke für deinen Hinweis auf den Beta-Faktor. Dieser geht ja ziemlich genau auf meine Frage ein.
Ich kaufe auch gegen den Trend. Amazon und Nike sind gerade unter meinem Einstiegskurs zu haben. Warum sollte ich diese zwei Unternehmen mit Rabatt nicht mitnehmen? Richtige Tiefflieger, wie zum Beispiel Aurelius kaufe ich nicht mehr, auch wenn die Sache jetzt gut ausgegangen ist. (Grüße an der Stelle @nmh und @kölle58)
Grüße aus Dresden
Sonni
am 28.09.2017 12:30
Hi Sonnenbrille,
ich sehe leider nur anhand der Mails, ob hier Anfragen oder Antworten vorliegen, und lese hier nur sporadisch für mich informative Beiträgegehe aber davon aus, dass du hier eine Antwort erwartest.
Glücksdrache hat dir richtige und interessante Gedanken geliefert, aber leider gibt es diese modifizierte Buy and Hold - Strategie eben nicht.
Außer dem zweifelhaften Stopp-Loss kannst du nur durch den Kauf von Put-Zertifikaten, Put-Optionsscheine oder Put-Optionen dein Depot absichern (sozusagen eine Wette auf fallende Kurse), ansonsten gibt es keine Möglichkeiten, aber ich lasse mich gerne belehren falls ich da etwas falsches schreibe.
Kauf gegen den Trend
Mit Amazon und Nike hast du zwei gute, aber verschiedene Langstreckenläufer im Depot. (Interessant für Anleger mit unterschiedlicher Nervenstärke). Während Adidas derzeit die Nase vorn hat, dürfte deiner griechischen Siegesgöttin das Aktienrückkaufprogramm helfen. Inzwischen hat Nike über 15 Millionen eigene Aktien vom Markt gefischt und für über 5 Milliarden Dollar eigene Anteile zurückgekauft. Der Umsatz im Gesamtjahr soll in etwa 5 Prozent zulegen. Nach der schwachen Entwicklung der letzten Zeit ist die Aktie durch den erstarkten Euro jetzt sogar mit etwa 30 Prozent Rabatt abzugreifen.
Solltest du nun hier zugreifen. Für Neueinsteiger ein klares ja, wenn sie auch auf einen Sportartikelhersteller Wert legen, ein Nachkauf für dich: Nein!
Falls du Aurelius (die Beteiligungsgesellschaft gilt ja als unterbewertet mit satter Dividende) aber veräußerst hast (in deiner Antwort unklar), solltest du nicht verbilligen.
Lies meine Antwort an nmh zu seiner Monumentumstrategie (Relative Stärke einer Aktie), und dass es wichtiger ist, welche Aktie man kauft, als zu welchem Preis man diese kauft und betrachte dein jetziges Depot. Bei sachlichem nachdenken wirst du erkennen, dass dir noch Basiswerte fehlen und da habe ich dir ja schon in privater Mail einige der weltbesten und solidesten Titel zugestellt.
Ob du nun meinen Erwägungen folgst, deinem Mentor (er hat sehr oft recht) oder deinem eigenen Bauchgefühl, die Auswirkungen wirst du immer alleine tragen.
Gruß nach Dresden - Shane
am 28.09.2017 12:52
am 28.09.2017 13:29
Hi Sonni,
hatte das als Frage an mich interpretiert. Dann bist du ja auf dem richtigen Weg. Das las sich für mich so, als ob du dich von deinen Aurelius getrennt- und mit dem freigewordenen Kapital nun deine Nike, bzw. Amazon aufstocken wolltest.
Chiao
am 28.09.2017 18:50
Hallo @ehemaliger Nutzer und alle anderen Sterne-Fans,
es gibt eine neue Sterne-Auswertung, in der die beiden Tabellen (lang- und kurzfristige Auswertung) konsolidiert sind.
Viel Spaß beim Lesen,
nmh
am 29.09.2017 12:50
Also Leute, entweder ihr denkt zu kompliziert oder ich mal wieder zu simpel.
Warum wird immer wieder das Halten der Aktien "in guten und in schlechten Zeiten" propagiert? Ich habe die beste Ehefrau von allen und das ist so ziemlich das einzige, was ich in schlechten Zeiten mitschleppe begleite.
Klar, vor 40 Jahren, als Aktien in dicken Papierbündeln in den Banksafe geschleppt wurden, aber jetzt? Wenn die Transaktionskosten geringer sind, als der zu erwartende Verlust: Tschüß, war schön mit euch. (Gilt vielleicht nicht für @nmh mit seinen 428 Titeln, zu aufwendig )
Absicherung mit irgendwelchen Derivaten und Halbwissen? M.E. viel zu gefährlich. Die Zeit, die ich aufwende um so ein Ding mathematisch herauszutüfteln verwende ich lieber damit eine gute Strategie zu entwickeln und die Übersicht meiner Transaktionen zu wahren.
Ist doch viel schöner in der Baisse ein super-dickes, liquides Konto zu haben, als Aktien die nur noch 75% Wert besitzen, oder?
Das Aussitzen ist wie im Sturm das Steuerrad loslassen und auf Gottes Hilfe zu vertrauen...
Und: "Nie verbilligen, das ist gutes Geld schlechtem hinterherwerfen..." so what? Auf der anderen Seite lese ich "...außer bei Sparplänen: Cost-Leverage-Effekt"
Leute, als gelernter Autist gruselt es mich: Das ist doch fremdbestimmt, ich bin lieber selbstbestimmt und suche mir den Zeitpunkt an dem ich die Aktien meiner Wahl billiger nachkaufe selbst aus.
Am sichersten ist es, mindestens einmal alle Fehler selbst zu machen, dann sieht man klarer
@ehemaliger Nutzer lass uns mal ein Alt-Pieschener im Watzke trinken und finanzielle Weltuntergänge ausarbeiten
🐻
hx
am 01.10.2017 12:18
Hallo @haxo,
zunächst einmal: Sehr interessanter Beitrag!
Das Halten von Aktien in der Krise sehe ich wie ein wie einen Sturm. Wenn dieser vorüber ist geht´s wieder weiter. Vor der Krise 2008 stand der DAX bei ca. 8.000 Punkten, in der Krise bei ca. 4.000 Punkten und jetzt bei 12.800 Punkten. Empfinde ich jetzt nicht als tragisch. Und ich behaupte, es kann niemand voraussagen, wann die nächste Krise beginnt, ihren Höhepunkt hat und es wieder zu "Normalkursen" zurückgeht.
Genau, jeder darf oder sogar muss seine Strategie selbst auswählen.
Also beim Watzke mit Bier bin ich dabei. Aber finanzielle Weltuntergänge? Da fehlt mir Fantasie bzw. Wissen zu.
Grüße aus Dresden
Sonni