am 22.03.2019 12:31
Hallo zusammen 😀
Ich beschäftige mich nun seit Anfang des Monats mit der Geldanlage in ETF's. Mein Wissen habe ich bis jetzt nur aus YouTube Videos, Börsenzeitschriften und Forenbeiträgen. Ich habe das Gefühl, je mehr ich mich mit dem Thema befasse, umso komplizierter wird es 😃
Ich möchte gerne 250€ im Monat in ETF sparen und habe mir dazu ein paar rausgesucht.
Als Laufzeit hatte ich das schon als Langfristige Anlage gedacht.
Risiko gegenüber bin ich nicht abgeneigt
Folgende ETF's habe ich mir ausgesucht , über Feedback und Optimierungsvorschläge wäre ich sehr dankbar.
1. A2H58J (MSCI EM Markets) 50€ (20%)
2. A0RPWH (MSCI World ) 100€ (40%)
3. ETF090 (Rohstoff) 25€ (10%)
4. DBX1DA (Dax) 75€ (30%)
Was haltet ihr von der Gewichtung? Ich weiß, 250€ ist nicht wirklich viel, aber eine größere Summe ist nicht drin.
Wäre es eventuell besser sich auf weniger ETF's zu begrenzen , dafür aber mit erhöhter Sparrate ?
Vielen Dank 🙂
Liebe Grüße
am 22.03.2019 13:10
@Trivodo schrieb:Hallo zusammen 😀
Ich beschäftige mich nun seit Anfang des Monats mit der Geldanlage in ETF's. Mein Wissen habe ich bis jetzt nur aus YouTube Videos, Börsenzeitschriften und Forenbeiträgen. Ich habe das Gefühl, je mehr ich mich mit dem Thema befasse, umso komplizierter wird es 😃
Ich möchte gerne 250€ im Monat in ETF sparen und habe mir dazu ein paar rausgesucht.
Als Laufzeit hatte ich das schon als Langfristige Anlage gedacht.
Risiko gegenüber bin ich nicht abgeneigt
Folgende ETF's habe ich mir ausgesucht , über Feedback und Optimierungsvorschläge wäre ich sehr dankbar.
1. A2H58J (MSCI EM Markets) 50€ (20%)
2. A0RPWH (MSCI World ) 100€ (40%)
3. ETF090 (Rohstoff) 25€ (10%)
4. DBX1DA (Dax) 75€ (30%)
Was haltet ihr von der Gewichtung? Ich weiß, 250€ ist nicht wirklich viel, aber eine größere Summe ist nicht drin.
Wäre es eventuell besser sich auf weniger ETF's zu begrenzen , dafür aber mit erhöhter Sparrate ?
Vielen Dank 🙂
Liebe Grüße
Moin, @Trivodo
Ich bin etwas "zwiegespalten", was Deine Liste angeht.
Zunächst einmal finde ich die Idee, als "Anfänger" mit einer relativ "klassischen" ETF-Aufteilung zu beginnen, gut.
Du hast einen sehr großen MSCI World drin (iShares, A0RPWH) ... damit kannst Du nichts falsch machen ... den habe ich selber auch und das Papier macht mir viel Freude. Ist natürlich ein Thesaurierer und auch nicht steuereinfach (da werden gleich wieder die Steuerfreibetrags-"Apologeten" auf den Plan treten) ... aber mir "gefällt" er einfach.
Der EM von Amundi (A2H58J) wäre mir persönlich zu klein und zu jung. Da sehe ich noch keine Historie, habe zu wenige Zahlen ... würde "ich ganz persönlich" anders lösen. Aber die "Grundidee", den MSCI World mit einem EM zu ergänzen, ist richtig.
Ich habe den iShares A111X9 genommen (auch ein Thesaurierer, auch nicht steuereinfach ... ja ...). Aber er ist ebenfalls sehr groß, hat eine sehr gute TER von nur 0,18% und "Ergebnisse" vorzuweisen.
Schließlich rundest Du das Portfolio mit einer anderen Anlageklasse ab, nämlich dem Comstage ETF090. Kann man machen und finde ich eine gute Idee ... das bringt mehr "Krisensicherheit" ins Depot.
Aber der ETF ist bereits 2009 aufgelegt und lediglich 430 Mio "groß" ... da würde mir die Volatilität fehlen.
Ich habe jetzt ad hoc keinen Alternativ-Vorschlag zur Hand ... aber ich bin relativ sicher, dass man da bessere Alternativen findet. Vielleicht kannst Du ja auch von den Rohstoffen weggehen und Dich mit Immobilien-ETF's anfreunden ...? Gleiches Ergebnis, aber meiner Meinung nach bessere Rendite und größere Fonds ... schau doch in dem Zusammenhang vielleicht mal den iShares A0LEW8 an ...
Schließlich hast Du noch den DB x-trackers für den DAX angedacht. Das fühlt sich für mich etwas nach "home bias" an. Die Zugpferde des DAX hast Du mit dem MSCI World ohnedies mit dabei. Warum sollte man das doppelt gewichten ...? Würde ich "ganz persönlich" weglassen und stattdessen stärker in den "Dreiklang" von "World/EM/und noch was anderes als Aktien" investieren.
Damit wärst Du als Anfänger meiner ganz bescheidenen Meinung nach wirklich gut aufgestellt. Und 3 verschiedene ETF sind bei einer Sparrate von €250,- pro Monat auch eine sinnvolle Schüttelung.
Beste Grüße vom freundlichen Coyoten.
22.03.2019 13:34 - bearbeitet 22.03.2019 13:37
22.03.2019 13:34 - bearbeitet 22.03.2019 13:37
Hallo @Coyote38
Danke für deine schnelle und vor allem ausführliche Antwort.
Zum Thema Steuerhässlich und Steuereinfach, habe ich einiges gelesen, dass es mittlerweile egal wäre ? 2018 gab es ja eine Änderung im Investmentsteuergesetzt
" Das habe ich im Internet gefunden
"
Den Dax ETF lasse ich dann am besten weg, ein Übergewicht deutscher Werte hatte ich nicht berücksichtigt.
Wie ist es denn mit der Gewichtung am besten ? Wie soll ich die 250€ auf die 3 ETF's deiner Meinung nach verteilen ?
Liebe Grüße
Trivodo
22.03.2019 15:53 - bearbeitet 22.03.2019 15:55
22.03.2019 15:53 - bearbeitet 22.03.2019 15:55
Hallo @Trivodo und herzlich willkommen.
Ich mach's mal unsortiert mit nummerierter Liste:
22.03.2019 17:52 - bearbeitet 22.03.2019 18:01
22.03.2019 17:52 - bearbeitet 22.03.2019 18:01
Hi @GetBetter
Okay, aber wenn ich das richtig verstanden habe, hat ein Thesaurierender ETF eine bessere Performance, da man durch das automatische reinvestieren den Depotwert erhöht, bzw. Mit dem Geld werden ja automatisch Anteile gekauft.
Ich benötige nicht "zwingend" eine Ausschüttung, da ich diese
Sofort reinvestieren würde.
Ist dann für mich ein thesaurierender ETF die bessere Wahl, oder habe ich jetzt etwas falsch verstanden?
Eine höhere gewichtung von deutschen werten, ist mir nicht zwangsläufig wichtig. Ich werde mal auf JustETF nach Immobilien ETF's schauen und auch hier im Forum.
Mit steigender Rate kann man ja mehr mehr ETF's ins Portfolio holen.
Bezüglich der Kosten ist mir noch etwas unklar. Die TER ist der Betrag, der dem Fond entnommen wird ? Und die 1.5% sind dann der Ausgabeaufschlag, der von ComDirect erhoben wird? Kann man das dann zusammengefasst als "laufende Kosten " in Höhe von 1.80% betrachten? (1.5 Ausgabeaufschlag +0.30%TER)
Oder haben Laufende Kosten (den Begriff verwenden andere Fondgesellschaften ) eine andere Bedeutung als TER ?
Vielen Dank
am 22.03.2019 18:18
Du sollst eventuelle Ausschüttungen sogar reinvestieren. Der geringe Zusatzaufwand ist aber steuerlich vorteilhaft. Ich zitiere ich mich mal selber: klick.
Ich hoffe dadurch werden die Unterschiede klar. Wenn nicht, dann einfach nochmal melden.
@Trivodo schrieb:Die TER ist der Betrag, der dem Fond entnommen wird ?
Korrekt. Bei den Kursen ist die TER schon abgezogen.
@Trivodo schrieb:Und die 1.5% sind dann der Ausgabeaufschlag, der von ComDirect erhoben wird?
Die 1,5% ist die Sparplangebühr der comirect, vergleichbar einer Ordergebühr bei Einmalkäufen. Ein Ausgabeaufschlag ist eigentlich auch nichts anderes, der Begriff bezeichnet aber den obligatorischen Preisaufschlag aktiv gemanagter Fonds. Daher sollten wir versuchen die Begriffe sauber zu trennen und ihn nicht bei ETFs auch verwenden.
@Trivodo schrieb:Bezüglich der Kosten ist mir noch etwas unklar. Die TER ist der Betrag, der dem Fond entnommen wird ? Und die 1.5% sind dann der Ausgabeaufschlag, der von ComDirect erhoben wird? Kann man das dann zusammengefasst als "laufende Kosten " in Höhe von 1.80% betrachten? (1.5 Ausgabeaufschlag +0.30%TER)
Nein, Du kannst die beiden nicht zusammenfassen. Der deutliche Unterschied ist, dass die Gebühr von 1,5% einmalig beim Kauf anfällt. Die TER, oder besser laufende Kosten allgemein, dagegen jedes Jahr.
@Trivodo schrieb:Oder haben Laufende Kosten (den Begriff verwenden andere Fondgesellschaften ) eine andere Bedeutung als TER ?
Die TER ist ein Teil der laufenden Kosten. Sie fasst alle Kosten zusammen die dem ETF für Verwaltung, Vertrieb, Lizenzen (MSCI stellt die Indexdaten nicht kostenlos zur Verfügung) usw. entstehen.
Dazu kommt aber noch ein zweiter Block der alle Transaktionskosten für Käufe/Verkäufe/Umschichtungen umfasst sowie dem gegenüberstehende Einnahmen, beispielsweise für Wertpapierleihe.
Auch diese Kosten/Einnahmen sind in den veröffentlichen Kursen schon enthalten, müssen aber vom ETF nicht gesondert angegeben werden.
Weil die TER nur eine Untermenge umfasst ist deren Angabe auch weitgehend sinnlos und kann bei der Beurteilung eines ETFs guten Gewissens ignoriert werden.
Um zu prüfen wie gut ein ETF nach Berücksichtigung aller Kosten und Einnahmen die auf Fonds-Ebene entstehen läuft, ist die Tracking Differenz das wesentliche Kriterium.
22.03.2019 18:40 - bearbeitet 22.03.2019 18:47
22.03.2019 18:40 - bearbeitet 22.03.2019 18:47
@Trivodo schrieb:Hallo @Coyote38
Danke für deine schnelle und vor allem ausführliche Antwort.
Zum Thema Steuerhässlich und Steuereinfach, habe ich einiges gelesen, dass es mittlerweile egal wäre ? 2018 gab es ja eine Änderung im Investmentsteuergesetzt
" Das habe ich im Internet gefunden
- Seit 1. Januar 2018 werden Fonds und ETF's anders besteuert: Die neue Logik soll einfacher sein und Steuerschlupflöcher schließen.
- Inländische und ausländische Fonds, die Dividenden ansparen oder ausschütten, werden nach derselben Systematik besteuert.
"
Den Dax ETF lasse ich dann am besten weg, ein Übergewicht deutscher Werte hatte ich nicht berücksichtigt.
Wie ist es denn mit der Gewichtung am besten ? Wie soll ich die 250€ auf die 3 ETF's deiner Meinung nach verteilen ?
Liebe Grüße
Trivodo
Moin nochmal.
In der Tat ... da war meine Formulierung "unscharf". Steuereinfach und steuerhässlich gibt es seit dem 1.1.2018 in der Tat nicht mehr. Ich meinte das, was @GetBetter dann vollkommen richtig und ausführlich erklärt hat: Wer den Steuerfreibetrag von €801,- für Ledige (bzw. €1602,- für Verheiratete) nicht ausgeschöpft hat, der ist - rein steuerlich betrachtet - mit einem Ausschütter gegenüber einem Thesaurierer besser bedient. Ich habe allerdings direkt zu Beginn eine sehr substanzielle Einmalanlage getätigt und darauf einen Sparplan aufgesetzt, sodaß in meinem Fall der Steuerfreibetrag sehr zügig erreicht wird, auch, wenn ich gerade erst hier angefangen habe.
Hinsichtlich der prozentualen Verteilung Deiner ETF's:
Richtig ist, dass man World und EM etwa im Verhältnis 70/30 gewichten sollte. Das berückschtigt, würde ich etwa zu einer prozentualen Splittung von World 55%, EM 25%, "zweite Anlageklasse" 20% greifen. Denn für den Anfang sollte - meiner Meinung nach - der "World" das "Flaggschiff" in Deinem Depot sein.
Freut mich aber, wennich Dir für den Anfang schon mal weiterhelfen konnte 🙂
Gruß vom freundlichen Coyoten
am 22.03.2019 19:04
Also das mit der Steuer bzw. Ausschüttend und Thesaurierend ist mir jetzt klar.
Aber bei der TER blick ich nicht so recht durch. Strenggenommen ist sie bei der Auswahl des ETF 's egal , da es auf die Tracking Differenz ankommt? Aber die ist nicht speziell ausgewiesen ?
am 22.03.2019 19:07
Korrekt.
Die TER muss aufgrund geltender Gesetzeslage angegeben werden. Wichtig ist die trotzdem nicht.
Für die Trackingdifferenz kannst Du diese Webseite nutzen: Klick.
Alle Werte beziehen sich auf die Vergangenheit und sind ... na, Du weißt schon...
am 22.03.2019 19:19
Ja, ich weiß. Kein Garant für zukünftige Wertsteigerung.
Die Internetseite ist gut , danke dafür. Schau ich später gleich mal drauf.
Und die gewichtung
55%World
25%EM
20%Immobilie
Oder doch lieber 60%MSCI World ?