am 27.08.2024 11:18
Deine Enttäuschung bzgl. Church & Dwight teile ich. Ich habe diese Aktie in mehreren Phasen gehalten und sie hat sich schlussendlich nie bewegt in den Jahren bzw. immer dann wenn ich sie hielt gefallen - **piep** happens --> nmhs Zahlen lügen trotzdem nicht.
Gibt ja genügend andere tolle Titel.
am 27.08.2024 11:39
Ich antworte jetzt noch einmal hier um allgemein etwas richtig zu stellen, natürlich in der Hoffnung, dass wir nicht in kleinliche Scharmützel verfallen.
absolut richtig, mir ging es um die objektive Einschätzung zu Church & Dwight, und nicht um eine besonders schnell zum Ziel führende, erfolgreiche Strategie.
deinen Einwand finde ich aber überdenkenswert, er wirft nämlich Fragen auf, welchen man sich stellen sollte. Zum Beispiel wenn Trendfolge die absolut erfolgreichste Strategie ist, warum wird sie nicht von allen Börsianern, Banken, Fonds, Pensionskassen, Versicherungen usw. angewendet.
Diese Fachleute sind bestimmt nicht dümmer, wie wir Leser hier im Bord.
auch deine Beiträge lese ich immer gerne, sie sind sachlich und deinen Gedanken kann man leicht folgen, ich zumindest.
Hallo, wegen dir antworte ich hier hauptsächlich, denn du hast erkannt, was hier kaum erwähnt wird, aber ich genau so handhabe.
In den Sternelisten werden viele Konzerne mit teils horenten Bewertungen und überzogenen Kursfantasien zur Auswahl gestellt, jedoch finden sich immer wieder auch noch richtig günstige Konzerne darunter, welche förmlich danach schreien, sie zu kaufen ( ich gehe jetzt nicht darauf einzeln ein, aber erwähne als Objekt meiner Begierde beispielsweise meinen Einstieg bei günstigen Konzernen wie Ares, Waste Management, AWW, oder TJX nur um mal einige zu nennen). diese Konzerne halte ich jetzt schon länger, und bin sehr zufrieden.
Könnte man vermuten, die Trendfolge ist also doch erfolgreich, bei sorgfältiger Auswahl der Depotbestückung.
@ an alle Leser hier
Leider gibt es keine Strategie, welche die einzig richtige ist, die Börse läßt sich so einfach manipulieren. Natürlich habe ich Verständnis, dass ein Anfänger, welcher hier mitliest, nicht mit 10 Prozent im Jahr zufrieden ist, sondern diese in einem Monat, oder besser noch gleich in der ersten Woche erzielen will.
Da dieses aber mit gestandene Konzernen einfach nicht möglich ist, versuchen es viele mit spekulativen Konzernen, welche in jedem Forum oder Gazetten angepriesen werden und 1000 Prozent in relativ kurzer Zeit versprechen (da ist die Börse Online genau so betroffen, wie der Aktionär oder Fokus Money). @nmh hat hier vollkommen recht, die Verlage wollen nur verkaufen und Anfänger fallen eben auf das gedruckte Wort sehr leicht herein.
Natürlich gibt es immer mal Glückstreffer,bei welchen sich der Kurs verhundertfacht hat (Oracle oder Amazon), aber es gibt auch tausende Zockerwerte in den USA, bei welchen die Chance auf densprichwörtlichen Sechser im Lotto leider Luftschlösser bleiben werden. Über diese tausende von Aktien und Reinfällen schreibt keine Zeitung in ihrer Auflage, damit erzielt man keine Auflageerhöhung. Wer will schon lesen, dass tausende von Lesern hier abgezockt wurden und ihr Erspartes verloren haben.
Deshalb muss sich jeder bewußt sein, an der Börse gibt es keinen free Lunch (danke Klimaprima), für höhere Gewinne muss man ein größeres Risiko tragen. Und darüber sollte sich jeder im klaren sein. Ich persönlich kaufe lieber langsamer steigende Aktien und verzichte auf die letzten Prozente im Kursanstieg, konzentriere mich jedoch auf die erfolgreichen langjährigen Marathonläufer (also auch Trendaktien/Chartbild, jedoch moderate Kursbewertung wie es Curtis Newton schreibt.)
Wir sollten bei Diskussionen nicht immer wieder nur die Strategien in Frage stellen, sondern unvoreingenommen Vor- und Nachteile abwägen oder ansprechen. Hier können wir schon genug Fehler machen, da brauchen wir nicht immer wieder, einzelne Strategien der Leser zu zerpflücken, mit dem Gefühl, als würde man deswegen persönlich angegriffen.
Kein Wunder, dass sich die Leserschaft über Aktienaustauch im Bord inzwischen auf ganz wenige Threads beschränkt.
Jede Medaille hat zwei Seiten, sogar 90 Prozent der Chemiker haben recht, wenn sie behaupten, Alkohol wäre eine Lösung !!
Grüßle an alle - Shane
am 27.08.2024 12:27
Wenn es so rüber gekommen ist, als ob ich gegen die Trendfolge bin, dann habe ich mich verkürzt ausgedrückt. Mein Depot besteht überwiegend aus Trendaktien.
Ich glaube aber, dass jeder lange Aufwärtstrend an der Börse eine Korrektur nach sich zieht und wenn ich der Meinung bin, dass sowas wahrscheinlich ist, kaufe ich keine Trendfolger mehr nach.
Auch wenn mir hier unterstellt wird, dass ich nicht lesen kann, habe ich doch aufgeschnappt, dass auch @Zilch´s Guru mehrere Strategien verfolgt und bin froh darüber trotz Ahnungslosigkeit seit über 40 Jahren an der Börse sehr erfolgreich handeln zu können.
Ich habe in meinem Berufsleben viele unterbewertete Firmen gekauft und was dort erfolgreich war, klappt auch an der Börse. Manchmal dauert es etwas länger, aber der Erfolg ist dann auch größer, als wenn man erst aufspringt wenn Alle dabei sind.
am 27.08.2024 12:35
Vielen Dank @nmh @FakeAccount und alle die auf meine Frage zu dem Zertifikat geantwortet haben. Es ist - wie befürchtet - mal wieder komplizierter als gedacht, also nichts für mich 😆.
Meine Einschätzung ist, dass der Dollarkurs auch bald schon wieder steigen kann und das ist wiederum gut fürs Depot. Da mein Plan ist langfristig investiert zu sein, brauche ich zunächst keine Absicherung.
Hoffentlich liege ich richtig :).
am 27.08.2024 13:28
Okay, ich habe die „Sauerei“ tatsächlich hervor kitzeln wollen und freue mich, dass es mir gelungen ist 😊
Deswegen habe ich (Börsenneuling*) mich am Wochenende begeistert in die mehrmalige Lektüre gestürzt. Die Inhalte (großes, nein: riesengroßes Lob an @nmh) waren zum Teil nicht gänzlich neu, aber nur weil ich hier seit einiger Zeit mitlese und immer wieder gerne auch den Hinweisen auf frühere nmh-Beiträge (Money Management!) gefolgt bin. Begeistert hätte ich im Glauben (@Leo P. Old) daran, mich jetzt auszukennen, am Montag sicher bei ein, zwei von mir präferierten US-Sternenaktien in kleinem Umfang zugeschlagen.
Dann kam von @FakeAccount der Hinweis auf das Währungsrisiko. Uuups!! Das hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm... weder das Währungsrisiko noch die Absicherungsmöglichkeit über einen Optionsschein. Der Hinweis hat zu sehr großer Unsicherheit geführt, aber auch dazu, dass ich mich mit dem Thema überhaupt beschäftige, auch wenn ich es bis jetzt noch nicht kapiert habe.
Aber was ich eigentlich sagen möchte: Für mich sind diese durch Sternelisten initiierten Boards mittlerweile zu wichtigen Adressen geworden, wenn es darum geht, Aktien-/Börsenkompetenter zu werden. Danke an alle, die hier so engagiert dabei sind und mir immer wieder Fenster in die Börsenwelt öffnen, die sonst womöglich noch länger verschlossen geblieben wären. Und dass ich jetzt wohl doch erstmal noch etwas mit Käufen abwarte, ist ja auch im Sinne der Bedenken, dass der September noch einige Überraschungen bieten könnte.
Ach ja, würdet ihr aktuell bei Cintas zugschlagen?
* na ja... nicht zeitlich gesehen, habe seit mehr als drei Jahren ein Depot; eher bezogen auf meinen Erfolg, ähhh... also Misserfolg mit Aktienkäufen und -verkäufen
am 27.08.2024 13:36
Hallo @nmh ,
aus der Versenkung ein kurzes Danke für den gewohnt tollen Beitrag und die ein oder andere Idee.
Schöne Jroß us Kölle,
KM
am 27.08.2024 16:10
Mein Nachbar ist gerade dabei, bei allen Aktien nochmal das KGV (kleinstes gemeinsames Vielfaches) nachzurechnen. Aus diesem Grund antworte ausnahmsweise ich. nmh bittet auszurichten, was folgt.
Vielen Dank an Euch alle für Euer tolles Feedback! Besonders schön ist Feedback, wenn damit Anerkennung für den Beitrag verbunden ist, der möglicherweise sehr viel Arbeit gemacht hat (allerdings nicht bei nmh, der schludert das einfach so hin). Wenn man etwas im Internet bekommt, ohne dafür Geld bezahlen zu müssen, ist es Brauch, dass man sich bedankt. Ich freue mich, dass das hier so gut klappt und die meisten sich an dieses Gebot der Höflichkeit halten.
@Colores12: Ich würde mir wegen der Dollarschwäche keine allzu großen Sorgen machen. Die Idee ist, dass die vorgestellten Trendaktien auch in Zukunft eine so starke Rendite generieren, dass man sich leichte Verluste auf der Währungsseite leisten kann. Die Absicherung per Zertifikat ist eine nette Idee. Falls Du Dir damit noch unsicher bist, empfehle ich Dir aber dringend, das Zertifikat BNP PAR.EHG TURBOL EO/DL(PS1LD6) einfach mal einige Monate "auf Papier" oder im Musterdepot, ohne echtes Geld, zu beobachten. So bekommst Du ein gutes Gefühl dafür, wie das Zertifikat sich mit dem Devisenkurs entwickelt!
Selbstverständlich ist Cintas für nmh ein klarer Kauf. Wenn man den veröffentlichten Daten glauben darf, liegt das KGV für das kommende Jahr bei 38 (die Angaben im Informer bei comdirect sind in der Regel veraltet und stimmen nicht). Die Aktie ist nicht billig, war sie nie. Das KGV lag auch in der Vergangenheit immer deutlich über 30. Sollte der Trend irgendwann enden, schützt der Stopkurs (570 Euro) vor größeren Verluste. Raunen und Unken über einen Absturz ist nicht hilfreich, weil der Markt immer recht hat. Der Trend wird sehr wahrscheinlich irgendwann enden. Morgen, nächste Woche oder im Jahr 2034 weiß aber niemand auf dieser Welt, der nicht hellsehen kann. Bis dahin gilt: Solange die Musik spielt, wird getanzt.
Und zum Thema Church & Dwight: Die Aktie zeigt in der Tat seit 2022 leichte Ermüdungserscheinungen. Solche Phasen hatte sie aber immer wieder, und der langjährige Trend (seit den 1990er-Jahren) ist ohne jede Frage intakt. Die Aktie ist ein klarer Kauf, vor allem, wenn sie wieder über ungefähr 95 Euro steigt und ihren mittelfristigen Aufwärtstrend damit bestätigt. Aktuell wäre ich mit einem Nachkauf eher vorsichtig, auch wenn die Wahrscheinlichkeit extrem groß ist, dass die Aktie in einem Jahr deutlich höher steht als heute. Der Stopkurs bei 81 Euro begrenzt den Verlust, falls ich mich täuschen sollte.
Gerne möchte ich -- wegen des allgemeinen Interesses an dieser Stelle -- noch zwei sehr gute Fragen beantworten, die Premium-Leser (selbst schuld!) per E-Mail an nmh geschickt haben. Er wundert sich bestimmt schon, dass der Briefumschlag mit den E-Mails immer aufgerissen und dann mit Klebstreifen wieder zugeklebt ist. Aber so ist das, wenn man nicht allein auf der Welt ist und aufmerksame Nachbarn hat. Also:
Frage: Vielen Dank für Deine tolle neue Auswertung, und natürlich auch für Deinen ausführlichen Marktkommentar in der Community! Ich hatte in letzter Zeit tatsächlich wiederholt über "SWAN"-Aktien nachgedacht und unter diesen Gesichtspunkten auf der Rosenheim-Liste recherchiert. So war ich zuletzt auch bei Brown & Brown gelandet. Jetzt habe ich noch mehr zu recherchieren. Mich würde interessieren, ob Deine Daten auch noch weitergehende Auswertungen zu dem Thema zulassen, quasi unter dem Titel "Aktien für die Ewigkeit". Konkrete Frage: Kannst Du bei diesen Auswertungen auch nachvollziehen, ob Aktien ausgestoppt worden wären? "Positive Zeiträume" verrät uns ja nur, dass der fiktive Verkaufskurs über dem Kaufkurs lag - aber nicht, ob er in der Zeit dazwischen mal unter den Stoppkurs gefallen wäre (vor allem, weil Du für die Varianz ja Zeiträume von mindestens 6 Monaten betrachtest, in der Zeit kann ja viel passieren). D.h. die Steigerung Deiner SWAN-Auswertung wären Aktien, die im Idealfall außer den schon genannten Kriterien seit 2010 nicht ausgestoppt worden wären. Gibt es sowas überhaupt?
Antwort: Das ist eine gute Anregung, aber schwierig umzusetzen, weil es keine feste Regel für das Setzen von Stopkursen gibt. Was ich auswerte ist, wie häufig Aktien ober- und unterhalb des GD 200 notieren. Das lässt gute Rückschlüsse darauf zu, ob Stopkurse "leicht unter der 200-Tage-Linie" safe gewesen wären oder nicht. An Deiner Idee, die zwischenzeitlichen "Drawdowns" in den untersuchten Zeiträumen auszuwerten, arbeite ich bereits seit einiger Zeit. Ist aber schwierig, weil es keinen festen Wert gibt, ab dem ein Rückschlag zu einem Verkauf führt. Wie gesagt: Stopkurse werden für die Aktien individuell gesetzt, unter anderem je nach ihrer Volatilität. Einen festen Prozentsatz gibt es nicht.
Frage: Sind Deine neuen Stopkurse bei COCA-COLA CONSOL.INC.DL 1(860150) und bei INTUITIVE SURGIC. DL-,001(888024) nicht ein bisschen niedrig? Ich sehe eher 900 bis 950 bzw. 335 Euro.
Antwort: 900-950 Euro für Coca-Cola-Bottling Consolidated ist meiner Meinung nach zu nah über der 200-Tage-Linie (bei 856 EUR, steigt mit ca. 3 Euro pro Tag), aber 840 EUR sind in Ordnung. 320 EUR für Intuitive Surgical ist besser als 280 EUR, aber 335 EUR ist etwas zu knapp falls wir eine Korrektur sehen wie im Herbst 2023 oder Anfang 2023.
Zu der völlig unnötigen Diskussion über die Strategien ist alles gesagt. @Klimaaprima hat es wunderbar zusammengefasst: Es gibt viele unterschiedliche Ansätze, und auch nmh schreibt ja regelmäßig selbst, dass er viele verschiedene Strategien ausprobiert. Warum die Trendfolge nicht nur die wenigste Arbeit macht, sondern auch nachhaltig am erfolgreichsten ist und immer erfolgreicher wird, hat nmh mehrfach begründet, erst wieder im Leitartikel auf Seite 1. Klar: Wenn man bei der Auswahl der Aktien auch noch auf ein niedriges KGV achtet, sind die Aktien weniger gefährdet für eine Korrektur, wenn mal eine Zahl im Bericht nicht gefällt. Perfekt! Hauptproblem ist freilich, dass kein Mensch auf dieser Erde das "G" in dieser Formel genau kennt, und schon gar nicht das "G" in der Zukunft. Aktienkurse bilden sich nur und ausschließlich nur aus Angebot und Nachfrage nach Aktien.
Weiterhin viel Erfolg bei Euren Börsengeschäften und vor allem viel Spaß!
Hochachtungsvoll
der Nachbar von nmh
am 27.08.2024 18:40
Juhuu, er hat es doch getan! Er schreibt wieder. Meine Gebete wurden erhöht, der liebe Gott ist also auch pro Trendfolge...
VIELEN lieben Dank, lieber nmh, für diesen hochinformativen und gleichzeitig kurzweiligen Beitrag.
2. Dank geht an @Colores12, prima, dass das mit dem Herauskitzeln bei Dir geklappt hat.
Ich habs wieder mit ranzigen, 5 Tage alten Apfelkuchen an die Abteilung Bestechung/ Compliance der nmh GmbH in München-Bogenhausen versucht, aber hat nicht geklappt. Kuchen kam wieder zurück, einmal abgebissen und mit nem Post-it "help, wir werden hier gefangen gehalten und müssen ohne Tageslicht die Performance der Sprüngli Aktie seit 1986 tagesgenau händisch zusammen addieren". Keine Ahnung, was das soll.
am 27.08.2024 19:30
Ich lese alles, was mit Börse und Aktien zu tun hat.
Ich mag vor allem Beiträge, die sachlich und fachlich über das Thema berichten. Hier wurde kürzlich Warren Buffett als Trendnachfolger bezeichnet.
Statt eigenen Kommentars veröffentliche ich mal den Beitrag von boerse.de , den ich kostenlos zugeschickt bekomme.
Ausgabe vom Dienstag, den 27.08.2024 |
"Ich kaufe Unternehmen, keine Aktien, und zwar Unternehmen, die ich für immer behalten will." Warren Buffett |
Auf Qualität setzen – so machen Sie Ihr Depot krisenfest
das Wort „Rezession“ ist derzeit wieder häufiger in den Medien zu lesen. Besonders in Deutschland gibt es Anzeichen, dass die Wirtschaft weiterhin schwächelt. So sank der Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister im August überraschend stark, der Index gilt als Indikator für die wirtschaftliche Gesundheit einer Region. Für die Vereinigten Staaten sind die Experten zwar optimistischer, aber auch da gibt es Stimmen, die befürchten, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleiten könnte. Einen kleinen Vorgeschmack darauf gab es Anfang des Monats, als die Aktienmärkte so stark nachgaben wie schon seit langem nicht mehr. Der Finanzdienstleister Bloomberg sprach sogar vom „Manic Monday“. Wann die nächste globale Rezession und damit der nächste deutliche Börsenabschwung kommen wird, ist ungewiss. Wenn es jedoch soweit ist, wird das eintreten, was Warren Buffett einst mit blumigen Worten wie folgt beschrieben hat: „Die Flut hebt alle Boote an – erst bei Ebbe erkennt man, wer nackt geschwommen ist.“ Die Botschaft für Anleger ist eindeutig. Es gilt, die „Nacktbader“ zu meiden und auf Unternehmen zu setzen, die mit Badehose und vielleicht sogar mit einem dicken Rettungsring ausgestattet sind. Ein paar Beispiele aus dem boerse.de-Aktienfonds inklusive einer Rückschau, wie sie sich jeweils in der Vergangenheit geschlagen haben: TJX Companies – Schnäppchenjagd auch in Krisenzeiten TJX Companies betreibt weltweit eine Vielzahl von Discount-Einzelhandelsgeschäften. Das Unternehmen bietet hochwertige Markenprodukte zu deutlich reduzierten Preisen an. Der Handels-Champion kauft dabei seine Waren oft direkt bei Herstellern oder Einzelhändlern, die Überbestände haben, Lagerbestände reduzieren oder Saisonartikel loswerden möchten. Diese Artikel werden dann in den Geschäften von TJX zu einem Bruchteil des ursprünglichen Einzelhandelspreises angeboten. Das Einkaufserlebnis in TJX-Geschäften wie hierzulande TK Maxx wird oft als „Schatzsuche“ beschrieben. Da das Sortiment häufig wechselt und immer wieder neue Marken und Produkte zu finden sind, zieht es Kunden an, die gerne nach besonderen Schnäppchen suchen. Dies schafft eine hohe Kundenbindung, da Käufer regelmäßig in die Geschäfte zurückkehren, um neue Angebote zu entdecken. Und das auch – oder gerade – in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Während der globalen Finanzkrise von 2007 bis 2009, als die großen Industrienationen ihre schwersten Rezessionen seit der Großen Depression in den 1930er-Jahren durchlitten und Millionen von Menschen ihre Arbeitsplätze verloren, legten Umsatz und Gewinn von TJX Companies zu. In der jüngeren Vergangenheit gab es zwar im Corona-Jahr 2020 eine Delle durch Ladenschließungen, aber bereits 2021 hatte sich das Geschäft wieder mehr als erholt. Zur Freude der Aktionäre trug das Unternehmen definitiv eine Badehose: Innerhalb der vergangenen Dekade legte der Kurs im Mittel um 14,4% p.a. zu.
Visa – verdient auch in Krisen immer mit Visa stellt ein globales Zahlungsnetzwerk bereit, das Banken, Händler und Verbraucher miteinander verbindet. Der Finanzdienstleister-Champion generiert Einnahmen hauptsächlich durch Transaktionsgebühren, die bei jedem Zahlungsvorgang erhoben werden, sowie durch Lizenzgebühren, die von Finanzinstituten für die Nutzung der Marke gezahlt werden. Visa ist in über 200 Ländern und Regionen aktiv, was es zu einem der am meisten akzeptierten Zahlungssysteme weltweit macht. Das hier ebenfalls mit Badehose geschwommen wird, zeigt wiederum der Blick in den Rückspiegel: Allgemein gingen die Konsumausgaben während der Finanzkrise von 2007 bis 2009 zurück, der Trend zum bargeldlosen Bezahlen wuchs jedoch weiter, da Online-Einkäufe immer beliebter wurden. Auch bei Visa stiegen die Erlöse und Gewinne in dem genannten Zeitraum. Der Finanzdienstleister profitierte ebenfalls während der Corona-Pandemie, da sein Netzwerk die Zunahme von E-Commerce-Transaktionen unterstützte. In den vergangenen zehn Jahren legte der Kurs der Aktie im Durchschnitt um 16,5% per annum zu.
Berkshire Hathaway – der weiße Ritter in der Krise Berkshire Hathaway ist eine Holding, die eine Vielzahl von Geschäften in unterschiedlichen Branchen unter ihrem Dach vereint, darunter Versicherungen, Energieversorger und Eisenbahngesellschaften. Das Unternehmen ist darüber hinaus auch für seine bedeutenden Investitionen in börsennotierte Firmen wie Apple und Coca-Cola bekannt. Unter der Führung von Warren Buffett verfolgt der Investment-Champion eine langfristige Strategie, die auf den Erwerb von Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen und stabilen Cashflows abzielt. Berkshire Hathaway trägt nicht nur eine Badehose, sondern auch einen Rettungsring. Denn Warren Buffett gelingt es, immer dann auf einer hohen Cash-Position zu sitzen, wenn anderen das Geld ausgeht. So nutzte der Superinvestor die Finanzkrise, um lukrative Anlagen zu tätigen. Im September 2008 investierte Berkshire Hathaway fünf Milliarden US-Dollar in Vorzugsaktien von Goldman Sachs mit einem garantierten jährlichen Dividendenertrag von 10%. Diese Transaktion beinhaltete auch das Recht, weitere Anteilsscheine zu einem festgelegten Preis zu erwerben, was sich nach der Markterholung als äußerst lukrativ erwies. Zu ähnlichen Konditionen wurden drei Milliarden US-Dollar in Vorzugsaktien von General Electric investiert. Momentan sitzt Warren Buffett wieder auf einer Cash-Position in Rekordhöhe, bereit „gierig zu sein, wenn andere in Panik verfallen“. Aktionäre von Berkshire Hathaway verbuchten innerhalb der vergangenen Dekade einen Kursgewinn in Höhe von 13,0% p.a.
Unternehmen „mit Badehose“ für den Vermögensaufbau Wirtschaftliche Auf- und Abschwünge kommen wie Ebbe und Flut. Entscheidend für den langfristigen Erfolg an der Börse ist es, stets auf qualitativ hochwertige Firmen zu setzen, die nicht nur in guten Zeiten bestehen können, sondern auch in schwierigen Phasen Stärke zeigen oder die sogar von Krisen profitieren. Der boerse.de-Aktienfonds investiert in 33 widerstandsfähige Unternehmen, darunter auch die hier vorgestellten Champions TJX Companies, Visa und Berkshire Hathaway. Die Qualität eines Unternehmens ermitteln wir mittels der boerse.de-Performance-Analyse, denn langfristig folgt der fundamentalen Stärke einer Firma stets der Kurs. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie dieses Verfahren Top-Investments identifiziert, empfehle ich Ihnen das kostenlose White Paper „Langfristig erfolgreich mit Champions-Aktien: Quality-Investing seit 2002“ von Priv.-Doz. Dr. Hubert Dichtl, Thomas Müller und Jochen Appeltauer. Ihr Heiko Rahlfs |
Mir Wichtiges habe ich schwarz hinterlegt. Visa und viele Aktien von BH habe ich und werden nicht verkauft , auch wenn sie unter die 200 Tage Linie fallen. Im Gegenteil, "Tiefflieger" , wie hier Qualitätsaktien bei Kursschwäche abfällig genannt werden, werden gekauft oder nachgekauft, zuletzt Mcd, Nike, Deere, Chevron, Diageo, Cisco.
Kosto und Buffett haben dazu viel geschrieben. Buffett ist ein Valueinvestor ,der sich nicht nach der kurzfristigen Chartentwicklung richtet. KraftHeinz ist das beste Beispiel . Außer Dividenden ist seit Jahren nichts gewesen.
Ich habe die Aktie verkauft und dafür General mills und Keurig zu Jahrestiefkursen gekauft.
"Gegessen und getrunken wird immer" .
Die großen Vermögensverwalter weltweit investieren langfristig in Unternehmen, die zuvor intensiv auf die zukünftige Gewinnentwicklung untersucht werden. Das tut auch boerse.de und kommt so zu den Champions.
am 27.08.2024 20:04
@Shane 1, schönen Dank für den erfrischenden und sachlichen Beitrag!
Hätte eine einfache Frage, welche Company verbirgt sich denn hinter "AWW"?
Danke & Gruß
Fred Clever
...und räusper, Alkohol ist ein Lösemittel. Schnaps, welcher z.B. gelöste Aromen enthält, könnte man als "echte" Lösung bezeichnen.Jedoch ist das Wasser im Schnaps nicht im Alkohol gelöst, sondern umgekehrt. Der Alkohol (hydrophil) ist im Wasser gelöst, weshalb der Chemiker das als wässrige alkoholische Lösung bezeichnet.