Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Die Energiewende naht. Neujahrssnack "Altech Advanced Materials AG"

Kio
Experte ★★
331 Beiträge

Hallo Alle 🙂

 

Schon bereit?

Beginnen wir das Jahr mit etwas Frischem.

 

Vor einiger Zeit bin ich in einer Börsenzeitschrift über die Altech Advanced Materials AG gestolpert.

  • WKN: A31C3Y
  • Branche: Im weitesten Sinn Maschinenbau und Rohstofflieferant
  • Geschäftsfeld: Energie
  • Spezifizierung: Batteriespeichertechnik
  • Stellung im Produktionsprozess: Zulieferer; Endproduzent
  • Produkte: SILUMINA ANODES; CERENERGIE

An dem Unternehmen ist das australische Unternehmen Altech Batteries beteiligt, sowie das deutsche Fraunhofer IKTS (25% Anteil). Auch wenn das nicht eindeutig ist, gehe ich davon aus, dass dieses Beteiligungsverhältnis sich auf die beiden Produkte bezieht.

 

Ich möchte mich hier auf das CERENERGIE-Projekt konzentrieren, da ich mich hier ein wenig auskenne und mich nur kurz zu der SILUMINA ANODES Technologie äußern. Mit der SA-Technologie lässt sich die Speicherdichte von LI-Batterien signifikant erhöhen, was für Hersteller von entsprechenden Batterien interessant sein dürfte. Da ich aber auf dem Gebiet nicht firm bin, also z.B. nicht weiß, was es da noch so für Neuheiten tummeln, kann ich zwar sagen, „interessantes vielversprechendes Produkt“, bewerten kann ich das bzgl. Einer Geldanlage jedoch nicht.

 

Anders bei der CERENERGIE-Technik. Da ich auf diesem Gebiet bis vor kurzem in der Peripherie tätig war, kann ich die Bedeutung einigermaßen einschätzen. Vielleicht habt ihr schon mal diese Batteriespeicher in Schiffscontainerform gesehen. Es gibt sie in verschiedenen Größen, von einem MW (20 Fuß-Containern) bis zu 40 Fuß Containern. Sie werden in Firmen benutzt, um Strom zu speichern. Gut, das ist jetzt noch keine große Überraschung, die Überraschung dürfte für die meisten sein, warum sie das machen.

Allgemein wird angenommen, die Firmen stellen sich diese Container auf ihr Gelände, um den Strom der Solaranlagen auf dem Dach zu speichern. Da kann man sich dann fragen, warum verbrauchen sie den nicht lieber sofort in ihrer Firma, ist das nicht besser? Ist es. Viele brauchen auch mehr, als ihre Solaranlage bereitstellt.

Also muss es etwas anderes geben, warum die Firmen an diesen Containerspeichern Interesse haben. Um dahinterzukommen, muss man verstehen, aus welchen Bestandteilen die Stromrechnung großer Betriebe besteht. Ein Posten ist die Bereitstellungsgebühr der Energieversorger. Je höher der Stromverbrauch ist, umso stärker muss die Zuleitung zu der Firma ausgelegt werden. Die Leitungsstärke für den durchschnittlichen Verbrauch ist durch den Strompreis abgedeckt. Aber, und jetzt wird es interessant, wenn diese Firma auch nur einmal im Jahr für einen relativ kurzen Zeitraum von wenigen Minuten deutlich mehr Strom benötigt, weil z.B. irgendwelche besonderen Prozesse ablaufen, verlangt der Energieversorger eine Bereitstellungsgebühr, weil er die gesamte Peripherie für diese Firma auf diese wenigen Minuten ausrichten muss. Die Instandhaltung und den Bau aber nicht über einen dauerhaft höheren Verbrauch vergütet bekommt. Diese Bereitstellungsgebühr scheint gewaltig zu sein.

 

Was haben jetzt Batteriespeicher damit zu tun. Nun, die Firmen decken den erhöhten Bedarf durch die gespeicherte Energie in den Containern ab und sparen sich die Bereitstellungsgebühr. Das langsame Laden der Container belastet die Netze nicht übermäßig. Angeblich ist diese Gebühr so hoch, dass sich die Anschaffung von Speichercontainern, die hohe sechsstellige bis zu siebenstelligen Beträgen kosten, oftmals schon nach einem Jahr rechnet. Selbst wenn der Amortisationszeitraum zwei oder drei Jahre sind, für jede Firma in einer vergleichbaren Situation kommen daher Speichercontainer in Frage.

Auch sind die Preisunterschiede an der Strombörse so groß, dass sich ein Zwischenspeichern trotz Verlusten lohnt. So etwas wurde schon umgesetzt. Weiterhin werden entsprechende Speicher bei der Energiewende benötigt. Energie muss dauerhaft verlustarm auch mehrmals täglich zwischengespeichert werden können. Bisher werden diese Speichercontainer meist mit Lithium-Ionen-Batterien realisiert. Das hat jedoch mehrere Nachteile.

  • diese Container dürfen nur unbestückt transportiert werden, das bedeutet eine aufwendige Vorortmontage.
  • Die Steuerung, um alle Lade und Entladevorgänge zu steuern ist kompliziert und teuer.
  • Die Temperatur innerhalb der Container muss mittels Klimaanlagen so geregelt werden, dass alle Module in etwa die gleiche Temperatur haben.
  • die seltenen Erden für die Batteriemodule werden irgendwann knapp.
  • Die Container müssen mit speziellen Brandschutzmaßnahmen ausgestattet sein.
  • Schon nach einigen hundert Lade- und Entladevorgängen machen sich die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar.
  • usw…

Und hier kommt das Produkt von Altech ins Spiel, alle genannten Nachteile der LI-Speichertechnik entfallen. Die Idee dahinter, die Natrium-Nickelchlorid-Batterie, ist sehr alt und hat die grundsätzliche Funktion bewiesen. Es war nur bisher nicht möglich, diese grundsätzliche Funktion zu stabilisieren und in einen industriellen Produktionsprozess zu überführen. Daran hat das Fraunhofer-Institut gearbeitet und eine Lösung gefunden. Da die großen Hersteller sich wie so häufig zieren (man erinnere sich an das Desaster mit der MP3-Technik, auch eine Erfindung des Fraunhofer-Institutes) kam das Unternehmen Altech ins Spiel. Sie waren bereit, sich auf das Abenteuer einzulassen. Solche Storys gibt es reichlich und meistens beachtet man sie nicht weiter, weil man sowieso nicht versteht, was da passiert. Hier jedoch kann ich einigermaßen einschätzen, was ein Erfolg der Technik bedeuten würde.

 

Lithium-Ionen-Batterien sind mit ihrer hohen Speicherdichte für stationäre Speicher total überqualifiziert. Da es dauerhaft auch schwierig und teuer werden wird, die entsprechenden Rohstoffe in ausreichender Menge zu bekommen, muss eine alternative Technik, die weder Lithium noch andere Seltene Erden benötigt, die keine so aufwendige Steuerung und Vorortmontage braucht, die nicht klimatisiert werden muss und keine Brandüberwachung benötigt, die obendrein kaum Alterungserscheinungen hat und sich problemlos später entsorgen lässt, zwangsläufig durchsetzen. Vorausgesetzt natürlich, die Risiken, zu denen ich gleich noch komme, können bewältigt werden.

 

Die derzeitige Marktkapitalisierung von Altech beträgt 66Mio Euro. Ein Standardspeicher von 1MW soll später einmal 820.000 EUR kosten. Wobei ich solche Kalkulationen für fragwürdig halte, wenn noch nicht einmal die Produktionsstätten fertig gebaut sind.

 

Da die gesamte Technik und Produktionsverfahren patentgeschützt sind, kann es keine Trittbrettfahrer geben. Da jedoch nicht nur die Produktionsstätten gebaut werden müssen, sondern die Produktion muss anlaufen, technische Schwierigkeiten bei den speziellen Keramiköfen müssen beseitigt werden, bevor man anfangen kann ein neues Produkt zu produzieren, wo dann die nächsten Herausforderungen lauern. Aber auch an dieser Stelle wird man immer wieder überrascht, wie schnell sich die Dinge manchmal entwickeln.

 

Selbst wenn das alles gelingt, muss man auch noch Kunden finden, die bereit sind, eine völlig neue Technik zu akzeptieren. Wir erinnern uns, fällt die Anlage aus, fallen u.U. die Bereitstellungsgebühren für das Jahr an. Das heißt, die Firmen werden diese Container nur akzeptieren, wenn die Verträge entsprechende Konventionalstrafen vorsehen. Wofür in gewissem Umfang wiederum Rücklagen gebildet werden müssen. Was bei einem Wachstumstitel nicht immer so einfach ist. Sollte das alles trotzdem bewältigt werden und die ersten Container laufen längere Zeit ausfallsicher, wird das Interesse bei den Firmen steigen. Dann wird es zum Selbstläufer, auch international. Die angestrebten 100 Container zu Anfang, sind dann eher Geschichte. Die Marktkapitalisierung sollte dann problemlos 10-stellig werden.

 

Welche positiven Dinge fallen auf.

  • Die Cerenergietechnik ist eine Erfindung des Fraunhofer Institutes, die einen renommierten Ruf haben.
  • Energiespeicher werden in riesigen Mengen benötigt, wenn die Energiewende gelingen soll. Das ermüdungsfreie, auch mehrmalige Laden und Entladen am Tag prädestinieren diese Speicher gegenüber anderen derzeit verfügbaren Speichern für Erneuerbare Energie.
  • Für bestimmte Kategorien von Firmen sind Stromzwischenspeicher Gelddruckmaschinen. Da die CERENERGIE eine längere Lebenszeit hat als LI-Speicher, ist diese Technik für Firmen doppelt interessant.
  • Der Informationsfluss scheint zu funktionieren.
  • Des Weiteren führt das andere Produkt, die SILUMA ANODES Technik, zu einer höheren Speicherdichte bei LI-Batterien und verspricht einen ordentlichen Umsatz.

Welche Dinge machen skeptisch.

  • Obwohl die Aktie erst relativ kurz gelistet ist, gab es schon die erste Kapitalerhöhung. Muss nichts bedeuten, kann aber.
  • Es gibt auf der ganzen Welt Forschungen, um neue Energiespeichertechniken zu entwickeln. Die meisten sind nicht weit fortgeschritten, manche von diesen Forschungen würden jedoch andere Energiespeicher in ihrer Bedeutung pulverisieren. Das ist aber alles noch viel weiter weg und bisher gibt es da noch nichts Spruchreifes.
  • In Österreich wurde eine Sauerstoff-Ionen Batterie zum Patent angemeldet.
  • Zwei Speichertechniken, Redox Flow und NGK NaS sind aktuell weit entwickelte Konkurrenzprodukte, die jedoch (noch) nicht an die Leistungsfähigkeit der Cerenergie herankommen.
  • Die ersten Vermarktungserfolge, zumindest bei den Speichercontainern, werden noch auf sich warten lassen.

Risiko: Das Risiko ist trotz der tollen Story gewaltig, deshalb würde ich auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 das größte Risiko bedeutet, eine 8 geben.

Chancen: Wenn die Story aufgeht und kein Konkurrenzprodukt besser ist und schneller marktreif wird, haben wir es hier mit einem Gamechanger bei der stationären Speichertechnik zu tun.

Da sich zwar alles sehr vielversprechend anhört, jedoch bisher nur Prototypen gebaut wurden, stehen die letzten Beweise noch aus. Ernsthafte Bewegung nach oben kommt vermutlich erst mit der Null-Serie in die Aktie, aber wie gesagt, bis dahin ist es noch ein wenig Zeit.

Investitionsidee: Da der Kurs zurzeit noch kontinuierlich fällt, ist erst einmal noch zuschauen angesagt. Im Falle eines Einstieges wird die Position sehr klein sein und auf die Größe des max. erlaubten Verlustes begrenzt. Diese wird dann ohne Stopp gehalten und bei Erfolg aufgestockt. Das ist eine absolute Ausnahme und ich habe das seit 20 Jahren so nicht mehr gemacht. Solche Titel springen manchmal um 20% bis 30% am Tag. Einmal drin, bleibe ich also drin und begrenze das Risiko über die Positionsgröße. Beim Nachkauf wird dann selbstverständlich wie gewohnt abgesichert.

 

Den Chart spare ich mir, geht bisher nur abwärts. Das ist ein Titel, den man beobachten sollte, um den vermeintlich richtigen Moment nicht zu verpassen. Bei einem Wert in dieser Phase sagt der Chart nicht so viel Wahres. Der pubertiert noch.

 

Der Link für Tiefschürfer: https://www.altechadvancedmaterials.com/

 

Oder katergerecht 😵 🤒 ein Filmchen: https://www.youtube.com/watch?v=JtRRSadhL8M/

 

Neujahrsgrüße sendet

kio

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)
16 ANTWORTEN

cestmoi
Mentor ★
1.209 Beiträge

Moin,

ja, auf alle Fälle spannend.
Pufferspeicher sind aber weitaus wichtiger in vielen anderen Bereichen (nicht nur für ein paar wenige Industriebetriebe).
Von Kommunen über Solarparkbetreiber bis Katalysatoren - überall gibt es Spannungsspitzen aufzufangen und später bereit zu stellen.

Das mit den zwei WKNs - ja, nicht unüblich (Vorzüge gegen Handelsware). Allerdings frage ich mich auch, wer da denn das > zehnfache des inneren Wertes auf den Tisch gelegt hatte... Glücksritter?

Was mich noch hemmt: auf der Internetpräsenz ist es sehr ruhig... zu ruhig für innovative Unternehmen (die berichten dann auch mal von neuen Farben, Lacken und Muster)

Was mich weiter hemmt: 7Mio Marktkapitalisierung ... dat reicht nicht für die Beschaffung für einen Test-Park.

Also - mein GEFÜHL: das wird mal wieder ein Abschlachten der Telefon-Marketing Startups-Aufschwätzer

Aber ich bleibe auch dran


UND DANKE!

Okkulele123
Experte ★★
314 Beiträge

Also dass es eine Spitzenlastkomponente in den Tarifen der Energieversorger für Geschäftskunden gibt, kann ich bestätigen. Dass die so dermaßen hoch ist, finde ich, sagen wir mal, erstaunlich. 

 

Wer sind denn die Kunden von so einem Speicher? Kleinere Mittelständler? 1MW ist ja jetzt nicht gerade besonders viel. 

cestmoi
Mentor ★
1.209 Beiträge

@Okkulele123  schrieb:

Also dass es eine Spitzenlastkomponente in den Tarifen der Energieversorger für Geschäftskunden gibt, kann ich bestätigen. Dass die so dermaßen hoch ist, finde ich, sagen wir mal, erstaunlich. 

 

Wer sind denn die Kunden von so einem Speicher? Kleinere Mittelständler? 1MW ist ja jetzt nicht gerade besonders viel. 


kommt immer darauf an, wie hoch die Spitzen ausfallen - +20% günstig / + 50% geht / +200% naja / +1000%  uiuiui

1. werden die Dinger Modular sein, 2. ist der Container räumlich/gewichtemässig begrenzt und 3. sind 1000 KWh schon nicht gerade wenig

Kio
Experte ★★
331 Beiträge

@cestmoi  schrieb:

Moin,

ja, auf alle Fälle spannend.
Pufferspeicher sind aber weitaus wichtiger in vielen anderen Bereichen (nicht nur für ein paar wenige Industriebetriebe).
Von Kommunen über Solarparkbetreiber bis Katalysatoren - überall gibt es Spannungsspitzen aufzufangen und später bereit zu stellen.


Ich frage mich die ganze Zeit, was das mit den Katalysatoren auf sich hat. Habe ich da was übersehen?

 


Das mit den zwei WKNs - ja, nicht unüblich (Vorzüge gegen Handelsware). Allerdings frage ich mich auch, wer da denn das > zehnfache des inneren Wertes auf den Tisch gelegt hatte... Glücksritter?

Was genau verstehst du hier unter "innerem Wert"? Das einzige, was ich in diesem Zusammenhang darunter verstehen könnte, wären die Vermögenswerte. Die könnte ich aber nicht einschätzen, weder die materiellen, noch die immateriellen.


Was mich noch hemmt: auf der Internetpräsenz ist es sehr ruhig... zu ruhig für innovative Unternehmen (die berichten dann auch mal von neuen Farben, Lacken und Muster)

AAM stellt genau zwei Produkte her, Silumina Anodes und Cerenergie. Über diese werden alle relevanten Informationen veröffentlicht (hoffe ich zumindest). Ich erinnere mich mit Grausen an Unternehmen, die es als eine börsenrelevante Nachricht hielten, wenn in der Werkskantine mittwochs nur noch vegetarisches Essen angeboten wurde. Brauche ich nicht, will ich nicht.

 


Was mich weiter hemmt: 7Mio Marktkapitalisierung ... dat reicht nicht für die Beschaffung für einen Test-Park.

Moment, wirfst du da etwas durcheinander? Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit 53 Mio. Euro. Nur die 4.237.500 Aktien sind für einen Euro über den Tisch gegangen, was auch immer noch völlig seriöse Gründe geben kann.

Die anderen 2.825.000 Aktien sind ganz normal über die Börse emittiert worden, haben also Geld in die Kassen gespült. Du meinst vermutlich den Nennwert der Aktien, der ist aber uninteressant.

Die genaue Vorgehensweise der Produktion, der Bau der Anlagen und des Prototypbaus kann man alles auf der Seite nachlesen. Auch die Finanzierung ist hier offensichtlich gesichert. Aus dieser Richtung scheint keine Gefahr zu kommen.


Also - mein GEFÜHL: das wird mal wieder ein Abschlachten der Telefon-Marketing Startups-Aufschwätzer

Aber ich bleibe auch dran


UND DANKE!

Das ist keine Klitsche am grauen Markt! Da hängt das Fraunhofer Institut mit drin und es gibt öffentliche Fördergelder. Das ist kein Unternehmen, welches nur zu dem Zweck gegründet wurde, Anleger abzuzocken. Da stecken weit entwickelte Technologien hinter, die ihre Tauglichkeit bewiesen haben. Ich denke, da gibt es schon einen maßgeblichen Unterschied, zu den von dir angedeuteten Unternehmen.

Ich werde AAM mal anschreiben, was hinter diesen 1 Euro Aktien steckt und wann die gehandelt werden können. Bevor ich da nichts Näheres weiß, bewerte ich das nicht endgültig. Ich bin halt lieber einmal zu viel als einmal zu wenig misstrauisch, übertreibe es aber auch nicht damit.

 

Trotzdem ist das nach wie vor derzeit noch kein Kaufkandidat, dafür gibt es noch zu viele Unwägsamkeiten.

 

Gruß und danke für den Dank 🙂

kio

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)

Kio
Experte ★★
331 Beiträge

@Okkulele123  schrieb:

Also dass es eine Spitzenlastkomponente in den Tarifen der Energieversorger für Geschäftskunden gibt, kann ich bestätigen. Dass die so dermaßen hoch ist, finde ich, sagen wir mal, erstaunlich. 


Ich kann an dieser Stelle nur wiedergeben, was mir bzgl. der Begründung für das Interesse vieler Großkunden berichtet wurde, kann das aber tatsächlich nicht mit Zahlen belegen. Rechnen muss es sich aber, manche Firmen hatten nicht einmal Photovoltaik auf dem Dach. Also geht es weniger darum, "ob“ das ein Argument ist, sondern über welche Amortisationszeit wir reden. Da die Speichercontainer bisher mit LI-Batterien gebaut werden, müssen die Speicherzellen unter immer größeren Leistungseinbußen nach spätestens 15 Jahren für mehrere hunderttausend Euro erneuert werden. Die Container sind dann also vermutlich Schrott. Passieren kann das unter ungünstigen Bedingungen schon nach zehn Jahren. Laufende Wartungskosten kommen auch noch dazu.

Mit welcher Amortisationszeit wäre eine Firma unter diesen Umständen noch einverstanden?  Auch wenn ich solche Entscheidungen nicht treffen muss, kann ich mir vorstellen, dass nicht mehr als vielleicht 5 Jahre toleriert werden, eher weniger.

 

Wer sind denn die Kunden von so einem Speicher? Kleinere Mittelständler? 1MW ist ja jetzt nicht gerade besonders viel. 


Zu der begrenzten Speichergröße hat @cestmoi  alles geschrieben. Ob ich nun einen Container mit 4MW habe, oder 4 Container mit je 1MW. Die Begrenzung der Baugröße garantiert einen einfacheren Transport. Größere Container benötigen Sondergenehmigungen. Das ist teuer und kompliziert. Deshalb ist eine Leistungsbegrenzung bei modularer Bauweise und gemeinsamer Steuerung konsequent effizient.

Der „normale“ Stromverbrauch läuft weiter, der wird nicht ersetzt. Es geht nur um die Leistungsspitzen. Dafür benötigt man kurz viel Leistung, danach darf der Container entladen sein. Da ist 1MW (oder modular entsprechend mehr) tatsächlich nicht so wenig. Wenn dann noch eine Zweitnutzung als Solarstromspeicher dazukommt, ist das sicher nicht schädlich.

 

Gruß kio

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)

Okkulele123
Experte ★★
314 Beiträge

Also zu dem ersten kann ich wirklich nicht so viel beitragen. Ich habe mit Rechnungen nichts zu tun. Ich weiß nur, dass es diese Spitzenlastkomponenten in den Verträgen gibt. 

 

Zu dem zweiten: Naja es kommt wie gesagt drauf an, was das für Kunden sind. In dem Gemenge wo ich mich so rumtreibe, hantieren wir mit bis zu 200MW pro Kunde rum. Alles unter 1 MW sind da eher so Pipifaxmengen. Aber wenn es kleinere Mittelständler sind, dann können 1 MW natürlich schon einen Unterschied machen. Kommt halt immer auf die Betrachtungsweise an 😉 Mich hätte halt nur in Bezug zum Investitionsbetrag der Kundenstamm interessiert.  

 

Aber grundsätzlich finde ich solche Lösungen schon spannend und es zeigt, dass sich viele Menschen viele Gedanken machen, wo man noch Effizienter werden kann. Als Investitionscase ist mir das aber zu heiß in dem Fall. 

 

 

Kio
Experte ★★
331 Beiträge

@Okkulele123 

 

Container in der Größe lassen sich problemlos transportieren. Größere Speicher sind entweder kompliziert zu transportieren oder gar nicht mehr. Es hilft ja nicht, Speichergrößen herzustellen, die man dann nicht mehr zum Kunden bekommt.

Es spricht doch auch nichts dagegen, mehrere davon zu koppeln, um auf die benötigte Speichergröße zu kommen. Neulich habe ich einen Speicherpark in einer Doku (Saudi-Arabien?) gesehen, da waren die Container an einer Straße aufgebaut, dutzende auf jeder Straßenseite. Das ist dann vielleicht eher deine Größenordnung. 😉

 

Richtig interessant wird der Titel erst, wenn die ersten Erfolge sichtbar werden. Sprich, wenn die Produkte tatsächlich große Vorteile gegenüber der Konkurrenz besitzen.

 

Gruß kio

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)