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Blick hinter die Kulissen: Portfoliosteuerung per Hub von nmh

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe professionelle Aktionäre (m/w),


es hat sich ja inzwischen rumgesprochen, daß ich irgendwie ein bisschen doof bin und daher mein Portfolio extrem breit gestreut habe. Ich halte tatsächlich mehrere hundert unterschiedliche Wertpapiere. Andere sammeln Kronenkorken oder Spielzeugautos oder Briefmarken, ich sammle halt WKNs. Gibt schlimmeres.

In den letzten Monaten haben einige von Euch angeklopft, mich aus dem Schönheitsschlaf aufgeschreckt, und wollten wissen, wie man denn da den Überblick behalten kann. Danke für all die Nachrichten per Postkarte, Flaschenpost, E-Mail und daß Ihr Euch um mich sorgt -- zu Recht um mich sorgt! Ich glaube, von Warren Buffett stammt der Spruch mit dem Harem und den Ehefrauen und daß man nicht zu viele davon haben soll, um jede einzelne besser kennenzulernen. Ähnlich soll das auch mit den Aktien sein: bloß nicht verzetteln. Manche sagen, Privatanleger sollen nicht mehr als zehn verschiedene Aktien halten. Gilt nicht für mich. Erfolgreich mit meinem breiten Portfolio, in den letzten 20 Jahren. Allerdings macht es schon viel Arbeit. Klar, das ist nicht für jeden etwas. Und eindeutig nicht erforderlich: Gutes Geld verdienen kann man auch mit nur zehn verschiedenen Aktien. Das ganz deutlich. Ihr müßt nicht so schlimm sein wie ich, das ist wirklich nur ein Hobby.

 

Risikosteuerung über den "Hub"


Ich möchte Euch heute einmal einen kleinen Blick hinter die Kulissen professioneller Portfoliosteuerung gewähren und Euch das System erklären, mit dem ich meine Wertschriften unabhängig von ihrer Anzahl gut und effizient kontrolliere. Ich nutze dazu massive Computerunterstützung; es handelt sich um hochgezüchtete EDV-Systeme, die ich mir in den letzten 20 Jahren selbst eingerichtet und programmiert habe und die dem Normalanleger nicht zur Verfügung stehen. Aber für kleinere Portfolien (also nur wenige WKN) könnt Ihr das System durchaus auch ganz einfach mit Excel umsetzen, wenn Ihr's sympathisch findet. Vielleicht mag der eine oder andere mein System und nützt es künftig selbst zur Risikosteuerung. Das würde mich sehr freuen. Ich habe es nicht patentiert. Geschäftsmethoden sind in Europa nicht patentfähig.

Und zwar möchte ich Euch erklären, wie ich für jedes meiner vielen unterschiedlichen Wertpapiere einen sogenannten "Hub" berechne. Das klingt kompliziert, ist aber (wie die meisten erfolgreichen Systeme) im Prinzip ganz einfach. Keine Sorge, nach der theoretischen Erklärung gebe ich ein Beispiel. Es ist wirklich nicht schwierig.

Für den eiligen Leser läßt sich mein System in drei Zeilen zusammenfassen:

  • Gib für jedes Wertpapier einen Stopkurs und einen Nachziehkurs vor.
  • Wenn der Börsenkurs unter den Stopkurs fällt, dann entscheide, ob Du verkaufst.
  • Wenn der Börsenkurs über den Nachziehkurs steigt, dann erhöhe den Stopkurs und den Nachziehkurs.
  • Berechne regelmäßig für jedes Wertpapier die Formel: Hub = (Nachziehkurs - Stopkurs) x Stückzahl und prüfe, ob das Ergebnis zwischen z.B. 200 und 1.000 Euro liegt.

Gut, waren jetzt vier Zeilen. Zählen war noch nie so meine Stärke.

Und jetzt die Langfassung. Uff, alle nochmal durchatmen bitte; keine Angst, es wird nicht schlimm.

 

1.   Stopkurse werden maschinell nachgezogen


Basis meiner Systeme ist, daß es fast ohne Ausnahme* für jedes Wertpapier einen Stopkurs gibt. Ich predige ja immer: Gewinne laufen lassen, bloß nicht zu früh verkaufen, und Verluste strikt begrenzen. Die meisten Privatanleger machen es ja leider genau umgekehrt, aber alle Leser dieser Community wissen Bescheid. Wenn eine Aktie anfängt zu fallen, muß ich über einen Verkauf nachdenken, aber erst dann. In allgemein schwierigen Börsenphasen mag das anders sein, wenn ohnehin alles fällt. Aber wenn Euer Papier als einzige von vielen Aktien fällt, nennt man das relative Schwäche -- raus damit und vom Geld was besseres kaufen.

 

Denn merke: das einzige, das ich an der Börse von vorn herein festlegen kann, ist mein maximaler Verlust. Das ist das einzige, was ich beeinflussen kann. Alles andere ergibt sich aus dem Markt!


Außerdem gibt es bei mir für jede WKN oberhalb vom Stopkurs einen "Nachziehkurs", und wenn der erreicht wird, dann ziehe ich den Stopkurs nach.

 

Bei der Vielzahl meiner Papiere geht das nicht manuell, das macht freundlicherweise mein Computer. Der schaut sich regelmäßig alle Positionen an. Wenn der "Nachzieh-Kurs" erreicht ist, dann wird der Stopkurs nachgezogen. Im Prinzip** funktioniert das dann so: Der Stopkurs und der Nachziehkurs werden jeweils um denselben Betrag so weit nachgezogen, daß der aktuelle Aktienkurs genau in der Mitte zwischen dem neuen Stopkurs und dem neuen Nachziehkurs steht.

Diese Differenz zwischen dem Stopkurs und dem Nachziehkurs verändert sich beim Nachziehen der Stops also nicht. Das ist wichtig für mein System.

Also: für jede einzelne WKN gibt es einen Stopkurs und einen Nachziehkurs. Beide klettern im Idealfall regelmäßig nach oben, ohne daß ich etwas tun muß. Der Abstand der beiden ist für jede WKN individuell festgelegt. Wie, zeige ich weiter unten im Text.

Ein Beispiel: Mein alter Stopkurs für die X-Aktie lag bei 102 Euro. Sobald 114 Euro erreicht werden (Nachziehkurs), soll der Stopkurs angehoben werden. Die Differenz beträgt 12 Euro (114 minus 102). Jetzt ist die X-Aktie tatsächlich über 114 geklettert, nämlich auf 115 Euro. Also sieht mein Computer, daß er den Stopkurs nachziehen muß. Der Aktienkurs soll exakt zwischen Stop- und Nachziehkurs liegen. Also liegt der neue Stopkurs bei 109 Euro und der neue Nachziehkurs bei 121 Euro. Der Börsenkurs 115 ist genau in der Mitte. Die Differenz beträgt weiterhin 121 - 109 = 12 Euro. Wenn die Aktie dann demnächst hoffentlich über 121 klettert, wird der Stopkurs wieder maschinell nachgezogen. Das ist der Idealfall.

Doch es gibt leider auch Aktien, die fallen. Die Stopkurse dienen dazu, Verluste zu begrenzen oder dann später Gewinne zu sichern. Wenn jetzt also die X-Aktie unter den Stopkurs von (neu) 109 Euro fällt, schlägt mein Computer Alarm. Dann muss ich entscheiden, ob ich sofort verkaufe, ob ich einen Börsen-Stopkurs setze, vielleicht nur einen Teil verkaufe, oder ob ich die Warnung ignoriere, zum Beispiel weil derzeit alle Aktien fallen.

Dazu muß ich sagen, daß nicht alle Stopkurse auch automatisch als Orders an der Börse liegen. Positionen, die als riskant eingestuft werden, sind meistens auch an der Börse mit einem Stop abgesichert. Meine Kernpositionen, das könnten ETFs oder breite Indexzertifikate sein, haben dagegen oft nur den Stopkurs in meinen Systemen.

So eine ähnliche Strategie bietet Euch auch comdirect für Börsenorders an, das heißt "trailing stop loss". Das nutze ich aber nicht, weil ja mein eigener Computer die Stopkurse überwacht und nachzieht. Dazu brauche ich die Bank nicht. Aber vielleicht ist das etwas für Euch.

Ihr habt gesehen, daß der Abstand zwischen Stopkurs und Nachziehkurs eine wichtige Rolle spielt. Und damit komme ich zum zweiten Teil meiner langwierig erklärten, aber im Kern ganz simplen Technik. Nämlich dem "Hub".

 

2.   Der "Hub" als Risikomaß


Der Hub ist einfach die Differenz zwischen den beiden Kursen multipliziert mit der Stückzahl. Wenn ich von der X-Aktie 50 Stück halte und Stopkurs/Nachziehkurs bei 109 bzw. 121 Euro liegen, dann beträgt der Hub (121-109) x 50 = 600 Euro.

Mein System achtet auch darauf, daß für jede einzelne Aktie der Hub einen bestimmten Euro-Betrag nicht überschreitet, andererseits aber auch nicht zu klein wird. Dieser Euro-Grenzwert ist im Prinzip für jedes Wertpapier gleich. Es handelt sich, grob gesagt, um den maximalen Verlust in Euro, den ich bereit bin, in einer einzelnen WKN zu tragen. Die genaue Höhe hängt wiederum davon ab, wie das Investment klassifiziert ist. Ich besitze Kern-Positionen, die ich nur ungern verkaufen würde. Zum Beispiel ETFs, Indexzertifikate, solche Sachen. Das sind die Positionen, in die ich mich "verliebt" habe (sollte man ja eigentlich nicht tun) und die ich viele Jahrzehnte halten möchte. Und ganz außen gibt es Satelliten, also Spielereien, Aktien also, bei denen ich keine größeren Verluste toleriere. Die Kernpositionen haben einen viel höheren Grenzwert als die Satelliten.

In meinem Fall gibt es also mehrere unterschiedliche Grenzen für den Hub. Nehmen wir der Einfachheit halber mal ein, ein typischer Privatanleger setzt sich immer einen Hub von maximal 1.000 Euro. Mehr will er pro WKN nicht verlieren.

Das Schöne ist, daß Ihr diese Entscheidung prinzipiell nur einmal im Leben treffen müßt. Sagen wir also 1.000 Euro. Das ist Eure Vorgabe an Euer Portfolio. Und die entscheidet jetzt bei jedem Aktienkauf, wieviele Stücke Ihr kaufen dürft!

Das nennt man "Money Management" -- ebenfalls eine Strategie, die alle Profis verfolgen. Vor dem Kauf einer Aktie denkt der Profi erst über den Stopkurs nach, und dann entscheidet er, wieviele Stücke er kauft. Noch vor dem Kauf drüber nachdenken, wo man wieder verkauft -- für den Privatanleger gewöhnungsbedürftig.

Wieder ein Beispiel. Angenommen, wir wollen jetzt die Y-Aktie kaufen. Bevor wir kaufen, werfen wir einen Blick auf den Chart. Die Y-Aktie steht derzeit bei 59 Euro. Der Profi entscheidet bereits vor dem Kauf, bis zu welcher Untergrenze er Verluste tolerieren wird, wo also der Stopkurs liegen soll. Nehmen wir mal an, die Aktie ist in den letzten Monaten schwankend zwischen 55 und 70 Euro aufwärts gelaufen. Also können wir unterhalb von 55 einen Stopkurs setzen, sagen wir mal bei 53 Euro. Und wenn die Aktie über 70 Euro steigt, dann ist sie aus diesem Korridor ausgebrochen, und wir dürfen den Stopkurs nachziehen. Also soll der Nachziehkurs bei 72 Euro liegen.

Die Differenz zwischen den beiden Kursen beträgt also 72 - 53 = 19 Euro. Und jetzt können wir ausrechnen, wieviele Stücke wir kaufen dürfen. Der Hub, also diese Differenz multipliziert mit der Stückzahl, soll ja nicht größer als 1.000 Euro sein. 1.000 geteilt durch 19 ist 52,6. Also wäre ein Kauf von 40 oder 50 Stück eine gute Idee. Das kostet z.B. 50 x 59 Euro = 2.950 Euro und ist auch eine ganz passable Größe, wenn man die Bankgebühren dazurechnet.

Mein Computer geht jedes Wochenende durch alle meine Positionen, berechnet die Differenz zwischen Stopkurs und Nachziehkurs und multipliziert diese Differenz mit der Stückzahl. Das Ergebnis ist der "Hub" jeder WKN. Wenn bei einer Position der Hub größer ist als mein Grenzwert, sagen wir mal 1.000 Euro, dann schlägt der Computer Alarm. Denn das bedeutet, daß bei dieser WKN mein Stopkurs zu weit vom Nachziehkurs entfernt liegt. Ich muß dann eingreifen und den Stopkurs anheben oder den Nachziehkurs absenken.

Mein Computer meckert aber auch, wenn der Abstand multipliziert mit der Stückzahl zu klein ist, zum Beispiel nur 150 Euro. Dann liegen Stop- und Nachziehkurs zu nah beieinander. Denn dadurch ergibt sich das Problem, daß der Stopkurs zu häufig nachgezogen wird. Dadurch steigt das Risiko, ungewollt aus der Position ausgestoppt zu werden.

 

Was soll das alles? Warum so und nicht anders?


Das System hat den großen Vorteil, daß es Euch eine risikoadjustierte Kontrolle jeder einzelnen Position liefert. Mit anderen Worten, wenn Ihr von einer Aktie viele Stücke und damit einen größeren Euro-Betrag besitzt, dann sorgt die Mathematik dafür, daß der Stopkurs und der Nachziehkurs enger beieinander liegen müssen. Diese große Position führt Ihr also an einer kürzeren Hundeleine als eine kleinere Position. Das ist auch sinnvoll, denn Verluste bei einer großen Position können ein Portfolio stärker beschädigen als Verluste in einer kleinen Nebenposition.

Ergebnis ist, daß Euer Computer bei größeren Positionen schneller mal warnt, daß ein Stopkurs unterschritten ist. Ihr könnt dann selbst entscheiden, ob Ihr beispielsweise einen Teil der Position aus Sicherheitsgründen verkaufen wollt. Nach einem Teilverkauf sinkt die Stückzahl im Depot, und somit dürft Ihr den Stopkurs und den Nachziehkurs etwas auseinanderziehen. Mit anderen Worten, Ihr verlängert dann die Hundeleine für diese WKN.

Der weitere große Vorteil eines solchen Systems ist seine Skalierbarkeit. Mit dem Hub-Prinzip könnt Ihr ein Depot aus nur fünf unterschiedlichen Aktien steuern, oder schlimmstenfalls auch ein Portfolio mit mehreren tausend Aktien und Zertifikaten. Das Prinzip ist immer dasselbe: Die Differenz zwischen Nachziehkurs und Stopkurs multipliziert mit der jeweiligen Stückzahl sollte bei jeder WKN nicht größer als zum Beispiel 1.000 Euro sein und nicht kleiner als beispielsweise 200 Euro.

 

Und noch ein Vorteil: Dieses System könnt Ihr unabhängig davon anwenden, warum Ihr eine Aktie kaufen wollt: seien es charttechnische Signals, oder Trends (Sternelisten), oder auch Fundamentalanalyse oder schlicht eine Empfehlung, die Ihr gelesen habt. Das Hub-System ist perfekt kompatibel zu allen Kauf-Strategien!

 

Nachtrag, April 2021: Es gibt immer wieder Misverständnisse über den Unterschied zwischen Money-Management (siehe hier) und der Hub-Technik (siehe oben). Daher hier ein allgemeiner Hinweis zur Ergänzung:

Stopkurse kann man nicht berechnen, auch nicht über das Hub-System. Meine Hub-Technik berechnet nur ICO-Stopkurse ("in computer only"). Diese werden in aller Regel nicht automatisch an der Börse platziert, sondern eben nur im Computer. Wenn ein ICO-Stopkurs unterschritten wird, löst mein System erstmal nur eine Warnung aus. Falls eine Aktie dann noch keinen "scharfen" Stop Loss an der Börse hat, kann ich eine entsprechende Order erteilen. Bei der Wahl des "echten" Börsenstopkurses analysiere ich dann den Kursverlauf der Vergangenheit, um einen passenden "scharfen" Stopkurs zu ermitteln.

Für das Money-Management sollte man sich an den "echten" Stopkursen orientieren und nicht an den ICO-Stopkursen, die über die Hub-Technik berechnet werden.


Ihr seht: viele Worte, um ein im Kern ganz billiges, einfaches System zu beschreiben. Ich nehme an, Stopkurse setzen die meisten von Euch bereits ein -- hoffentlich. Überlegt Euch doch mal, ob diese Portfoliosteuerung über den Hub nicht auch etwas für Euch wäre.

Viele Grüße aus einem sonnigen München

nmh


_________________
*)  Ausnahme: für sehr kleine Positionen, deren Euro-Wert unterhalb einer bestimmten Grenze liegt, habe ich keinen Stopkurs. Man nennt das "Risikosteuerung über die Positionsgröße".

**) Es gibt Ausnahmen. Beispielsweise werden Stopkurse auch nachgezogen, wenn Kursziele meiner Pressedatenbank erreicht sind. Beim Nachziehen der Kurse wird gerundet, auch aus diesem Grund ist der aktuelle Kurs nicht immer genau in der Mitte des Intervalls. Und um Schlafmützen-Aktien rauszuwerfen, die jahrelang nur seitwärts laufen, können Stop- und Nachziehkurse außerdem auch ganz sanft zeitgesteuert automatisch erhöht werden.

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
147 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Da wünsche ich @kölle58  doch ganz spontan eine richtig gute Reise zu netten Menschen und ... äh ... gutem Essen.

 

Schwiegermutter dabei?

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

kölle58
Mentor ★★★
2.021 Beiträge

Morgen Pramax,

 

Über Ärsene...werden wir abgeworfen.

Das wird lustig.

 

Die Bierglässer...halb auschütten...kräftig schütteln

Ach ne...dann sieht es ALT aus  Lachender Smiley

 

Grüße &

jod bei

ei have no mi suvell zig  Smiley (fröhlich)

kölle58
Mentor ★★★
2.021 Beiträge

nmh,

also ist es möglich.

 

Dann würde ich eher "Federball-Fan"

 

Das ist ein reiner, wie es Pramax gestern hatte

Herrn  Ausflug.... HU HU  Smiley (zwinkernd)

 

Grüße

kölle

JohnieWalker
Experte
113 Beiträge

@nmh wie beziehst du deine Kursdaten ein? Hast du ein Skript programmiert, was dir den jeweiligen Kurs am Freitag 20:00 Uhr gegen dein Excel bzw. die Datenbank, die du nutzt, abgleicht oder machst du das alles manuell?

Du hast je gesagt, du hältst mehrere 100 Einzeltitel, das wäre ja dann sehr mühsam.

 

Eine zweite Frage und die geht eigentlich an alle: nach welchen Kriterien entscheidet Ihr über die jeweilige Positionsgröße?

 

Gruß johniewalker

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Hallo @JohnieWalker,

 

auf welche Weise ich die Kurse beziehe, habe ich hier bereits beschrieben.

 

Und über die Positionsgrösse entscheide ich so, wie es am Ende des obigen Original-Beitrags (ganz zu Beginn des Threads) und auch hier beschrieben ist.

 

Viele Grüsse aus München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Hupps.... falsch geklickt, ich wollte natürlich nicht meinen eigenen Beitrag als "hilfreich" markieren...

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe Liebhaber guter Aktien-Strategien,

 

hier (bitte klicken) gibt es jetzt einen neuen großen Text über das "Money Management". Viel Spaß beim Lesen!

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe Privatanleger,

 

ich habe exklusiv für Euch meine riesigen Datenbestände ausgewertet, um mal statistisch zu überprüfen, womit man besser fährt: mit dem Auffangen von Tieffliegern per Abstauberlimit oder durch einen Kauf am Allzeithoch.

 

Mein Ergebnis wird wohl für viele Hobby-Investoren erschütternd sein. Bitte hier klicken und dann viel Vergnügen beim Lesen!

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @nmh,

ich habe ein Verständnisproblem bei der Portfoliosteuerung:

Du schreibst, dass die Stop- und Nachziehkurse vor dem Kauf festgelegt sind (Charttechnik bzw. Verlustbereitschaft/ Money-Management). Dadurch definiert sich auch die (für immer) fixe Differenz zwischen beiden Schwellwerten. Demnach kann sich der Hub nie verändern, weil Menge (c.p.) und Differenz unverändert sind. Außerdem führt die starre Differenz dazu, dass eine Aktie mit Blasen an den Füßen (weil sie so gut marschiert ist) früher oder später unfair ausgestoppt wird, weil die normalen Kurschwankungen (bspw. +/- 2%) bei einem Kurs von 250€ absolut mehr Risiko bedeutet als bei einem Kursniveau von 50€. Blöd wenn die Differenz dann noch bei 19€ liegt (9,50€ in beide Richtungen). Dem könnte ich ja nur durch einen Teil-Verkauf entgegenwirken. Anstatt eine Aktie wegen -5% zu verkaufen müsste ich dann das Risiko (den Hub) erhöhen damit ich dann die Spanne zw. Stop- und Nachziehkurs vergrößern kann. Heißt also im Klartext: Je erfolgreicher eine Aktie gelaufen ist, desto größer wird bei konstantem Investment das Risiko.

 

Du hast geschrieben, dass die Stop- und Nachziehkurse mathematisch hochgezogen werden, wenn die Obergrenze verletzt wird. Das ist einfach, trivial und bedarf keiner charttechnischen Kenntnisse.  Ist es bei Dir aber nicht so, dass Du die Stop- und Nachziehkurse anhand anderer Informationen (Pressedatenbank) anpasst? Wenn ja, dann bin ich da insofern raus, dass ich mir die ständige Hub-Prüfung sparen kann (weil durch Festlegung beim Kauf fixiert).

 

Kannst Du noch einmal auf die Wechselwirkung von Hub-Prüfung und der Pflege der Stop- und Nachziehkurse eingehen?

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Vielen Dank für Dein Feedback, @ehemaliger Nutzer.

 

Du schreibst: "Heißt also im Klartext: Je erfolgreicher eine Aktie gelaufen ist, desto größer wird bei konstantem Investment das Risiko." - Ja, das ist richtig - je nachdem, was Du mit "Risiko" meinst: Meinst Du das Risiko, dass die Aktie verkauft wird, oder das Risiko von Kursverlusten?

 

Eine Aktie mit Blasen an den Füßen (schönes Bild!) hat ein unerwünschtes Übergewicht im Portfolio, ein "Klumpenrisiko" (nicht verwechseln mit dem Klum-Risiko bei GNTM). Um dieses Risiko abzubauen, wird ein Teil der Position entweder aktiv verkauft (selten!), oder durch den Stopkurs. Nach einem Teilverkauf werden Stop- und Nachziehkurs etwas auseinandergezogen, und der Restbestand der Aktie hat Luft zum Atmen.

 

Klingt wie ein Verstoß gegen die Regel "Gewinne laufen lassen". Aber der Mechanismus greift erst, wenn die Position wirklich sehr groß geworden ist. Dazu muß sich eine Aktie schon ungefähr verdoppelt haben. Und nach einer Verdopplung verkaufe ich auch nicht etwa die Hälfte, sondern vielleicht ein Viertel oder noch weniger. Außerdem verkaufe ich normalerweise nicht aktiv, sondern per Stopkurs, wenn also die Aktie Schwäche zeigt.

 

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage in Deinem zweiten Absatz richtig verstanden habe. Der Abstand der Stop- und Nachziehkurse bleibt grundsätzlich gleich, solange sich der Bestand (in Stück) nicht verändert. Das Nachziehen beider Kurse passiert im Normalfall, weil der Kurs über den Nachziehkurs hinaus gestiegen ist. Aber tatsächlich löse ich ein Nachziehen auch manchmal manuell aus, beispielsweise, wenn Kursziele aus der Presse erreicht wurden.

 

Wenn Pressekursziele erreicht sind (und das jeweilige Organ zwischenzeitlich keine höheren Kursziele veröffentlicht hat), dann besteht die Gefahr, dass solche Aktien für die Presse uninteressant geworden sind. Wenn die Presse nicht mehr berichtet, dann fehlt einer Aktie Nachfrage durch neue Privatanleger. Dasselbe gilt, wenn Kursziele von z.B. Banken erreicht wurden. Instititutionelle Anleger, die sich an solchen Empfehlungen orientieren, kaufen dann nicht mehr oder verkaufen gar. All das sind Gründe, dass die (gut gelaufene) Aktie fortan strenger beobachtet wird.

 

Wenn dann der sehr eng nachgezogene Stopkurs tatsächlich verletzt wird, dann verkaufe ich - siehe oben - nicht alles, sondern zunächst nur einen Teil des Bestandes. Die Aktie wird also nicht dafür "bestraft", dass sie gut gelaufen ist, sondern ich nehme nur etwas Risiko raus.

 

Was meinst Du mit "Hub-Prüfung"? Der Hub wird beim Kauf einer Aktie festgelegt und ändert sich dann nicht mehr. Tatsächlich prüfe ich aber einmal pro Woche für alle meine Wertpapiere den Hub, um eigene Fehler auszuschließen. Solche Fehler können etwa bei Stockdividenden auftreten, oder auch wenn ich nachkaufe und vergesse, Stop- und Nachziehkurs näher zusammen zu legen.

 

Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig?

 

Viele Grüße aus einem verschneiten München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.