am 27.10.2019 19:57
@ehemaliger Nutzer schrieb:Der zweite Punkt ist: Von der Dividende werden meistens Steuern abgezogen. Dies kann in Form der deutschen Abgeltungssteuer oder ausländischer Quellensteuer sein. Für die deutsche Abgeltungssteuer gibt es einen Freibetrag, ausländische Quellensteuer zahlt jeder, egal ob Freibetrag ausgeschöpft oder nicht.
Die Dividende pro Aktie wird vollständig vom Kurs der Aktie abgeschlagen, ich bekomme jedoch weniger Geld aufgrund der Steuern und habe neue Kosten für die Anlage der Dividende. Ich habe es lieber, wenn ein Unternehmen mein Geld behält und damit den Wert des Unternehmens steigert. Das hat auch den Vorteil, dass Steuern auf die Dividenden gestundet werden und damit minimal zur Renditeverbesserung beitragen.
Ich äußere mal einen Gedanken der mit gerade beim Abspülen gekommen ist, allerdings bin ich mir nicht ganz sicher ob ich richtig liege:
Ist es nicht so, dass das Unternehmen auf die nicht ausgeschütteten Gewinne eine Körperschaftssteuer zahlen deren Höhe üblicherweise der Höhe der Quellensteuer entspricht? Demnach bliebe das Geld was der Investor als Quellensteuer zahlt doch ohnehin nicht im Unternehemen.
Übersehe ich hier irgendwas?
27.10.2019 20:11 - bearbeitet 27.10.2019 20:13
27.10.2019 20:11 - bearbeitet 27.10.2019 20:13
Körperschaftssteuer? Zahlt doch kein Konzern (mehr). -> klick
Ich würde an dieser Stelle gerne das Modell von Starbucks erläutern, das würde aber den Thread kapern.
Für dich, @GetBetter:
Das Ergebnis, aus dem die Dividende an die Aktionäre bezahlt wird, wurde versteuert. Das gilt aber auch, wenn das Geld im Unternehmen verbleiben würde. Sonst wären Dividenden ja Betriebsausgaben. ![]()
Insofern müssen wir nur den Empfänger nach dem Zuflussprinzip betrachten.Die "Streubesitzdividenden" unterliegen der Körperschaftssteuer.
Warum das z.B. bei Siemens Healthineers für Siemens nicht gilt, ergibt sich aus § 8b KStG: Beteiligung >= 10 %.
Herzlichst,
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod
am 27.10.2019 23:05
@Gevatter_Tod Danke für die Erklärungen. Macht alles Sinn.
Meine Frage war ja ob ich irgendwas übersehen habe und ich glaube jetzt auch zu wissen was das ist: Kann es sein, dass meine Gedanken viel richtiger gewesen wären, wenn es sich nicht um die Dividenden eines Unternehmens sondern um die Ausschüttungen eines Fonds/ETFs handelt?
am 24.01.2020 22:13
Hallo!
Sorry, wenn ich den alten Thread ausgrabe - aber, hier ist so viel geballtes Finanzwissen versammelt, vielleicht kann ich davon profitieren - wenn jemand antwortet?
Was meint ihr zu:
Deka DAXplus® Maximum Dividend UCITS ETF
WKN ETFL23 ISIN DE000ETFL235
Deka DAXplus® Maximum Dividend UCITS ETF
Ich gehe bald in Rente, meine Rente wird (leider) ziemlich gering ausfallen und ich suche nach einer Möglichkeit, mit möglichst hohen, regelmäßigen Ausschüttungen meine Rente aufzubessern.
Das Ganze ist ja vor Steuern - aber, o.g. ETF liefert ?
Ausschüttungsrendite
| 1 Jahr 1 | 4,2900 | 6,72% |
| 2019 | 4,2900 | 6,67% |
| 2018 | 5,1900 | 8,42% |
| 2017 | 5,8300 | 7,17% |
| 2016 | 6,0600 | 7,37% |
| 2015 | 5,0500 | 5,62% |
Bei einem anzulegenden Kapital von ca. 33.000 Euro würde mir das schon etwas helfen... Oder, habt ihr eine bessere Idee?
Mit freundlichem Gruß,
Praecox
am 24.01.2020 22:19
Ich halte davon ehrlich gesagt nichts, da er nur 25 Werte beinhaltet, die zudem alle aus Deutschland stammen. Das ist viel zu wenig diversifiziert - gehts Deutschland schlecht, dann ist davon auszugehen, dass das Ding in den Keller rauscht (mal ganz davon abgesehen, dass die Gesamtperformance seit Mitte 2017 mal echt zum Vergessen ist, gerade auch im Vergleich zum DAX). Also lieber einen global diversifizierten Dividenden-ETF kaufen (auch wenn die Dividenden-Rendite dann nicht ganz so hoch ist).
Viele Grüße,
Jörg
am 24.01.2020 22:47
Da stimme ich voll und ganz zu. Lieber geringere, dafür stabile Ausschüttungen und dazu eine annehmbare Gesamtperformance. Such mal nach dem Stichwort Dividend Aristocrats.
am 24.01.2020 23:16
@ehemaliger Nutzer
Auch ich halte nichts davon. Neben den grundsätzlichen Bedenken die man bei jedem derart engen ETF haben sollte (nur Deutschland, nur 20 Unternehmen) ist auch die Tendenz unschön.
Zur Veranschaulichung folgendes Beispiel:
Du hättest vor 4 Jahren für 33.000 € diesen ETF gekauft. Kurs damals 82 €, es wären also etwa 400 Anteile geworden.
Da die Ausschütungen für die Rentenaufbesserung benötigt wurden, also nichts wiederangelegt werden konnte, bleibt dieser Wert von 400 langfristig konstant.
Das ergäbe dann jährliche Brutto-Ausschüttungen von
Man erkennt eine eindeutige Tendenz. Der Betrag hat sich binnen 4 Jahren um 30% reduziert und die Inflation ist noch gar nicht berücksichtigt.
Darüber hinaus kostet übrigens 1 Anteil heute auch nur noch rd. 64,50 €, aus den 33.000 € sind also 25.800 € geworden. Und das in einer Zeit in der die weltweiten Märkte um insgesamt rd. 70% zugelegt haben.
Will sagen: Vergiß die Ausschüttungsrendite und achte auf Nachhaltigkeit.
Kleine Randnotiz die aber wieder mal im Verstand der Entscheider zweifeln lässt:
Aufgrund der oben angegebenen "hohen Ausschüttungen" würde der Staat wahrscheinlich auch noch die Hand aufhalten und Abgeltungssteuer kassieren. Aber tröste Dich, das trifft alle Großaktionäre und hilft denen die sich keine Börseninvestments leisten können.
Es ist zum Weinen.
am 25.01.2020 00:25
Ich habe mir jetzt mal - so gut ich das kann
-
SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF angesehen. Bei der Anlage von 33.000 Euro vor 4 Jahren komme ich auf (ungefähr) 833 Stück. Das würde diese Dividenden-Auszahlung ergeben.
Für den von mir beabsichtigten Zweck ist das völlig unzureichend. Also, gebe ich den Gedanken -> Dividenden-Ausschüttung auf und konzentriere mich ausschließlich auf Performance. Einzel-Werte oder ETF.
Danke euch! ![]()
am 25.01.2020 00:33
Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht den Deka-ETF den von @Joerg78 im Anfangspost genannten gegenüberzustellen.
Betrachtungszeitraum sind exakt die vergangenen 4 Jahre da nur hierfür die jährlichen Ausschüttungen auf justetf.com einfach abzulesen sind (hatte keine Lust auf Taschenrechner):
Die grafische Zusammenfassung:
Der Deka hat durchgehend die höchste Ausschüttung, die Tendenz ist aber besorgniserregend. Die iShares STOXX Global Select Dividend 100 wäre mir zu erratisch.
Die anderen sind aber mit Blick auf den Kernpunkt (zuverlässige Ausschüttungen) durchaus akzeptable Optionen.
Hier noch das gesammelte Zahlenmaterial:
Der SPDR US Dividend Aristocrats hat zwar die niedrigsten Ausschüttungen, gleichzeitig aber einen Wertzuwachs von über 58% hingelegt. Allerdings wäre mir der Depotstand relativ egal, der bringt ja nur was bei Verkäufen. DIe wären aber immer wieder mit relativ hohen Gebühren verbunden (plötzliche Sonderfälle in denen schlagartig alles verkauft werden muss mal außer acht gelassen).
Persönlich würde ich daher den SPDR Global DIvidend Aristocrats favorisieren.
Der liegt mit den Ausschüttungen des Lyxor auf Augenhöhe, hat sich aber "im Hintergrund" deutlich besser entwickelt.
am 25.01.2020 00:48
@ehemaliger Nutzer schrieb:Für den von mir beabsichtigten Zweck ist das völlig unzureichend. Also, gebe ich den Gedanken -> Dividenden-Ausschüttung auf und konzentriere mich ausschließlich auf Performance. Einzel-Werte oder ETF.
Du wirst aber eine Antwort auf die Frage finden müssen wie die Performance (im Sinne von Depotentwicklung) ihren Weh in Dein Portemonnaie finden soll. Dauernde Verkäufe machen aufgrund der Kosten keinen Sinn.
Evtl. kannst Du ja eine Größenordnung nennen ab der das monatliche oder jährliche Zubrot nicht mehr "völlig unzureichend" wäre. Dann kann man evtl. gewisse Ideen von Anfang an ausschliessen.