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Bond-ETF hedged oder nicht?

Thidrek
Autor ★★★
57 Beiträge

Hallo Leute,

 

ich brauche mal eure fachkundige Hilfe: Ich möchte zur Absicherung meiner Anlage (langfristig, Altersvorsorge) auch einen Teil in Anleihen investieren. Der neue Lyxor Green Bond scheint mir sehr sympathisch (da mir nachhaltiges Invest wichtig ist).

Den gibt es nun in zwei Varianten:

LU1563454823 und LU1563454310 - Erster ist monthly hedged, zweiter nicht. Hat es denn Sinn, bei diesem ETF (der ja sowieso zum Großteil in EUR-Länder investiert) eine Währungsabsicherung und dafür etwas höhere laufende Kosten (0,30 vs 0,25 %) zu haben?

Und Bonusfrage: Was haltet ihr generell von dem Produkt? Empfehlenswert, oder noch zu neu für eine sinnvolle Aussage?

Vielen Dank schon mal fü eure Antworten! 🙂

8 ANTWORTEN

Gevatter_Tod
Experte ★★★
647 Beiträge

Hallo @Thidrek,

 

ich denke, einige Communauten werden wenig von Trends halten. Den Anleihen-ETF halte ich für spekulativ und er ist (noch) sehr klein. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen.

 

Zielst du auf eine langfrisitige Geldanlage ab, kann dir die Währungsabsicherung gleich sein.

 

"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod

Weinlese
Mentor ★
1.385 Beiträge

Währungsabsicherungen halte ich in den meisten Fällen für unnötig. Bei hochinflationären Schwellenländerwährungen kann eine Absicherung sinnvoll sein, bei den großen Industrieländerwährungen vergibt man meiner Ansicht nach eher Chancen zum Preis von höheren laufenden Kosten. Außerdem besteht der Fonds schon zu mindestens 60% aus Euroanleihen.

 

Zum Thema Anleihen allgemein siehe auch: Anleihen ETFs sinnvoll?

 

Viele Grüße

Weinlese

Thidrek
Autor ★★★
57 Beiträge

Danke euch beiden schon mal! Nun weiß ich zumindest, dass die Absicherung nicht viel bringt. Bezüglich der Anleihen bin ich aber weiterhin etwas ratlos, auch nach Studium des verlinkten Topics (das ich tatsächlich früher auch schon mal gefudnen hatte). Bei Anleihen-ETFs scheinen die Meinungen ja sehr auseinander zu gehen ...

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

Ich beschäftige mich gerade mit einem Nasdaq-ETF mit dem Zusatz "EUR Hedged" und versuche herauszufinden, welche konkreten Vorteil die Währungsabsicherung genau haben würde.

Ich habe dazu als Einstieg, weil ich es mir gar nicht vorstellen konnte, https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherungsgesch%C3%A4ft gelesen.

Ich glaube nun halb zu verstehen, wie eine Währungsabsicherung funktioniert. So weit, so gut.

 

Was ich nicht verstehe: Wieso sollte man das machen?

Was sind die konkreten Vorteile, sich in irgendeiner Form fortwährend gegen Währungsrisiken abzusichern?

Hängt das von der anvisierten Dauer des Investments ab, also z.B. sinnvoll für eher kurzfristige Anleger?

Wieso insbesondere würde man das bei einem Index-ETF machen, der doch die Index-Performance abbilden soll? Das Ergebnis wäre doch dann eine Mischung aus Index und Eurokurs?

 

Konkret überlege ich, mir ab 2021 den EQQQ Nasdaq 100 (WKN 801498) oder den EQEU Nasdaq 100 EUR Hedged (WKN A2DT9V) als Beimischung ins Depot zu holen. Ich tendiere stark zum EQQQ, denn der andere ist thesaurierend. Aber ich will wenigstens verstehen, wie sich die Währungsabsicherung überhaupt auswirkt und unter welchen Bedingungen das vorteilhaft sein könnte, bevor ich meine Entscheidung treffe.

 

Wenn ich mir die Charts der beiden in Euro an XETRA ansehe, müsste ich doch eigentlich die Auswirkung der Währungsabsicherung erkennen können, oder? Der EQQQ, der nicht abgesichert ist, sollte gegenüber dem abgesicherten EQEU immer dann Schwankungen aufweisen, wenn der EUR/USD schwankt.

Ich habe das bei tradingview mal geklickt, aber ich sehe zwischen den beiden ETF-Kursen kaum Unterschiede. Wieso denn eigentlich nicht?

Screenshot_20201205_143740.png

Blau der EQQQ an XETRA (also in Euro angegeben), rot der EQEU an XETRA, türkis der Kurs EUR/USD (forex.com).

 

 

Kann jemand meine Fragen beantworten? 😉

 

Weinlese
Mentor ★
1.385 Beiträge

@Ihr Nickname  schrieb:

Ich habe das bei tradingview mal geklickt, aber ich sehe zwischen den beiden ETF-Kursen kaum Unterschiede. Wieso denn eigentlich nicht?


Bist du sicher, dass die Kurven die richtigen Werte darstellen? Insbesondere der Euro-Dollar-Kurs scheint nicht zu passen. Der Dollar ist seit Anfang 2018 gestiegen, hat im Frühjahr 2020 wieder gedreht und steht heute etwa da, wo er 2018 begonnen hat. Keine der Kurven im Chart zeigt aber diesen Verlauf, sondern alle enden mit hohen zweistelligen Gewinnen.

 

Außerdem hat der Euro zum Dollar innerhalb der letzten drei Jahre nur um etwa 14% geschwankt. Die Differenzen zwischen den beiden Fonds sollten sich also sehr im Rahmen halten. Deutlich erkennbar ist dagegen die ständige Underperformance des gehedgten Fonds, sehr wahrscheinlich bedingt durch die Kosten der Absicherung.

 

Wie weiter oben schon angedeutet, halte ich eine Absicherung von Dollaranlagen für unnötig, da der Dollar zum Euro langfristig relativ stabil verläuft. Eine Absicherung kann sinnvoll sein, wenn man Anlagen in einem instabilen Währungsraum mit hoher Inflationsrate hat. Nur ist der Markt auch nicht dumm, das heißt die Finanzierungskosten steigen in der Regel mit der erwarteten Inflation. Am Ende läuft so eine Absicherung mehr auf eine Währungswette hinaus. Außerdem will man in Länder mit ständig hoher Inflationsrate vermutlich ohnehin nicht investieren. Interessanter ist so eine Absicherung noch im Anleihenbereich, sofern die Anleihen in der jeweiligen Heimatwährung denominiert sind. Ansonsten sehe ich für Privatanleger kaum sinnvolle Szenarien, in denen sich eine Absicherung lohnt.

 

Viele Grüße

Weinlese

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

@Weinlese 

Danke für Deine Antwort.

Ich bin nicht sicher, ob der Wechselkurs stimmt wie im Graphen dargestellt. Ich kenne mich mit Devisenkursen überhaupt nicht aus und kann das daher nicht einschätzen.

Ich hätte da statt % noch absolute Werte haben können, da sah es etwas weniger Steil aus. Ich bin sowieso nicht sicher, ob man das überhaupt im selben Graphen abbilden kann, weil die ja sozusagen zum Startzeitpunkt bei 1 geankert werden. Das ergibt für den Wechselkurs vermutlich keinen Sinn.

Ich habe aber auch keine andere Darstellung gefunden, die mich direkt "Aha!" hat rufen lassen. Falls jemandem eine begegnet/jemand eine erstellen kann, wäre ich da sehr dankbar 🙂

 

 

Zumindest würde das was Du sagst erklären, wieso kaum ein Unterschied sichtbar ist. Da bisher keine bessere Erklärung kam, nehme ich dass dann erst einmal als Ursache an.

 

Vielen lieben Dank!

 

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Ich denke der Startzeitpunkt 1 ist entscheidend. So sieht es aus, als würde der EUR/USD-Kurs steigen, kurze Pause in Corona, und dann weiter steigen.

 

Tut er aber insgesamt nicht:

 

EURUSD.jpgHilft das weiter?

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

Tatsächlich sieht der Abschnitt seit Jan'18 ruhiger aus als in meinem Graphen.

Ich glaube damit hake ich das Thema dann auch für mich ab. Falls ich in Zukunft noch einmal irgendwo über die Absicherung stolpere, melde ich mich einfach erneut 🙂

 

Danke Euch beiden!