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Das dritte Quartal der Deutschen Bank

ehemaliger Nutzer
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Hallo zusammen,

 

hier findet man die Ergebnisse des 3. Quartals der Deutschen Bank beschrieben. Für mich lesen sich sehr viele Punkte sehr gut, negativ ist dass viele Einnahmen weggefallen sind.. aber der Reihe nach:

 

Vor ungefähr einem Jahr habe ich am 15.10.2016 Deutsche Bank Aktien im Wert von ungefähr 500 EUR zu einem Kurs von 12,31 EUR gekauft. Ich wollte mal probieren, wie es ist, in Einzelaktien zu investieren. Vorher hatte ich für 500 EUR Nike gekauft und diese Aktien hatten sich gut entwickelt. Warum Deutsche Bank? Die Deutsche Bank war und ist in vielen Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Der Kurs der Aktie ist auf 9,xx EUR abgerutscht und war zu dem Zeitpunkt zu billig. Meine Überlegung war, die Deutsche Bank ist systemrelevant und es wird sicherlich alles unternommen, damit diese nicht pleite geht. Und es gab mit Volkswagen vorher einen deutschen Wert, welcher mit einem Kurs von ca. 90 EUR unter die Räder gekommen ist und wieder auferstanden ist (jetzt ca. 150 EUR). Die Deutsche Bank hat einen viel höheren Buchwert. Aktuell ist das KBV lt. Finanzen bei 0,36 und sollten die Zinsen wieder irgendwann steigen wird sich dies auch positiv in den Finanzergebnissen der Deutschen Bank wiederspiegeln.

 

Meine Spekulation ist zunächst gutgegangen, der Aktienkurs ging hoch bis auf 18,xx EUR, ein Gewinn von ca. 50 %. Dann kam die Ankündigung, dass nun doch eine Kapitalerhöhung stattfinden soll und seit dem geht die Aktie in den Keller. Ich hatte zum Tag der Aktie (16. März) nochmal für nen Tausender nachgekauft und die Kapitalerhöhung voll mitgemacht. Aktuell steht die Aktie bei 14,16 EUR, dies entspricht ungefähr meinem gemitteltem Einstiegskurs.

 

Nun zum Geschäftsbericht: Die Bank schreibt schwarze Zahlen, das ist für mich das wichtigste. "Die Deutsche Bank hat ihren Gewinn im dritten Quartal deutlich gesteigert. Das Vorsteuerergebnis ist um 51 Prozent auf 933 Millionen Euro gestiegen. Nach Steuern hat sich der Überschuss mehr als verdoppelt, auf 649 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten des Jahres 2017 hat die Bank damit 2,6 Milliarden Euro vor Steuern verdient, ein Plus von 64 Prozent. Nach Steuern betrug das Ergebnis 1,6 Milliarden Euro und hat sich damit mehr als verdreifacht."*

Hört sich für mich gut an, es ist nun einmal leider Niedrigzinsphase. Die Bank hat viel weniger verdient, jedoch noch weniger ausgegeben.

 

"Die Kosten für Restrukturierung und Abfindungen sowie die Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten fielen im Vergleich zum Vorjahr sehr viel niedriger aus. Eine Reihe weiterer Rechtsfälle konnte weitgehend im Rahmen der vorhandenen Rückstellungen abgeschlossen werden."*

Diesen Punkt finde ich ebenfalls sehr wichtig. Im Zwischenbericht habe ich gelesen, dass die Rechtsstreitigkeiten relativ geräuschlos beendet werden konnten. Zumindest ich habe nichts davon mitbekommen. 😉

 

"Unternehmens- und Investmentbank: Im Vergleich zum Vorjahresquartal, das von regen Kundengeschäften nach der Brexit-Entscheidung geprägt war, blieb in diesem Quartal die Kundenaktivität verhalten und die Volatilität gering. Deshalb gingen die Erträge um 23 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zurück. Währungsbereinigt betrug der Rückgang 21 Prozent. Im Handel mit Anleihen und Währungen sanken die Erträge um 36 Prozent. Berücksichtigt man auch die Erträge, die in der neuen Segmentstruktur des Bereichs zum Finanzierungsgeschäft zählen, betrug der Rückgang 24 Prozent im Vorjahresvergleich. Auch im Aktienhandel und im Beratungs- und Finanzierungsgeschäft mit Unternehmen gingen die Erträge zurück. In der Transaktionsbank (GTB) fielen die Erträge ebenfalls geringer aus als im Vorjahreszeitraum, während sie im Vergleich zum zweiten Quartal in etwa stabil blieben."*

Das ist ein Punkt den ich in der Presse als sehr negativ wahrgenommen habe. Warum nimmt hier die Deutsche Bank so viel weniger ein? Was müsste passieren, damit sich das ändert?

 

"Die Fusion der Deutsche Postbank AG und der Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG im Heimatmarkt kommt planmäßig voran. Am Ende wird ein klarer Marktführer mit rund 20 Millionen Kunden und zwei weiterhin getrennten Marken stehen. Wie bereits im März angekündigt, erwartet die Deutsche Bank ab 2022 Synergien von rund 900 Millionen Euro jährlich."*

Den Punkt find ich super. Wenn das stimmt, nimmt die DB 1,9 Mrd. EUR in die Hand um danach jährlich 0,9 Mrd. EUR zu sparen. Besser geht´s nicht. Gibts von euch Argumente, die dagegen sprechen. Ein Freund von Arbeit meinte, dass das so nicht funktionieren wird.

 

"Deutsche Asset Management: (...) Im dritten Quartal verzeichnete der Geschäftsbereich Netto-Neugeldzuflüsse von vier Milliarden Euro. Damit flossen seit Jahresbeginn insgesamt 14 Milliarden Euro zu. Das verwaltete Vermögen stieg seit Jahresanfang um fünf Milliarden Euro auf 711 Milliarden Euro – den günstigeren Marktbedingungen und den Zuflüssen standen negative Währungseffekte gegenüber. Der Teil-Börsengang der Deutschen Asset Management schreitet wie geplant voran und wird wie angekündigt innerhalb eines 24-Monats-Zeitraums erwartet."*

Sehr schön, zumindest bei der DAM scheint Vertauen der Kunden zurückzukehren. Den Teil-Börsengang werde ich vermutlich zeichnen.

 

Zusammengefasst sehe ich die Zukunft der Deutschen Bank positiv. Ich bin ein langfristiger Investor und habe mir vorgenommen, nicht mit meinen Aktien zu traden. Ich hoffe in diesem Sinne echt auf eine Wende bei der Deutschen Bank.

 

Immer, wenn ich mich mit Personen über die DB-Aktie unterhalten habe, kam in meinem Gegenüber ein großes Fragezeichen. Deutsche Bank und langfristig sind zwei Worte, die in der Vergangenheit nicht zusammengepasst haben.

 

Ich bin sehr gespannt, wie ihr das seht. Verkaufen werde ich die Aktien wahrscheinlich nicht, da müsste von euch schon sehr viel kommen oder ich irre mich komplett.

 

Grüße aus Nordsachsen

Sonni

 

* die markierten Passagen sind aus einer Meldung der Deutschen Bank. Wer damit ein Problem hat, wendet sich bitte an nmhs Rechtsabteilung. 😉

127 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @Shane 1,

 

ich stimme dir zu: Der Kurs hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Der Verlust im letzten Jahr wurde durch eine einmalige Situation ausgelöst, Trump die Steuersätze geändert. Zukünftig sollen die Steuersenkungen sogar positive Effekte für die Deutsche Bank haben, der Verlust muss jedoch erstmal aufgeholt werden.

 

Ich stimme wieder zu, dass in der Vergangenheit bei der Deutschen Bank viel **piep** gebaut wurde. Meine Hoffnung ist: Sobald die **piep** bei der Deutschen Bank aufhört, sollte auch wieder der Kurs steigen.

 

Und darauf warte ich. Cryan hat angekündigt, seine Umstrukturierung läuft bis 2020, das ist mein Halte-Ziel. Sollte die Bank vorher einen Turnaround schaffen, überlege ich, ob ich nicht schon eher aussteige.

 

Grüße aus Nordsachsen

Sonni

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@ehemaliger Nutzer

Hallo Sonni,

ich verstehe deine Reaktion, es fällt schwer sich selbst Fehler einzugestehen, aber der Kurs hat in den letzten Jahren nicht einfach gelitten, sondern Anleger haben 80% ihres Einsatzes verloren, das Geld ist weg! (Aktionäre können nur noch vom Höchstkurs träumen).

 

Die Probleme wird bleiben, ob mit oder ohne Cryan.

Ein einfaches Sparbuch wäre dagegen in den letzten 10 Jahren eine Superidee gewesen, das Investment in eine solide Firma ein wahrer Traum: Der Dax hat sich im selben Zeitraum bald verdoppelt. Der Aktienkurs verharrt unter 15 Euro, der Wert, der in ihrem Fall allgemein als Grenze zur Scham betrachtet wird. Das tut weh.

Sogar die Commerzbank, von Deutsch-Bankern zu besseren Zeiten ob ihrer Teilverstaatlichung verlacht, hat in den vergangenen Monaten kräftig zugelegt. Nur die Deutsche Bank steckt in ihrer Misere fest, die Börse bewertet sie nicht mal mehr zur Hälfte des Vermögens, das in der Bilanz steht. Sie rangiert schon lange nicht mehr unter den wichtigsten Banken der Welt:(Platz 63, gemessen am Börsenwert).

 

Gerade einmal jeder fünfte Analyst rät zum Kauf. So einhellig mies ist das Urteil in dieser Gemeinde selten, es handelt sich um ein massives Misstrauensvotum. „Der Markt hat das Vertrauen in die Deutsche Bank verloren.

 

Es kann natürlich nach oben gehen, aber ebenso aber auch nach unten weiter durchrutschen. Ich verstehe natürlich, du hast Geld in einen Wert gesteckt und dir mehr erhofft. So wie dir ist es aber vielen ergangen. 

Deswegen rate ich nie zu spekulativen Aktien, obwohl ich weiß, wie augenscheinlich billige Kaufkurse verlocken.

Wenn der Markt nach Ostern weiter fällt, wird auch die Deutsche Bank mitfahren.

 

Hoffentlich erwischst du einen guten Verkaufszeitpunkt.

Wie auch immer, wir machen alle Fehler, das ist nicht so schlimm, wir sollten aber daraus auch lernen.

Grüßle - Shane

 

haxo
Mentor ★★★
3.474 Beiträge

Die Deutsche Bank ist eine Murksbude, nicht mal der Höllenhund hat was am Kurs gedreht und die sollten es doch eigentlich wissen, oder?

 

Für mich war das das letzte Experiment, sozusagen die allerletzte ->Adrenalin-Injektion.

 

Der Banken-Markt rennt auf die Klippe zu und die DB ist sein Führer.

 

Mit dem Abgang von Cryan, der sicherlich ein guter Kerl war, sollte man den Absprung nehmen und mit zwei ->blauen Augen raus, ich jedenfalls...

 

 

Dicke Eier allerseits

 

👯

 

hx

 

 

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inliner
Legende
4.665 Beiträge

Da stimme ich Dir zu. Ich hab mir das blaue Auge beim Verkauf meiner Calls am letzten Donnerstag geholt.

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@haxo

in früheren Zeiten handelte ich täglich und habe die Erfahrung gemacht, dass gefallene Engel schwer wieder auf die Füße kommen. Von 10 Fehlinvestitionen schafften es höchstens ein oder zwei Werte. Die meisten davon liegen - auch heute noch am Boden. Seit dieser Einsicht spekuliere ich nicht mehr, kaufe keine Turnaround Kandidaten, Optionsscheine, Hebelpapiere und sonstige Finanzinstrumente mehr .

 

Ich sehe die Börse als das, was sie ist oder zumindest sein soll.

Es gibt reiche Leute mit viel Geld, welche nocht wissen, was sie damit machen sollen und es gibt arme Leute, welche schlüssige und gute Ideen haben, aber kein Geld. Und diese treffen an der Börse aufeinander und schließen ganz einfach ihre Geschäfte miteinander. Dafür bekommen sie mindestens einen Anteil an dem Konzern und sind somit Firmenmitinhaber mit Stimmrecht auf der HV.

 

Doch es gibt Konzerne, welche mit dem geliehenen Geld einfach nicht umgehen können (ähnlich wie Politiker mit den Steuereinnahmen).

 

Die Commerzbank zum Beispiel verbrannte das Geld ihrer Aktionäre durch Kapitalerhöhungen und Reservesplits, die Deutsche Telekom kommt seit 20 Jahren  nicht mehr in die Gänge, die Deutsche Bank ist unglaubwürdig und hat viel Vertrauen zerstört, nur um einige wenige namentlich zu nennen.

 

Das diese Aktien heute noch vorwiegend in den Depots schlummern, liegt nicht an der wahnsinnig hohen Dividende, welche diese Aktien ausschütten, sondern daran, das man sich selber keinen Fehler eingestehen will und die Hoffnung immer noch lebt.

 

Wir empfinden Schmerzen, wenn wir mit Verlust verkaufen müssen und stellen uns vor, irgendwann kommen wieder bessere Zeiten. Ja, ich weiß, wenn die Nacht am dunkelsten ist, ist der Morgen nicht mehr fern.

 

Tatsache ist aber, das Geld ist verbrannt (es gibt ja auch oft keine Dividende, welche das Warten versüßt), aber was spricht dagegen, das noch restliche vorhandene Geld in einen Wert umzuschichten, welcher stetig nach Norden läuft, Dividende bezahlt, keine Probleme hat und mit einem guten Geschäftsmodell überzeugt?

 

Bitte nennt mir jemand hier ein plausibles Argument. 

Der einzigste Grund könnte sein, dass genau dann wenn man wechselt der neue Wert ebenfalls abraucht. Aber das heißt ja nicht, dass im Gegenzug die alte Aktie nun steigen wird.

Ich sehe das wie Haxo, Augen zu und raus damit, denn sonst hat man irgendwann zu viele Leichen im Depot liegen.

 

Das wars jetzt aber endgültig mit meinen Beiträgen zum Stolz der Deutschen auf ihre so edle "Deutsche Bank".

Grüßle - Shane

inliner
Legende
4.665 Beiträge

@

 

Ich sehe das wie Haxo, Augen zu und raus damit, denn sonst hat man irgendwann zu viele Leichen im Depot liegen.

 



Zusatz von mir dazu: Es tut nur kurz mal weh.

haxo
Mentor ★★★
3.474 Beiträge

@inlinerschrieb:

@

 

Ich sehe das wie Haxo, Augen zu und raus damit, denn sonst hat man irgendwann zu viele Leichen im Depot liegen.

 



Zusatz von mir dazu: Es tut nur kurz mal weh.


Yep. Und um dem ganzen noch den psychologischen Todesstoß zu geben:

 

-> Das hier, lieber @ehemaliger Nutzer, sollte man tunlichst vermeiden.

 

Und ->diese  Verarbeitung hier gilt m.E. nicht nur für Trauer, sondern auch, wenn man sich von scheinbar liebgewonnenen Aktien oder fehlgeleiteten Strategien verabschiedet.

 

💔

 

hx

 

 

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ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo zusammen,

 

worauf ich noch warte: Wie wird die Bank bewertet, wenn sie wieder grüne Zahlen schreibt, bzw. wenn Cryan das Unternehmen bis 2020 verändert hat. Solange möchte ich noch warten. Mir ist klar, dass die Bank noch weiter fallen kann. Mir ist aber auch bewusst, dass die Bank wieder steigen kann. Das Investment in die Deutsche Bank war meine erste Spekulation bzw. die erste Aktie, die keine Substanzaktie ist.

 

In Zukunft werde ich solche Experimente glaube ich nicht mehr machen.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

inliner
Legende
4.665 Beiträge

Jetzt wird kräftig gesägt:

 

Aufsichtsrat berät über Zukunft von Cryan

inliner
Legende
4.665 Beiträge

Dann bin ich mal gespannt, wie die Börse auf diese Nachricht morgen früh reagiert:

 

So soll der neue Vorstand der Deutschen Bank aussehen