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Corona "Crash" der richtige Zeitpunkt für ETF Einmaleinlage?
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am 10.03.2020 13:06
Hallo ETF Profis,
ich bin leider ein totaler Finanz Laie. Trotzdem muss ich mir langsam Gedanken machen (bin schon Anfang 40) wie ich privat vorsorge. Aufgrund der aktuellen Angebote im Finanzsektor wurde schnell klar daß ich wohl in ETFs investieren werde. Ich habe mir auch schon eine Menge Information dazu durchgelesen.
Ich habe vor einen Sparplan einzurichten mit einer monatlichen Sparrate von 280 Euro. Nun habe ich in den letztenJahren aber auch einiges angespart und würde gerne zusätzlich noch eine Einmaleinlage von ca. 40.000 Euro tätigen.
Und nun meine Frage. Da meinen ETFs ja bis zu 20 Jahren laufen ist der Einstiegszeitpunkt zu vernachlässigen. Aber bei einer Einmaleinlage von 40.000 Euro macht der Einstiegszeitpunkt dann schon eine Menge aus. Auch wenn der Corona Virus gerade sehr unangenehme Konsequenzen für Mensch und Wirtschaft hat müsste es doch für mich der ideale Einstiegszeitpunkt sein, oder verstehe ich das System falsch?
Eigentlich müsste ich doch genau jetzt bzw. In den kommenden Wochen einsteigen und mir für 40.000 Euro Anteile an z.B. einem MSCI World ETF sichern. Natürlich kann der Wert noch weiter sinken. Aber dennoch habe ich deutlich mehr Anteile bekommen als wenn ich vor Wochen gekauft hätte. Und aller Vorraussicht nach wird der Kurs ja in den nächsten 15- 20 Jahren ja wieder deutlich steigen...
Aber wenn es so einfach wäre, würde doch jeder in so einer Krise ordentlich zu schlagen und alle verfügbaren Gelder in ETFs pulvern. Was denkt ihr darüber?
Ich würde mich sehr über Eure Gedanken und Tips zu dem oben genannten Thesen freuen. Ihr habt da sicherlich mehr Ahnung als ich mir anlesen kann....
Vielen Dank für Eure Mühe
Pat
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15.04.2020 17:33 - bearbeitet 15.04.2020 17:35
@Taiko-ka schrieb:@etso Ich denke wir als Anfänger müssen uns noch radikaler von dem Gedanken verabschieden, den perfekten Zeitpunkt treffen zu können. Und uns bewusst werden dass es IMMER (bis auf ganz wenige Ausnahmen) bessere Zeitpunkte gegeben hätte. Seitdem ich einfach alles dafür getan habe es im Rahmen meiner Möglichkeiten so gut wie möglich zu machen (Lesen, Informieren, Abwägen, Kurs beobachten, dieses tolle Forum hier nutzen) und ich dabei auch durch eine gewisse Leidensphase gegangen bin (das kann ich nicht wochenlang so machen, dann kannst Du mich einweisen), bin ich im Frieden mit dem Gedanken (und erwarte es regelrecht), dass ich eben nicht zum 100% besten Kurs gekauft habe. Das habe ich aber sowieso nicht, denn das Tief lag bei irgendwas um die 60 und ob das nochmal erreicht wird steht in den Sternen. Also, sei gnädig mit Dir, insofern Du von Dir sagen kannst dass Du nicht blindlinks irgendwelche Entscheidungen getroffen hast. Liebe Grüße!
Kann ich darauf auch mehrere Kudos geben? 🙂 Würde so gerne..
Besser kann man es wohl nicht zusammenfassen.
Komisch..ich bin echt ein - würde ich so sagen - guter Pokerspieler. Kenne alle Wahrscheinlichkeiten, kann mir meine Chancen errechnen, berrechnen, wieviel ich mitgehen darf, damit es noch Sinn macht...und auch Suckouts abschütteln, da es langfristig geseheh, dass richtige Spiel war.
Hier muss ich mir das einfach noch angewöhnen. Aber das kommt mit der Zeit und der Unterstützung dieser super Community.
15.04.2020 17:39 - bearbeitet 15.04.2020 17:42
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15.04.2020 17:39 - bearbeitet 15.04.2020 17:42
@etso ja ich denke die emotionale Unterstützung ist neben der inhaltlichen auch wichtig. Und das Ganze rührt glaube ich sehr an Urängsten wie Kontrollverlust. Hier spätestens verstehen wir dass wir nichts kontrollieren und es nur so gut machen können wie wir eben können. Der Rest ist Party und Fließen Lassen (zumindest bei Langfristperspektive) 🙂
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am 15.04.2020 18:05
Du sagst es doch selber: langfristig.
Ich wurde vor kurzem per PN gefragt warum ich so gelassen bin was Investitionen angeht. Die kurze Version ist:
- In 30 Jahren hatte ich im Schnitt höhere Kurse als jetzt, also auf lange Sicht ist es völlig wumpe ob 70,XX€ oder 72,XX€ denn wenn ihr weiter bespart wird der durchschnittliche Einstiegswert sowieso höher liegen.
- In 10 Jahren kann es sein dass ich noch mal niedrigere Kurse haben werde als in 8 Jahren und noch mal günstig einkaufen kann, aber auch die Kurse werden aller Wahrscheinlichkeit nach höher sein als jetzt, egal ob 70€ oder 72€
- Wenn man durchweg einen bestimmten Zeitraum investiert blieb hat man keine Verluste gemacht an der Börse
- Jede Krise, sei es Weltwirtschaftskrise mit großer Depression (Rezession ist gar nicht SO böse wie viele immer denken, es bedeutet erst mal nur dass zwei aufeinanderfolgende Quartale die Wirtschaft NICHT wächst ODER weniger wird, wenn das dauerhaft wird rutschen wir in Richtung Depression und dann ist die kagge am Dampfen) oder Dotcom-Blase oder Immobilienblase wurde überwunden und danach neue Höchststände erlebt- warum sollte das jetzt anders sein?
- Die Unternehmen werden ja nun nicht schlecht, sie haben einfach ein krisenbedingtes schlechtes Jahr. In zwei Jahren sieht die Welt wieder anders aus, schwache Unternehmen sind raus aus dem Index und starke drin, das will ich doch haben
Das mal als kurzen Denkanstoß wenn es darum geht nun frustriert zu sein dass man nicht den besseren Kurs hatte.
Und natürlich: Time in the market beats timing the market (ja ja, ich schmeiß ja schon was ins Phrasenschwein :D)
Grüße!
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD
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am 24.04.2020 00:23
Hallo Ihr Lieben,
ich hoffe es geht Euch gut! Ich habe mal - auf die Gefahr hin dass ich von Euch alten Hasen Schelte ernte - eine ganz andere Frage. Nicht dass Ihr denkt dass ich jetzt übermütig werde, aber dennoch beschäftigt mich die Fragestellung:
Mir ist vollkommen bewusst, dass ETFs in der Regel der langfristigen Anlage dienen und man nicht der Versuchung des Hin-und Herkaufens Erliegen soll. Ich kenne auch den Spruch: “Viel Hin und Her macht Taschen leer.” Dennoch, wo ist der Haken an meiner folgenden Überlegung?
Wenn man so wie ich erst kürzlich eine größere Einmalzahlung getätigt hat, könnte man mit dieser nicht auch die derzeit recht großen Kursschwankungen nutzen? D.h. bei einem angemessenen Gewinn (nach Gebühren und Steuern) verkaufen und bei erneut gefallenem Kurs wieder einkaufen?
Mir ist bewusst, dass dies letztlich auf ein gelingendes Market Timing hinausläuft, also dieses Vorgehen der Annahme unterliegt, dass der Kurs nach Verkauf auch wieder zumindest etwas fallen wird (mindestens auf das Niveau unter Verkaufskurs abzüglich Kosten - genau an diesem Break Even hätte man dann natürlich genau noch einen Gewinn von Null). Wenn er das nicht tut kann man halt nur etwas höher wieder einsteigen und hat leider eben doch ein bisschen Rendite in dem Sand gesetzt.
Da man bei der Langfristanlage aber ja ohnehin sagt dass der genaue Einstiegszeitpunkt über die Jahre verwässert, könnte man damit vielleicht trotzdem gut leben (wenn man es dann eben auch lässt und es bei Nicht-Gelingen nicht noch x Mal wiederholt ). Ich gehe nicht unbedingt davon aus, dass es exorbitante Kurs-Sprünge nach oben innerhalb kürzester Zeit ohne Rückläufer beim MSCI World geben wird (oder besser gesagt, dass wir eine kontinuierliche Bewegung nach oben sehen werden), sodass man dann seines Lebens nicht mehr froh würde.
Es weiß natürlich niemand was passiert, alles ist möglich, aber spricht grundsätzlich etwas gegen diese Logik? Eure Meinung würde mich interessieren!
Wie immer ganz lieben Dank im Voraus und liebe Grüße sowie Gute Nacht!
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am 24.04.2020 01:32
Ich kann's kurz machen:
In der theoretischen Betrachtung hast Du Recht.
Wenn es zukünftig noch mal einen Moment gibt an dem der Kurs weit genug unter den aktuellen fällt und wenn Du diesen Moment dann auch zum Wiedereinstieg nutzt, dann hast Du einen Gewinn gemacht. 2x "Wenn".
Nach dem Wiedereinsteig kannst Du dann wieder genauso argumentieren und das ganze direkt nochmal wiederholen. Und so weiter.
Das geht so lange gut bis die 2 Wenns irgendwann mal nicht mehr eintreten, Du also entweder ausgestiegen bist und die Kurse tatsächlich nicht mehr tief genug fallen. Oder sie fallen zwar tief genug, Du verpasst aber den Wiedereinstieg.
Die comdirect würde sich sicher freuen wenn Du so agierst.
Im Prinzip ist das Trading, also der Versuch relativ kurzfristige Schwankungen geschickt auszunutzen. Das ist eher wie Go-Kart fahren.
Wenn man allerdings beim Versuch Go-kart zu fahren auf einem 30.000€-Sattelschlepper sitzt, dann endet das vermutlich an der Hallenwand.
Das würde z.B. mit gehebelten Zertifikaten deutlich besser funktionieren, die hast Du aber gerade an anderer Stelle zunächst mal ausgeschlossen.
Also mein Rat: Lass den passiven ETF langfristig seine Wirkung entfalten und such Dir für den Spaß andere Instrumente.
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am 24.04.2020 05:24
Der Vergleich ist gut, danke für Deine Antwort @GetBetter 🙂 Das Ganze selbst nochmal von A bis Z durchdacht zu haben finde ich auf jeden Falls sehr hilfreich um ein besseres Gefühl für die oft zitierten “alt bekannten Weisheiten” bekommen.
Liebe Grüße!
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am 24.04.2020 07:23
Lieber @GetBetter
über deine Definition des Wortes "kurz" müssen wir noch mal reden. Ich werde womöglich nie mit dir "Kurze" trinken - während ich ein Schnapsglas bekomme wirst du eine Maß haben wollen 😉 😄
@Taiko-ka genau solch ein Verhalten siehst du doch gerade hier im Bord, aber nicht mit ETFs sondern mit Einzelaktien und Zertifikaten.
Such nach NEL ASA oder TUI - das sind spekulative Aktien bei denen kleinste Kursschwankungen den Leuten schon Gewinn oder Verlust gebracht haben (Anlagesumme ist hoch genug). Oder entsprechende "Call/Put/Hebel/Bear/Bull"-Zertifikate/Optionsscheine - gefährliche Dinger aber eben zum zocken so wie du es vor hast.
Dementsprechend kann ich meinem Vorredner nur zustimmen - lass so etwas mit ETFs einfach sein. Die sind nicht dafür geschaffen. Als Anfänger ist es verführerisch zu zocken und das schnelle Geld zu sehen, aber das kann ohne entsprechende Erfahrung und ständige Kontrolle (du musst permanent am Rechner sein um reagieren zu können) aber ganz schnell nach hinten losgehen.
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am 24.04.2020 07:37
Danke Dir @Zilch auch für Deine Antwort! Ich bleibe brav 😉 wollte es nur nochmal durchdacht und durch Euch gespiegelt haben. So langsam kriege ich ein besseres Gefühl dafür was sinnhaft ist oder nicht und warum. 🙂
Habt alle einen schönen Freitag!
Liebe Grüße!

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